Petraeus: Jetzt geht es erst los
Heute wenig originärer Input von mir und vor allem Verweise… zum Beispiel auf das TV-Interview des ISAF-Kommandeurs David Petraeus mit dem NATO-eigenen Youtube-Channel. Es lohnt sich, bis zum letzten Satz zu warten: We’re just now, for the first time, getting the input right.
Nach neun Jahren? Sollen die Afghanen jetzt nach neun Jahren vergessen was passiert ist?
Ich stimme da Pat Lang zu:
COIN is a disaster That is the message. A foreign army, no matter how benevolent in intention, can not fundamentally change the character of a foreign people unless that army intends to stay in the homeland of that people for a very long time. We are talking about generations, not a decade. We are talking about hundreds of billions of dollars. we are talking about a willingness to bleed there indefinitely and a willingness to make the objects of our benevolent intentions bleed as well.
„That is the job of an Afghan,“ Daudzai said. He could not be more correct.
Obama/Petraeus are going down and COIN is taking them down.
http://turcopolier.typepad.com/sic_semper_tyrannis/2010/08/top-karzai-aide-says-us-must-alter-its-strategy-washpost.html
(Pat Lang war Spionage Chef des Pentagon in Nahen/Mittleren Osten.)
COIN ist nicht gleich COIN. Ich denke der Schlüssel zum Erfolg liegt in der Trennung von Bevölkerung und Aufstandsbewegung. Die Briten in Malaya und die CIA in Vietnam haben es vorgemacht: Wenn die Fläche zu groß für hold und build ist, muss man die bevölkerung konzentrieren. In AFG liegt die größte Schwierigkeit hier in der angestammten Siedlungsstruktur. Durch die Konzentration könnte man Infrastrukturknotenpunkte schaffen: Sicherheit durch lokale Milizen, Wasserversorgung, kontrollierbare, moderne Landwirtschaft. Alles wäre einfach zu kontrollieren und zu bewachen.Zusätzlich zur Errichtung solcher HotSpots müsste eine Verstärkung der Grenzüberwachung Richtung Pakistan und eine Intensivierung von KinTar durch den starken Einsatz von Spezialeinheiten statt finden.
@Lt,
wenn Sie die Operation „Cedar Falls“ (Jan 67) meinen, dann kann nicht von einem Erfolg dieser Militäroperation gesprochen werden. Durch Deportation der Zivilbevölkerung im Gebiet des „Eisernen Dreiecks“ (Nähe Saigon) versuchten die US-Streitkräfte den Vietcong den Rückzugsraum zu nehmen. Die Bevölkerung wurde in sogenannte „Neues-Leben-Dörfer“ neu angesiedelt . Die alten Dörfer wurden zerstört. Man kann sich vorstellen, das damit keine „Köpfe und Herzen“ gewonnen werden konnten. Auch der Vietcong kam nach vorrübergehender Räumung wieder zurück. Diese Vorgehensweise wird heute als exemplarisch falsch angesehen.