Flotten-Befehlshaber leitet Arbeitsstab Bundeswehrreform
Fürs Protokoll: Der neue Arbeitsstab Strukturreform im Verteidigungsministerium wird (wie von einigen erwartet) von Vizeadmiral Manfred Nielson geleitet, bisher Befehlshaber der Flotte.
Auf die entsprechende Weisung von Thomas de Maizière hatte ich ja vergangene Woche schon hingewiesen.
(Nur damit es nicht untergeht; das BMVg hat das in dem entsprechenden Bericht auf seiner Webseite ziemlich am Schluss untergebracht.)
Na dann wird die Marine doch wohl nicht abgeschafft^^
Warum auch, wir steuern auf ein maritimes Jahrhundert zu! ;-)
Gerade in Betrachtung von weltweiten Operationen sollte die Marine wieder mehr Gewicht bekommen anstatt auf ein Minimum reduziert zu werden. Konsequenterweise sollten wir Marineinfanteriekräfte aufstellen und uns einen Flugzeugträger zulegen. Fehlt nur noch das nötige Fahrwasser unter dem Kiel in deutschen Gewässern und das nötige Kleingeld. Ein Träger der „Nimitz“ Klasse liegt bei 6 Mrd. $ zzgl einiger Unterhaltskosten ;). Problem ist jedoch, dass wir mit unserem jetzigen Bestand an EF-2000 nicht mal einen Träger bestücken könnten.
@flosch
Träumen ist erlaubt ;-)
obs jetzt sofort ein 100.000 tonnen träger sein muss weiß ich ja nicht ;)
aber 2-3 LHD’s um die 25 – 30tsd. tonnen (basis see) plus eine gewisse menge an marineinfanterie wären mit sicherheit nochmal nützlich.(vor ein paar wochen noch in libyen z.B)
Das Problem liegt vorallem am Nukleareaktorantrieb. Politisch nicht mehr durchsetzbar ;)
Schertz beseite aber wie schon beschrieben würden den maritimen Fähigkeiten ein paar kleinere Träger mit Marineinfanterie bestimmt nicht schaden.
Warum Marineinfanterie? Das würde ja auch viele spezialisierte Fahrzeuge und Waffen benötigen. Warum nicht einfach stinknormale Jägereinheiten, die mit bestimmten Schiffen zusammen auf See gehen. Ich denke, das wir anstürmende deutsche Marineinfanteristen niemals sehen werden.
Und einen deutschen Träger sowieso nicht. Selbst wenn man ihn wollte, scheiterts schon am Antrieb.
Irgendwie habe wir in der Vergangenheit immer wieder das Falsche ausser Dienst gestellt. Marineinfantrie gehört dazu. Aber auch eine mobile Fernmeldekomponente ist in heutigen Szenarien sehr vorteilhaft. Ein SIGINT-LFZ hätte sicherlich auch gute Beiträge leisten können.
Na mal sehen was als nächstes dran glauben muss.
Es gibt da einen netten Beitrag in der arte-Reihe „Mit offenen Karten“: „Die derzeitigen Kriege“. Ist zwar vom Oktober 2008, aber immer noch eine gute Zusammenfassung. (Auch nett der weltweite strategische Ausblick: „Die Kunst des Krieges“)
Ob die Antwort wirklich „mehr Marine“ ist bleibt angesichts der derzeitigen Konflikte in meinen Augen sehr fraglich. Auch so stellt sich schon die Frage, ob die Bundeswehr für das Lösen von Konflikten außerhalb Europas wirklich aufgestellt ist.
Vielleicht sollten wir uns erstmal im klaren sein, wo die Marine denn hin will und welche Fähigkeiten sie abbilden möchte bzw. kann, das Papier Marine 2025+ hatte gute Ansätze.
Wenn wir dann so weit sind und unser Fähigkeitsprofil definiert haben, dann kann man immernoch über Träger reden ;) Wobei ich der Meinung bin, das LHD’s die bessere Alternative sind. Aber ich denke unser Weg von der „Brown Water“ zur „Blue Water“ Navy ist noch ein sehr langer… Da wird auch Adm. Nielson nicht viel dran ändern können
VAdm Nielson ist jedenfalls dafür bekannt, auch einmal alte Zöpfe abzuschneiden, siehe Segelboote an der MSM.
