NATO verstärkt Truppen im Kosovo nach gewaltsamen Auseinandersetzungen im Norden
Nach gewaltsamen Auseinandersetzungen mit Serben im Norden des Kosovo, bei denen Soldaten der NATO-geführten Kosovo-Schutztruppe KFOR verwundet wurden, verstärkt die Allianz ihre Präsenz im Land. Das zuständige Bündniskommando in Neapel kündigte an, in Bereitschaft stehende Truppenteile ins Land zu holen und die Zahl der Soldaten aufzustocken.
In der ehemaligen serbischen Provinz, deren Unabhängigkeit insbesondere von Serbien selbst nicht anerkannt wird, war es am Pfingstwochenende zu Ausschreitungen gekommen. Dabei ging es vor allem um die von der serbischen Bevölkerung im Norden Kosovos boykottierten Kommunalwahl, in deren Folge Vertreter der albanischen Bevölkerung von den wenigen abgegebenen Stimmen die meisten erhalten hatten. Bei den gewaltsamen Auseinandersetzungen waren 30 Soldaten aus Italien und Ungarn durch Brandsätze und Schüsse verwundet worden, wie das italienische KFOR-Kommando am (heutigen) Dienstag mitteilte:
The number of peace-keepers wounded during yesterday’s unprovoked violence in the municipality of Zvecan is 30. 11 soldiers from the Italian contingent and 19 from the Hungarian contingent sustained multiple injuries, including fractures and burns from improvised explosive incendiary devices. Three Hungarian soldiers were wounded by the use of firearms. Their injuries are not life-threatening.
The NATO-led KFOR mission increased its presence in the four municipalities of Northern Kosovo to reduce the risk of escalation, after newly elected mayors tried to take office. KFOR troops were subsequently attacked by increasingly aggressive crowds. KFOR always operates with firmness and restraint, within strict Rules of Engagement. In this case, it responded to the unprovoked attacks of a violent and dangerous crowd, whilst carrying out its UN mandate in an impartial manner.
Die Mitteilung im Original:
202230530_KFOR_press release
Als Reaktion kündigte das zuständige Joint Force Command Naples an, die so genannten Operational Reserve Forces (ORF) für den Westbalkan zu aktivieren. Dabei handelt es sich um multinationale Einheiten von mehreren hundert Soldaten, die bei Bedarf innerhalb von sieben Tagen eingesetzt werden können; darüber hinaus wurde ein weiteres ORF-Bataillon in Alarmbereitschaft versetzt:
In response to recent unrest and the injury of 30 members of NATO’s Kosovo Force, NATO has directed the deployment of the Operational Reserve Forces (ORF) for the Westem Balkans, which was on a seven-day readiness-to-deploy status.
An additional multi-national battalion of reserve forces has been ordered to decrease their readiness-to-deploy status from fourteen days to seven days, in order to be ready to reinforce KFOR if necessary.
„The deployment of additional NATO forces to Kosovo is a prudent measure to ensure that KFOR has the capabilities it needs to maintain security in accordance with our UN Security Council Mandate,“ said Adm. Stuart B. Munsch, commander, Allied Joint Force Command Naples (JFC Naples). „I want to commend KFOR for taking swift, restrained, and professional action to intervene to stop the unrest and to save lives. The violence must stop, and all sides must stop taking actions to undermine the peace in any and all communities of Kosovo.“
Die Mitteilung im Original:
20230530_KFOR_JFC_Naples
Die Bundeswehr, deren Einsatz im Kosovo erst am vergangenen Freitag um ein weiteres Jahr verlängert worden war, ist von den aktuellen Vorfällen nicht direkt betroffen. Derzeit sind rund 90 deutsche Soldatinnen und Soldaten im KFOR-Einsatz, die meisten im Hauptquartier in Pristina und ein Teil in den so genannten NATO Advisory and Liaison Teams (NALT) zur Beratung der kosovarischen Sicherheitskräfte.
Also haben die Serben klar Schusswaffen genutzt?
Da will wohl einer keine einvernehmliche sinnvolle Lösung, sondern schlicht Krawall.
