Sicherheitshalber der Podcast #93: Europas sicherheitspolitischer Alptraum: Alle Fragen, alle Antworten (fast)
Sicherheitshalber ist der Podcast zur sicherheitspolitischen Lage in Deutschland, Europa und der Welt. In Folge 93 beantworten und diskutieren Ulrike Franke, Frank Sauer, Carlo Masala und ich Fragen von Hörerinnen und Hörern, die sich in diesen bewegten Zeiten in noch größerer Zahl in der Sicherheitspod-Inbox gefunden haben. Es geht in dieser langen und intensiven Diskussion also unter anderem um die Frage, …
- ob das ganze Geld in Deutschland und Europa jetzt richtig ausgegeben wird.
- ob man überhaupt in militärische Fähigkeiten investieren muss, weil Russland doch ohnehin geschwächt und zahlenmäßig unterlegen ist (oder?).
- ob man noch Waffen aus Trumps USA kaufen sollte.
- ob die F-35 einen Kill Switch hat.
- ob die USA auch die nuklearen Sicherheitsgarantien und die nukleare Teilhabe zurückziehen.
- ob Frankreich oder Großbritannien mit ihren Nukleararsenalen ersetzen (oder ergänzen) können, was dann fehlen würde.
- ob EU-ropa in irgendwelchen Konstellationen nukleare Abschreckung organisieren kann.
- ob Deutschland eine eigene Atombombe beschaffen kann – und sollte.
- ob man zukünftig einen etwaigen Waffenstillstand in der Ukraine ohne die USA absichern könnte.
Abschließend wie immer der Sicherheitshinweis, der kurze Fingerzeig auf aktuelle, sicherheitspolitisch einschlägige Themen und Entwicklungen – diesmal mit einem Buchtipp, Rätselraten um Meloni, künstlicher Intelligenz und einer Übung des Wachbataillons.
Aufrüsten – warum und wie? 00:03:58
Ist Russland nicht schwächer? 00:18:58
F-35: zu viel Abhängigkeit von USA? 00:25:24
Ende der nuklearen US-Sicherheitsgarantien? 00:45:20
EU-ropäische nukleare Abschreckung? 00:56:08
Deutsche Atomwaffen? 01:03:10
Deutsches Hedging? 01:13:42
Europäische NATO (ETO)? 01:15:51
Waffenstillstand in der Ukraine? 01:30:32
Reden wir den Krieg herbei? 01:34:28
Sicherheitshinweise: 01:40:38
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Ergänzende Links&Literatur:
Thema: Europas sicherheitspolitischer Alptraum
JOINT WHITE PAPER for European Defence Readiness 2030 samt Pressemitteilung, 19.03.2025
Moritz Schularick et al, Abhängigkeit oder Selbstbehauptung: Deutschlands und Europas Rolle im 21. Jahrhundert entscheidet sich jetzt, März 2025
Claudia Major, How to prevent the next war in Europe: A five-point plan, ECFR, 25.02.2025
The Economist, Can Europe confront Vladimir Putin’s Russia on its own?, 25.02.2025
The Economist, Europe thinks the unthinkable on a nuclear bomb, 12.03.2025
Carlo Masala, Kein Geld, kein Personal, keine Sicherheit, IP, 24.02.2025
Ralph Bollmann und Anna Sophie Kühne, So gelingt die Aufrüstung, FAZ, 25.02.2025
Jack Watling and Michael Kofman, Willpower, Not Manpower, is Europe’s Main Limitation for a Force in Ukraine, War on the Rocks, 03.03.2025
Corporal Frisk, Air, Blog Posts, Finland Stealth, Dispersed Operations, and a big Jammer, 07.04.2021
Christopher Steinmetz, Herbert Wulf, Alexander Lurz: Wann ist genug genug? Ein Vergleich der militärischen Potentiale der Nato und Russlands, Greenpeace-Studie 11.11.2024
Interview mit Frank: Nukleare Abschreckung gegenüber Russland : „Deutschland darf und sollte nicht auf eigene Nuklearwaffen setzen“, Tagesspiegel, 11.03.2025
Karl-Heinz Kamp, „What if“… die USA den Nuklearschirm über Europa aufkündigen?, DGAP Policy Brief 17.03.2025
Julian Werner, What if Europe had to fight tonight – without the Americans?, Wavell Room, 19.03.2025
Sicherheitshinweise:
Rike: EUROCAN 2033 lohnt die Lektüre
Carlo: Meloni blockiert Ukraine-Hilfen
Frank: “AGI” dürfte nicht mehr lange auf sich warten lassen
Thomas: Wachbataillon übt Infanterie
BlueSky:
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Frank: @drfranksauer.bsky.social
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@T.W.
Zur Diskussion um Beschaffung. Warum wird nicht über Verteidigungsanlagen diskutiert? Gerade der Krieg in der Ukraine zeigt uns doch, dass ein Angriff am besten aufgehalten werden kann, wenn diesem Angriff ausgebaute Verteidigungsstellungen im Weg stehen. Ich will keiner neuen Maginot-Linie das Wort reden. Keine Verteidigungslinie ist unüberwindlich. Aber sie bindet den Gegner und verschafft Zeit zum heranführen von Verstärkungen.
Leider bricht die Übertragung in etwa der 13. Minute ab.
[Was meinen Sie mit „bricht die Übertragung in etwa der 13. Minute ab“? Bei mir läuft es einwandfrei weiter; mehr als eine Stunde lang. T.W.]
Danke für den Podcast mit vielen interessanten Details. Zum großen Teil USA – NATO – EU fehlt mir allerdings die globalpolitische Dimension. Die USA wenden sich seit Obama dem Pazifik zu, seit Trump mit verstärkten Konsequenzen für Europa. Diese Ausrichtung wird grundsätzlich auch nach Trump bleiben. Wenn es andere erwartet würde, brauchte man über die Frage F35 ja/nein nicht diskutieren, denn einsatzbereit sollen sie wohl erst ab 2029 sein (richtig?). Wir haben es mit einer langfristigen Neuausrichtung der US- Politik zu tun, bei der der aktuelle Präsident nur etwas sehr forsch agiert.
Es ist aber m.E. grundsätzlich falsch anzunehmen, die USA wenden sich vollkommen von Europa ab. Sie möchten im Rücken keine auch nur potentiell gefährliche Großmacht entstehen sehen. Deshalb werden sie sich nicht generell aus Europa zurückziehen, auch nicht militärisch, allerdings ihr Engagement und Truppenstärke auf das von ihnen eingeschätzte Minimum reduzieren. Ich bin auch überzeugt, dass sie irgendwelche europäischen Entwicklungen, die sie als gefährlich für ihre Dominanz einschätzen, ob nun europäische oder gar deutsche Kernwaffen oder eine ETO, die ohne USA funktionsfähig wäre, notfalls auch mit aktiven Gegenmaßnahmen verhindern werden.
Allerdings, sonderlich werden die USA sich da nicht bemühen müssen. Die Dysfunktionalität erzeugen die EU- Staaten schon allein. Insofern erstaunt mich im Sicherheitshinweis das Erstaunen über die Haltung von Frau Meloni. (Die Ablehnung kam übrigens nicht von Frau Meloni allein, Herr Sànchez hat die Ukraine- Unterstützung ebenfalls abgelehnt mit der kühlen Bemerkung, die Südeuropäer haben andere Prioritäten.) Fast möchte ich schreiben, die EU- Gläubigkeit ist eine deutsche Krankheit. Fast alle anderen EU- Staaten sehen die EU aus dem Blickwinkel des nationalen Gewinns.
