Weitere Gepard für die Ukraine: Pentagon bestellt in Jordanien
Für die Lieferung weiterer Gepard-Flugabwehrkanonenpanzer an die Ukraine scheint sich eine neue Quelle aufzutun: Das US-Verteidigungsministerium beauftragte einen Rüstungshändler, in Jordanien für rund 120 Millionen US-Dollar diese Flugabwehrsysteme zu beschaffen und zu liefern. Das Geld dafür kommt aus den Mitteln zur Unterstützung der Ukraine. Es dürfte um Gepard gehen, die von der niederländischen Armee genutzt und an Jordanien verkauft worden waren.
Den Auftrag an das – als small business gekennzeichnete – Unternehmen Global Military Products machte das Pentagon am (gestrigen) Mittwoch auf seiner regelmäßigen Übersichtsliste zu neuen Vergaben bekannt:
Global Military Products Inc, Tampa, Florida, was awarded an $118,375,740 firm-fixed-price contract for the purchase and delivery of Gepard 35 mm air defense systems. Bids were solicited via the internet with one received. Work will be performed in Amman, Jordan, with an estimated completion date of May 30, 2024. Fiscal 2010 Foreign Military Sales (Ukraine Security Assistance Initiative) funds in the amount of $118,375,740 were obligated at the time of the award.
Zur Zahl der geplanten einzukaufenden Gepard und zu möglichen Munitionslieferungen machte das US-Ministerium keine Angaben. Jordanien verfügt über 60 dieser Flugabwehrkanonenpanzer, die zwischen 2014 und 2016 von den Niederlanden an das Königreich abgegeben wurden. Nach Angaben des Branchendienstes Jane’s aus dem Jahr 2016 wurden dabei auch 350.000 Schuss Gepard-Munition geliefert.
Bislang hat die Ukraine von dem in Deutschland produzierten Flugabwehrsystem 34 Stück mit knapp 60.000 Schuss Munition erhalten, die Lieferung weiterer 18 Exemplare und 300.000 Schuss ist geplant. Das vor gut einem Jahrzehnt von der Bundeswehr – und auch von den niederländischen Streitkräften – ausgemusterte System hat sich im russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine als hilfreich vor allem gegen russische Drohnen erwiesen.
(Foto: Gepard in Jordanien – defensie.nl)
Gibt es auch moderne westliche Flugabwehrsysteme wie den Geparden mit Kanone die man in nennenswerter Zahl der Ukraine liefern könnte ?
Auch wichtiger Schritt…
hier haben die USA und die Ukraine wohl erkannt wie wichtig dieses Fahrzeug ist…
Seit die Geparden und iris-t voll im Einsatz sind macht Russland fast keinen Stich mehr mit seinen Raketen und Drohnen Terror!!
das war es dann aber mit verfügbaren Alt Systemen … jetzt gilt es schnell neue herzustellen…
die Amerikaner rüsten gerade diverse Stryker Brigaden mit ersten Nachfolge Systemen aus…
Die Bundeswehr wird hoffentlich bald Boxer Skyranger30 beschaffen!!
Oh, und das am Tag einer königlichen Hochzeit!
https://english.alarabiya.net/News/middle-east/2023/06/01/Jordan-Crown-Prince-Al-Hussein-Rajwa-Al-Saif-s-wedding-ceremony-celebrations-begin
Ein Hochzeitsgeschenk für die Ukraine…
Jan sagt am 01.06.2023 um 17:04 Uhr:
„Gibt es auch moderne westliche Flugabwehrsysteme wie den Geparden mit Kanone die man in nennenswerter Zahl der Ukraine liefern könnte ?“:
Nichts, was derzeit marktverfügbar wäre. M.E. bildet der GEPARD im Rüststand 1A2 die Spitzentechnologie bei den Kanonensystem. Da geht nix drüber!
HS
Ob „könnte“ hängt natürlich vom Besitzer-Staat ab.
