Zwei Jahre nach dem Abzug aus Afghanistan: Weiter Bemühungen um Ortskräfte

Fast zwei Jahre ist es her, dass die westlichen Streitkräfte Afghanistan verlassen haben. Der sehr hektische Abzug aus der afghanischen Hauptstadt Kabul im August 2021 war begleitet von den Versuchen, eigene Staatsbürger aus dem Land zu holen – und zum Teil auch die Menschen, die als so genannte Ortskräfte die internationalen Truppen unterstützt haben. Viele Ortskräfte sind noch immer nicht raus und wegen ihrer Arbeit für das Ausland gefährdet. Deshalb ein aktueller (!) Aufruf des deutschen Patenschaftsnetzwerk Afghanische Ortskräfte – denn seit Anfang des Monats sind nach Unterbrechung die Ausreisen afghanischer Ortskräfte wieder angelaufen:

Das Patenschaftsnetzwerk Afghanische Ortskräfte e.V. ist ein gemeinnütziger Verein, der sich um Ortskräfte kümmert, die die Bundesregierung in Afghanistan unterstützt haben. Dadurch haben sie sich und auch ihre Familien in Lebensgefahr gebracht.

Wir konnten, nur durch Spenden finanziert, bereits um die 645 Ortskräfte einschließlich mit aufgenommenen Kernfamilienmitgliedern evakuieren. Dazu zählt auch die Unterstützung bei der Beschaffung von Transitvisa, bei Transportkosten und Notunterbringung im Drittland bis zur Evakuierung nach Deutschland. Dieser Prozess ist nicht nur psychisch für die Familien äußerst belastend, sondern auch finanziell. Durch Spenden können wir verhindern, dass durch Armut die Chance am versprochenen Visaprozess teilzunehmen und auf Evakuierung nicht möglich ist.

Wir glauben, dass unsere Verantwortung für unsere Helfer in Afghanistan nicht mit dem Einsatz geendet hat. Wir wollen auch den nach Deutschland geholten Ortskräften, die ihr Leben für uns riskiert haben, helfen, hier ein neues Leben aufzubauen. So unterstützen und betreuen wir über 1000 Ortskräfte und ihre Familien bundesweit und sind Ansprechstelle für ca. 5000 weitere Afghaninnen und Afghanen in Deutschland. Darüber hinaus stehen wir weiterhin mit hunderten ehemaligen Ortskräften in Afghanistan in Kontakt, die noch keine Aufnahmezusage in das Ortskräfteverfahren erhalten haben oder trotz vorliegender Aufnahmezusage nicht ausreisen können.

Unsere Arbeit ist nur durch Ihre Unterstützung möglich gewesen und auch zukünftig nur mit Ihnen gemeinsam aufrechtzuerhalten. Ihre Spenden helfen den Familien ehemals angestellter Ortskräfte deutscher Ministerien aus der Not und bei der Überwindung von Integrationshürden. Ihre Spenden helfen und retten Leben!

Spenden über Betterplace:
https://www.betterplace.org/de/projects/28235-unterstuetzung-afghanischer-ortskraefte-in-deutschland

Oder direkt spenden:
Patenschaftsnetzwerk Afghanische Ortskräfte e.V.
IBAN: DE23 4306 0967 1180 4776 00
BIC GENODEM1GLS
GLS Gemeinschaftsbank

(Hinweis: Spenden- oder Unterstützungsaufrufe veröffentliche ich auf Augen geradeaus! in der Regel nicht. In diesem Fall halte ich eine Ausnahme nicht nur für gerechtfertigt, sondern für geboten.)

(Archivbild 22. August 2021: Deutsche, britische und norwegische Soldaten am Abbey Gate am SüŸdrand des internationalen Flughafens Kabul während der Evakuierungsoperation – Foto EKT/Bundeswehr)