Zur Frage „Reden wir den Krieg herbei?“ sehe ich schon eine gewisse Gefahr. Bitte wieder einmal Clark, Die Schlafwandler lesen. Im gewissen Umfang ist die Situation vergleichbar: tiefstes Misstrauen und nur noch Denken in militärischen Kategorien. Und dann fällt einem in der Krise nur noch Angriff ein.
Alle Punkte in der Darstellung:
F35: Sehr gute Darlegung der Probleme incl. „Killswitch“ (den es nicht gibt)
Nukleare Sicherheitsgarantien: Auch exzellente Erläuterung der Probleme. Ergo: Die Abschreckungswirkung ist leider nicht mehr vergleichbar zum kalten Krieg.
EU-Abschreckung: Eine „europäische“ Bombe ist keine Lösung da keine glaubwürdige Abschreckung. Passt.
Deutsche „Bombe“: Auch sehr gute Zusammenfassung der riesigen Kollateralschäden im politischen Miteinander. Die „Nebenwirkungen“ sind wohl deutlich grösser als die intendierte Abschreckungswirkung.
Deutsches Hedging und deutsche Möglichkeiten:
Ich erlaube mir hier eine etwas abweichende Meinung.
Ich empfehle diesen aktuellen Link:
https://www.iiss.org/online-analysis/commentary/2025/03/nukleare-abschreckung-light/
Kurzer Auszug:
„…verfügt Deutschland bereits über ein breites Spektrum an Schlüsseltechnologien und wissenschaftlichen Kompetenzen – von hoch spezialisierter Neutronenforschung bis hin zu metallurgischer Präzisionstechnik. Auch im Bereich der Trägersysteme sind bereits relevante Kapazitäten vorhanden, die künftig eine nukleare Rolle unterstützen könnten. So ließen sich Taurus-Marschflugkörper mit überschaubarem Aufwand an diese Aufgabe anpassen. ..“
Kurz danach im Artikel werden noch die Möglichkeiten der Anreicherungsanlage URENCO erläutert. Sehr lesenswert, ich erspare mir ein längeres Zitat damit hier keiner copyright-Ärger bekommt…
Es wird auch dargestellt mit welcher völlig legalen Option Deutschland Uran hochanreichern könnte. In der bereits vorhanden riesigen Anlage von URENCO. Durch die Blume verklausuliert von Frank Sauer angesprochen.
Es ist ganz einfach so das Deutschland von allen europäischen Nicht-Atommächten die mit grossem Abstand schnellste Möglichkeit hätte eine zu werden.
Auch wenn Frank Sauer das nicht breittreten will. Völlig verständlich.
Das Hauptargument hier ist die dann völlige Vogelfreiheit weltweit nach der deutschen Bombe.
Also bitte nicht !
@Apollo11
„Das Hauptargument hier ist die dann völlige Vogelfreiheit weltweit nach der deutschen Bombe.“
Würde die Weltöffentlichkeit wirklich so hysterisch reagieren, wenn Deutschland sich auch eine Bombe beschafft? Wir sind ja kaum die ersten. Und etwa Israels Ansehensverlust hat meines Erachtens wenig damit zu tun, dass sie auch die Bombe haben.
Die USA würden natürlich das nicht so einfach hinnehmen und auch die russischen Telegramkanäle würden alle Schnappatmung bekommen. Aber ansonsten?
Die normale Reaktion wäre wohl eher „bedauerlich, aber verständlich“.
Aber natürlich wäre es hilfreich, wenn es keine rein deutsche Initiative wäre, sondern eine europäische, wie auch immer organisiert.
Vor allem aber, muss man vielleicht nichtmal tatsächlich welche bauen, es kann auch reichen, dass alle wissen, wir könnten sehr schnell welche bauen und wir könnten alles dafür vorbereiten. Dann bekommt man im Gegenzug vielleicht auch was man braucht, ihne diese Pandorabox weiter zu öffnen. Das ist alles Verhandlungsmasse.
Trump jedenfalls wird eine weitere Atomare Bewaffnung Europas verhindern wollen, aber ich glaube nicht mit allen Mitteln. Dafür ist ihm Europa nicht wichtig genug.
@Schlammstapfer
Von Finland bis Polen wird bereits massiv in Verteidigungsanlagen investiert. Einfach mal nach
„Baltic Defense Line“, oder „East shield“ suchen.
https://pulaski.pl/en/natos-eastern-flank-response-to-the-russian-threat-polands-east-shield-programme-and-the-defence-concepts-of-the-baltic-states-and-finland/
(hoffe der Link geht iO)
pi
@Apollo 11 Danke für den Link, aber genaugenommen nichts Neues. Was man heute nukleares Hedging nennt, war einmal die zweite Säule der nuklearen Teilhabe. Noch sind die personellen Ressourcen vorhanden, aber durch den Verzicht auf die zivile Nutzung der Kernenergie werden die immer kleiner und wenige Spezialisten kann man auch ausschalten, wie der Iran schmerzhaft erfahren musste. Wenn Deutschland glaubhaft ein nukleares Hedging betreiben will, muss es die zivile Nutzung der Kernenergie wieder aufnehmen. Auch das ist ein Aspekt der Verteidigungsfähigkeit.
@lukan: Außerhalb Europas dürfte die deutsche Bombe vermutlich nur mäßiges Aufsehen erregen, dafür in Europa um so mehr. Polen dürfte ein eigenes Programm starten und auch in Schweden und der Schweiz würde wieder ernsthaft nachgedacht werden.
Ich glaube auch nicht, dass den USA, mit oder ohne Trump, Europa so egal ist, dass sie zusehen werden. Ganz grundsätzlich könnte so eine Bombe nämlich auch einmal Richtung USA fliegen. Deshalb würden sie die Entwicklung einer deutschen Bombe aktiv verhindern und sie können das.
Es gibt keine neue Erkenntnis gegenüber den 1970er Jahren, nur einen neuen Begriff: nukleares Hedging. Der einzige gangbare Weg.
Das die F-35 keinen, wie auch immer gearteten, Kill-Switch hat würde ich weiter in Frage stellen. Bestes Beispiel für so einen Schalter ist für mich die Deaktivierung der arg. Exocet Raketen im Falklandkrieg, nachdem Frankreich die entspr. Codes an Großbritannnien geliefert hatte. Mich interessiert immer noch, wie das Abschalten technische realisiert wurde. Und in der Vergangenheit sind schon oft single points of failure in Produkte eingebaut worden, welche dann auch prompt gefunden wurde und kriminell genutzt wurden. Die Netzwerkbranche kann Lieder davon singen.
So wir ich das verstehe, geht es hier neben den langfrisitgen Themen, wie eigenständige Aufklärungsfähigkeiten, auch darum, die vorhanden Mittel auch effektiver und auch kreativer einzusetzen.