– ACV-30
– Type-87
– ITPSV Marksman
Nur zu das System ist gut es muss nicht super modern sein Die Sachen der Russen sind au h nicht alles das gelbe vom Ei , zur Verteidigung einfach geil
Bin mal so frei und paste hier etwas von wiki:
„Wie das niederländische Verteidigungsministerium am 11. Februar 2013 bekanntgab, wurden 60 Gepard aus eigenen Beständen an Jordanien verkauft. Das Geschäft umfasste ein Gesamtvolumen von 21 Millionen Euro und beinhaltete neben 350.000 Schuss Munition auch 22 Bofors-Flugabwehrgeschütze, 5 Thales-Radaranlagen sowie 5 Leopard-1-Bergepanzer und 12 Chassis zur Ersatzteilgewinnung. Mitte Juli 2016 erreichten die letzten Fahrzeuge Jordanien.“
Ein sehr sehr dickes Paket für magere 21 Mio Euro. Jetzt wird EIN TEIL DES PAKETS für rund 110 Mio Euro abverkauft. Jo. Gutes Geschäft.
[Ja, man kann hier was von wikipedia zitieren – aber dann vielleicht mit der Quellenangabe:
https://de.wikipedia.org/wiki/Flugabwehrkanonenpanzer_Gepard#Jordanien
T.W.]
@ Jan
Zur Thematik eventuell mal die hier niedergeschriebenen Texte zum Gepard nachsehen.
Zum Thema Flugabwehr gibt es hier auch ausgewiesene Spezialisten, die sich äußerten.
Allgemein von mir : es gibt auf diesem Feld halt politische Vorbehalte und die Frage was in welcher Menge wann sinnvoll zur Verfügung gestellt werden kann.
Nennenswerte Zahl wie immer das Problem. Die Ukraine hat zwei Skyranger 30 erhalten, aber es gibt für Serienproduktion noch keine Fertigungsstraßen, auch wenn die Reife wohl schon ganz gut ist. Muss alles erst aufgebaut werden.
@Jan: „Gibt es auch moderne westliche Flugabwehrsysteme wie den Geparden mit Kanone die man in nennenswerter Zahl der Ukraine liefern könnte ?“
Der „Oerlikon Skyranger“ (Kaliber 30 u. 35mm), mit dem wohl auch die Heeresflugabwehr wieder aufgebaut werden soll, ist wohl bereit für die Einführung. Problem ist die „nennenswerte Zahl“.
https://www.sueddeutsche.de/politik/bundeswehr-flugabwehr-drohnen-skyranger-1.5770122?reduced=true
https://www.janes.com/defence-news/news-detail/rheinmetall-unveils-skyranger-30-air-defence-system
@dschulten:
Für die Skyranger in der Ukraine haben Sie eine Quelle?
wusste gar nicht, dass es dafür eine Ausfuhrgenehigung gab, die wäre doch in jedem Fall öffentlich oder?
mancher CEO pusht gerne mal den Aktienkurs mit seidenen Interviews…..
Vor etwa 10 Jahren wurde der Gepard bei der Bundeswehr ausgemustert. Als Argument für die Ausmusterung, bzw gegen ein Upgrade führten die damaligen zuständigen Politiker an, dass der Gepard veraltet und für die BW nicht mehr nützlich sei. Wie gut dieses „alte Eisen“ ist, beweist der Einsatz in der Ukraine. Deutsche Politik ist für mich das Pseudonym für Arroganz und Unfähigkeit.
Der russische Tunguska ist der beste in diesem Feld, ist auch hybrid mit 8 oder 12 Raketen dazu, Marokko könnte seine 12 Systeme Tunguska M1 mit bißchen versüßung verkaufen.
Hindus eine weitere Modernisierung des Bofors L70 in Israel bestellten. Wahrscheinlich beginnen sie zu spüren, aus welcher Richtung der Wind weht.
Lieber Jordanien, das sich den Deal vergolden lässt, als eine Schweiz, die gar nicht liefert und jegliche Weitergabe unterbindet, siehe Lex Ukraine.
