23 Schiffe in der Hand somalischer Piraten

Nachdem heute der Chemikalientanker Hannibal II offensichtlich von somalischen Piraten gekapert wurde (in einem Gebiet, dass nach Angaben der EU-Anti-Piraterie-Operation Atalanta deutlich näher an Indien als an Somalia liegt), ist die Zahl der Handelschiffe in Piratenhand auf 23 gestiegen. Die Kollegen von Reuters haben dankenswerterweise eine Gesamtübersicht zusammengestellt. (Allerdings hat sich da ein Fehler eingeschlichen: die Golden Blessing ist inzwischen befreit.)

Aus deutscher Sicht ist da natürlich vor allem der Flüssiggastanker York mit seinem deutschen Kapitän interessant. Nach den Reuters-Angaben hatte der Tanker bei seiner Kaperung nicht mehr die hochexplosive Ladung an Bord (was ich allerdings aus anderen Quellen anders gehört habe). Wenn das Schiff tatsächlich unbeladen ist, fällt schon mal eine Sorge weg.

Übrigens: ob die Übersicht über die gekaperten Schiffe vollständig ist, weiß so recht keiner. Immer wieder ist von Fischerbooten die Rede, die im Wort- wie im übertragenen Sinne nicht auf dem Radar der internationalen Anti-Piraterie-Einheiten sind.

Sailors from the French Navy ship La Somme board a small craft off the Somali coast April 20, 2010, after a pirate attack during the night. The French command and supply ship was attacked by two small and rapid craft some 300 kilometres from the Somali coast and after a pursuit, arrested six men thought to be the pirates. Picture taken April 20, 2010. REUTERS/Stephane Dziaoba/Marine Nationale/Handout (SOMALIA - Tags: CRIME LAW MILITARY) FOR EDITORIAL USE ONLY. NOT FOR SALE FOR MARKETING OR ADVERTISING CAMPAIGNS

Archivbild: Soldaten der französischen Marine durchsuchen ein verdächtiges Boot nach einem Piratenangriff 300 Kilometer vor der somalischen Küste, 20. April 2010 (Foto Marine Nationale/Handout via Reuters/picapp)