Dann stimmt wohl die Identität eines der an vorderster Front prügelnder Serben wahrscheinlich auch (mit dienstlich geliefertem Schlagstock).
Wen will Vucic eigentlich dann noch verarschen, wenn das ohne Folgen für „seine“ Polizisten bleibt?
Es ist traurig, dass wir 24 Jahre später immer noch solche Gewalt Exzesse haben. Selbst während der ersten Phase der Pandemie (wo täglich Menschen gestorben sind und beide Gesundheitssysteme am Limit waren) haben beide Parteien sich an Kleinigkeiten gerieben.
Die aktuelle Weltlage hilft da gerade auch nicht weiter. Sowohl China als auch Russland als systematische Rivalen der NATO und Unterstützer Serbiens werden sich entsprechend verhalten.
Trennung
Ich hoffe der J4 hat mit seiner JLSG die Hausaufgaben gemacht – sonst wird es stressig für ihn. (Man weiß wovon man spricht)
Ich hoffe der Hausherr hält uns informiert und kann vielleicht auch Mal das sonst verborgene (hier der RSOM Prozess und wo und wie viel Aufwand) als Weiterbildung aufzeigen (ich weiss sie sind Journalist und kein Lehrer, aber ihre Fähigkeiten bei jung und naiv komplexe Probleme zu beschreiben – inkl. Steilvorlage für einen Comic – feier ich immer wieder:) )
Bei Interesse: Das aktuelle ZIF kompakt „Kosovo Force 2023: Flagge zeigen in der Zeitenwende“ bringt Hintergründe zur Lage.
https://www.zif-berlin.org/veroeffentlichungen/zif-kompakt-kosovo-force-2023-flagge-zeigen-der-zeitenwende
Wo kommen die beiden ORF Bataillone her, weiß das vielleicht jemand?
Haben diese beiden Btl´s den nun auch ihr Material im Kosovo oder wird das bei anderen Armeen genau so gehandhabt wie beim deutschen ORF-Btl damals?
[Hatte gestern versucht, genau das zu klären, aber leider keine Antwort gefunden. Falls es jemand weiß: gerne hier nachliefern. T.W.]
So ein bisschen erinnert die Nachrichtenlage aus dem Kosovo an die Nachrichtenlage aus Afghanistan vor dem Abzug. Beide Länder kamen in unseren Nachrichten so gut wie nicht vor. Was den Kosovo anbetrifft erinnere ich mich zuletzt an Aussagen von Seiten der EU Kommission zu den Beitrittsaussichten des Kossovo und die waren, angesichts der Lage, eindeutig zu positiv.
Ich habe mir die aktuellen Daten zur wirtschaftlichen Lage angesehen und die sind sehr schlecht. Als eigenständiger Staat war der Kosovo zu keinem Zeitpunkt lebensfähig und er wird es auch nicht. Im Kosovo gibt es ein fach zu viele „zuviel“. Zu viel ethnische Spannung, zu viel Kriminalität, zu viel Korruption (CPI 84), zu viel Arbeitslosigkeit und zu viel Hoffnungslosigkeit was die wirtschaftliche Lage anbetrifft. Bei der Pressefreiheit stehen der Kosovo auf Rang 54. Zur Menschenrechtslage schrieb die Kommissarin für Menschenrechte der EU im Jahr 2022: „Die Ursachen für diesen sozialen Unfrieden liegen aus Sicht der Kommissarin in der Straflosigkeit für Kriegsverbrechen, ungelösten Vermisstenfällen und dem fehlenden Zugang zu Wiedergutmachungsleistungen für alle Kriegsopfer.“
Natürlich nutzt die serbische Regierung die Unzufreidenheit der Menschen. Aber ohne den bereiteten Nährboden dafür könnte sie damit nicht so erfolgreich sein. Die Truppenverstärkung ist jetzt wohl notwendig. Aber man muss die politisch Verantwortlichen auch schon nach den Versäumnissen fragen, die diese Entwicklung zugelassen hat und danach, was si machen wollen um die Probleme zu lösen.