Ein Beispiele wären hier:
– Taurus
Warum muss das Ding zwingend nur an einem Tornado, und wirgendwann vielleicht mal an einem Eurofighter hängen. Warum kann das nicht auch evtl. ein NH90? Dadurch würde z.B. der mögliche Startplatz von solchen Systemen von einer kalkulierbaren Anzahl Flugplätze, auf praktisch überall erhöht. Das Einsatzprofil von Taurus beinhaltet ja auch, dass man eher diesen eher 100km hinter der Front startet. Braucht man dazu zwingend einen Jet, der in der Zeit vielleicht was besseres machen könnte?
– Rapid Dragon
Können wir so etwas wie Rapid Dragon auf Basis von, in Europa vorhandenen Marschflugkörpern, auch selber für unsere Transportflugzeuge entwickeln. So ein A400M hat ja schon 8000km Reichweite, ist luftbetankbar und tiefflugfähig. Da kann man sicherlich an ganz vielen Orten beim Gegenüber „Hallo“ sagen.
– Standardisierung
Warum führen wir in der Marine NSM ein und haben schon RBS15, von denen es in beiden Fälle Varianten gibt, die aus der Luft zu starten sind, und planen dann beim Eurofighter Marte einzuführen? Das man zwei Systeme einsetzt, um beim Ausfall eines Systems nicht vollständig blnk zu sein, kann ich verstehen, aber drei Systeme? Wer soll das alles effektiv betreuen und warten?
– Geheimhaltung
Wenn es stimmt, wie bekommen es die USA hin, eine F-47 ohne große Aufmerksamkeit so weit zu entwickeln?
Momentan habe ich das Gefühl, dass unsere Strategie darin besteht, den Gegner dadurch in die Knie zu zwingen, dass er schneller den Überblick über unsere eigenen Ankündigungen und Programme verliert, als wir.
Sicherlich gibt es viele Dinge die unter der Kontrolle der Öffentlichkeit stehen solten. Aber nicht alles.
@Schlammstapfer Wir brauchen keine Verteidigungslinien in Deutschland. Das machen die Frontstaaten schon. Denen fehlen ggfalls aber wichtige Fähigkeiten wie Satellitenaufklärung und eine starke Luftwaffe. Da sind wir in der Pflicht zu unterstützen. Zusätzlich natürlich schnelle Verstärkung mit deutschen Panzer- und Artillerieverbänden. Was alles natürlich nur was bringt wenn wir auch genug Munition bereitstellen können, und zwar über längere Zeit.
Und bei uns zu Hause brauchen wir natürlich eine bessere Luftverteidigung. Sonst jagt uns Putin die Magazine und Flugplätze ziemlich schnell in die Luft.
Ich hätte noch einen weiteren interessanten Link zum Thema:
https://umweltfairaendern.de/2022/12/04/am-rande-der-atomwaffenfaehigkeit-neue-uranbrennstoffe-usa-bremst-teilweise-deutschen-urananreicherer-urenco-aus/
Auszug:
„..Viele Stimmen gehen weltweit davon aus, dass es eine Trennung von ziviler und militärischer Atomenergie nicht geben kann. Wer in der Lage ist, Atomkraftwerke zu betreiben und die Brennstoffkette technisch zu beherrschen, ist auch in der Lage, Atomwaffen herzustellen oder dies jedenfalls in kurzer zusätzlicher Zeit zu erreichen..“
Hierzu sollte man allerdings ergänzen das dies auffallen würde. Entweder die internat. Ächtung wird hingenommen (Nordkorea) oder man verar***t alle Inspekteure (Israel). Dann gehts natürlich…
Und „in kurzer, zusätzlicher Zeit“ ist relativ. Ich würde meinen viele Jahre…
Im Gegensatz zu Deutschland, das hat die Anreicherungsanlage UND den Taurus ja bereits im Einsatz…
Der obige Link legt nochmal den Focus auf die USA, die vor einigen Jahren entweder keine oder eine sehr ineffiziente Methode ( das alte Diffusionsverfahren ) zur Urananreicherung hatte.
Zwingend für die „Bombe“ ist das nicht, es gibt ja die plutoniumbasierte Variante. Entwickelt man die schnell (wie in WW II) werden ganze Lanstriche verseucht. Die USA kennen sich da aus…
Aber heute reden ja viele (im Gegensatz zu Deutschland) von diesen neuen SMRs (small modular reactor), u.a. Bill Gates.
Ein Problem ist nach Jahren des Betriebs wohl die grosse Dichte an Radioaktivität im Kern.
Im Artikel wird auf die mögliche Verwendung als „schmutzige Bombe“ hingewiesen.
Und das „Beste“ an der Sache: Eigene, teure Atomindustrie ist nicht nötig. Die kann man demnächst für kleines Geld kaufen.
Zum Bau von SMRs braucht es zwingend zu knapp 20% angereichertes Uran 235:
https://futurezone.at/amp/digital-life/usa-atombombe-brennstoff-modularer-reaktor-mini-haleu-angereichertes-uran/402946797
Deshalb bauen die USA jetzt in Windeseile Zentrifugenanlagen mit URENCO-Hilfe.
Und noch ein Nachsatz zur „deutschen Bombe“.
In Friedenszeiten würde ich den Bau ausschliessen.
Im vom Bundestag beschlossenen Spannungsfall würde die Wahrscheinlichkeit zumindest steigen.
Im absehbar bevorstehenden V-Fall würde ich dann keine Aussage hierzu mehr treffen wollen…
[„Im absehbar bevorstehenden V-Fall…“ lassen Sie uns mehr wissen. Ich gehe bislang davon aus, dass es darum geht, den zu verhindern. Aber vielleicht haben Sie ja andere Informationen. T.W.]
Wer sich mit dem Thema „Nuclear Hedging“ befasst, kommt irgendwann zu der Einsicht, dass eine nukleare Abschreckung ohne „Atomtests“ kaum glaubhaft ist. Wo also soll der große Bäng, den alle Welt vernehmen soll, auf deutschem Boden präsentiert werden, wenn schon Rüstungsbetriebe in der Nachbarschaft erfolgreich verhindert werden können?
Leseempfehlung:
https://www.wilsoncenter.org/book/nuclear-latency-and-hedging-concepts-history-and-issues
Was mich aber brennend interessiert ist, wer die Debatte um die deutsche Bombe jetzt aktuell lanciert hat.
Wer hat ein Interesse an dieser Debatte und welchen Zweck soll sie erfüllen?
Ich vermute sie soll davon ablenken, was derzeit wirklich relevant und dringend ist.
[Was mich dringend interessieren würde ist, wer neue Verschwörungsmythen starten möchte… T.W.]
Hallo, gerade habe ich Folge 93 gehört, nachdem das Special zur MSC meine erste Folge überhaupt war. Frank Sauer hat mich nämlich erst letzte Woche dankenswerterweise auf diesen Podcast aufmerksam gemacht.
Es war einerseits sehr erfreulich, zu sehen, dass es „Gleichgesinnte“ gibt, weil ich mich jetzt nicht mehr wie die sprichwörtliche Nonne in einer Single Bar fühle. Schließlich hält mein gesamtes Umfeld mich ob meiner apokalyptischen Prophezeiungen für grenzdebil. 😉
Andererseits bin ich jetzt eher noch mehr beunruhigt, weil ich sehe, dass Ihre Diskussion ja schon weiter geht als meine eigenen Befürchtungen.