Die Schweiz kann man durch ihr Beharren auf Neutralität wirklich als Unsicheren Kantonisten bezeichnen und fällt meiner Meinung nach als Lieferant von Rüstungsgütern für den Westen aus – leider aus der Zeit gefallen …
@Brainstormer und Hans Schommer
Danke, Brainstormer, für den Hinweis. Allerdings gibt es bei der Verfügbarkeit, anch der Hans Schommer gefragt hat ein Problem. Der ACV-30 wird von den Türken produziert. Der gerade wieder gewählte Pascha Erdogan hat bislang keine Waffen an diee Ukraine geliefert und wird das,so wie es aussieht, auch in Zukunft nicht tun. Der Type-87 wurde von den Japanern entwickelt und ist wie der Gepard mit schweizer Kanonen bewaffnet. Die Japaner haben bislang keine Waffen an die Ukraine geliefert und ob sie sich von ihren 40 Systemen trennen werden ist eher fraglich. Je nach Vertragslage könnte das auch wieder Knatsch mit den Schweizern geben. Das Marksman-Waffensystem ist eigentlich nur ein Turm mit Oerlikon Kanonen, der auf verschiedene Fahrgestelle passt. Einziger Nutzer sind die Finnen, die sieben Stück davon aktuell auf überschüssigen Leopardwannen eingesetzt werden.
Bernd hat recht mit dem Hinweis, dass es nicht das modernste sein muss. Aber da muss man da schon ziemlich weit zurückgehen. Reine Flak-Panzer hatten nie wirklich Priorität. Ausser dem Tunguska System der Russen.
Was gegen Dronen helfen sollte, dass ist das russische Shilka System. Das wurde praktisch weltweit exportiert. Im Irak Krieg war es gegen die amerikanischen Apache Hubschrauber sehr wirksam. Es müsste doch Staaten geben, die sich von ihren Systemen trennen können.
[Nun ist langsam wirklich gut. Ihre Meinung ist Ihre Meinung, wenn Sie anfangen, hier falsche Aussagen zu verbreiten, ist eine Linie überschritten. Mit der Behauptung „Der gerade wieder gewählte Pascha Erdogan hat bislang keine Waffen an diee Ukraine geliefert und wird das,so wie es aussieht, auch in Zukunft nicht tun“ ignorieren Sie die Lieferung von TB2-Kampfdrohnen aus der Türkei an die Ukraine. Lassen Sie so was bitte. T.W.]
Tja, es bleibt dabei:
Das Aufgeben der der Heeres-Fla war der schwerste militärstrategische Fehler der Nachkriegszeit. Das wird uns noch sehr lange sehr weh tun.
Gibt es eigentlich noch Reserven für die Bundeswehr für den Fall der Fälle oder macht man sich in Sachen Gepard völlig blank?
dschulten sagt am 01.06.2023 um 21:21 Uhr:
„Nennenswerte Zahl wie immer das Problem. Die Ukraine hat zwei Skyranger 30 erhalten, aber es gibt für Serienproduktion noch keine Fertigungsstraßen, auch wenn die Reife wohl schon ganz gut ist. Muss alles erst aufgebaut werden.“
Nur mal so: Die SKYRANGER 30 bzw. 35 existieren bislang nur als Konzeptdemonstratoren – wechselweise bei RH in DEU und CH. Die Ukraine hat garkeine erhalten – wozu auch. Was Herr Papperger – infolge seiner m.E. sehr überdehnten Leitungsspanne da gegenüber einigen Medien gelinde ausgedrückt „missverständlich“ geäußert hat, ist faktisch nicht zutreffend. Und das hat er ja später auch widerrufen.
Ein „Hoch“ auf den Gepard.
Eine Schande, das dieser Panzer seitens der Politik ausgemustert wurde.
Ehemaliger Gepard Kommandant und Zugführer 6.GebFlaRgt 8
@ Stefan
Wie bereits in einem anderen Faden gesagt: Es gibt so gut wie nichts mehr in den Depots, zumindest keine Gepard, Roland, Leopard 1 etc pp.
Ist denn die Mun Versorgung endlich angelaufen? Die ziehen irre Mengen durch. Und wurde den Schützen auch beigebracht gegen Bodenziele zu Wirken? Geht nämlich. wenn man weiß wie.
Ja es gibt einen Fugabwehrkanonenpanzer auf der des Boxer. Erste Exemplare sind mit ähnlichen Ergebnissen wie beim Gepard in der Ukraine in der Erprobung. Mit Beginn des nächsten Jahres wird es wohl die Massenproduktion geben. Die Ukraine hat bereits eine Marge bestellt und die Bundeswehr beschäftigt sich gerade mit der Neuaufstellung der Heeresflugabwehr auf der Basis des Skyguard genannten Boxerfahrzeugs. Die Stückzahlen dürften so zwischen 200 und 300 Systeme liegen.
