Guten Start ins neue Jahr – mit den alten Herausforderungen…
Allen Leserinnen und Lesern hier erstmal ein frohes, und wie wir alle hoffen friedliches neues Jahr! Ich hoffe es sind alle gut reingekommen, ob privat oder doch im Dienst. Und das Durchatmen am Neujahrstag ist nötig angesichts der – eigentlich unveränderten – Herausforderungen dieses Jahres.
• Im Vordergrund steht weiterhin der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine, der sich seinem zweijährigen traurigen Jubiläum nähert. Das alte Jahr endete und das neue begann mit erneuten schweren Luftangriffen Russlands auf ukrainische Städte (Randnotiz: erstmals wurden russische Marschflugkörper mit dem Ausstoß von Täuschkörpern gegen die Luftverteidigung beobachtet; ob und wie sich das auf die Flugabwehrsysteme auswirkt, wird noch eine interessante Frage).
Langfristig wird in diesem Jahr aber vor allem von Bedeutung, wie es mit der Unterstützung des Westens, also der USA einer- und der Europäer andererseits, für den Abwehrkrieg der Ukraine aussieht. Dabei ist auch sehr viel Krieg um Aufmerksamkeit und Wahrnehmung im Spiel; ein CNN-Kommentator brachte das auf die Formel: As 2023 draws to a close, Putin wants the world to think he is winning.
• Der Krieg zwischen der Hamas und Israel hält ebenso unvermindert an, mit extrem hohen zivilen Verlusten vor allem auf Seiten der palästinensischen Bevölkerung. Und nach wie vor ist nicht ausgeschlossen, dass es an der Grenze zwischen Israel und Libanon eine weitere Front gibt. Was aber über das tatsächliche Kriegsgeschehen hinaus zunehmend von Bedeutung wird, und das mal ganz ohne Bewertung: Die Wahrnehmung dieses Krieges in den leichtsinnig oft als Rest der Welt eingeordneten Ländern in Asien und Afrika und damit deren Sichtweise auf die USA und Europa könnte noch mehr Auswirkungen haben als uns Mitteleuropäern lieb sein dürfte.
• Eine Nebenlinie des Krieges zwischen Israel und Hamas ist die Situation im Roten Meer, wo die Angriffe der von Iran unterstützen Huthi-Milizen auf Handelsschiffe andauern – zuletzt mit einem Gefecht zwischen kleinen Huthi-Booten und Hubschraubern des US-Trägerverbandes um die Dwight D. Eisenhower, das erwartungsgemäß ausging. Dass am Silvestertag angeblich bevorstehende – und bislang nicht bestätigte – Luftangriffe der USA und Großbritanniens auf Basen der Huthi gemeldet wurden, trägt zur Beruhigung der Lage vermutlich erstmal ebenso wenig bei wie am Neujahrstag die gemeldete Ankunft einer iranischen Fregatte im Roten Meer. Die Frage, ob, womit und auf welcher rechtlichen Grundlage Deutschland sich am Schutz der Handelsschiffe beteiligt, ist übrigens auch noch offen.
• Vor den (noch nicht mal komplett aufgezählten) weltpolitischen Krisen verblassen die Probleme im eigenen Lande ein wenig; sie werden dadurch nicht weniger bedeutsam. Wie es mit der Stärkung der Bundeswehr weitergeht, sei es personell oder materiell, wird dieses Jahr sicherlich ein sehr großes Thema. Dazu gehört sicherlich auch die Finanzierung der geplanten Kampfbrigade in Litauen.
Bevor wir wieder in die Mühen des Alltags kommen, noch etwas sehr Wesentliches: Allen Leser*innen ganz herzlichen Dank für die Unterstützung, die Augen geradeaus! im vergangenen Jahr von euch erfahren durfte. Durch die mitunter sehr großzügige, aber nicht zuletzt durch die sehr stetige finanzielle Unterstützung. Und für den Zuspruch, den ich immer wieder erfahren habe.
Dann gehen wir’s mal an!
(Archivbild: Die zwei US-Kriegsschiffe, die am Silvestertag mit ihren Hubschraubern einen Huthi-Angriff auf ein Handelsschiff im Roten Meer stoppten – der Flugzeugträger Dwight D. Eisenhower und der Lenkwaffenzerstörer Gravely. Das Versorgungsschiff Alan Shepard, hier auch im Bild bei einem Versorgungsmanöver im Persischen Golf am 8. Dezember 2023, befindet sich zur Unterstützung der Carrier Group ebenfalls in der Region – U.S. Navy photo by Mass Communication Specialist 2nd Class Merissa Daley)
@T.W: Ihnen und den Mitlesern ein Frohes 2024. Allein die erschöpfend aber komprimierte Art und Weise Ihres Textes deutet Ihre Rolle als Jounalist 2024 an. Viel Erfolg, aber nehmen Sie sich auch die ein oder andere verdiente Auszeit.
Dem Hausherrn und allen Leserinnen und Leser,
ein Dank und beste Wünsche für 2024 von dem zu erwarten ist, dass es, mit Blick auf die außen-und sicherheitspolitische Lage, zu wichtigen Entscheidungen kommen wird. Selten, mit Blick zurück, ist es außergewöhnlich, was sich derzeit tut. Das macht natürlich weiterhin ein anstrengendes Lesen der vielen Beiträge die (nicht nur) hier gepostet werden. Mit großer Sorge sehe ich den Landtagswahlen in einigen Bundesländern entgegen. Ob es zu einer graviereden Änderung der Wehrform für deutsche Streitkräfte kommen wird? Da seh ich eher viel „Strum im Wasserglas“ . Nun gut, ich mag mich täuschen und wenn es so sein könnte, dann werden wird ja hier in „augengeradeaus“ ausgiebig posten und bewerten.
