Ja mach nur einen Plan…
Ein Plan, so lautet das gängige Urteil, sei der Versuch, den Zufall durch den Irrtum zu ersetzen. Das mag sein; inzwischen habe ich erfahren, wie der Spruch weitergeht: Denn aus dem Irrtum kann man lernen, aus dem Zufall nicht.
Jedenfalls habe ich schon seit Wochen geplant, am Mittwoch und Donnerstag dieser Woche einen Termin im Ausland wahrzunehmen. Das hätte ich natürlich nicht gemacht, wenn ich die Lage hätte vorher sehen können. Aber wenn ich das könnte, müsste ich nicht mehr arbeiten; und den Termin möchte ich auch wahrnehmen. Strich drunter: Zwei Tage herrscht hier relative Ruhe, mögen Verteidigungsausschuss und was auch immer tagen. Mal sehen, ob und wann ich mich übers Netz in die Debatte einklinken kann.
Ergänzend dazu noch ein Hinweis meines Internet-Providers:
Am 27.01.2011 und am 28.01.2011 werden zwischen 00:00 und 07:00 Uhr notwendige Wartungsarbeiten an unserem Netzwerk durchgeführt. Dadurch kann es zu einer kurzfristigen Beeinträchtigung der Erreichbarkeit Ihrer Webseiten kommen.
Wenn es zu den Zeiten kein Augen geradeaus! gibt, steckt also vermutlich kein hostile intent dahinter…
Kein Plan überlebt die erste Feindberührung ;-)
Warum sollte es Ihnen anders gehen ?
Frohes schaffen.
Viel Spaß und vergessen Sie das Skifahren nicht.
Nix Skifahren. Das ist Arbeit. Urlaub gibt’s erst im Februar.
@T.W
Sagen irgendwie …
alle
:-)
@TW:
Schade für sie. Dabei sind die Pisten an diesen jährlich wiederkehrenden Januarwochenenden so leer wie sonst nie während der Saison. ;-)
Auch wenn man in Deutschland offenbar ungerne darüber redet, so hat jetzt immerhin kein geringerer als Martin van Creveld die Gorch-Fock-Diskussion in den Kontext des Frauensproblems in den Streitkräften gestellt: http://www.jungefreiheit.de/Single-News-Display-mit-Komm.154+M5084e21ec90.0.html
Man sollte m.E. wenigstens einmal darüber nachdenken, wieviel Ideologie der Dienst als Soldat verträgt, ohne dass eine Armee darunter leidet. Fest steht doch, dass es die aktuellen Probleme in einer Männerarmee nicht gegeben hätte. Man kann noch so viele Kommandanten öffentlich demütigen: Die Ursache des Problems wird dadurch nicht verschwinden.
@ Orontes:
Welche Probleme denn? Dass Soldaten leichtfertig mit der Waffe umgehen? Dass Post geöffnet wird? Zweifelhafte Rituale in der Bundeswehr? Die Diskrepanz zwischen Kandidaten und Ausbildung? Festgefahrene Strukturen samt vorauseilendem Gerhorsam und Duckmäusertum?
Aber wer will kann ja die Thesen von Herrn van Creveld selbst lesen – die Disqualifizieren ihn glaub am besten.
@Orontes
…interessant, dass anscheinend allgemein anerkannte Fachleute im Allgemeinen und im Besonderen, wie hier Martin von Crefeld, doch pauschalisieren (wie war das nochmal mit dem Vertrauen nur in selbstgefälschte Studien?): Kirche / Klöster gleichzusetzen mit Kriegsschiffen…. Das finde ich sehr innovativ. Aber falsch.
Allerdings liegt ein Problem schon eindeutig an uns Frauen, dass sehe ich auch so.
