Personalstärke Juli 2025: Nun doch keine 183.000; FWDL im Heimatschutz gestrichen
Ende Juli hatte das Verteidigungsministerium eine positive Bilanz der Nachwuchswerbung gezogen und darauf verwiesen, dass am 21. Juli die Zahl der aktiven Soldaten und Soldatinnen auf 183.100 gestiegen sei. Die symbolisch wichtige Zahl 183.000 konnte allerdings bis Ende Juli nicht gehalten werden, am 31. Juli lag die Personalstärke bei 182.984 – ungeachtet der Symbolik: rund 1.400 mehr als im Vormonat. Den größten Anstieg gab es bei den Zeitsoldaten; da spielte offensichtlich der Einstellungstermin zur Jahresmitte eine Rolle.
Neu ist auch, dass die Rubrik Freiwillig Wehrdienst Leistende im Heimatschutz gestrichen wurde. Auf Nachfrage hieß es aus dem Ministerium, dieses Projekt sei Ende Juni eingestellt worden. Ob darüber hinaus weitergehende Kürzungen im Heimatschutz bereits vollzogen wurden oder geplant sind, bleibt vorerst offen.
Die Statistik für Juli 2025, am 21. August wie üblich unter dem immer gleichen Link veröffentlicht (seit der Statistik für den Monat März 2023 wurde das Format der Darstellung verändert; der Übersichtlichkeit und Vergleichbarkeit halber bleibt es hier bei der Art der Darstellung vor den März-2023-Zahlen):
Insgesamt leisten 182.984 Soldatinnen und Soldaten ihren Dienst bei der Bundeswehr
Bundesministerium der Verteidigung 1.088
unmittelbar nachgeordnete Dienststellen 4.227
Heer 63.219
Luftwaffe 28.127
Marine 15.286
Cyber- und Informationsraum 13.713
Unterstützungsbereich 46.962
Bereich Infrastruktur, Umweltschutz, Dienstleistungen 1.005
Bereich Ausrüstung, Informationstechnik, Nutzung 1.914
Bereich Personal 7.443
davon bis zu 5.400 Studierende an Bundeswehr-Universitäten
Berufssoldaten 57.993
Soldaten auf Zeit 113.657
Freiwillig Wehrdienstleistende 11.334
Freiwillig Wehrdienstleistende im Heimatschutz – entfällt
Die Zahl der Frauen in den Streitkräften:
24.947 Soldatinnen sind aktuell bei der Bundeswehr; mehr als 13 Prozent (beträgt der) Anteil der Soldatinnen bei der Bundeswehr
Heer 4.938
Luftwaffe 2.900
Marine 1.720
Cyber- und Informationsraum 1.436
Unterstützungsbereich 11.625
Ministerium und andere Bereiche 2.328
Laufbahngruppe/Laufbahnen (auch Anwärterinnen)
Offizierinnen 7.236
Unteroffizierinnen mit Portepee 8.835
Unteroffizierinnen ohne Portepee 3.411
Mannschaften 5.465
Status
Berufssoldatin 5.609
Zeitsoldatin 17.449
Freiwillig Wehrdienstleistende 1.889
Freiwillig Wehrdienstleistende Heimatschutz – entfällt
Die gesonderte Statistik zu den Zivilbeschäftigten – analog zu den Soldat*innen nach Teilstreitkräften und Organisationsbereichen aufgeschlüsselt; zusätzlich werden Militärseelsorge und Rechtspflege ausgewiesen.
Beschäftigt sind 80.602 zivile Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Bundesministerium der Verteidigung 1.878
unmittelbar nachgeordnete Dienststellen 1.657
Heer 2.455
Luftwaffe 4.700
Marine 1.836
Cyber- und Informationsraum 1.810
Unterstützungsbereich 11.054
Bereich Infrastruktur, Umweltschutz, Dienstleistungen 32.683
Bereich Ausrüstung, Informationstechnik, Nutzung 11.526
Bereich Personal 10.430
Militärseelsorge 481
Rechtspflege 92
Der Anteil von Frauen am zivilen Personal wird nur nach Statusgruppen ausgewiesen (Hinweis: diese Zahlen sind identisch zu denen vom Juni; ob es tatsächlich da überhaupt keine Veränderungen gegeben hat oder irrtümlich die alten Zahlen erneut veröffentlicht wurden, habe ich noch nicht klären können):
Von den insgesamt 80.743 zivilen Beschäftigten sind 31.698 Frauen (rund 39 Prozent), die in allen Bereichen der Bundeswehr tätig sind.
