Bonn, Berlin, Bonn, Berlin…
War doch klar: Kaum wird ein Zwischen-Papier der Bundeswehr-Strukturkommission publik, das den Umzug des Verteidigungsministeriums von Bonn nach Berlin empfiehlt, schrillen im Rheinland die Alarmglocken…
(Übrigens glaubt vermutlich keiner, dass die gesamte Hardthöhe in den Bendlerblock am Landwehrkanal umzieht, das ginge schon aus Platzgründen nicht. Ein deutlich verkleinertes Ministerium in Berlin würde deshalb bedeuten, dass ganz, ganz viele Ministeriumsmitarbeiter in Bonn blieben – aber eben dann nicht mehr im Ministerium, sondern in einer nachgeordneten Behörde. Was die Stadt Bonn vermutlich gar nicht merken würde.)
Das perfekte Gebäude für den Totalumzug gab bzw. gibt es, nur wollte man es nicht haben. Dabei gab es zumindest vor vier Jahren durchaus Stimmen im BMVg (leider aber nicht derart entscheidungsbefugt), die das für die beste Lösung hielten.
Die Rede ist vom ehemaligen Flughafen Tempelhof, wenn da die Hardthöhe nicht rein passt, dann nirgends. Und die Flugbereitschaft hätte sogar ein angeschlossenes Flugfeld. Von der integrierten (amerikanischen) Sporthalle mal gar nicht zu reden ;)
Der Flughafen Tegel ist auch noch mittelfristig verfügbar. Vorteil der Architektur dort: Es lässt sich gut im Kreis laufen
Die Ministerien gehören vollständig in die Hauptstadt. Jede andere Lösung ist Geldverschwendung, die wir uns nicht leisten können.
Es ist immer wieder die Rede davon, dass es in Bonn so etwas wie ein Bundeswehramt verbleiben soll. Meine Frage wäre, was machen die dann da? Sprich, welche Aufgaben verbleiben dort? Und wenn Doppelstrukturen vermieden werden sollen aber weiterhin alle anderen Dienststellen in der Struktur kleben bleiben, hat man in der Tat die Doppelstruktur vermieden und stattdessen ein Drei- und/oder Vierfachstruktur geschaffen. Prima! Um die gleichen Aufgaben mit weniger Personal bewältigen zu können, müssen die Verfahren geändert werden. Das hat bisher allerdings noch nie geklappt. Um ein vereinfachtes Beispiel zu nennen: 10 Mitarbeiter haben 100 Vorschriften zu beachten. Nach der Strukturreform sind es 5 noch Mitarbeiter. Was habe ich damit also gewonnen? Personal zu streichen und Kästchen malen ist in diesem Zusammenhang die kleinste Übung. Bin sehr gespannt und setze auf den Minister.