Aber nicht, weil wir ein anderes Geschlecht haben und Sex in normaler Nutzung und/oder als Machtmittel (egal ausgehend von wem) ein Problem sein könnte, sondern weil wir als Bewerberinnen
1. oftmals mit den falschen Vorstellungen Soldat werden wollen,
2. die falschen Maßstäbe bei den Auswahlverfahren gesetzt werden und somit ggfs . die falschen Soldaten, weiblich, ausgewählt werden,
3. eine generelle Degradation der körperlichen Fitness der Jugend im Allgemeinen und der Mädchen / jungen Frauen somit im Besonderen erkennbar ist.
4. eine angemessene und ausreichende und notwendige Ausbildung / Förderung schwächerer Soldaten ((m)+(w)) nicht angeboten wird während der Grundausbildung und weiteren Verwendungen. (Damit ist nicht nur Sport sondern auch Ethik und Verantwortung also ne Art Philosophie/Psychologie gemeint)
5. eine Ungleichbehandlung von Soldaten, ((m) vs.(w)) (Bsp. Haarlänge, Gesichtsschminke, Körperschmuck, Umgangston, Körpergröße).
Also, wenn man Frauen und Männer in einer Armee haben möchte. Muss man erkennen, dass sie nicht gleich sind. Das bedeutet:
• Auswahlkriterien für Männer und Frauen müssen unterschiedlich ihren Schwächen angepasst werden. Wenn Frauen also eloquenter sind und weniger körperlich belastbar, müssen sie einen höheren körperlichen Fitnessgrad als ihre männlichen Mitbewerber mitbringen. (Liegestütz, Klimmzüge, 5000m statt 3000m laufen können (von mir aus in der Zeit der nächsthöheren Altersstufe der Männer nach Sportabzeichenrichtlinien). Wenn Männer dieses Alters also weniger eloquent und unreifer wirken, müssen sie halt in Köln oder sonstwo mehr Tests mit den Psychologen machen und mehr Vorträge über Ethik halten.
• Die Förderung der Schwächeren Sodaten (s. 4)
• Entscheidung ob Haar- und Barterlass an Frauen oder an Männer angepasst wird. Am besten so lassen, Schmuck und Schminke verbieten und dann sinkt auch massiv die Attraktivität und das Ablenkungspotential.
• Ausbildung in Härte, Drill und Disziplin erhöhen, WBO bereits in Grundausbildung die Soldaten verinnerlichen lassen
• Mindestvoraussetzung für Wehrbeauftragten mindestens SaZ 4 mit Erfahrung als Gruppenführer und nicht nur im GeZi
• Gehaltszahlungen nutzen, wie sie vorgesehen sein könnten, Zuschläge für Anerkennung bei überdurchschnittlichen Leistungen, Kürzungen bei Nichterfüllen der Sportabzeichen, des Adipositaserlasses, u.ä..
• …
@J.R., Julia Münkemüller
Mich erstaunt die Konsequenz, mit der der Kern des Problems eisern beschwiegen wird. Die Probleme bei gemischgeschlechtlichen Einheiten haben noch eine viel tiefer gehende Dimension als von Ihnen erwähnt, die sich durch Maßnahmen aller Art erfahrungsgemäß nicht ausschalten lässt. Es gibt dazu einiges an Forschung, die aber m.E. kaum zur Kenntnis genommen wird. Das Sozialwissenschaftliche Institut der Bundeswehr hat ebenfalls Forschung dazu betrieben, die durchaus interessant ist, aber aus naheliegenden Gründen nicht veröffentlicht wird. Die Botschaft, dass Geschlechteridentitäten nicht beliebig „sozial konstruiert“ sind und der Mensch in vielen Aspekten seiner Identität biologisch festgelegt ist, passt eben nicht in unsere Zeit und ihre Gleichheitsideologie. So wird man also weiter „Girls Days“ durchführen, bei denen man jungen Frauen ein schlechtes Gewissen einredet, die sich nicht zu Männerberufen hingezogen fühlen und ihnen vormacht, dass z.B. der Dienst an Bord eine Segelschiffes ein „Job wie jeder andere“ sei.