Dazu Folgendes. Aktuell, glaube ich, ist die entscheidende Idee in dem folgenden Artikel aus der aktuellen Economist-Ausgabe der springende Punkt: The American and Russian right are aligning
Kurz gesagt, ideologisch sind der Trumpismus und der Putinismus bis auf ein paar wichtige Unterschiede auf einer Wellenlänge.
Deshalb meine konkrete Frage: Mich verwirren immer diese Vorhersagen à la 2029 oder 2030 könnte Russland versuchen, ein NATO-Mitglied anzugreifen. Wenn man aber jetzt davon ausgehen muss, dass die USA bestenfalls stillhalten würden, warum sollte Russland noch ein paar Jahre warten, bis die Europäer ihren Akt zumindest so weit beisammen haben, dass alles für Russland schwieriger wird?
Ist das wahrscheinlichste Szenario nicht, dass die Trumpistas jetzt (also in den nächsten Wochen) versuchen werden, der Ukraine ihren Kapitulationsfrieden aufzuzwingen, die Ukraine das natürlich ablehnen muss, woraufhin die USA ihnen jegliche Unterstützung entzieht? Dann wird die EU bzw. die Koalition der Willigen irgendwie reagieren müssen, was dann von Russland als Begründung für eine weitere Eskalation genommen wird. And so it goes…
Und abschließend noch eine konkrete Frage zu Frank Sauers Aussage im Podcast, dass es ja nicht darum ginge, dass irgendwann der T 90 vor dem Brandenburger Tor stünde und Russland bis an den Atlantik durchmarschiert – warum eigentlich nicht?
Freue mich auf Reaktionen!
Frank
@T.W.
Keine Ahnung was da das Problem war. Jetzt läuft es bei mir auch.
@Hamburger
Danke für den Link. Sie haben recht. Beim ersten mal Hören brach der Sound ab bevor Frank Sauer über diese Sperren gesprochen hatte.
Hieronymus Carl Friedrich sagt: 23.03.2025 um 15:43 Uhr
„Wo also soll der große Bäng, den alle Welt vernehmen soll, auf deutschem Boden präsentiert werden, wenn schon Rüstungsbetriebe in der Nachbarschaft erfolgreich verhindert werden können?“
Da gibt es zwei Varianten:
Unterirdische Tests auf ehemaligen Truppenübungsplätzen, die heute Naturschutzgebiete sind. Proteste kann man auch ignorieren.
Oberirdische Tests irgendwo auf den Ozeanen, s. Vega- Zwischenfall.
Wenn man sich gegen einen großen Teil der Welt stellen will, wird der Test auch machbar sein.
————————————–
„Wer hat ein Interesse an dieser Debatte und welchen Zweck soll sie erfüllen?“
M.E. sollte die Diskussion schon geführt werden und wenn sie zum Ergebnis kommt, eine deutsche/EU- Bombe ist politisch nicht vorstellbar, ist das schon einmal ein wichtiges Ergebnis. Es macht den Kopf frei für die relevanten und dringenden Fragen.
@ Segestes sagt: 23.03.2025 um 9:51 Uhr
> Es gibt keine neue Erkenntnis gegenüber den 1970er Jahren, nur einen neuen Begriff: nukleares Hedging. Der einzige gangbare Weg.
Ach! Keine neue Erkenntnis in 55 Jahren? Wo haben Sie ihre Zeit verbracht? In diesen Jahren haben einige Staaten die Phasen nuclear latency durchlaufen, einige sich zu nuclear hedging entschlossen, und wenige sind Atommacht geworden.
Nukleares Hedging ein neuer Begriff? Nö!
„Der einzige gangbare Weg.“ Mit solchen Sätzen kann man sich seine Reputation prima verhageln. Aber danke dafür, ich lache immer noch.
@TW
[„Im absehbar bevorstehenden V-Fall…“ lassen Sie uns mehr wissen. Ich gehe bislang davon aus, dass es darum geht, den zu verhindern. Aber vielleicht haben Sie ja andere Informationen. T.W.]
@Apollo 11 hat die Wörtchen „dann möglicherweise“ vergessen:
„Im DANN MÖGLICHERWEISE absehbar bevorstehenden V-Fall…“
@Hieronymus Carl Friedrich
Grundsätzlich werden heute die Tests simuliert, oberirdische und Unterwassertests sind sowieso verboten, unterirdische – fraglich.
https://de.wikipedia.org/wiki/Vertrag_%C3%BCber_das_Verbot_von_Kernwaffenversuchen_in_der_Atmosph%C3%A4re,_im_Weltraum_und_unter_Wasser
https://www.jfklibrary.org/learn/about-jfk/jfk-in-history/nuclear-test-ban-treaty#:~:text=A%20Comprehensive%20Ban,explosions%20including%20those%20conducted%20underground.
https://2009-2017.state.gov/t/avc/rls/202014.htm bzgl. Simulation
Zu Frank Sauer bei 6:45
Natürlich wäre der Moment günstig, die Glaubwürdigkeit der NATO zu testen. Die Frage ist nur womit die Russen das tun könnten?
Wenn der Krieg in der Ukraine aktuell etwas zeigt, dann ist das der Umstand, dass die russischen Streitkräfte den ukrainischen Streitkräften überlegen sind. Aber eben gerade so.
Nach Abzug aus der Kursk-„blase“ wurden die, von dort abgezogenen, ukrainischen Einheiten an anderen Stellen eingesetzt. Diese Gegenangriffe der von Personalproblemen geplagten Ukrainer, bremsen die russischen Streitkräfte so sehr aus, dass diese ihr, in den früheren Monaten gezeigtes, Vormarschtempo nicht mehr aufrechterhalten können.
Auch wenn der Einbruch in die Kursk-Oblast eher eine Verzweifelungstat war, dann hat das die russische Armee doch gezwungen, ihre gesamte Landesgrenze mit der Ukraine stärker zu sichern. Zum Beispiel, die russischen Truppen, die aktuell den ukrainischen Vorstoß in die Belgorod-Oblast gestoppt haben fehlen bei der völligen Befreiung der Kursk-Oblast.
Solange wie die russische Armee in der Ukraine gebunden ist, wird es keine Angriffe auf NATO Mitgliedsstaaten geben.
Selbst wenn die Russen den Krieg in der Ukraine gewonnen haben, was, angesichts des aktuellen Tempos, durchaus noch bis 2030 dauern kann, werden sie die Glaubwürdigkeit der NATO nicht testen.
Meine Überzeugung hat folgende Gründe.
1. Ein Krieg, selbst wenn nur wir Europäer, in führen, bedeutet für Russland diesen Krieg vom Nordmeer bis zum Schwarzen Meer führen zu müssen. Entlang einer noch viel längeren Front als die, an der die russische Armee jetzt kämpfen muss. Selbst wenn die russische Armee nur im Baltikum angreifen würde, müste sie trotzdem die gesamte Grenze sichern.
2. Das Argument von Frank Sauer bei Minute 49:30 über ein nukleares „freischießen“ ist rein „esoterisch“. Der Grund liegt im radioaktiven Fallout. Abgesehen vom Risiko für die baltischen Staaten würden die vorherrschenden Windrichtungen den Fallout mit hoher Wahrscheinlichkeit über St. Petersburg oder Moskau runterkommen lassen. Die Havarie des Reaktors von Tschernobyl hat uns gezeigt, dass radioaktiver Fallout keine Grenzen kennt.
