Verteidigungsministerium stellt Weichen für Fuchs-Nachfolge

Das Verteidigungsministerium treibt die Pläne für einen Ersatz des Transportpanzers Fuchs voran, eines der am längsten und meisten genutzten gepanzerten Fahrzeuge der Bundeswehr: Deutschland trat offiziell der technischen Vereinbarung für das so genannte Common Armoured Vehicle System (CAVS) bei, einem Gemeinschaftsprojekt Finnlands, Schwedens, Lettlands und nun auch Deutschlands für einen Transportpanzer mit drei Achsen und Allradantrieb* auf Basis des finnischen Patria 6×6.

Die Absichtserklärung hatte der deutsche Nationale Rüstungsdirektor und Leiter der Abteilung Ausrüstung im Berliner Ministerium, Vizeadmiral Carsten Stawitzki, bereits im Sommer vergangenen Jahres unterzeichnet. Aus der Mitteilung des finnischen Rüstungskonzerns Patria, der federführend für das Gemeinschaftsprojekt ist, vom (heutigen) Montag:

Die Bundesrepublik Deutschland hat heute das Technical Arrangement (TA) des multinationalen CAVS-Programms (Common Armoured Vehicle System) unterzeichnet. Damit ist Deutschland offiziell dem Programm für die 6×6-Plattform der nächsten Generation beigetreten. Die Unterzeichnung einer entsprechenden Absichtserklärung erfolgte bereits im Juni 2022. (…)
Das ursprünglich von Finnland und Lettland initiierte CAVS ist ein gemeinsames Programm zur Einführung eines neuen, hochmodernen, gepanzerten Radfahrzeugsystems. Im Rahmen des Programms wurde nach einer Evaluierung der verfügbaren Lösungen die 6×6-Fahrzeugplattform des internationalen Verteidigungs- und Technologieunternehmens Patria ausgewählt. Finnland und Lettland nehmen seit 2020 an dem Programm teil, Schweden seit 2022. Die Serienauslieferung hat im November 2021 mit der Übergabe des ersten von mehr als 200 von Lettland bestellten Fahrzeugen begonnen.
Patria hat zudem mit der schwedischen Beschaffungsbehörde für Verteidigungsgüter (FMV) einen Vertrag über den Kauf von 20 gepanzerten 6×6 Radfahrzeugen unterzeichnet. Die ersten Fahrzeuge werden noch in diesem Jahr ausgeliefert.

Für die Bundeswehr geht es um den Ersatz des Fuchs, von dem mehr als 800 Stück in verschiedenen Varianten in der Truppe genutzt werden. Das sind andere Größenordnungen als in den übrigen am CAVS-Programm beteiligten Ländern – und mehr als das finnische Unternehmen stemmen kann. Patria-Vorstandschef Esa Rautalinko hatte im Januar im Gespräch mit dem Handelsblatt (Link aus bekannten Gründen nicht) erklärt, sein Unternehmen strebe eine Kooperation mit den deutschen Rüstungsfirmen Rheinmetall und Krauss-Maffei Wegmann an. Das neue Transportfahrzeug sollte dann nach seiner Vorstellung in Deutschland für die Bundeswehr produziert werden.

*KORREKTUR – natürlich nicht sechs angetriebene Achsen

(Archivbild: Patria 6×6 – Foto Patria Group)