Es braucht eigentlich keinen russischen aktiven Einfluss um serbischen Nationalismus zu befeuern.
Und dennoch gibt es ihn, mutmasslich auch in der aktuellen Zuspitzung, die in russische Haende spielt. –
Seit Beginn des Krieges gg. die UKR sind ca. 104000 Russen und ca. 18000 Ukrainer nach SRB gezogen bzw. gefluechtet. Was machen soviele Russen dort? Nicht alle koennen Oligarchen oder Wehrdienstfluechtlinge sein-)
80% aller Serben verurteilen westliche Sanktionen gg. RUS und 68% sehen die Nato als wahren Kriegstreiber im Krieg in der UKR. Fruchtbarer Naehrboden fuer russophile und panslawische Propaganda also.
RUS verfolgt ein eigenes Mitspracherecht zu allen statusrechtlichen Verhandlungen und Entwicklungen des KOS- mutmasslich mit Positionen und moeglichen Handlungen, die eine Normalisierung zwischen SRB und KOS verhindern.
Die juengsten Vorschlaege des zunnehmend als Hetzer wirkende Medwedjew zur Teilung der UKR als Teil einer Friedensloesung sehen ihre referenzierende Duplizitaet in der durch westlichen Einfluss vollzogenen Abspaltung des KOS von SRB. Die Lage im Westbalkan ist also fuer RUS von Bedeutung und eine periodische Destabilisierung ist in RUS‘ Interesse.
Ein EU- oder gar Nato-Beitritt SRB muss aus russ. Sicht verhindert werden- das ist das strategische Ziel Moskaus.
Operativ geht es derzeit darum, den Europaeern ein altes, offenes Geschwuer unter die Nase zu reiben.
Man kann also vermuten und wir werden es bald wissen, dass aktive russische Einflussnahme die aktuelle Eskalation beguenstigt, wenn nicht sogar verursacht hat.
Wir sollten die Entwicklung auf dem Westbalkan umfaenglich in die BdL RUS‘ und dessen Machtprojektionen in Europa in Zusammenhang mit dem UKR-Krieg sehen.
Tja, Serbien ist halt das Einfallstor für die Russen, sozusagen die „Archillesferse“ der Nato. Mal sehen wann es in der Republika Srpska wieder los geht. Zufall ist das wohl eher nicht angesichts der aktuellen Weltlage. Dass auch die kosovarische Seite nicht überall hilfreich agiert, keine Frage.
Frozen Conflict ist halt kein Frieden.
Wirklich schwer raus zu finden wen die NATO losschickt.
Gemäß Twitter-Account des Joint Forces Command Naples kann ich derzeit nur ersehen, dass ein weiteres ORF-Bataillon von 14 auf 7 Tage Abmarschbereitschaft gesetzt wurde um eine neue, schnell verlegbare Reserve zu schaffen.
Aber auch hier ist nicht klar aus welchen Ländern die Truppen stammen.
@Eric Hagen
gewiss ist, auch ohne die letzten 16 monate, dass die serben eh auf der russischen seite seit mehr als 20 jahren stehen.
was die entwicklung von kosovo angeht, die türk. regierung hat grossen einfluss und die kosovarische führung samt bevölkerung sieht die türkei als eine schutzmacht.
man könnte auch die eu-gelder eher als eine art schutzgeld sehen, daher ist eine dauerhafte und erfolgreiche lösung nicht in sicht.
War halt eine Top-Idee, der Mafia des Balkans einen eigenen Staat zu geben. Der Kosovo war und ist ein failed state und de-facto Regime, aufrechterhalten durch EU-Gelder und NATO-Militär. Da braucht es nicht mal die Russen, das bekommen die Kosovaren selbst hin. Nicht mal alle EU-Mitglieder wollen den Kosovo anerkennen, aus guten Gründen.
Ist auch eines dieser niemals endenden Auslandsabenteuer. Das Bildnis des Herren, der da schon vor langer Zeit erkannt hat, daß der Balkan die Knochen keines einzigen pommernschen Grenadiers wert ist, hat man ja jüngst aus dem Außenministerium entfernt. Na denn, weiter wie bisher. Vorwärts immer, rückwärts nimmer.