@Hans Schommer: Naja, Skyranger ist ja kein wirklich revolutionär neues System: Die Entwicklungslinie führt ja in der 35mm Version über Skyshield (andere Name für Mantis), Oerlikon Millenium, und den Gepard zu den 35mm Zwillingsflaks und verschiedenen Radar und Feuerleitrechnerkombinationen des Kalten Kriegs.
Die neueste Version von Skyshield ist in Katar und Südafrika regulär im Einsatz, die 35mm Version von Skyranger ist wenig mehr als eine Integration von Mantis in einem Turm auf einem APC, während bei Skyranger 30 „nur“ die Effektoren getauscht wurden.
Zumal auch diese Version mittlerweile von Dänemark bestellt wurde, also keine Konzeptstudie bleiben wird
Das sind rd. 2 Mio $ pro System. In dem Fall sollte auch D – für teuer Geld – die 38 belgischen Geparden kaufen (und moernisieren), die bei OIP Land Systems in Belgien rumstehen. Das System scheint ja offenbar viel wert zu sein.
@Dominik:
Meines Wissens befindet sich kein Skyranger in der Ukraine. Was sich in der Ukraine befindet und auch bestätigt wurde ist das stationäre Skynex-System. Hört sich für viele wohl zu ähnlich an und wird durcheinander geworfen.
Wohl auch bewusst oder unbewusst von Herrn Papperger.
Hallo ich bin hier neu. Ich war bis 92 Hauptmann, in vs ia. Ich war damals von der Schulkameraden begeistert. Zur Sicherung von flugplätzen und auch bei begleitconvoe (4 Stück) . aber auch sc hon 1980 bei Manöver waffenbrüderschaft in der Lausitz bei vorwärtsbewegung in Kompanie zur Auflösung von weichen Zielen u d Stellungen. Der Bereich der 4 fla on 120 bis ninus 15 Grad ma hte das möglich. gesehen habe ich 4 Arten Munition in der Zuführung. Leuchtturm, Stahlwerk rot, splitter, und Uran drei Streifen rot. Auch lei hat gepanzerte sind gut weggegangen. Die Zeit der direkten sichtkMpf auf 4000m sien vorbei zu sein . Das Radar konnte flugzeuge in 20 km aufnehmen und ab 8000m bekämpfen im Verbund. Allein 4 bis 6 t m. Angesichts hts von Drohnen heutiger Zeit müsste das Radar modernisiert werden um kleinere Ziele erst mal zu finden. Die Nacht war Früher kein Problem. Angesichts der uk Umstände ist es doch mit der Flagge so mehr Wunsch als schnelle Lösung.
mfg to
Schlammstapfer
„Was gegen Dronen helfen sollte, dass ist das russische Shilka System. Das wurde praktisch weltweit exportiert. Im Irak Krieg war es gegen die amerikanischen Apache Hubschrauber sehr wirksam. “
-Richtig! Hubschrauber, Drohnen alles eins. Und die sagenhaften Erfolge der irakischen Flugabwehr sind in jedem Geschichtsbuch zu finden. Besonders beeindruckend war wieviele HARM und Hellfires durch den direkten Einsatz von Shilkas vernichtet wurden indem diese sich in die Flugbahn warfen.
@Jan:
Das Skynex System ist doch auch noch nicht in der Ukraine.
Herr Pappberger drückt sich gerne extrem verfälschen aus.
Das Skynex System war für frühestens Ende des Jahres angekündigt, vielleicht geht es auch etwas schneller.
Das hier war die letzte professionelle Meldung dazu. Wenn es wirklich geliefert wurde, werden wir es wohl erfahren. (kommt vielleicht rechtzeitig für den Schutz des dann befreiten größten europäischen Nuklearreaktorareals?)
https://esut.de/2023/04/meldungen/41699/skynex-flugabwehrsysteme-staerken-die-ukrainische-luftverteidigung/
@Schlammstapfer:
Es gab mal einen Videobeitrag, ich glaub bei Hromadske oder RadioFreeEurope über den Gepard, mit einem Bediener des Gepard, der vorher auf ner Shilka saß, und der sagte, da wären Welten dazwischen, das Radar der Shilkas fast unbrauchbar im Vergleich….
