Die neue 400-Mio-Liste: Waffen und Gerät für die Ukraine

Fürs Archiv: Das Verteidigungsministerium hat  Details des neuen Unterstützungspakets mit Munition und Ausrüstung für die Ukraine veröffentlicht, das im Zuge des Ramstein-Treffens der Ukraine-Unterstützergruppe zugesagt wurde. Erstmals macht das Ministerium dabei auch öffentlich, dass mit Raketenwerfern verlegbare Panzerabwehrminen zur Verfügung gestellt werden sollen – dieser Minentyp wurde allerdings bereits vor einem Jahr in der Ukraine gesichtet.

Die Lieferungen im Wert von rund 400 Millionen Euro, die die Parlamentarische Staatssekretärin Siemtje Möller (in Vertretung des an Corona erkrankten Verteidigungsministers Boris Pistorius) am (heutigen) Dienstag auf der US-Airbase Ramstein ankündigte, umfassen nach Ministeriumsangaben unter anderem:

• 30.000 Schuss 155mm Artillerie Sprengmunition
• 3.800 Schuss 155mm Artillerie Nebelmunition
• 105.000 Schuss Spreng-, Nebel- und Leucht-Mörsermunition 120mm
• 480 Minenraketen AT-2
• 200 gepanzerte Gefechtsfahrzeuge MRAP für Minenräumer (unklar, ob bereits gelieferte in dieser Zahl enthalten sind)
• 50 Überwasser-Drohnen (nach der jüngsten Liste der Bundesregierung vom 13. September wurden aus Industriebeständen bereits 10 geliefert und 10 zugesagt; unklar ob die in dieser Zahl enthalten sind)

Hinzu kommen Winterausrüstung, Generatoren, Ersatzteile und Transportfahrzeuge; der Umfang wird in der Mitteilung des Ministeriums nicht genannt.

Interessant ist die Erwähnung der AT-2, einer Panzerabwehrmine, die vom Mehrfachraketenwerfer MARS II verschossen werden kann (von diesem System hatte Deutschland der Ukraine fünf Systeme zur Verfügung gestellt). In den bisherigen Listen der militärischen Unterstützungsleistungen für die Ukraine wurden lediglich pauschal Panzerabwehrminen aufgeführt, die AT-2 wurde dabei nicht erwähnt.

Unklar bleibt deshalb, ob bereits zuvor diese Minen an die Ukraine geliefert wurden. Im vergangenen Jahr hatte es aus der Region Kherson Berichte über die Sichtung dieses Systems gegeben (Foto oben).

In ihrem Statement am Rande der Sitzung in Ramstein wurde Möller natürlich auch nach dem Marschflugkörper Taurus gefragt. Da gibt es keinen neuen Stand, offiziell hat die Bundesregierung über diese Anfrage der Ukraine noch nicht entschieden. Zum Nachhören:

230919 Statement PSts Möller UDCG Ramstein Air Base MP3     

 

(Foto: AT-2 Panzerabwehrminen in der Region Kherson in der Ukraine im September 2022 – Foto via Twitter-User @osinttechnical)