Ukraine/Russland/NATO – der Sammler am 4. Januar 2023 (Update)
Französische Zusagen zur Lieferung von Spähpanzern an die Ukraine; Russland räumt höherere Verluste als bisher genannt bei ukrainischem Beschuss einer Truppenunterkunft ein: Zum andauernden russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine der Sammler am 4. Januar 2023:
• Als erstes Land hat Frankreich der Ukraine die Lieferung westlicher Gefechtsfahrzeuge zugesagt. Die Präsidenten Emmanuel Macron und Wolodymyr Selenskyj gaben via Twitter bekannt, dass die ukrainischen Streitkräfte, wie sie es nannten, leichte (Kampf)Panzer erhalten werde:
Jusqu’à la victoire, jusqu’au retour de la paix en Europe, notre soutien à l’Ukraine ne faiblira pas. Je l’ai confirmé au Président Zelensky : la France va fournir des chars de combat légers et poursuivre son soutien en matière de défense aérienne.
— Emmanuel Macron (@EmmanuelMacron) January 4, 2023
Bis zum Sieg, bis zur Rückkehr des Friedens in Europa wird unsere Unterstützung für die Ukraine nicht nachlassen. Ich habe es Präsident Zelensky bestätigt: Frankreich wird leichte Kampfpanzer liefern und seine Unterstützung im Bereich der Flugabwehr fortsetzen.
(Nachtrag) Aus der Pressemitteilung des Elysee-Palastes dazu:
Der Präsident der Republik führte am Mittwoch, den 4. Januar 2023, ein Telefongespräch mit dem Präsidenten der Ukraine, Herrn Volodymyr ZELENSKY.
Das Staatsoberhaupt bekräftigte die unerschütterliche Unterstützung Frankreichs für die Ukraine, damit diese ihre volle Souveränität und territoriale Integrität wiedererlangen kann. Außerdem verurteilte er erneut die russischen Bombenangriffe auf zivile ukrainische Infrastrukturen auf das Schärfste.
Die Diskussion konzentrierte sich auf die Bedingungen für die Militärhilfe an die Ukraine. Präsident ZELENSKY dankte Frankreich für seine wirksame und langfristige Unterstützung, sei es durch die Lieferung von Ausrüstungen, einschließlich Boden-Luft-Abwehr, die Ausbildung der ukrainischen Streitkräfte oder die Einrichtung eines Sonderfonds in Höhe von 200 Millionen Euro, der es der Ukraine ermöglicht, sich mit Material zu versorgen.
Der Staatschef teilte seinem Amtskollegen mit, dass er beschlossen habe, diese Hilfe als Reaktion auf den von Kiew geäußerten Bedarf auszuweiten und zum ersten Mal leichte Kampfpanzer aus französischer Produktion zu liefern.
Der ukrainische Präsident via Twitter:
Had a long and detailed conversation with President of France @EmmanuelMacron on the current situation. Thanked for the decision to transfer light tanks and Bastion APCs to Ukraine, as well as for intensifying work with partners in the same direction. 1/2
— Володимир Зеленський (@ZelenskyyUa) January 4, 2023
Bei den zugesagten Fahrzeugen, so berichten französische Medien, soll es sich um Spähpanzer des Typs AMX-10 RC handeln. Dieser Radpanzer aus den 1970-er Jahren ist vergleichsweise leicht gepanzert, verfügt dafür aber über eine Kanone mit dem Kaliber 105mm, ähnlich wie der Leopard 1. Eingesetzt wurde er außer im ersten Irak-Krieg in den vergangenen Jahrzehnten vor allem in Frankreichs Aktivitäten in Afrika. Wie viele dieser Gefechtsfahrzeuge Frankreich liefern will, ist bislang nicht bekannt.
Dazu passt auch, dass sich die Gespräche zwischen den USA und der Ukraine über eine mögliche Lieferung von Bradley-Schützenpanzern zu konkretisieren scheinen. Vor einigen Tagen hatte der Wirtschaftsdienst Bloomberg – bislang als einzige Quelle – darüber berichtet; nun scheint es eine vorsichtige Aussage von US-Präsident Joe Biden dazu zu geben:
„Yes,” Biden tells reporters on tarmac in Kentucky when asked if Bradley Fighting Vehicles are on the table for Ukraine. Confirms our scoop
— Jennifer Jacobs (@JenniferJJacobs) January 4, 2023
Die deutsche Haltung zur von der Ukraine gewünschten Lieferung von Leopard-Kampfpanzern (und auch Marder-Schützenpanzern) bleibt derzeit unverändert, wie der stellvertretende Regierungssprecher Wolfgang Büchner vor der Bundespressekonferenz deutlich machte:
Frage: Wann kommt der Leopard 2 auf diese Liste?