Peter Ich sagt am 02.06.2023 um 14:59 Uhr:
„Ja es gibt einen Fugabwehrkanonenpanzer auf der des Boxer. Erste Exemplare sind mit ähnlichen Ergebnissen wie beim Gepard in der Ukraine in der Erprobung. Mit Beginn des nächsten Jahres wird es wohl die Massenproduktion geben. Die Ukraine hat bereits eine Marge bestellt und die Bundeswehr beschäftigt sich gerade mit der Neuaufstellung der Heeresflugabwehr auf der Basis des Skyguard genannten Boxerfahrzeugs. Die Stückzahlen dürften so zwischen 200 und 300 Systeme liegen.“
In Ihrem Beitrag liegt in genau keinem Satz irgend ein Wahrheitsgehalt. Ich find das schon unzumutbar, was Sie hier ablassen!
@Obibiber
„Seit die Geparden und iris-t voll im Einsatz sind macht Russland fast keinen Stich mehr mit seinen Raketen und Drohnen Terror!!“
Das stimmt. Es heißt allerdings auch: Die Systeme sind in den Einflugschneisen nach Kiev oder Odessa gebunden, sie stehen nicht für die Gegenoffensive zur Verfügung. Wenn ukrainische Kräfte über freies Feld oder Flußübergänge vorgehen, werden sie deutlich weniger Schutz haben als dies wünschenswert wäre. Ein Gepard macht sich auch nahe einer Pontonbrücke gut … wenn denn noch einer übrig ist für den Zweck.
@Eskadron
„Ein sehr sehr dickes Paket für magere 21 Mio Euro. Jetzt wird EIN TEIL DES PAKETS für rund 110 Mio Euro abverkauft. Jo. Gutes Geschäft.“
Ganz ohne Zweifel.
Man kann allerdings auch eine Gegenrechnung aufmachen: Inzwischen scheint es keinen ukrainischen Gepard mehr zu geben, an dessen Turm nicht mehrere Shahed aufgemalt sind. Wenn man Shahed-Drohnen sonst mit Iris-T abschießen müßte, wird ein Gepard selbst zum Wucherpreis ziemlich schnell eine höchst rentable Beschaffung.
Gegenrechnung 2: Als die Gepard gekauft wurden, kosteten sie so ungefähr 1,5 bis 2 Leopard 2, meines Erinnerns. Das waren sauteure Geräte!
@Claus
„Vor etwa 10 Jahren wurde der Gepard bei der Bundeswehr ausgemustert. Als Argument für die Ausmusterung, bzw gegen ein Upgrade führten die damaligen zuständigen Politiker an, dass der Gepard veraltet und für die BW nicht mehr nützlich sei. Wie gut dieses „alte Eisen“ ist, beweist der Einsatz in der Ukraine. Deutsche Politik ist für mich das Pseudonym für Arroganz und Unfähigkeit.“
Ein großer Teil der Gepard wurde gemäß Empfehlung der Weizsäcker-Kommission ausgemustert. Von mehr als 20 Kommissionsmitgliedern waren sechs Politiker. Die tatsächliche Entscheidungsfindung könnte ein bißchen komplizierter gewesen sein, als sie in Hoch-die-Tassen-Stammtischgesprächen dargestellt wird.
Im undifferenzierten Geschimpfe auf „die Politiker“ kommt m.E. eine Sehnsucht nach weniger demokratischer Entscheidungsfindung zum Ausdruck, bei der eigentlich immer und grundsätzlich die Frage ausgespart wird, aus welchem Grund ein Entscheider mit geringerer demokratischer Legitimation ausgerechnet so entscheiden sollte, wie der Schimpfer es wünscht! Lehrreich ist ein Blick auf die Vorgeschichte des 1. Weltkrieges, man muß sich das mal genau ansehen, um das Bedürfnis zu entwickeln, die Mitglieder des Deutschen Bundestages zu herzen und zu küssen.
Daß das Wegschenken der Gepard ein großer Fehler war, sei dabei völlig unbestritten. Zur ehrlichen Bewertung gehört aber auch: Kein Gepard in der Ukraine wird bisher für die Zwecke eingesetzt, für die er einst von der Bundeswehr beschafft wurde. Praktischerweise ist an den Türmen angemalt, was damit abgeschossen wird: Üblicherweise eine größere Zahl von Shahed und eine kleine Zahl von Kalibr.
