Monitoring Misrata (2)
Wenn ich den aktuellen Bericht der ARD aus der libyschen Stadt Misrata sehe (eine etwas ausführlichere Version der Tagesthemen von heute ist noch nicht online), frage ich mich, ob die öffentliche Meinung – auch in Deutschland – nicht doch irgendwann für einen militärischen Schutz humanitärer Hilfe sein wird?
Weiter Kämpfe um westlibysche Stadt Misrata
(Die EU scheint ihr Konzept für die Operation fertig gestellt zu haben. Doch weiterhin sieht es nicht nach einer Anfrage der UN aus, berichtet der Guardian.)
„Wenn ich den aktuellen Bericht der ARD aus der libyschen Stadt Misrata sehe … frage ich mich, ob die öffentliche Meinung – auch in Deutschland – nicht doch irgendwann für einen militärischen Schutz humanitärer Hilfe sein wird?“
Man arbeitet ja offensichtlich bei der Tagesschau darauf hin.
Teilweise mit Propagandamethoden. Das in den letzten Tagen mehrfach humanitäre Hilfe in großen Mengen (Rotes Kreuz, Doctors Without Borders etc) in Misrata angekommen ist ohne das militärischer Schutz notwendig gewesen wäre wird unterschlagen.
Man will einen Militäreinsatz aber man beantwortet die offenen Fragen nicht. Was passiert danach?
Es ist sicher das ein „militärischer Schutz humanitärer Hilfe“ sofort unter Feuer kommen würde. Die Rebellen haben ein Interesse daran den Konflikt auszuweiten und ein kleiner getarnter Angriff auf westliches Militär wäre dazu dienlich. Und was passiert danach?
„Westliche“ Soldaten in einer Welt in der sie Freund und Feind nicht auseinanderhalten können und weder die Sprache noch die Mentalitäten verstehen. Das logische Ergebnis sieht man im Irak und in Afghanistan.
BBC: The Libyan government has promised aid workers access to areas under its control, according to the UN.
(Der NATO Sprecher in dem Bericht macht sich wieder mal lächerlich. Er beschwert sich darüber das Gaddafi Unterstützer in ziviler Kleidung innerhalb der Stadt kämpfen. Wie und wo kämpfen denn die Rebellen?)
@b | 19. April 2011 – 8:38
Na, die Rebellen kämpfen schon immer „in ziviler Kleidung innerhalb der Stadt“. Sie benutzen so die wahren Zivilisten als menschliche Schutzschilde, die man so viel besser mit den Rebellen verwechseln kann. So gefährdet man Zivilisten. Ich habe auf Euronews sogar schon Frauen und Kinder mit Kalaschnikows gesehen. Kein Wunder wenn die echten Zivilisten, die nichts mit den Rebellen am Hut haben, aus den Städten fliehen.
Schlimm ist nur, dass man die Öffentlichkeit mit solchen Meldungen für dumm verkaufen will.
Diese sogenannten „Streubomben“ aka MAT-120 Mörsergranaten, die von den Rebellen den Medien präsentiert wurden, sahen auch nicht danach aus als wenn sie verschossen worden wären. Haben die Loyalisten solchen Munitionsmangel das sie den internationalen Groll unbedingt mit sowas erhöhen müssen, oder haben nicht eher die Rebellen ein Interesse…
Im Krieg stirbt die Wahrheit zuerst.
@Sebastian S.: Vor allem würde jeder normale Menschen nicht so mit Blindgängern umgehen ….
Tolle Gräuelpropaganda.
Die improvisierten Raketenwerfer der Rebellen sind natürlich totale Präzisionswaffen, völlig ausserstande, Zivilisten zu töten.
@JCR | 19. April 2011 – 21:15
Zitat: „Tolle Gräuelpropaganda.
Die improvisierten Raketenwerfer der Rebellen sind natürlich totale Präzisionswaffen, völlig ausserstande, Zivilisten zu töten.“
Wenn es der NATO wirklich um den Schutz der Zivilisten und nicht um den Sturz Gaddafis ginge, dann wären wohl diese „improvisierten Raketenwerfer“ ebenfalls vorrangige Ziele. Aber wenn durch diese „Präzissionswaffen“ Zivilisten (zwangsläufig) sterben, dann scheint dies wohl, nach unseren westlichen Werten, nicht so schlimm zu sein. Es dient ja einer „guten Sache“, für die man zu sterben bereit sein muß.