Entwarnung nach vermuteter Trinkwasser-Sabotage an Bundeswehrstandorten

Nach vermuteter Sabotage an der Wasserversorgung für zwei Standorte der Bundeswehr gibt es weitgehende Entwarnung. In der Luftwaffenkaserne Köln-Wahn wurde die Wassernutzung wieder freigegeben, nachdem Laboruntersuchungen keine Überschreitungen von Grenzwerten ergeben hatten. In Mechernich südwestlich von Köln hatte die Stadt bereits am Morgen die Sperrung des Trinkwassernetzes aufgehoben, riet aber vorsorglich zum Abkochen des Wassers.

Anlass der Sperrungen war eine Alarmmeldung der automatisierten Überwachung im eigenen Wasserwerk der Kölner Kaserne am vergangenen Mittwoch. Danach war eine Beschädigung des Zauns entdeckt und eine verdächtige Person beobachtet worden. Erste Schnelltests hätten von der Norm abweichende Werte im Wasser ergeben, allerdings keine genaueren Aussagen zu einer möglichen Verunreinigung, teilte das Territoriale Führungskommando (TFK) der Bundeswehr in Berlin mit.

Am (heutigen) Freitag ergab laut TFK das Ergebnis der Laboranalyse, dass das Wasser der Kaserne unbedenklich sei: Es konnten keinerlei Überschreitungen von Grenzwerten der deutschen Trinkwasserverordnung festgestellt werden. Das Wasser kann wieder genutzt werden.

In Mechernich, wo ein örtlicher Trinkwasser-Hochbehälter sowohl weite Teile der Stadt als auch ein Materialdepot der Bundeswehr versorgt, hatte die Verwaltung am (gestrigen) Donnerstag die Wassernutzung gesperrt. Grund waren ein beschädigter Zaun vor dem Behälter und der Vorfall in Köln, die zu der Einschätzung einer möglichen Sabotage der Wasserversorgung führten.

Nachdem noch in der Nacht Spezialeinheiten der Feuerwehr das Wasser untersucht und weder chemische noch biologische Belastung festgestellt hatten, hob die Stadt am Freitagmorgen die Sperrung auf. Vorsorglich wurde den Bürgern geraten, das Trinkwasser bis zu einer endgültigen Analyse in der kommenden Woche abzukochen.

Auch wenn sich die vermutete Sabotage an der Trinkwasserversorgung der beiden Bundeswehrstandorte nicht bestätigte, haben die Vorfälle die Debatte über die Sicherung kritischer Infrastruktur in Deutschland weiter befeuert. Eine ähnliche Debatte gibt es auch in Finnland, wo in den vergangenen Monaten zahlreiche Einbrüche in Teile der Wasserversorgung registriert wurden – ohne dass danach eine Kontamination des Trinkwassers festgestellt wurde. Aus der Analyse dazu bei Foreign Policy:

This summer, mysterious intruders have been breaking into Finnish water towers and treatment plants. They’ve stolen nothing, which is unsurprising, since there would be little to steal. But there are other reasons people might want to break into water treatment plants: to scout them out for future attacks—or to cause the public to worry about the safety of the water in their taps.