„Militärexperte“? Jedenfalls nimmt er es mit seinen Beispielen nicht so genau…
1. „Kommandant eines amerikanischen Flugzeugträgers wegen ein paar bizarrer Sexspielchen, die er auf seinem Schiff geduldet hatte, abgesetzt.“
Was das mit Frauen an Bord zu tun hatte, ist nicht recht klar: Dabei ging es um schwulenfindliche „Witze“ – und wenn ich nicht völlig falsch liege, kann dabei eine Frau per definitionem nicht betroffen sein…
2. „zeigt der Fall des früheren Präsidenten Moshe Katsav, daß Anklagen wegen sexuellen Fehlverhaltens mittlerweile zu einer Art weiblichem Volkssport geworden sind und sich als gängige Methode erwiesen haben, um Offiziere und andere öffentliche Personen aus dem Amt zu jagen.“
Stimmt auffällig. Ein Vergewaltiger sollte in jedem Fall sein Kommando behalten – sicher doch…
3. „Vielmehr bin ich der Meinung, daß die wachsende Anwesenheit von Frauen in einer Armee sowohl Symptom als auch Ursache für deren Niedergang ist. Nehmen Sie zum Beispiel die Bundeswehr. Dort dienen seit 2001 auch Frauen. Und schauen Sie sich an, was seitdem auch rein zahlenmäßig aus dieser Armee geworden ist. “
Genau. WEIL jetzt Frauen zur Bundeswehr dürfen, wird die Bundeswehr immer kleiner. Sagen Sie mal, Herr Professor, geht’s noch?
Ich kannte von der „Jungen Freiheit“ bisher nur deren zweifelhaftes Bild in der veröffentlichten Meinung. Scheint, als sei das mehr als berechtigt.
@ Orontes
… heißt das jetzt dass ich nach Ihnen und nach dem Sozialwissenschaftlichen Institut der Bundeswehr sowas wie „alle Männer sind gleich und oder Schweine“ behaupten müßte, um in Sozialwissenschaftskreisen ernst genommen zu werden ?
Meines Erachtens haben wir Deutschen (Männer wie Frauen) einen gewissen Hang zur Autoritätshörigkeit und Wissenschaftlichestudienhörigkeit.
Also, bevor ich nicht die ganzen Studienausgangsparameter kenne und somit die wissenschaftliche Ernsthaftigkeit beurteilen kann, sind solche Studien für mich nonexistent.
Meine bescheidene Meinung (nach 18 Dienstjahren):
1. Streitkräfte ohne Frauen wären keine modernen Streitkräfte.
2. Unsere Bundeswehr könnte ohne Frauen schon seit Jahren nicht mehr genug Personal „auswählen“ (besonders im Sanitätsdienst). Über die Auswahl (Quote Bewerber zu Stellen) wird aber die Qualität gesteuert. Ergo profitiert die Bundeswehr von allen Bewerbern (m/w).
3. Ja, Frauen und Männer „ticken“ auch in Uniform anders. Warum auch nicht. Es wird immer Bereiche der Streitkräfte geben, in denen das jeweils andere Geschlecht unterrepräsentiert bleiben wird (die Damen z.B. bei den Piloten und die Herren vermutlich bei den Sannis). Und das liegt doch wohl kaum am systematischen Mobbing des jeweils anderen „Genders“. Alle über einen Kamm scheren zu wollen ist für mich Schlicht ideologische Gleichmacherei.
…und bitte nicht mit van Creveld kommen, der immer die gleichen Thesen vom Untergang der männlichen (Armee-) Welt vertritt. Kalter Kaffee. Diese Welt sieht doch längst anders aus – gerade die Israelis wissen das selbst am Besten.