VAdm Nielson hat auch mal eben als Kdr MSM die komplette Qualität der Ausbildung der jungen Marineoffiziere an die Wand gefahren, indem er sich von US Aura geschwängerten Aktionismus getrieben dazu hinreißen ließ, die bewährte Plöner Ausbildung durch die unsägliche Crew-Ausbildung zu ersetzen. Seekadetten bilden die neuen OA´s aus. Ein Systemfehler von dem man sich aus falschen Anstand und Respekt erst kürzlich angefangen hat leicht zu rehabilitieren. „So lange Nielson noch im Dienst ist, macht man ihm das Baby nicht kaputt, das würde einen gravierenden Führungsfehler unterschreiben und das vermeidet man“ hieß es dort lange hinter vorgehaltener Hand. (im übrigen das beliebteste Kommunikationsmittel in den letzten Jahren)
Andererseits bleibt schon noch die Einschätzung, dass eine marinegeführte Kommission auch dort nicht so ganz rational und völlig frei von Emotionen für die eigene TSK vorgeht.
Also lieber @flosch,
wissen Sie denn nicht, wohin uns die Flottenpolitik von Wilhelm II geführt hat. Wenn es nicht Herrn Westerwelle gäbe, würde ich sagen, Sie wollen uns wohl isolieren!
Hilf uns Gott!!!
Schlimmer geht’s nun wirklich nicht … wie von Jas schon angesprochen wurde, hat der liebe Herr so einiges an der MSM verbockt und hat eine Persönlichkeit a la „feudaler Gutsherr“ … schönen Dank auch Herr Minister!
Die Hoffnung stirbt bekanntlich zu letzt. Aber insgesamt scheint die gesamte Reform unter keinem guten Stern zu stehen.
http://nachrichten.t-online.de/bundeswehrreform-de-maizi-re-drueckt-aufs-tempo-/id_45309220/index?news
Nielson war, ist und wird eine Katastrophe bleiben. Neben Kühn haben wir nun schon einen zweiten A., den keiner haben will … Ausser unsere Politik. Sind halt willige Erfüllungsgehilfen! Klasse und Danke!!!
Ich kann „Alles wird gut nur wann“voll zustimmen. „BZ“
Dieser Admiral ist der Totengräber der schönsten Segelboote (Ostwind und Westwind), die die Marine je hatte.
Für so eine Schandtat, die beiden Klassiker und schönsten Schiffe der Flensburger Förde zu opfern wird sich bestimmt noch der Klabautermann bei ihm rächen. Die alten Damen hatten Seelen und als Seemann sollte man nicht sein Glück herausfordern!!
Jetzt wird er hoffentlich nicht auch noch die Bundeswehr/ Marine abwickeln und uns über die Vebeg zum Verkauf ausschreiben. Dieser Typ gehört sofort in den einstweiligen Ruhestand und soll mit Otremba Rosen züchten.
Nachdem man 2008 einen Luftwaffengeneral als COM RC(N) eingesetzt hat und dieser scheiterte, war die Lehre daraus, diese Geschichte zukünftig dem Heer zu überlassen. Die Lernkurve hat anscheinend nicht ganz bis 2011 gereicht. Also kann sich doch auch der Seemann Gedanken über die strategische Ausrichtung der deutschen Streitkräfte machen.
Bei der vollkommenen innen- und industriepolitischen Hörigkeit unserer Streitkräfte ohne öffentlich geführte Diskussion über aktuelle und vor allem zukünftige Gegner und Aufgaben (wo sind denn die kontrollfixierten Abgeordneten des Bundestage?) wundert es mich aber wieder mal nicht.
@ mariner:
Also ich weiß wirklich nicht, wie Sie darauf kommen, dass Admiral Nielson eine Persönlichkeit la “feudaler Gutsherr” haben soll. Ich war mit ihm 2003 im Einsatz am HoA im Rahmen E. Freedom/ CTF 150 und kann nach einem halben Jahr täglicher Begegnung und Gesprächen sagen, dass er einer der besten und angenehmsten Vorgesetzten ist, unter denen ich bis jetzt gedient habe. Er fordert von sich und seinen Mitarbeitern viel Einsatz ein, ist aber zugleich menschlich hoch anständig und setzt sich für seine Leute ein.
Im Übrigen gewinnt man bei der Lektüre der Kommentare den Eindruck, dass der Gedanke der teilstreitkraft-übergreifenden Zusammenarbeit noch immer nicht in allen Köpfen angekommen zu sein scheint. Warum soll nicht ein Marineoffizier, der ausweislich seines Lebenslaufes den Großteil seiner Karriere außerhalb der Marine in ministeriellen Verwendungen verbracht hat, nicht in der Lage sein, vernünftige Gedanken in Bezug auf die Neustrukturierung der gesamten Bundeswehr zu entwickeln ?