Langfristig träumt im Kosovo wohl mancher von einer (Wieder?)Vereinigung mit Albanien… Aber ob das überhaupt jemals irgendwelche Aussichten auf Erfolg hat (politisch wie ökonomisch) lassen wir mal dahingestellt, ebenso wie die Frage, ob die Albaner da überhaupt Lust drauf hätten.
DEU, POL, USA stellen offenbar die KFOR Verstärkung von zzt. ca 800..
„2-3 NATO Convoys of roughly 20 Vehicles each were seen
earlier this morning heading North towards the Mitrovica District of Kosovo and the Border with Serbia; these Convoy are reported to include German, Polish, and U.S. Soldiers from the NATO Rapid-Reaction Force which was Deployed to assist (KFOR) the Peacekeeping Force in Kosovo yesterday“.
https://twitter.com/sentdefender/status/1663883617892696066?t=VeJew5LqdxqvQEyUSXkynA&s=09
AUT erhöht Betritschaftsstand seines Kontingents.
Derzeit befinden sich 273 österreichische Soldatinnen und Soldaten im Einsatz im Kosovo…
https://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20230530_OTS0129/bundesheer-oesterreichisches-kontingent-erhoeht-truppenschutz-und-zeigt-praesenz-im-nordkosovo
[Nein, die Zeit, in der die Bundeswehr wesentliche Teile des ORF-Bataillons stellte, ist vorbei, also stellt Deutschland nicht die KFOR Verstärkung. T.W.]
Die ORF Bataillone gehen auf Forderungen der NATO zurück. Daraus leitet sich ab, dass die Forderungen an das (damalige deutsche) ORF-Btl vergleichbar zu den heutigen sein dürften. Daraus leitet sich dann auch ab, wo das Material bereitzustellen/ vorzuhalten ist.
Der Kosovo ist ein failes state und mir war es schon bei meinem KFOR Einsatz und ist es bis heute, ein Rätsel, warum wir den Serben im Nordkosovo das zumuten, was bei den Albanern als unzumutbar gilt: Als Minderheit im Staat ihres Feindes zu leben.
Der Norden des Kosovos ist ethnisch fast zu 100% serbisch besiedelt und es hat noch nie Sinn gemacht, dass diese Region von Albanern regiert werden soll. Da die albanische Regierung die Formierung einer serbischen Regionalvertretung (die auch von der EU gefordert wird) seit Jahren blockiert hat und nun nach den gescheiterten Regionalwahlen albanische Bürgermeister in die serbischen Gemeinden entsandt hat, muss man sich über die Zustände nicht wundern.
Man wird sich nun endlich zu einschneidenden Konsequenzen durchringen müssen. Der Angriff auf KFOR-Soldaten erfordert eine harte, schnelle Reaktion, sonst brennt der Balkan und die KFOR Soldaten haben es demnächst mit der Firma Wagner zu tun.
Es rächt sich nun dass jahrelange Geschwurbel vom EU-Beitritt von Serbien , weiteren Balkanstaaten, dem Kosovo und dabei fatalerweise völlig verdruckst um die Kernfrage ,nämlich der Anerkennung des Kosovo durch Serbien , herumzueiern anstatt massivst darauf endlich zu bestehen!
Guten Abend, der Einsatz militärischer Verbände gegen Zivilpersonen , dazu zählen nun einmal auch Randalierer, darf ohne Zweifel als heikel bezeichnet werden, weil die Bewältigung von Demonstatrionslagen also das gezielte Vorgehen gegen gewaltbereite Personen und die dann häufig darauf erfolgende beweissichernde Festnahme derselben, eigentlich in den hoheitlichen Aufgabenbereich der Polizei fällt. Das Militär setzt bei der Ausbildung seiner Kräfte andere Schwerpunkte als die Polizei, weil nun einmal auch eine klare Abgrenzung zwischen möglichen Einsatzszenarien und -orten existiert….