Dass sich hier einige der doch sonst so klar strukturierten Männer als hormongesteuerte Eiweißklumpen outen (“ . . . dass Geschlechteridentitäten nicht beliebig “sozial konstruiert” sind und der Mensch in vielen Aspekten seiner Identität biologisch festgelegt ist . . . „) und sozusagen schon prophylaktisch auf Unzurechnungsfähigkeit plädieren, finde ich ja doch bemerkenswert.
(Entschuldigung an alle Träger geknickter Staatsorgane, die dürfen ab jetzt wieder stramm stehen)
Aber mal im Ernst
Creveld ist sicher ein kluger Kopf, in dieser Sache redet er aber einfach nur Blödsinn, schon ohne weiteres daran erkennbar, dass er die Probleme durcheinander wirft. (Am Rande: Würde er noch leben, wenn Israel eine rein männlich bestückte Armee hätte statt der Wehrpflicht auch für Frauen?)
Der Kirche ging es um die Keuschheit, also um die Triebkontrolle. Die Frauen beim Militär erzeugen dagegen das Problem der Status-Inkonsistenz, weil Geschlechtsrollen bei uns auch immer mit Unter- Überordnungsfragen zusammen hängen. Daneben gibt es natürlich die anderen Faktoren der Rangordnungen wie Einkommen, Bildungsgrad, Hautfarbe (spielte in vielen US-Studien bis in die 70er Jahre eine wichtige Rolle). Das Spannende an dieser Sache: Wir sind sehr schlicht konstituiert, hätten gerne dass die Rangfolge in allen Dimensionen gleich ist, eine Kombination „weiblich, weiß, hohe Bildung, niedriges Einkommen“ trifft auf „männlich, schwarz, niedrig Bildung, hohes Einkommen“ ist daher gut für Ärger, sogar bei Dritten, die das sehen. Darüber gibt es ganze Bibliotheken, kann nachlesen wer will.
Weiblicher Vorgesetzter ist daher so eine Ärger-Kombination: Denn interessanterweise sind Männern und Frauen darin gleich (Feminsitinnen reden gar nicht gerne drüber), dass jeweils die weit überwiegende Mehrheit beider Geschlecher eher einen Mann als eine Frau in einer übergeordneten Rolle als Vorgesetzte/Chef akzeptieren. („Creveld! Hände aus der Hosentasche! Der Sack denkt wieder nur an das eine“) . . . Für diese Fragen können wir uns einen Daten-Quirl basteln und die Worte endlos weiter drehen. . .
Die Frage stellt sich (an Israel denken, nicht an Creveld) am Ende des Tages doch aber einfach so: Kann unser Militär unter den hier und heute gegebenen Umständen quantitativ wie qualitativ ausreichenden Nachwuchs allein unter den Jungs rekrutieren? Wenn nein, Ende der Diskussion. Dann ist es wie im richtigen Leben: Die Jungs müssen lernen, die Deerns richtig zu behandeln. Und das kann man lernen.
Kleiner Nachsatz zur Biologie: Die Evolutions-Experten können inzwischen ziemlich sicher sagen, dass die Fähigkeit zu sozialer Interaktion der zentrale Erfolgsfaktor ist. Knackpunkt: Je höher diese Fähigkeit entwickelt ist, desto stärker gleichen sich die Geschlechter an. Die ausgeprägt männlichen Eigenschaften (Dominanz, Geweihe etc) werden um stärker dysfunktional und störend, je komplexer die Interaktionsmuster werden. Daraus könnte man boshafterweise sogar schließen, dass ein Mann, der nicht mit Frauen zusammenarbeiten kann, zwangsläufig ein schlechter Soldat sein muss. Gefechte finden heute nur noch sehr selten zwischen Horden mit Faustkeilen bewaffneter Fellmantelträger statt. Es sind da eher funktionierende Teams gefragt, die mit komplexen Aufgaben fertig werden – behauptet jedenfalls die BW in ihren Werbefilmchen.
@ Orontes:
Mich erstaunt die Konsequenz, mit der der Kern des Problems eisern beschwiegen wird.
