Piraten und der Fog of War

Die Piratensituation am Horn von Afrika, ich gebe es zu, habe ich hier in letzter Zeit ziemlich vernachlässigt. Da muss und werde ich was gegen tun; erst mal nur der Hinweis auf zwei sehr mysteriöse aktuelle Vorfälle:

Unstrittig scheint, dass eine Yacht vor der Küste Somalias gekapert wurde, und recht wahrscheinlich ist, dass eines der Besatzungsmitglieder getötet wurde. Unklar ist sonst so ziemlich alles: Der Flaggenstaat, die Nationalität der Piraterie-Opfer, die Nationalität des Toten – und: die merkwürdigen Berichte, dass die gekaperte Yacht von Militärhubschraubern verfolgt worden sein soll und sich ein Überlebender an Bord eines niederländischen Kriegsschiffes befinde, wie Sail World zusammengetragen hat.

(Nachtrag: In den Fall kommt jetzt ein kleines bisschen Klarheit, obwohl noch vieles offen ist: http://www.eunavfor.eu/2010/11/yachtsman-safe-after-refusing-to-cooperate-with-pirates/)

Weiterhin unklar ist der Fall des im Yemen registrierten thailändischen Fischerbootes Sirichai Nava, dessen Besatzung von einem thailändischen Kriegsschiff aus dem Meer gefischt wurde – nachdem das Boot von Unbekannten versenkt wurde. Von Piraten? Oder irrtümlich von einem anderen Kriegsschiff?

Sehr viel Fog of War vor Somalias Küste derzeit – daran ändern auch die Freilassungen von Besatzungen und Schiffen wenig, wie die der Samho Dream, für die die Piraten wohl die bisherige Rekordsumme von 9,5 Millionen US-Dollar kassierten. Lohnt wohl den genaueren Blick wieder.