Die Verhältnismäßigkeit der Mittel muss auf jeden Fall gewahrt bleiben. Der Einsatz des Militär wäre mMn deshalb eigentlich nur bei einer Bedrohungslage gerechtfertigt, die weit über den von zivilen Protesten auch aggressiver Natur liegt.
Die EU sollte lieber eine mit den Beweissicherungs- und Festnahmeeinheiten von Bund und Ländern vergleichbare speziallisierte Polizeitruppe aufbauen um diese bei solchen Lagen zum Einsatz bringen zu können.
@ Nicolo15 Meines Wissens nach gibt es EU- und NATO-Staaten, die den Kosovo aus innenpolitischen Gründen nicht anerkannt haben. Die haben nämlich selber Probleme mit nationalen Minderheiten bzw. Separatistenbewegungen. Da will man kein Fass aufmachen. Spanien gehört dazu. Da nutzt es dem Kosovo gar nichts, wenn Serbien den Staat anerkennt. Die Bedeutung des Amselfeldes für die Serben ist vielen gar nicht bewusst.
@ Wandersmann Bei den Feldjägern der Bundeswehr und auch bei anderen Militärpolizeien gibt es Beweissicherungskräfte. Und wer für was verantwortlich ist, ist von Land zu Land unterschiedlich. Sie messen hier mit deutschen Maßstäben. Die gelten nicht überall. Es gibt Länder, da sind die Zuständigkeiten fließend. Was glauben Sie, wer in Brasilien in den Favelas versucht, Recht und Ordnung herzustellen? Die Militärpolizei. Der Film „Tropa de Elite“ zeigt die Einsätze der MP in Rio.
@Wandersmann @Dirk Wege
Die Kontingente werden z.T. in Crowd and riot control (CRC ) ausgebildet.
@Wandersmann:
Die Polizei war doch da, nur eben serbische Polizisten als Randalierer….
Dazu die Schusswunden bei NATO Kräften. SchussWaffen gibt’s in Serbien eh im Überfluss…
Ach und Sie könnten sich das UN Mandat mal anschauen. Die NATO ist meines Wisdens explizit dazu beauftragt im Kosovo für (eben innere) Sicherheit zu sorgen.
@ Thomas Melber Ich weiß. Das hat man in meinem Kontingent im Frühjahr 2000 im Kosovo nachgeholt. In der Vorbereitung im Herbst 1999 spielte die Ausbildung nach meiner Erinnerung noch keine Rolle.
Guten Abend @Dirk Wege,
Militärpolizisten werden nur dort aktiv wo Militärangehörige ein Fehlverhalten an den Tag gelegt haben. Hier ist es jedoch so, dass ein Staat welcher nach westlichem Vorbild aufgebaut worden ist in solche Fällen nach westlichen Rechtsnormen agieren soll. In Deutschland werden bei solchen Lagen speziell geschulte Polizeibeamte zum gezielten Herausgreifen von Randallierern eingesetzt.
Man möchte nur bitte an die 80er Jahre in Berlin erinnern, da haben die Barrikaden gebrannt und trotzdem wurde nicht das Militär zum Einsatz gebracht.
@Thomas Melber,
trotzallem bleiben diesen Männer und Frauen Soldaten. Ein Polizeibeamter durchläuft hingegen eine mehrjährige Ausbildung. Das Militär ist für solche Lagen schlicht das denkbar ungünstigste Mittel, weil es ein Problem der Zivilgesellschaft darstellt aber keine militärische Auseinandersetzung im klassischen Sinn.
@Dominik ,
aber nur im Rahmen der militärischen Absicherung des Friedensprozesses. Wo sich hingegen ziviler Widerstand formt ist jeglichem militärischen Handeln Grenzen gesetzt. So zu beobachten seit 2004.
Schauen Sie sich mal Berichte über die Blockaden in den 2010ern an….. Was wollen Sie da denn bei Zivilprotesten machen?
@MASAOMORITR
„Auf Wunsch (?) von Italien entsendet 🇹🇷 ein Bataillon der 65. mechanisierten Brigade als Verstärkung in den Kosovo“.
Vucic reist nach Ankara, interessante Konstellation.
