Flüssiggastanker gekapert – und dann auch noch mit deutschem Kapitän

Die Meldungen kommen, bislang, interessanterweise nicht von den Organisationen, die die Piraterie am Horn von Afrika eindämmen sollen: Über die Kaperung des Flüssiggastankers York vor der kenianischen Küste, vermutlich durch somalische Piraten, gibt es Meldungen bislang nur unter Berufung auf die griechische Reederei und die Hafenbehörde von Singapur: Tanker mit deutschem Kapitän vor Singapur gekapert. Von der EU-Anti-Piraterie-Operation Atalanta dagegen merkwürdigerweise noch kein Wort.

Inzwischen gibt es auch eine Mitteilung der EU-Anti-Piraten-Operation Atalanta dazu. Die York wurde von der türkischen Fregatte Gaziantep beobachtet: laut Atalanta geschah der Überfall nur 50 Seemeilen vor der Küste.

Aus deutscher Sicht wird natürlich der deutsche Kapitän der York herausgestellt – dabei ist diese Kaperung vor allem aus einem ganz anderen Grund bemerkenswert: Flüssiggastanker sind den Piraten vor Somalia bisher kaum in die Hände gefallen. Und diese Schiffe sind schwimmende Bomben – weit gefährlicher als ein normaler Öltanker, wie groß er auch sein mag. Die Explosionsgefahr – und damit die Gründe, die gegen eine gewaltsame Befreiung sprechen – sind gegenüber anderen Handelsschiffen noch mal potenziert.