Sie meinen Sex? Kann wie alles zwischenmenschliche ein Problem sein, vielleicht auch mehr weil es direkt die eigene Identität betrifft. Aber die Probleme der Bundeswehr scheinen dann doch andere Ursachen zu haben.
An der Stelle könnte man dann auch mal einen Blick auf Schwule in der Armee werfen; Don’t Ask Don’t Tell ist ja gerade auf der anderen Seite des Teichs das große Thema. Obwohl körperliche Unterschiede da kein Faktor sind ist die Aufregung eher noch größer.
Für mich bleibt da als Fazit, dass die Skepsis wohl vor allem auf zwischenmenschliche Unsicherheit zurückzuführen ist. Das ist bis zu einem gewissen Grad nachvollziehbar, immerhin ist Soldatsein ja anscheind ein Beruf bei dem man sich seelisch und körperlich ziemlich auf die Pelle rückt, und Unklarheiten/Zweideutigkeiten sind da erstmal ein Störfaktor. Irgendwann sollte man da aber auch drüber hinweg sein – so ein großes Ding ist es schliesslich auch nicht.
Worum geht es hier eigentlich?
Für mich als Soldat ist wichtig:
Ich muss mich auf meine Kameraden verlassen können. Ob der Kamerad weiblich, dunkelhäutig oder sonstwas ist kann mir doch vollkommen egal sein! Und selbst wenn Frauen evtl. körperlich nicht immer mithalten könne, na und? Dann wird aus HG(w) Dosenkohl halt ein Melder statt MG1! Problem gelöst! Und wenn dennoch Schwierigkeiten z.B. im alltäglichen Miteinander auftreten sollte das weniger zu pauschaler Kritik bezüglich Frauen in der Truppe als vielmehr zu der Fragestellung „warum?“ führen.
PS: Hätten wir keine Frauen in der Truppe könnten wir in Afghanistan keine Frauen durchsuchen. Nur mal so als Denkanstoß…
Dominik nimmt mir die Worte aus dem Mund. Die ganze Debatte ist insofern hinfällig, als dass man so wie so mit den Gegebenheiten arbeiten muss, die vorliegen. Sachlage ist, dass die Armee in allen Verwendungen prinzipiell allen Deutschen offen steht. Und das ist (meine Ansicht) gut so.
Nun muss aus den Bewerbern der für den jeweiligen Posten bestgeeignetste herausgesucht und eingestellt werden. Solange er a) seinen Dienst tut und b) die notwendige soziale Kompetenz mitbringt (ob nun als mil. Führer oder schlicht als Kamerad, ist dabei mMn unerheblich), sollte es bei objektiver Betrachtung egal sein, ob er nun männlich, weiblich, geschlechteridentitätsunsicher oder was-weiß-ich-was-die-Gender-Theoretiker-noch-alles-an-Differenzierungsmöglichkeiten-kennen; schwarz, rot, gelb oder grün ist.
Den Bogen zur Nichtakzeptanz Homosexueller (wohl v.a. männlicher Homosexueller) in der Truppe zu schlagen, empfinde ich hier durchaus als passend. Ich habe es bereits mehrfach miterlebt, dass „ist ein schlechter Vorgesetzter“ mit „die is ne Frau/der ist schwul – was erwartest du denn?“ begründet wurde. Bevor man sich überlegt, ob gewisse Personenkreise in einer Armee generell fehl am Platze sind, sollte man sich zunächst die vielen Gegenbeispiele ansehen. Und dann überlegen, ob man auch rationale Argumente hat (wenn, ist es ja gut), oder ob man ein (unter Soldaten leider auch gepflegtes) Platzhirschgehabe an den Tag legt…
@Seestratege
„…und bitte nicht mit van Creveld kommen, der immer die gleichen Thesen vom Untergang der männlichen (Armee-) Welt vertritt. Kalter Kaffee. Diese Welt sieht doch längst anders aus – gerade die Israelis wissen das selbst am Besten.“
Der Verweis darauf, dass van Crevelds Thesen „immer gleich“ seien, ersetzt die bisher ausstehende Widerlegung dieser Thesen nicht. Die israelischen Erfahrungen unterstreichen zudem die negative Wirkung des Einsatzes von Frauen v.a. in Kampfeinheiten und risikoreichen Positionen. Die gesellschaftliche Toleranz für weibliche Verluste ist auch in Israel wesentlich geringer als die Toleranz für männliche Verluste. Wobei wir wieder beim Thema wären.