Auch nach alle den vielen Jahren bleibt es lohnenswert, dier das blog zu lesen und zu verfolgen.
Lieber Herr Wiegold,
vielen Dank für Ihre Dienste in 2023, ich hoffe auf weiterhin gute Dienste in 2024.
Auch bedanke ich mich bei allen Kommentatoren aller Geschlechter, die oftmals eine noch differenzierte, weiter- und tieferliegende Dimension hinzufügten.
Allen, vor allem aber unserer BW, ein gutes und erfolgreiches neues Jahr!
MkG
Der SGdR
Ein gutes neues Jahr allerseits!
@T. Wiegold:
„Was aber über das tatsächliche Kriegsgeschehen hinaus zunehmend von Bedeutung wird, und das mal ganz ohne Bewertung: Die Wahrnehmung dieses Krieges in den leichtsinnig oft als Rest der Welt eingeordneten Ländern in Asien und Afrika und damit deren Sichtweise auf die USA und Europa könnte noch mehr Auswirkungen haben als uns Mitteleuropäern lieb sein dürfte.“
Nur eine Anmerkung zur Differenzierung:
Wenn man sich die Haltung in Europa anschaut, gibt es durchaus Mitglieder „des Westens“, die hier – aus welchen Gründen auch immer – deutlich israelkritischer und propalästinensischer aufgestellt sind, wie z.B. Irland oder mWn die aktuelle spanische Regierung.
Auch im globalen Süden (so dieser Begriff überhaupt ansatzweise passend ist) sieht die Lage differenzierter aus. Mit Indien gibt es zwar nur einen prominenten pro-israelischen Vertreter, dafür mit 1,4 Mrd Menschen einen durchaus gewichtigen. (Auch wenn das intern in Indien wiederum deutlich differenzierter aussehen wird.)
Gern schließe ich mich den guten Wünschen für 2024 an in hoffentlich friedlicheren Zeiten.
Ohne mich in die Details zu verlieren ist für mich in diesem Jahr der folgende Punkt von zentraler Bedeutung:
Wann endlich begreift Europa und besonders Deutschland für unsere allumfassende Sicherheit die drohende Wiederwahl von Donald Trump zum US Präsidenten mit all seinen Konsequenzen und zieht die richtigen und notwendigen Schlüsse? Sehen wir nun endlich zügig die entsprechenden Vorkehrungen?
Wann wachen alle aus ihrem Tiefschlaf auf?
Wo ist die langfristige Sicherheitsstrategie für Europa, Deutschland und natürlich die Ukraine?
Der November ist schneller da, als leider so mancher in der Lage ist zu denken.
@K.B: Spielt sich alles eher im ökonomischen Bereich ab.
‚Did you kill a Palestinian?‘: anti-West boycott sweeps Mideast
Read more: https://www.al-monitor.com/originals/2023/11/did-you-kill-palestinian-anti-west-boycott-sweeps-mideast
Zudem drehen die sovereign wealth fund der Golfstaaten massiv nach Asien in deren Automobilbranchen und Tech-Sektoren. Man müsste mal die sinkenden Industriebestellungen in Deutschland nach geographischen Regionen differenzieren, mal sehen ob sich das dort niederschlägt.
Und nachdem Putin in Dubai mit militärischen Ehren empfangen wurde, gefühlt während der Bundespräsident auf dem Flugfeld von Doha sitzengelassen wird, rundet das Bild ab.
Und die Medienlandschaft von Marokko bis Singapur zu Deutschland … Ich wünsche viel Glück 🍀
naja. 2 Fregatten der f124 Klasse wären ja durchaus da und ausgerüstet. Wäre die Sachsen und die Hamburg. Hängt an der Regierung
.
Ich wünsche dem Hausherren und allen Mitlesern ein frohes und gesundes, neues Jahr.
Ich bedanke mich herzlich für die gute und Faktenorientierte Arbeit, und wünsche ein frohes Neues Jahr 2024.
(Ist es jetzt böse wenn ich Weltfrieden wünsche und Sie dadurch Arbeitslos würden? Ich wünsche trotzdem allen Mitlesern ein möglichst friedliches Jahr, und den aktiven Kameraden dass sie trotz der anstehenden Belastungen ein möglichst gesundes Familienleben haben. Horrido!)
Vielleicht passt dies als Neujahrswunsch ja hierher.
@VassiliGolod
Bei „X“, gebürtiger Ukrainer, Journalist • Studioleiter & Korrespondent ARD Kyiv • Podcast „Machiavelli – Rap & Politik. Sein Pepitum scheint mir berechtigt.
„Warum schreibt ihr alle ukrainischen Städte richtig, aber den Namen der Hauptstadt immer falsch?“ Kaum eine Frage wird mir von Ukrainerinnen und Ukrainern in Deutschland häufiger gestellt. Sie ist berechtigt.
„Kiew“ ist die deutsche Übersetzung aus dem Russischen („Киев“). Die Ukraine hat die lateinische Schreibweise ihrer Hauptstadt 1995 von „Kiev“ auf Kyiv (Київ) geändert. Die korrekte Schreibweise auf deutsch ist Kyiv oder Kyjiw. Dass sie nicht verwendet wird, ist ignorant“.
Es gelingt uns allen bitteschön auch hier bei AG.
[Ich schätze den Kollegen Golod sehr, finde diese Debatte aber, sagen wir hinreichend sinnlos. Wir werden auch nicht Rom, Kopenhagen, Lissabon in der Landessprache bezeichnen, und nein, das heißt nicht, dass wir Italiener, Dänen oder Portugiesen geringschätzen. Und diesen OT beenden wir bitte. T.W.]