Piraterie update: Piraten kapern zwei Schiffe, drei deutsche Besatzungsmitglieder
Vor der Küste Somalias sind zwei Handelsschiffe gekapert worden, auf denen sich insgesamt drei deutsche Besatzungsmitglieder befinden: Der Flüssiggastanker York mit einem deutschen Kapitän relativ nahe an der kenianischen Hafenstadt Mombasa und der Frachter Beluga Fortune, bereedert von der deutschen Beluga-Reederei, mit zwei deutschen Crewmitgliedern 1.200 Seemeilen vor der somalischen Küste.
Zur Kaperung der York hier mehr; zur Kaperung der Beluga Fortune gibt es bislang nicht mehr Einzelheiten – ausser dass es wohl der bislang am weitesten von der Küste entfernte Angriff somalischer Piraten ist.
Bin sehr gespannt, ob wir wiedermal bezahlen und damit das Problem immer größer machen…
Die reaktiv/ passive Haltung ggü. der Piraten ist ein Paradebeispiel für unsere gesamte Sicherheitspolitik.
Egal welche Bundesregierung: Deutsche entführen lohnt sich – bisher.
Was macht die Bundeswehr vor der Küste Somalias? Wenn die Einsätze nur Kreuzfahrten sind, könnten wir sie streichen und viel Geld sparen.
Die Bundeswehr hat deutsche Schiffe zu befreien, auf das Leben der Piraten ist keine Rücksicht zu nehmen. Falls die Bundeswehr dazu nicht in der Lage ist, sollte man es bitte sein lassen.
Keine Sorge, die Alliierten werden uns wie immer rauspauken. Warum auch die eigenen Hände schmutzig machen, wenn die der anderen sowieso schon schmutzig sind?
Ich bin sicher die Niederländer oder die Amerikaner arbeiten schon an der Sache…
@Taos: Wie immer – bei parlamentarisch reglementierten Streitkräften – sind wir Sklaven der Politik! Es geht nicht darum, was wir können oder nicht, sonder was wir dürfen! Und das „Dürfen“ ist politisch motiviert! Also bitte, wenn schon schimpfen, dann über die „Richtigen“!
Manchmal habe ich den Eindruck, dass vielen – insbesondere auch bei den Nachrichtenagenturen und -redaktionen – die Größe des Gebietes einfach nicht bewußt ist, die zur Zeit bewacht werden muss … ich durfte letzte Woche gerade einem Vortrag lauschen, der doch ziemlich eindrucksvoll war … um – rein rechnerisch – das gesamte Gebiet vom Horn vor Afrika bis zu den Seychellen abzudecken und jeden Punkt dieses Gebietes innerhalb von 24 Stunden erreichen zu können, bräuchte man weit über 500 Schiffe … und ich betone noch einmal auch dann würde es – je nachdem WO die Piraten auftreten – bis zu 24 Stunden dauern, bis ein Kriegsschiff vor Ort wäre!!!
Was viel erschreckender ist, ist die Tatsache, das es selbst im gut überwachten Golf von Aden immer noch Kapitäne/ Reeder gibt, die sich weder bei der EU anmelden noch an den empfohlenen Korridor bzw. die empfohlenen Sicherheitsmaßnahmen halten.
Fakt ist, dass – Dank des internationalen, bündnisübergreifenden Einsatzes von Kriegsschiffen im Golf von Aden – bisher nicht eines der angemeldeten Schiffe gekapert worden ist!
Gleichzeitig ist mir zu Ohren gekommen, dass die Deutschen Kapitäne in ihrer Mehrheit inzwischen die Bewaffnung ihrer Schiffe bevorzugen würden wie die Türkei es seit kurzem unterstützten soll. Hier könne wohl relativ bürokratielos ein Antrag gestellt werden, um (Kriegs-) Waffen zu erwerben und legal mitzuführen. Allerdings betonte der zivile Kapitän (als Reservist im Range eines Kapitäns zur See), dass dies vielmehr einer „Show of Force“ diene (so nannte er Beispielhaft eine Ausrüstung mit 3 Gewehren G3), da dies in diesem Kulturraum eben besser verstanden werde.
Er nahm ausdrücklich Abstand von einem Szenario die Piraten selbst aktiv bekämpfen zu wollen.