Wenn also jemand behauptet: „Ich hab’s gewußt!“, dann hat er gewußt, daß der Iran Jahre später dank einer deutschen Motorenentwicklung eine Billig-Bombardierungslösung entwickeln und diese an Rußland verkaufen würde. Oder, daß sich der Gepard zum Abschuß der bei seiner Ausmusterung zwar schon vorhandenen, aber erst 2015 erstmals eingesetzten Kalibr eignen würde.
Ich schlage vor, sich lieber daran zu erfreuen, daß schon jetzt eine geringe Zahl von Gepard mit begrenztem Munitionsvorrat hunderte von ukrainischen Zivilisten gerettet hat, und darauf zu hoffen, daß eine größere Zahl von Gepard mit größeren Munitionsvorräten tausenden das Leben retten wird.
@T.W.
Sorry. Habe mich unklar ausgedrückt. Ich meinte natürlich: in letzter Zeit.
Sie haben recht mit dem Hinweis auf die TB2-Kampfdrohnen. Allerdings wurden die vor allem vor dem russischen Angriff geliefert und waren auch Anfangs sehr erfolgreich. Seither ist es aber sehr still um diese Dronen geworden. Korrigieren Sie mich bitte, wenn ich mich irre, aber die letzte Info über eine Lieferung von TB2 Dronen an die Ukraine, die ich finden konnte, war eine NTV-Meldung vom März letzten Jahres. Stattdessen gab es im Mai letzten Jahres sogar erhebliche Aufregung um mögliche Waffenlieferungen der Türkei an Russland.
Jedenfalls ist mir aufgefallen, dass Meldungen über Einsätze der TB2 in der Ukraine sehr schnell sehr spärlich wurden.
Helfen Sie mir doch bitte. Wiissen Sie von einer größeren Waffenlieferung der Türkei an die Ukraine, die durchgeführt wurde, NACHDEM Erdogan die Vermittlerrolle im Getreidedeal übernommen hatte?
@Schlammstapfer:
„Die Türkei“ hat wohl nie was geliefert, sehr wohl aber türkische Firmen. Drohnen wurden auch nach Kriegsausbruch geliefert.
Dazu geschützte Kipri Fahrzeuge
https://www.ukrinform.de/rubric-ato/3546780-streitkrafte-bekommen-50-turkische-schutzenpanzer-kirpi-weitere-150-unterwegs.html
Dann wohl auch Raketenartillerie:
https://www.armyrecognition.com/defense_news_november_2022_global_security_army_industry/turkiye_delivered_to_ukraine_trlg-230_laser-guided_missiles_that_can_be_launched_from_land_or_air.html
Plus diverse Bomben, Munition etc.
Statt eigenes Material zu liefern wird über Drittstaaten gebrauchtes gekauft…so hab ich das jetzt verstanden. Was wäre denn geschehen, falls die nicht zur Verfügung gestanden hätten?
Wird Jordanien diese Fahrzeuge denn auch irgendwie ersetzt bekommen?
Wird vielleicht zu für beide Seiten günstige Konditionen gebraucht gegen gebraucht getauscht?
@Schlammstapfer:
„Sie haben recht mit dem Hinweis auf die TB2-Kampfdrohnen. Allerdings wurden die vor allem vor dem russischen Angriff geliefert und waren auch Anfangs sehr erfolgreich.“
Der zweite Teil Ihres zweiten Satzes stimmt zwar, allerdings der erste nicht. Nach dem russischen Angriff wurden insgesamt mehr geliefert. U.a. auch deshalb, weil sich sowohl in der Ukraine (Prytula), als auch z.B. in den baltischen Staaten Fundraising Projekte gebildet hatten, die extrem erfolgreich Geld zum Kauf genau dieser Drohnen gesammelt hatten. Der Erfolg dieser Projekte hatte den Hersteller dann so beeindruckt, dass er die Drohnen dann bei einem Spendenprojekt sogar ohne Bezahlung (!) geliefert hatte. Und die gespendeten Gelder wurden für weiteres dringend benötigtes Material verwendet. Außerdem wird seitens des Herstellers im Rahmen eines Joint-Ventures aktuell sogar eine Produktion für diese Drohnen in der Ukraine aufgebaut.