…. ach und ich dachte, es gäbe keine israelischen Kampfeinheiten mit weiblichen Soldaten mehr, weil die weiblichen Soldaten keine Gefangenen machen würden und das international nicht vertretbar war…. Das war aber dann wohl nur ein Gerücht….
Also das Argument das Männer die besseren Soldaten abgeben weil deren Verlust gesellschaftlich akzeptabler sei darf man ja wohl getrost ignorieren.
Bisweilen löst diese ganze Geschlechterdiskussion sowie so nur Stirnrunzeln bei mir aus. Kann es sich eine Armee in aktuellen und zukünftigen Einsatzszenarien überhaupt erlauben auf Frauen zu verzichten?
@Julia Münkemüller
Die israelischen Erfahrungen mit Frauen in Kampfeinheiten sind ausführlich untersucht und dokumentiert. Die Israelis setzen auf Grundlage dieser Erfahrungen u.a. Frauen nicht mehr in Funktionen ein, in denen eine hohe Wahrscheinlichkeit besteht, dass sie an Kampfhandlungen teilnehmen. Es gab so etwas nur 1948, wobei u.a. beobachtet wurde, dass männliche Soldaten durch den Verlust weiblicher Kameraden psychologisch wesentlich stärker belastet wurden als durch den Tod männlicher Soldaten, und das war nur eine von vielen beobachteten negativen Erscheinungen. Die Meldungen über die „Meuterei“ auf der Gorch Fock und die Emotionalität der Diskussion über den Unfall lässt ähnliche psychologische Wirkung auch in der Bundeswehr bzw. Deutschland vermuten. Was geschieht in gemischgeschlechtlichen Einheiten wohl erst in realen Kampfsituationen? Dies diskutieren zu wollen und dabei auf vorliegende Erfahrungen zu verweisen gilt leider als inopportun.
@Sebastian S.
„Also das Argument das Männer die besseren Soldaten abgeben weil deren Verlust gesellschaftlich akzeptabler sei darf man ja wohl getrost ignorieren. “
Sie illustrieren indirekt, wie sehr die moralische Aufladung des Thema der Diskussion schadet. Natürlich dürfen Sie von mir aus ignorieren was immer sie wollen. Ignoranz ist heutzutage ja gesellschaftlich akzeptiert und wird von politischer und militärischer Führung täglich vorgelebt.
@ Orontes@Sebastian S.
Nachtrag: das Gerücht sagte aus, weibliche Soldaten würden anstatt Gefangene zu machen, die Feinde immer töten…..
Das wurde damals nicht offiziell festgestellt und bestätigt, oder ?
Beides (Gefangene und höherer Leidensdruck bei eigenen Gefallenen des anderen Geschlechts) schien mir logisch.
@Julia Münkemüller
„das Gerücht sagte aus, weibliche Soldaten würden anstatt Gefangene zu machen, die Feinde immer töten…..“
Das bezieht sich meiner Erinnerung nach auf Geschichten über sowjetische Freischärlerinnen im Zweiten Weltkrieg, die für Greueltaten an deutschen Gefangenen verantwortlich waren. Soweit ich mich erinnere, ist die größere Grausamkeit von Frauen in diesem Zusammenhang aber nicht wissenschaftlich belegt worden und die Berichte rein anekdotisch, zumal solche Akte von Grausamkeit damals weit verbreitet waren und kaum statistisch oder anders dokumentiert wurden.