@JFC_Naples
We welcome the deployment of Turkish Operational Reserve Battalion in Kosovo to reinforce
@NATO_KFOR. JFC Naples is closely monitoring the situation and KFOR remains committed to building a safe and secure environment in Kosovo.
Auftrag von KFOR u.a. ist die Trennung der Konfliktparteien. Zwar habe ich selbst TUR Truppe bei SFOR unbedingt zuverlässig und bei CRC (Crowd and Riot Control) robust im Einsatz gesehen, dennoch muss auch angesichts der Erdogan-Wahl und seinem Anspruch TUR als regionale Ordnungsmacht zu etablieren gefragt werden, wie neutral TUR Truppe zwischen nationalistisch-orthodox empfindenden Serben und muslimischen Kosovaren auftritt.
Und:
OSINTdefender @sentdefender
„U.S. Soldiers from the 76th Infantry Brigade Combat Team of the Indiana Army National Guard were spotted earlier today protecting the Administrative Building alongside the recently elected Albanian-Mayor for the Town of Leposaviq in Northern Kosovo; the 76th IBCT has been Deployed to Kosovo to assist (KFOR) the NATO Peacekeeping Mission in the Country since November of 2022“.
Die Indiana Army National Guard also earmarked für CRC bei KFOR.
@Wandersmann sagt: 03.06.2023 um 1:37 Uhr
Sie können noch soviel rumheulen, Militärpolizei ist im Einsatz eben Polizei. Es gibt zwar meistens noch Polizeimissionen neben den militärischen, aber die sind meistens auf Ausbildung lokaler Kräfte begrenzt.
Von daher ist der Einsatz der KFOR-Truppen in Ordnung. Wie soll es sonst gehen, ohne völlige Anarchie?
@KPK
bezüglich Neutralität der Türkei im Kosovo wunderte mich ja der massive Angtiff der Serben auf ungarische Truppen.
Ich hätte vermutet, dass Orban noch am ehesten auf Vucic Seite ist und dann das?
@Pio-FritZ, Militärpolizisten sind für Verkehrskontrollen sowie Objektschutz von militärischen Einrichtungen aber nicht für die Überwachung oder die vorzeitige Beendigung von Demonstration zuständig. Aus welchen Einheiten setzten sich denn z.B. die QRF-Kräfte zusammen?
Speziell geschulte Einheiten der Polizei können gezielt gegen Randallierer vorgehen und diese aus der Menge herausgreifen weil sie über einen sehr langen Zeitraum darauf psychisch und physisch konditioniert worden sind. Der Einsatz des Militärs kann hingegen die Situation noch weiter anheizen, bedingt auch durch unbeabsichtigtes Fehlverhalten oder einer zu robusten Vorgehensweise.
Und das was dort seit 2004 abläuft sind teilweise anarchistische Zustände. Im März 2004 haben elf Albaner und acht Serben während der Unruhen ihr Leben verloren…und vor wenigen Tagen sind mehr als 30 Soldaten verletzt worden….so etwas lässt sich wohl kaum als befriedigend oder geordnet bezeichnen…..
Die Aufgabe die Lage in den Griff zu bekommen fällt in den Kompetenzbereich der Regierungen Serbiens und des Kosovo. Die Kfor und das hat die Vergangenheit bewiesen ist dafür denkbar ungeeignet.,
[Mal ein freundlich gemeinter Hinweis: Es wird nicht zu jedem Kommentar hier von Ihnen eine ausführliche Replik erwartet. T.W.]
Zum Stichwort Militärpolizei/Feldjäger vs „richtige“ Polizei:
De Maiziere sagte (schon vor über 10 Jahren) mal ganz treffend: Es ist einfacher, zwei Kompanien Soldaten in Marsch zu setzen, als 50 Richter, Staatsanwälte und Polizisten.
Es ist also mMn ganz einfach begründet, warum man im Kosovo Militär im Polizeieinsatz sieht: Weil es am einfachsten zu realisieren ist!
Das Problem sollte also an ander Stelle adressiert werden als bei der Bundeswehr.