Bundeswehr startet offiziell Suche nach dem künftigen Transporthubschrauber

Die Bundeswehr hat offiziell mit dem Verfahren für die Auswahl ihres künftigen schweren Transporthubschraubers begonnen, der die Jahrzehnte alten Helikopter des Modells CH-53G.. (in seinen verschiedenen Varianten) ablösen soll. Generalinspekteur Volker Wieker legte am (gestrigen) Donnerstag in der so genannten Auswahlentscheidung fest, dass mindestens 45 und bis zu 60 Hubschrauber eines marktverfügbaren Modells beschafft werden sollen, hieß es am Freitag aus Kreisen des Verteidigungsministeriums.

Damit wird es um die Frage gehen, welches von zwei verfügbaren US-Modellen ausgewählt wird: Die neueste Variante des Hubschraubers CH-47 Chinook (charakteristisch mit den zwei Rotoren) der Firma Boeing oder die neuere und bislang nur beim U.S. Marine Corps eingeführte CH-53K (Foto oben) der Firma Sikorsky, die inzwischen zum US-Rüstungsgiganten Lockheed Martin gehört.

Dass es auf eines dieser beiden Muster hinausläuft, war schon länger klar. Mit der Festlegung auf mindestens 45 Maschinen wollte der Generalinspekteur aber offensichtlich vermeiden, dass die bislang genannte Mindestzahl von 40 Hubschraubern als Präjudiz für die Beschaffung der zwar teureren, nach den technischen Parametern aber auch leistungsfähigeren CH-53 K verstanden werden könnte.

Für die Entscheidung über eines der beiden Hubschraubermodelle sollen nach Angaben aus dem Ministerium Einsatzszenare zugrunde gelegt werden, in denen die Flottenleistung mit den Anforderungen verschiedener Missionen abgestimmt wird. Dabei werde unter anderem geprüft, welche Transportleistung charakteristisch in welchem Zeitraum erbracht werden müsse, was eben neben der Leistungsfähigkeit der einzelnen Maschine auch die Frage berücksichtige, wie viele Maschinen zeitgleich gebraucht würden. Dabei werde auch eine Rolle spielen, dass die Chinook mehr Raum für den Lastentransport in der Maschine biete, während die CH-53K schwerere Außenlasten befördern könne.

Die Ergebnisse dieser Untersuchung sollen bis zum Sommer kommenden Jahres vorliegen, ehe eine Anfrage an die USA gestellt wird. Der Vertrag für die Beschaffung der Hubschrauber soll nach Angaben der Agentur Reuters, die zuerst über die Entscheidung Wiekers berichtete, rund vier Milliarden Euro umfassen und bis Mitte 2020 abgeschlossen werden.

Nach Vertragsschluss hofft das Ministerium auf die Lieferung der ersten Maschinen im Jahr 2023. Die erste Einsatzfähigkeit der neuen Hubschrauber soll bis 2026 erreicht werden. Der Zulauf der letzten Maschinen soll 2029 abgeschlossen sein, ehe 2030 die betagten CH-53  außer Dienst gestellt werden.

(Foto: Sikorsky/Lockheed Martin)