Bundeswehr muss Evakuierungsmission für Sudan abbrechen

Die Bundeswehr hat eine geplante Evakuierungsmission für deutsche Staatsbürger im Sudan abbrechen müssen. Drei A400M-Transporter, die am (heutigen) Mittwoch in der derzeit umkämpften sudanesischen Hauptstadt Khartum deutsche Staatsbürger aufnehmen sollten, drehten auf dem Weg in das afrikanische Land um. Die anhaltenden Kämpfe erlaubten nach Einschätzung von Auswärtigem Amt und Bundeswehr keine sichere Landung.

Die drei Maschinen waren am frühen Morgen in Wunstorf gestartet. Sie sollten knapp 200 deutsche Staatsbürger, diplomatisches Personal und deutsche Mitarbeiter von UN und anderen internationalen Institutionen aus dem Sudan abholen. Bewaffnete Auseinandersetzungen zwischen den paramilitärischen Rapid Support Forces (RSF) und dem regulären Militär haben das Land an den Rand eines Bürgerkrieges gebracht. Ausländische Staatsbürger sind zwar nicht Ziel der Auseinandersetzungen, aber von den anhaltenden Kämpfen ebenfalls betroffen.

Am (gestrigen) Dienstag hatte eine Feuerpause in Kraft treten sollen, die der Bundeswehr wie auch den Streitkräften anderer europäischer Nationen den Anflug auf die Hauptstadt Khartum und damit die Evakuierungsmission ermöglicht hätte. Diese Feuerpause wurde allerdings offensichtlich nicht eingehalten, so dass die Landung als zu gefährlich eingeschätzt wurde.

Unklar bleibt damit vorerst, wann und wie eine Abholung der ausländischen Bürger aus dem Sudan möglich wird. Der Landweg zu einem Hafen am Roten Meer gilt erst recht als gefährlich, da die Auseinandersetzungen das ganze Land erfasst haben und die Straßenverbindung aus der Hauptstadt zum größten Hafen Port Sudan rund 800 Kilometer Fahrt bedeuten würde.

(Nachdem der Spiegel über den Abbruch der Mission berichtet hat, gibt’s ja keinen Grund mehr, das nicht zu tun)

(Grafik: Transpondersignal des Airbus A400M mit dem taktischen Kennzeichen 54+12 auf dem Rückflug nach einem Tankstopp in Griechenland)