Mal angenommen Putin wäre, so wie das von verschieden Talking Heads behaupttet wird, ein böser Imperialist, welches Interesse sollte er an der Eroberung von radioaktiv verseuchten Territorien haben?
3. Würde die russische Armee das Baltikum angreifen, dann wäre die Motivation der Mitgliedstaaten zur Unterstützung der baltischen Staaten eine ganz andere sein, als im Fall des Nicht-Mitgliedsstaates Ukraine. Zum Beispiel würde die russische Marine sich den Marinen der Europäischen Staaten entgegen sehen. Alle westlichen Häfen der russischen Föderation wären auf einen Schlag zu. Angesichts der technischen Möglichkeiten (Taurus etc.) wäre die russische kritische Infrastruktur und Rüstungsindustrie viel stärker konventionell gefährdet, als das jetzt der Fall ist.
4. Die Distanzen, die die Logistik einer angreifenden russischen Armee überwinden muss, selbst wenn sie nur die baltischen Staaten angreift, wären viel größer. Wäre Putin bereit, nur um die Entschlossenheit der Europäer zu testen, bereit sich auf einen weiteren, viele Jahre dauernden Krieg einzulassen? Das sehe ich nicht. Selbst wenn es der russischen Armee gelingen sollte, der Gewinn des Baltikums wäre den Aufwand nicht wert.
Mal angenommen Polen wäre das Angriffsziel, dann müsste die russische Armee sich ihren Weg entgegen dem Widerstand der Verbündeten durch Polen freikämpfen. Auch das würde viele Jahre dauern.
Und egal, wie die Russen das anfassen würden, sie könnten niemals sicher sein, dass die USA nicht doch zu ihrer Verpflichtung stehen.
Als Militär muss man sich natürlich auf den Worst-Case vorbereiten aber was da aktuell in unseren Medien verbreitet wird ist pure Panikmache.
T.W.
„Im absehbar bevorstehenden V-Fall würde ich dann keine Aussage hierzu mehr treffen wollen…“
Äh…Missverständnis… Ich meinte das ausschliesslich (!) folgendermassen:
Bei einem länger andauernden und vom Bundestag beschlossenen Spannungsfall, wenn dann in diesem ein V-Fall ( aufgrund der sich weiter verschlimmernden Lage ) absehbar wäre… Nur dann… also in einem absoluten Eskalationsszenario.
Hat überhaupt nichts mit dem heutigen Zustand zu tun. Rein hypothetisches Szenario.
Es gab mal einen Spruch von einem gewissen Herrn Honecker. Auf heute gemünzt könnte der lauten:
„Niemand hat die Absicht eine Bombe zu bauen“
Im Sinne von damals würden mir heute da einige Kandidaten einfallen.
Deutschland gehört mit Sicherheit nicht dazu.
@ FrankXV sagt: 23.03.2025 um 16:13 Uhr
> Schließlich hält mein gesamtes Umfeld mich ob meiner apokalyptischen Prophezeiungen für grenzdebil.
Ändern Sie ihr Marketing. Verkaufen Sie ihre intuitiven Eingebungen als forecasting. Vergessen Sie aber nicht, eine Methode darum herum zu klöppeln, bevor die Männer im weißem Kittel mit Netz und Jacke kommen. 😉
https://en.wikipedia.org/wiki/Forecasting
Wir sind in der nuklearen Teilhabe in Europa nicht allein und sollten uns tunlichst mit den anderen Betroffenen – insbesondere im Benelux-Bereich abstimmen. Auf jeden Fall sind wir da in der zweiten Reihe. Wir sollten uns darauf konzentrieren in der ersten Reihe bei den Land- und Luftstreitkräften zu agieren. Was den Marineanteil in der Ostsee anbelangt: Da können und sollten wir in Europa führend werden.
Wir sind in der Tat nicht alleine. Dennoch sind wir aufgrund unser wirtschaftlichen Größe prädestiniert für eine vollständige Bandbreite und Tiefe an konventioneller Kampfkraft auf und über dem Land. Samt industrieller Basis.
Levi Athan 23.03.2025 um 17:30 Uhr:
Wenn Sie den Satz vorher mit zitiert hätten, würden Sie erkennen, die Aussage bezog sich auf Deutschland. Und bitte, ich bin immer bereit dazuzulernen, wer hat wo in den 1970er Jahren vom nuklearen Hedging gesprochen? Danke für die Quelle.
#FrankXV
„Schließlich hält mein gesamtes Umfeld mich ob meiner apokalyptischen Prophezeiungen für grenzdebil.“
Das ist so eine Sache mit der Bedrohungs-Lage. Meine Einschätzung:
Am friedlichsten war es nach der Wende, ca. Ende 1994 war es am ruhigsten. Die Russen waren abgezogen.
Dann gab es divere Regierungs-„Änderungen“ in RUS.
Viele westl. Verantwortliche ( Generäle, Politiker, Verteidigungsexperten ) übten im Rückblick Kritik an sich selbst die Veränderung in den 2000ern nicht richtig bewertet zu haben.
Allerallerspätestens dann der Knall 2014: “ kleine, grüne Männchen „…
Aber selbst noch Jahre später (vor 2022) mussten sich viele Warner den Vorwurf “ Kriegstreiber“ ‚ gefallen lassen…
Seit 2022 gibt es, selbst meiner unmassgeblichen Meinung nach, keine Ausrede mehr extrem wachsam zu sein…
Schlammstapfer sagt: 23.03.2025 um 18:13 Uhr
„Mal angenommen Putin wäre, so wie das von verschieden Talking Heads behaupttet wird, ein böser Imperialist, welches Interesse sollte er an der Eroberung von radioaktiv verseuchten Territorien haben?“
Ihren Grundansatz möchte ich unterstreichen. Statt zu postulieren, der Feind (hier Putin) wird dies oder jenes tun, sollte man fragen, was kann er tun und welchen Vorteil verspricht er sich von seinem Handeln.
Die russische Armee könnte nach einem Ende des Ukrainekrieges vielleicht das Baltikum überrollen. Ob sie es bei einer einigermaßen organisierten Gegenwehr europäischer Verbündeter wirklich können, bleibt offen. Bei einer Unterstützung der Baltischen Staaten durch die USA können sie es nicht. Ob die USA unterstützen werden, ist heute vollkommen unklar. Militärisch also ein offener Ausgang. Für welchen Gewinn? Für die Heimholung von ca. 1 Mio. russischstämmigen Einwohnern in das Reich bei Feindschaft der restlichen ca. 5 Mio. Esten, Litauer und Letten, die nie begeisterte Untertanen des Russischen Reiches waren? Für eine leicht verbesserte strategische Position (Suwalki- Lücke)? Bodenschätze oder strategische Industrien gibt es nicht.
Die russische Führung, nicht nur Putin, haben sicherlich noch nicht vergessen, dass die Planung für die „Militärische Sonderoperation“ ganz anders war. Beim nächsten Kriegsplan werden sie noch sorgfältiger abwägen.
Solange man davon ausgeht, dass im Kreml ein Schachspieler sitzt, wird es beim heutigen Dispositiv keinen Angriff Russlands auf die Baltischen Staaten geben. Anders könnte es aussehen, wenn die Baltischen Staaten einmal mehr oder weniger allein dastehen sollten.