Und über die Kampfdrohnen hinaus hat die Türkei weiteres militärisches Gerät an die Ukraine geliefert, wie z.B. 200 BMC Kirpi MRAPs, 20 Otocar Cobra II, 230mm TRLG-230, Sungur IIr, Ausrüstung für elektronische Kampfführung, 24 Mini-Bayraktars.
@Hans-Joachim Zierke: einerseits bestand die erwähnte Weizsäcker-Kommission aus hochqualifizierten Mitgliedern wie Theo Sommer, andererseits aus Kirchenfunktionären und eher zweitrangigen Politwissenschaftlern und m.W. lediglich drei ehemaligen Generälen. Insofern kann man die Kommission eher der politischen Agenda zuordnen, zumal sie im Auftrag der Politik tätig war und letztendlich Politiker für die jetzt als unrichtig erkannten Entscheidungen verantwortlich waren. Weshalb ein gewisser, wenn auch pauschaler Rochus auf „die Politiker“ verständlich erscheint. Zum Gepard: der Panzer erfüllt genau die Aufgaben, für welche ihn das Heer vorgesehen hatte: er beseitigt im Rahmen seiner Funktionalität Flugobjekte aller Art, die in der jeweiligen Gegend unerwünscht sind, unabhängig von Typ und Herkunft.
@Schlammstapfer sagt: 02.06.2023 um 21:55 Uhr
„Wiissen Sie von einer größeren Waffenlieferung der Türkei an die Ukraine, die durchgeführt wurde, NACHDEM Erdogan die Vermittlerrolle im Getreidedeal übernommen hatte?“
Es gibt Staaten, die sind da nicht so kommunikativ wie DEU. Was durchaus auch Vorteile für die UKR haben kann.
Hier hat man den Eindruck, würden manche auch gerne Lieferzeitpunkt, -Ort und geplanten Einsatzraum wissen.
@Schlammstapfer
„Sorry. Habe mich unklar ausgedrückt. Ich meinte natürlich: in letzter Zeit.“
-Nein, das haben Sie nicht. Was Sie schrieben war schlichtweg falsch. Punkt.
Fraglich ist weshalb man in einem Fachblog mit einem Hausherrn und Publikum vom Fach solche offensichtlich falschen Informationen in den Raum wirft. Mich wundert auch, dass Sie nicht noch die russische Meldung anführen, dass Russland 100 ukrainische TB2s abgeschossen hat, also jede gelieferte TB2 etwa 2 Mal. Wobei, vielleicht waren es ja auch Hubschrauber, denn Hubschrauber und Drohnen sind ja auch eigentlich fast dasselbe, oder?
Claus sagt: „Deutsche Politik ist für mich das Pseudonym für Arroganz und Unfähigkeit.“
Naja, deine „Analyse“ ist recht schwach: Vor mehr als zehn Jahren waren Drohnen in den meisten Diskussionen nicht auf dem Radar, gegen die ursprünglichen Ziele des Gepards (Hubschrauber, Flugzeuge für CAS) gab es in der Tat sinnvolle Alternativen.
Erst das Erscheinen preiswerter Drohnen in hoher Zahl gibt dem Gepard seine Bedeutung zurück. Haben denn andere Streitkräfte dieser besser gesehen? Oder spielst du einfach nur Captain Hindsight?
@Ulenspiegel:
hinterher sind wir doch alle immer gern schlauer.
Für Jordanien wünsche ich mir durchaus auch Hilfe bei der Erneuerung deren Streitkräfte durch die Bundesregierung. Eines der wenigen vernünftigen Länder in der Region, dummerweise Pech gehabt, kein Öl/Gas im Boden.
Jordanien dürfte doch für einen der besten (schweren) Radpanzer der Welt in vielen Variationen ideal sein, eventuell auch mit großer Kanone als Ersatz für Challenger 1(&Chieftain/M60?
So richtig verstehe ich die Kettenlastigkeit in Jordanien eh nicht.
