Plus 15 Prozent Bewerber (nicht Rekruten!), noch keine Stärke-Zahlen für Mai

Aus gegebenem Anlass, da es auch bei manchen meiner Kolleg*innen falsch verstanden wird: Die Zahl der Bewerber*innen für die Bundeswehr war Anfang Juli deutlich höher als vor einem Jahr – noch sagt das nichts über die Zahl der aktiven Soldat*innen aus. Und: Bislang, fast Ende Juli, hat das Verteidigungsministerium noch keine Zahlen für Mai veröffentlicht.

Die Aussage, um die es geht, machte Verteidigungsminister Boris Pistorius in einem am (heutigen) Donnerstag veröffentlichten Interview der Rheinischen Post:

Im Vergleich zum Vorjahr haben sich zum Stichtag 8. Juli 15 Prozent mehr Menschen bei uns für den militärischen Dienst beworben.

Das heißt nun gerade nicht, wie es manche verstehen, dass die Bundeswehr zum Stichtag 8. Juli 15 Prozent mehr Rekruten hätte. Denn völlig offen ist, wie viele von diesen zusätzlichen Bewerbern und Bewerberinnen tatsächlich für den militärischen Dienst geeignet sind, wie viele tatsächlich genommen werden – und wie viele über die Probezeit hinaus bleiben. Es gab ja auch Zeiten und Bereiche mit einem Viertel Abbrecherquote.

Damit wird sich erst in einigen Monaten zeigen, ob und wie sich die gestiegene Bewerberzahl in eine größere aktive Truppe übersetzt.

Wie groß diese aktive Truppe aktuell ist, das bleibt übrigens vorerst offen. Die letzten veröffentlichten Zahlen zur Personalstärke sind vom April. Für Mai gibt es bis zum heutigen 18. Juli noch keine Zahl der aktiven Soldaten und Soldatinnen der Bundeswehr.