In unserer Europazentrierung vergessen wir, dass Russland noch ein paar weitere Nachbarn hat. Für die kriegserprobte russische Armee in der Ukraine gibt es noch weitere Aufgaben, z.B. einige Stans und Aserbaidschan, die in der Zeit des Ukrainekrieges etwas sehr unabhängig geworden sind. M.E. schielen die USA genau darauf; Ruhe in Europa und Russland kann sich in Asien betätigen, was es in die Konfrontation mit China bringen würde. Ziel erreicht.
Natürlich gibt es nicht einen Kill-Switch in einer F35. Es gibt mehrere davon. Alles andere anzunehmen wäre einfach nur naiv. Manche davon sind sicher noch nicht einmal in Hard- oder Software gegossen.
Warum ist das so? Weil mein ein Lfz auch grounden kann, ohne an Energiezufuhr oder Kraftstofffluss zu manipulieren. Ein Kill Switch kann auch einfach in den Köpfen der Bediener oder Entscheider implementiert sein. Es reicht aus das Gefühl von fehlender Sicherheit zu erzeugen, um dafür zu sorgen, das diese Geräte nicht mehr (voll) operativ betrieben werden können.
Wie einfach das grounden ist, kann man auf einer bekannten deutschen Szenewebsite nachlesen. Hier der Link: https://www.google.de/search?q=site%3Aaugengeradeaus.net+gegroundet
Ein Lfz wie der F35 ist so komplex und der zuverlässige und sichere Betrieb von so vielen hundertausenden Parametern abhängig, dass selbst eine auf den ersten Blick unwesentliche Änderung an einem drittklassigen Subsystem zu einem nicht verlässlichen Betrieb führen würde.
Das ist übrigens auch der gleiche Grund, warum es mindestens unseriös ist, seine Planungen darauf aufzubauen, dass Russland in 4 oder 5 Jahren in der Lage wäre, die EU oder NATO anzugreifen. Das spielt einfach keine wesentliche Rolle. Auch wenn es 7 oder 8 Jahre wären. Wesentlich ist, was wäre, wenn Putin morgen im TV der EU oder der NATO den Krieg erklären würde. Es würde alles ändern. Ohne das es ihn (direkt finanziell) etwas kosten würde.
@Schlammstapfer
“was da aktuell in unseren Medien verbreitet wird ist pure Panikmache.”
Danke.
Passt für mich dann zu @Segestes und “zu reden wir den Krieg herbei” / “Die Schlafwandler”.
Einige wollen den Krieg (zwischen Nato und Russland) natürlich herbeiführen, nicht zuletzt die Ukraine (aus ihrer Perspektive aus guten Gründen).
Und manche wollen das oder spielen mit dem Feuer (ich denke an Kaliningrad Transitbeschränkungen 2022).
Hoffen wir, dass es nicht so weit kommt. Meine berechtigte Hoffnung; Ohne die USA auch auf dem Trip ist das alles nur heiße Luft.
Danke für die Diskussion um den Kill-Switch, die sich ja vielleicht nicht nur auf die F-35 erstreckt. Mein Gedanke dazu, als ich den Podcast hörte, war:
Nur kurz vor der (übrigens legendären) Folge mit dem Foren-Hausherrn war ja Sandro Gaycken bei ‚Phoenix persönlich‘ zu Gast, der sich als Hacker einen Namen gemacht hat.
Ich hab’s grad nochmal nachgehört: Sendung vom 22.02.2025, und hier die Passage 03:20-05:00 Minuten. Falls erlaubt, kopiere ich hier den Link hin:
https://www.phoenix.de/sendungen/gespraeche/phoenix-persoenlich/sandro-gaycken-experte-fu-a-4758847.html
Wenn ich ihn recht verstehe, muss sowas wie ein Kill-Switch nicht notwendigerweise vom Hersteller kommen, sondern kann von Dritten reingehackt werden. Zunehmende Komplexität des Waffensystems (F-35) macht Hackerangriffe wahrscheinlicher, und wenn es sich nur um Teilausfälle des Gesamtsystems handelt.
Hat Herr Gaycken da aufgeschnitten, oder ist das tatsächlich möglich, ohne entdeckt zu werden?
# Peter Lustig:
Danke für den Tipp, die Prophezeiungen als Forecasting „umzurubeln“. Der entscheidende Satz im Wikipedia-Art. ist wohl: „Later these can be compared with what actually happens. “
Da muss man halt hoffen, dass man später dazu noch Gelegenheit hat, falls man vorher richtig lag!
Beste Grüße
# Apollo 11
Ja, im Rückblick scheint es noch bizarrer, dass fast niemand das ganze Dilemma kommen sah.
Ich weiss nicht, ob dieses Buch allgemein bekannt ist:
https://yalebooks.yale.edu/book/9780300268355/black-wind-white-snow/
geschrieben vom ehemaligen Moskauer Bürochef Financial Times. Jedenfalls steht da schon praktisch alles drin, was man hätte wissen müssen, nämlich diese ganze Idee von „Eurasien“…
[Ich habe mir erlaubt, den Link auf den Verlag zu ändern. Aus Gründen. T.W.]
@T5: „Einige wollen den Krieg (zwischen Nato und Russland) natürlich herbeiführen, nicht zuletzt die Ukraine (aus ihrer Perspektive aus guten Gründen).“ Ihr Argument zur Ukraine verstehe ich. Aber wer sollen denn Ihrer Meinung nach die anderen „Einigen“ sein? Welcher Politiker in Europa wünscht sich ernsthaft einen Krieg zwischen der NATO und Russland? Also wo gibt es die Belege für „Einige wollen den Krieg natürlich herbeiführen“?
„ob die F-35 einen Kill Switch hat?“. Nein, hat sie nicht.
Stand der Produktionsaufnahme in Weeze:
@RheinmetallAG
„In Weeze, Rheinmetall will in future manufacture at least 400 center fuselage sections for the world’s most advanced fighter jet, the F-35.
Production is scheduled to begin in July 2025. Since January, heavy haulage transports from the USA have been arriving at the new plant next to Weeze Airport – a total of around 35 in all.
In a few days, the installation of the Northrop Grumman machines will begin in the factory. We have captured the delivery of the very first parts, packed in packages of around 5 tons, in the video.“
Armin Papperger dazu letzte Woche im DLF: „keinerlei Verzögerungen/Beschränkungen seitens USA bzw Lockheed Martin für die Produktion in Verantwortung von Rheinmetall“.
Rh beabsichtigt Stellenaufwuchs in Weeze, auch in Unterlüß.
https://x.com/i/status/1904162157152903279
@ Yps-Leser sagt: 24.03.2025 um 12:55 Uhr
> ist das tatsächlich möglich, ohne entdeckt zu werden?
Im Prinzip ja! Aber dazu muss man die Möglichkeit(en) haben, auf operationellen Ebenen.
@ FXV sagt: 24.03.2025 um 13:53 Uhr
> Da muss man halt hoffen, dass man später dazu noch Gelegenheit hat, falls man vorher richtig lag!
Meinst Du Schrödingers Katze (invers)?