@Ulenspiegel
Mit Verlaub, aber „vor mehr als 10 Jahren“ waren Drohnen sehr wohl auf dem Radar. Obama hatte nach 2008 den Drohnenkrieg ausgeweitet und die deutsche öffentlichkeit echauffierte sich darüber. Die Luftwaffe plante bewaffnete MALE-UAV, die Marine experimentierte mit Hubschrauberdrohnen und bei der Industrie flogen allerlei Demonstratoren. Die Proliferation absehbar günstiger werdender Kleindrohnen und Loitering Munition sowie mögliche Gegenmaßnahmen ist in Fachkreisen ausgiebig diskutiert worden. Bereits im Jahr 2011 führten die US-Army Switchblade ein und die BW Mantis – nur das wir uns mal an die Timeline erinnern. Und just in diesem Moment, wo die seit 20 Jahren nutzlos mitgeschleppte Heeresflugabwehr absehbar wieder ihre Bedeutung zurückgewinnen würde, genau da hat man sie ersatzlos gestrichen um ein paar Millionen € einzusparen. Es gibt keine Entschuldigung für diesen Level an Schwachmatismus! Der einzige Trost ist, dass die Ukraine so zumindest in dem Genuss einiger der Geparden kommt, welche die BW sonst niemals rausgerückt hätte.
Hallo @Zivildienstverweigerer,
ist es denn falsch, dass die Zivilgesellschaft sich mit militärischen Themen sowie deren rechtlichen und ethischen Aspekten befasst?
Der „Krieg gegen den Terror“ wurde außerdem bis mit Mitte der 2010er als Richtmesser für die Ausrichtung der Streitkräfte was Struktur udn Ausstattung anbelangt, angesehen und in der Presse wurde auch darüber diskutiert inwiefern schweres Gerät, dazu zählen ja auch Kettenfahrzeuge wie der Gepard, überhaupt noch Sinn ergeben.
@Dominik
„Jordanien dürfte doch für einen der besten (schweren) Radpanzer der Welt in vielen Variationen ideal sein, eventuell auch mit großer Kanone als Ersatz für Challenger 1(&Chieftain/M60?“
Die jordanischen Streitkräfte verfügen über B1 Centauro Radpanzer
Ach Leute, kriegt euch doch mal ein. Natürlich haben wir massive Lücken in der Flugabwehr. Aber der Gepard ist ein altes Gerät und nicht der Weisheit letzter Schluß. Es gibt eben besseres Gerät, man muss es nur kaufen.
Also, wenn man es braucht, kaufen. Ansonsten, nicht rumheulen.
Pio-Fritz sagt am 04.06.2023 um 1:31 Uhr:
„… Aber der Gepard ist ein altes Gerät und nicht der Weisheit letzter Schluß. Es gibt eben besseres Gerät, man muss es nur kaufen. …“
Und welches Gerät würden Sie da empfehlen – natürlich marktverfügbar?
@AlterOlt:
na deswegen ja. Ich sprach ja davon Jordanien den besten zu gönnen, keinen italienischen.
Man müsste nur einen guten Deal finden, schnell Material für die Ukraine zu „kaufen“ und stark subventionierte Boxer in allen Varianten zu liefern.
Gegen gebrauchte Centauro ist der Boxer aber natürlich preislich nicht konkurrenzfähig, leider.
@Zivildienstverweigerer
Ich will nicht behaupten dass die Abschaffung des Gepards sinnvoll ist, aber die grossen Drohnen wie die Predator befinden sich gerne ausserhalb der Reichweite des Gepards. Dieser kann Ziele bis in 3500m Höhe bekämpfen. Da hilft es nicht diese Drohnen mit dem Radar erkennen zu können, wen kein geeignetes Wirkmittel vorhanden ist (Die Stinger hat übrigens auch keine bessere Reichweite).
@Hans Schommer sagt: 04.06.2023 um 12:37 Uhr
Ach, Herr Schommer, was soll ich mit Ihnen diskutieren? Sie sind ein so überzeugter Gepard-Heeresflugabwehrmann, da kann doch gar nichts anderes gleichwertig sein.
Wir erden einen Mix aus verschiedenen modernen Systemen brauchen, allerdings haben wir zum Glück nicht den Zeitdruck der Ukrainer. Von daher macht es doch keinen Sinn, für die Bundeswehr über Altsysteme nachzudenken, die schon mal aussortiert wurden.
Mal zur Erinnerung.Israel bekam den Gepard damals nicht weil es „zu gut“ war und nicht in Nichnatohände gelangen sollte…deshalb musssten sie selber ein Abwehsrsystem entwickeln und heute hat es Jordanien?