Denken Militärplaner ebenso falsch wie einst die Ritter?

Ein interessanter Ansatz und Stoff zum Nachdenken: Vor allem die Industrienationen denken bei Verbesserung ihrer militärischen Fähigkeiten an neue Hochtechnologiesysteme – die dann durch weitreichende, billige und massenhaft eingesetzte, wenn auch technisch unterlegene Waffensysteme vernichtet werden. Dazu gibt es bei War on the Rocks ein lesenswertes Stück, indem die Denkfalle moderner Militärpläner anhand früherer militärischer Spitzentechnologie erläutert wird:

Battleships and knights represented the end result of centuries of technical, social, and political development. They were also the most expensive and complex systems of their days – and were defeated by cheaper, simpler systems that relied on range to defeat them. Both the battleship admirals and the armored knights had decades to observe and understand the new threats. Yet, they and other leaders throughout history failed to do so.

(Der ganze Essay zum Nachlesen hier: America is Well Within Range of a Big Surprise, So Why Can’t It See?)

Mit anderen Worten: Welche Herausforderungen gibt es im Zeitalter massenhaft per 3-D-Druck hergestellter Drohnen und anderer billiger, aber weitreichender Systeme – und ist die Ausrüstungsplanung der verschiedenen Streitkräfte darauf eingestellt? Oder wird weiterhin die Rüstung der Ritter optimiert, die dann auf Distanz durch den Langbogen bekämpft werden?

Der Bendlerblogger brachte das auf die Aussage: Vielleicht ist nicht fehlendes Geld das Problem der Bundeswehr, sondern fehlende strategische Voraussicht. Könnte das der Ansatz sein?

(Foto: Die 5. Batterie des Artillerielehrbataillons 325 aus Munster trainiert im Februar 2018 das direkte Richten mit einer Panzerhaubitze 2000 auf dem Truppenübungsplatz Putlos – Bundeswehr/Torsten Kraatz)