Für Evaluation wäre es schon günstig, wenn der Untersuchungshorizont erlebbar ist. Aber ganz allgemein tut es der Qualität von foresight gut, wenn das eine Gruppe von Experten macht, um personengebundene Biases zu minimieren, wobei das Risiko des Ablebens einzelner dadurch auch gestreut wird. 😉
https://www.swp-berlin.org/publikation/blick-in-die-zukunft-wie-wir-uns-auf-moegliche-politische-entwicklungen-vorbereiten-koennen
@ Segestes, T5 et al.
Zur Frage „Reden wir den Krieg herbei?“
Worüber man so reden könnte:
a) self-fulfilling prophecy
b) Falle des Thukydides
c) … ?
In beiden Fällen stellt sich die Frage, was denn da überhaupt auf relevante Akteure wirken könnte und wie. Und wer ist überhaupt die „wir“-Gruppe, und wie homogen ist sie?
Ich hoffe für Sie, dass sie sich nicht überschätzen mit Ihrem persönlichen Einfluss auf relevante Entscheider und Akteure. Wenden Sie das Frage-Mantra an: Auf einer Skala von 0 bis neun, für wie groß halten Sie ihren Einfluss durch Sprechakte auf Putin, Trump, Selenskyj oder den Bundeskanzler.
Ein wenig anders mag es in Ihrem/Unserem/meinem persönlichen Umfeld aussehen, vielleicht. Aber wie relevant ist das denn?
Über die zersetzende Wirkung von Propaganda-Narrativen (z.B. „den Krieg herbei reden“) wäre die Suggestibilität, Manipulierbarkeit, Aber-/Gutgläubigkeit von Rezipienten zu untersuchen. Das ist aber nicht die Gruppe der relevanten Akteure, sondern die am anderen Ende.
Schlammzone sagt: 23.03.2025 um 11:45 Uhr
Das die F-35 keinen, wie auch immer gearteten, Kill-Switch hat würde ich weiter in Frage stellen. Bestes Beispiel für so einen Schalter ist für mich die Deaktivierung der arg. Exocet Raketen im Falklandkrieg, nachdem Frankreich die entspr. Codes an Großbritannnien geliefert hatte. Mich interessiert immer noch, wie das Abschalten technische realisiert wurde….
>>> Da wurde nichts mit einem Code abgeschaltet oder deaktiviert — hier ging es um Radarfrequenzen für die Zielsuche. Einfach mal googeln…
(keine Quelle, aber Hinweise dazu: https://www.whq-forum.de/invisionboard/index.php?showtopic=24096)
VG, NG.
OMG nein. Hinsichtlich des Vertragesg über die abschließende Regelung in Bezug auf Deutschland (2+4) gibt es eine Menge Literatur die sagt, dass es dich nicht um einen Friedensvertrag handelt. Darüber hinaus steht darin klar und deutlich, dass die Rechte (sic!) und Pflichten aus dem Nichtverbreitungsvertrag (NVV) weiterhin gelten, also auch Artikel 10 NVV zum legalen Ausstieg. Deutschland hat bisher nichts unternommen, was einen legalen Ausstieg aus dem NVV unmöglich (= unüberwindlich schwierig) machen würde. Der Option einer eigenen deutschen nuklearen Fähigkeit steht keine völkerrechtliche Norm entgegen, unter den Bedingungen, die der NVV setzt. Chapeau denen, die dies bis heute ermöglicht haben! J. Robert Oppenheimer hat einen Test der Uranbombe für unnötig gehalten und erklärt diese sicher stets funktioniert. Was 1943 stimmte, stimmt auch heute noch. Der Test einer deutschen Uranbombe wäre demnach unnötig und ein Verstoß gegen den Teststoppvertrag ebenso, um deren Abschreckungswirkung zu generieren. Bisher ist von den europäischen ’not haves‘ ausschließlich Deutschland fähig, sich selbst in kürzester Zeit einfache Nuklearwaffen zu verschaffen.
Was die EU betrifft, ist eine Änderung des EU Vertrages kein sinnvoller Ansatz. Auch der Artikel 42 (7) EUV hat nur begrenzten Wert, weil er den EU Organen keine bzw. nur eine extrem kleine Aufgaben zuweist (ggf. kann man den Begriff ‚Zusammerbeit‘ entzippen, um doch voranzukommen, but …). Der EU Vertrag (EUV) bietet schon eine Grundlage für das Handeln, sofern eine qualifizierte Mehrheit von Mitgliedsstaaten dies will. Nur genau das ist nicht der Fall. Die gesamte Debatte um einen EU Atomkoffer ist sinnbefreit, weil die nukleare Abschreckung der EU von den ‚haves‘ unter deren Bedingungen bereitgestellt werden würde. Und das ist halt (derzeit) nur (noch) Frankreich.
@noname
„Möglichkeit(en) haben, auf operationellen Ebenen“.
„Operationelle“ Ebene, was soll das sein?
Wir kennen die taktische, operative und strategische Führung, ~Ebene.
Im Politischen spricht man zusätzlich von der Grand Strategy oder Gesamtstrategie eines Staates vor dem Hintergrund seiner außen- und sicherheitspolitischen Ziele.
# 42EUV
„J. Robert Oppenheimer hat einen Test der Uranbombe für unnötig gehalten und erklärt diese sicher stets funktioniert. Was 1943 stimmte, stimmt auch heute noch. Der Test einer deutschen Uranbombe wäre demnach unnötig und ein Verstoß gegen den Teststoppvertrag ebenso, um deren Abschreckungswirkung zu generieren. Bisher ist von den europäischen ’not haves‘ ausschließlich Deutschland fähig, sich selbst in kürzester Zeit einfache Nuklearwaffen zu verschaffen.“
Der zweite Teil stimmt.
Der erste Teil ist grundsätzlich nicht falsch.
Aber (man verzeihe mir den Technik-Ausflug):
Um eine kompakte Nuklearbombe ( und die braucht es heute für die militärische Nutzung mit echter Abschreckungswirkung ) zu bauen braucht es logischerweise eine kompakte Bauweise.
Das geht mit dem oben angesprochenen „gun-type“, also mit Sprengstoff zwei unterkritische Massen aufeinander zu schießen, nicht wirklich. Die Bombe funktioniert ohne Test zwar „todsicher“, ist aber zu gross und zu schwer. Im Falle der Hiroshima-Bombe 1945 waren es ca. 4t.
Die andere Möglichkeit ist, wie in allen Plutoniumbomben, der Implosionstyp. D.h. meist über 100 Sprengstofflinsen mit definierter Bündelwirkung in einer Kugel nach innen, gezündet mit sogenannten Brücken-Draht-Zündern und dazugehöriger Technik. In der geforderten Genauigkeit nicht trivial. Und sehr testintensiv als „Neuling“.
Im Grunde kein Hexenwerk, der Teufel steckt aber in der Präzision. Die Brückendrahtzünder müssen mit einer Genauigkeit im 10 Nanosekundenbereich funktionieren, die Sprengstofflinsen durchgehend im Mikrosekundenbereich ihre Kraft nach innen bündeln.
Der Urankern wird zusammengepresst, die relative, kritische Masse überschritten. Die resultierende Explosion hat dann bis zu (deutlich) über 100 kt TNT-Äquivalent. Und passt auf den Taurus ( „Nutzlast“ bekanntlich um die 500 kg ).
Oder aber irgendetwas klappt nicht wie vorgesehen ( Lufteinschlüsse in den gegossenen Sprengstofflinsen, massive Zündprobleme, Berechnung der Linsen fehlerhaft… damals in Los Alamos haufenweise passiert, etliche Unterlagen hierzu sind heute deklassifiziert ).