Die Amerikaner scheinen mir im Umgang mit diesen Fragen ein erhebliches Stück weiter zu sein, wenn ich mir nur den SACEUR Adm. Stavridis und den Vorsitzenden der Joint Chiefs of Staff Adm. Mullen anschaue, die beide das blaue Tuch tragen und trotzdem große Verantwortung für sämtliche TSK überantwortet bekommen haben. Also: Es ist Zeit in der Wirklichkeit anzukommen und mit diesem ewigen Lagerdenken aufzuhören. Die Farbe der Uniform sorgt doch nicht dafür, dass einem Soldaten die Fähigkeit abgesprochen werden muss, auch in anderen Bereichen ordentliche Arbeit zu leisten!
@JonnyBoy
Richtig! Kompetenz hat keine Uniform. Inkompetenz leider auch nicht.
In den meisten Verwendungen ist es ziemlich egal, welche Uniform man trägt, mit einigen Ausnahmen wo die eigene Erfahrung und das militärische Training notwendig sind.
Als Generalstabsoffizier hat man viele Stationen mit hoher Verantwortung. Die Qualität des eigenen Arbeitens liest man am einfachsten am Erfolg und Erbe des eigenen Schaffens ab. Und da muss man über bemerkenswert viele Stationen von VAdm Nielson doch eher kritisch urteilen.
Im übrigen ist ein netter Mensch nicht gleichzeitig ein fähiger Vorgesetzter und umgekehrt. Nett sein alleine reicht nicht, am Ende des Tages muss auch mal was produktives und zukunftsfähiges bei rum kommen.
„Seit dem Ende des Ost-West-Konfliktes hat sich für alle militärischen Konflikte gezeigt: Die Entscheidung fällt an Land. Diese einfache Formel bringt die Bedeutung von Landstreitkräften in den vergangenen, gegenwärtigen und auch in den zukünftigen Einsätzen – gleich welcher Intensität – auf den Punkt.“ (Quelle: bundeswehr.de)
Willkommen in meiner Wirklichkeit.
Und wieder macht man den „Schneiderhan- Fehler“: Ein Admiral, der dazu noch den Großteil seiner Karriere außerhalb der Truppe im Ministerium verbracht hat, ist für die strategische Neuausrichtung der Bundeswehr (deren Schwerpunkt oben beschrieben ist) verantwortlich.
Mal nur so eine generelle Frage:
Wie kommt es eigentlich daß in einer Zeit, in der praxisnahe Ausbildung als das A und O gilt und reine Akademie als nicht berufstauglich und in einer Armee die keinen „Offiziersstand“ als gesellschaftlich herausgehobene Gruppe im traditionellen Sinn pflegt die Distanz zwischen Offizieren und Mannschaften immer weiter vergrößert wird.
OA-Battalione, Crew-Ausbildung, warum will man irgendwie die OAs immer weiter von den „Kerls“ weghalten?
Rolle rückwärts in ganz alte Zeiten?
Der Werdegang von Nielson:
http://de.wikipedia.org/wiki/Manfred_Nielson
zeigt er ist nicht in erster Linie Marineoffizier, sondern Ministerialer mit den förderungswürdigen Plfichttoren (kleiner Kommandeur, großer Kommandeur, Einsatz).
Der Beginn war ja durchaus vielversprechend, aber der direkte Sprung vom Kdt in den Fü S ist ja schon bemerkenswert. Danach wird es sehr einseitig.
Selbst für diese Kreise eine beeindruckende Ansammlung von Verwendungen bei P, Fü S, Planungstab und in der Leitungsebene. Nicht einmal eine Verwendung in den „Niederungen“ des Fü M oder gar MarA. Dieser Mann ist – lebenslaufmäßig – in erster Linie Ministerialbeamter – mit oder ohne Uniform.
Das sagt noch nicht über ihn als Mensch und Vorgesetzten, aber eine so lange Stehzeit in diesen Teilen des BMVg ist durchaus prägend für die Sicht auf die Dinge. Und die ist dann meist nicht vom Einsatz her.
Scheinbar wird im BMVg ein Modell 145.000 plus x angepeilt. Ich bin nur noch sprachlos!
http://www.hna.de/nachrichten/politik/schrumpft-bundeswehr-unter-150000-soldaten-1184647.html