Beamtinnen insgesamt 10.659
im höheren Dienst 2.211
im gehobenen Dienst 4.451
im mittleren Dienst 3.977
im einfachen Dienst 20
Arbeitnehmerinnen 19.125
im Vorbereitungsdienst, in einem Ausbildungs- oder Praktikantenverhältnis 1.824
(Stand 31. Juli 2025)
Die frühere ausführliche Statistik der Personalstärke in den Auslandseinsätzen und einsatzgleichen Verpflichtungen wurde durch die Gesamtzahl nur in den Auslandseinsätzen ersetzt. Der Stand vom 11. August 2025:
Insgesamt sind 899 Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr unmittelbar bei Auslandseinsätzen eingesetzt.
Darüber hinaus gibt es noch die Anerkannten Missionen.
(Die diversen Anerkannten Missionen wie z.B. die NATO-Battlegroup oder auch die neue Panzerbrigade 45 Litauen sind eben damit nicht erfasst.)
Den Service von Augen geradeaus!, die Vergleichszahlen, gibt es auf einer gesonderten Übersichtsseite.
(Foto: Strandlandung eines A400M des Lufttransportgeschwaders 62 auf der dänischen Nordseeinsel Rømø – Dennis Wolf/Bundeswehr)
Vorab bei der Luftwaffe hat sich ein Tippfehler eingeschlichen, da ist eine 1 zuviel in der Zahl. Es muss 28.127 Soldaten bei der Luftwaffe sein, laut BW.
Auffällig ist das Heer, welches mit jetzt 63.219 Soldaten um 1.549 Soldaten zugelegt hat, mehr als der Zuwachs insgesamt. Dagegen ist die Stärke der Marine & des Unterstützungsbereiches gefallen, obwohl mit den neuen Offiziersanwärtern ich auch bei der Marine zumindest einen Zuwachs erwartet hätte. Auch die Luftwaffe hat nur 26 Soldaten dazu gewinnen können.
Ebenfalls auffällig ist, daß die Zahl der Soldaten im Personalbereich, welche auch die Offiziersanwärter enthält(allerdings nur mit Pauschal maximal 5.400), von 7.507 auf 7.443 Soldaten gefallen ist. Hier hätte ich im Personalbereich auch eher einen Zuwachs erwartet. In der Vergangenheit(Juli 2021) umfasste der Personalbereich mehr als 8.000 Soldaten., Da stellt sich die Frage, findet die BW zu wenig Soldaten für den Personalbereich oder spart die BW tatsächlich Verwaltungsstellen ein?
Sehr merkwürdig finde ich aber, daß die BW den FWDL für den Heimatschutz einfach stillschweigend abgeschafft hat! Denn nur durch die fehlende Zahl der FWDL in der BW Veröffentlichung von heute & der Nachfrage des Hausherren bei der BW wissen wir jetzt, daß es die FWDL im Heimatschutz jetzt nicht mehr gibt. Damit sind 172 Soldaten im Vergleich zum Vormonat weggefallen.
Zur Aufstellung der Heimatschutzdivision im April(die mit 4 Monaten Verspätung seit 2 Wochen tatsächlich ein Wappen mit 2 gekreuzten Karabinern erhalten hat) passt dies eigentlich nicht. Aus meiner Sicht hatte das Modell zwei Fehler. Das Heer war nicht eingebunden in die Freiwilligen für den Heimatschutz, obwohl Reserveeinheiten des Heeres existieren und ich fand die 7 Monate aktiv + 5 Monate Reservedienst zu unflexibel, weil ich mir vorstellen könnte bzw. selbst 12 Monate am Stück besser gefunden hätte, zumindest zur Auswahl.
Der neue freiwillige Wehrpflicht, soll zwar diesen Monat vom Kabinett beschlossen werden, aber dies ist noch nicht erfolgt. Union & SPD streiten sich noch wie die Kesselflicker um das neue Wehrpflichtmodell. Und bis die neue Wehrpflicht Gesetz wird, können noch viele weitere Monate vergehen! Es ist also zu besorgen, daß nur ein völlig verwässertes schwedisches Wehrpflichtmodell beschlossen wird, welches erwartungsgemäß scheitern wird und dann fehlen der BW auch 300 – 172 Freiwillige Heimatschutzsoldaten an allen Ecken und Enden!
[Danke, Tippfehler ist korrigiert. T.W.]
Bis 2029 haben wir alle Zeit der Welt! Nur keine Eile! Man hat noch genug Zeit, sich zu streiten. Zum Glück für uns gibt es noch die Polen.
Ganz kurz:
Meiner Vermutung nach wird es einen echten „push“ der Zahlen des BW-Personals wohl erst nach Einführung der angekündigten „2000 € Netto“ geben.
Man darf gespannt sein…
Was soll man zu solchen „Erfolgsmeldungen“ noch sagen? Die lassen mich mittlerweile ratlos zurück.
Im Vergleich zum Juli 2020, also ohne Ukraine-Krieg und akute Bedrohungslage, waren es 185.198 Soldaten, also 2.214 Pax mehr als jetzt.
Offensichtlich ist der Wehrwillen im Altersband von 18 – 30 nicht so ausgeprägt, wie unsere Streitkräfte das bräuchten.