Deshalb wird es bei „Neulingen“ im Bomben-Geschäft nicht ohne einen realen Test gehen. Und jeder Menge Hochleistungsrechner- und Laborarbeit sowie Feldtests der Sprengstofflinsen samt Zündsystem ohne Ende. Natürlich ohne Uran ;-)
Ergo: Einfach ist anders, schnell gehen könnte es wenn politisch so unterstützt wie in den 1940er Jahren beim Manhattenprojekt dennoch in Ländern mit hochentwickelter Technik UND einer bereits laufenden grossen Urananreicherungsanlage.
In Europa gibt es da zwei Länder. Denn auch in Holland läuft eine solche Anlage…
Die politischen Hürden sind dennoch so zahlreich das man dieses Szenario heute direkt wieder vergessen kann.
@Segestes
„Statt zu postulieren, der Feind (hier Putin) wird dies oder jenes tun, sollte man fragen, was kann er tun und welchen Vorteil verspricht er sich von seinem Handeln.“
Ich würde die Möglichkeit in Erwägung ziehen, dass Putin nicht (nur) kalter Machtpolitiker sein könnte, sondern tatsächlich auch romantischer Imperialist.
Dann wären vor allem Karten interessant und was alles auf den Karten Russisch markiert ist. Kurz gesagt, wenn es schön auf den Karten aussieht, kann sich Putin vorstellen, dass er mal als der Eroberer und Vereiniger in die Geschichte des neuen Russischen Reiches eingehen wird.
Auf solchen Karten, die die maximale Ausdehnung des Reiches angeben, sind solche Fragen nach dem Sinn 1 mio Russen und Ruinen heimzuholen, und sich 5 millionen Feinde dabei zu machen nicht so wichtig, weil das auf den Karten nicht auftaucht.
Und wenn man sich die Karte aus russischer Sicht anschaut, braucht es natürlich eine Landverbindung nach Moldawien. Und nach Königsberg. Aber Putin ist wohl Realist und jetzt vorsichtig genug, das Spiel nicht zu wiederholen – es wird so schnell keinen russischen Einmarsch im Baltikum geben. Außer natürlich es bietet sich eine Gelegenheit, bei Handlungsunfähiger EU/NATO. Aber aktuell ist die russische Armee ganz gut ausgelastet.
Ganz anders sehe alles aus, hätte Putin wirklich im Handstreich Kiev nach 3 Tagen genommen. Hat er aber nicht.
(darum nervt mich ein wenig die Dramatisierung des Ganzen)
@ Klaus-Peter Kaikowsky (KPK) sagt: 24.03.2025 um 23:49 Uhr
> „Operationelle“ Ebene, was soll das sein?
Betriebliche Ebenen, das Teil betreffend. OPTEVFOR befasst sich u.a. damit. Zum Hack kommt es, wenn es „andere“ machen können, mit oder ohne Geheimnisverrat. Bei so einem so komplexen Gerät incl. mil-cloud ist es eine Frage der Zeit, bis es soweit ist. So ein Hack wird nicht publiziert, sondern nach der Art verwendet, wie walkie-talkies ein surprise feature bekommen. Und dann noch diese wunderbare Update-Problematik. Ist das Update ein Fix oder ein Hack. Der Hack muss nicht mal das Flugzeug in seiner Funktionalität berühren, sondern kann auch darauf beruhen, dass Daten „verbogen“ werden.
@ someone
Historiker der Neuzeit befassen sich noch immer mit der Episode eines bauernschlauen Präsidenten, der von F-35 träumte, und dann S-400 kaufte. Ein nicht minder bauernschlauer Präsident verzichtete daraufhin auf einen Deal. Der Grund: F-35 sind wohl nicht ganz dicht, oder weniger frivol: sie leaken [Anm. (denglisch) Daten-inkontinent]
https://www.defensenews.com/pentagon/2019/07/12/turkey-has-the-s-400-the-trump-administration-is-silent/
@someone
Danke für den Hinweis zu „operationell“, im Kern mir bekannt.
Allerdings hat das nichts mit dem operativen Einsatz von Luftfahrzeugen zu tun.
Danke, @Apollo 11, für den wichtigen Hinweis auf die politischen Hürden, heute in der Tat wichtiger als juristische oder technische Hürden, die beide überwunden werden können. Letzten Endes gilt dies auch für die politischen Hürden: es kommt darauf an, wer wen wie mitnimmt.
Vor etwas mehr als zehn Jahren ist das die erste politische Hürde gefallen: dass die EU nicht in Verteidigung investiert. Die zweite politische Hürde, dass im Rahmen der EU keine Ambitionen in der Verteidigungspolitik entwickelt werden, ist dann mit dem russischen Angriff auf die Ukraine gefallen. Es geht hier nicht um Ambitionen der EU Organe, sondern um das Handeln von Mitgliedsstaaten in deren Rahmen. Derzeit beginnt die dritte politische Hürde zu wackeln, nämlich das Primat der NATO. Die vierte politische Hürde ist die Verteidigungsintegration im Rahmen der EU. Diese besteht weiterhin.
Die neue Bundesregierung wird sich mit der nuklearen Frage beschäftigen müssen. In der NATO der und auch im Rahmen der EU. In der NATO wird das Weiterbestehen und die Ausdehnung nach Osten diskutiert werden. Im Rahmen der EU wird sehr viel von Frankreich abhängen. Trump ist noch nicht mit uns fertig und Macron nicht mehr lange im Amt.
Die Frage an Berlin könnte schon bald lauten: und ihr? Bleibt die politische Hürde dann unüberwindbar?
@Nachhaltig
“@T5: „Einige wollen den Krieg (zwischen Nato und Russland) natürlich herbeiführen, nicht zuletzt die Ukraine (aus ihrer Perspektive aus guten Gründen).“ Ihr Argument zur Ukraine verstehe ich. Aber wer sollen denn Ihrer Meinung nach die anderen „Einigen“ sein? Welcher Politiker in Europa wünscht sich ernsthaft einen Krieg zwischen der NATO und Russland? Also wo gibt es die Belege für „Einige wollen den Krieg natürlich herbeiführen“?”
Es gab Stimmen – auch hier in den Kommentaren über die letzten Jahre – die westliche Truppen – und zwar vor den jetzigen Verhandlungen – in der Ukraine sehen wollten. ein Beispiel: Macron – https://responsiblestatecraft.org/macron-troops-ukraine/
Aus Polen gab es auch den Ruf nach Nato-“Friedenstruppen”, schon früh 2022.
Auch wenn die nicht direkt ein Nato-Eingreifen gefordert haben – wäre das nicht eine wahrscheinlich Konsequenz gewesen?
“Friedenstruppe” habe ich in Anführungszeichen gesetzt, da dies doch m.W. einen Konsens der Parteien (der zumindest damals ausgeschlossen war) und Neutralität voraussetzt. Und natürlich einen Waffenstillstand.
Mindestens 2022 war dich die Idee vieler, dass Russland den Krieg verlieren würde – und sehr vieles getan werden müsste, um
die Ukraine dabei zu unterstützen. Ich nehme zur Kenntnis, dass sich mehr und mehr von dieser Vorstellung verabschieden.