Büchner: Dazu kann ich Ihnen das sagen, was ich an dieser Stelle immer sagen würde und was meine Kollegen bisher auch schon gesagt haben. Sie kennen die Prinzipien, nach denen Deutschland die Ukraine unterstützt. Wir tun das, was der Ukraine hilft und was notwendig ist. Wir tun zugleich alles, damit die Nato und Deutschland nicht in diesen Krieg verwickelt werden. Was die Lieferung von Waffen angeht, wird es keine deutschen Alleingänge geben. Mehr kann ich dazu nicht sagen.
• Der ukrainische Angriff auf eine russische Truppenunterkunft in Makiivka (Makiyivka/Makeyevka) im russisch besetzten Osten der Ukraine in der Silvesternacht und die Zahl der gefallenen russischen Soldaten ist für Russland weiterhin ein großes, weil offensichtlich auch innenpolitisch bedeutsames Thema. In der Nacht zum (heutigen) Mittwoch veröffentlichte das russische Verteidigungsministerium eine Mitteilung, in der die Zahl der Toten nach oben korrigiert wird:
Erklärung von Generalleutnant Sergej Sewrukow, Erster Stellvertretender Chef der russischen Streitkräfte
Am 1. Januar um null Uhr eine Minute Moskauer Zeit wurden sechs Raketenwerfer des Himars-Mehrfachraketen-Systems von der AFU-Artillerie auf einen vorübergehenden Aufmarschpunkt einer russischen Militäreinheit in der Nähe der Siedlung Makeyevka abgefeuert.
Zwei der Raketen wurden von den diensthabenden Luftabwehrkräften abgefangen.
Vier Raketen mit hochexplosiven Sprengköpfen trafen ein Gebäude, in dem russische Soldaten stationiert waren. Die Detonation der Sprengköpfe der Haymars-Raketen brachte den Boden des Gebäudes zum Einsturz.
Unmittelbar nach der Tragödie ergriffen die Kommandeure und Offiziere der Einheit, Unterkommandeure und Soldaten anderer Einheiten alle verfügbaren Maßnahmen zur Rettung der Opfer. Es wurde erste Hilfe geleistet und die Verwundeten wurden in medizinische Einrichtungen gebracht.
Leider erhöhte sich die Zahl unserer Kameraden, die bei der Beseitigung der Trümmer der Stahlbetonbauten ums Leben kamen, auf 89. Unter den Toten war auch Oberstleutnant Bachurin, der stellvertretende Kommandeur des Regiments.
Allen Opfern und den Familien der gefallenen Soldaten wird jede notwendige Hilfe und Unterstützung zuteil.
Durch das Gegenfeuer eines Mehrfachraketenwerfers, mit dem die ukrainischen Streitkräfte Makiivka beschossen, wurde dieser zerstört.
Außerdem wurden bei Raketen- und Luftangriffen auf eine Ansammlung militärischer Ausrüstung in der Nähe des Bahnhofs Druschkiwka in der Volksrepublik Donezk vier weitere Himars-Mehrfachraketenwerfer, vier RM-70 Vampire MLRS-Kampffahrzeuge, über 800 Raketen für diese Fahrzeuge, acht Fahrzeuge sowie über 200 ukrainische Nationalisten und ausländische Söldner zerstört.
Außerdem wurde in der Nähe von Maslivka ein vorübergehender Einsatzort einer Einheit der Fremdenlegion getroffen, bei dem mehr als 130 ausländische Söldner getötet wurden.
Eine Kommission untersucht derzeit die Umstände des Vorfalls. Es ist jedoch bereits klar, dass die Hauptursache für den Vorfall die verbotswidrige und massenhafte Nutzung von Mobiltelefonen durch Personal in Reichweite der Waffen des Feindes war. Dieser Faktor ermöglichte es dem Feind, die Koordinaten des Standorts der Soldaten zu verfolgen und zu bestimmen, um sie mit einer Rakete anzugreifen.
Es werden nun die notwendigen Maßnahmen ergriffen, um ähnliche tragische Vorfälle in Zukunft zu verhindern. Nach einer Untersuchung werden die verantwortlichen Beamten zur Rechenschaft gezogen.
Während die Ukraine von mehr als 400 Toten bei diesem Angriff ausgeht, hatte das russische Ministerium zunächst 63 Gefallene gemeldet – schon das war eine auffällige Ausnahme in der öffentlichen russischen Kommunikation.
• Der Vorfall ist auch Thema des britischen Intel Update (die abweichenden Datumsangaben zur russischen Erklärung dürften dadurch bedingt sein, dass Moskau Vorgänge auch in der Ukraine in Moskauer Zeit angibt):
On 31 December 2022, Ukraine struck a school building in the Russian-held town of Makiyivka near Donetsk city, which Russia had almost certainly taken over for military use.
The building was completely destroyed and, as the Russian MoD confirmed, 89 Russian personnel were killed.
Given the extent of the damage, there is a realistic possibility that ammunition was being stored near to troop accommodation, which detonated during the strike creating secondary explosions.
The building was only 12.5km from the Avdiivka sector of front line, one of the most intensely contested areas of the conflict.
The Russian military has a record of unsafe ammunition storage from well before the current war, but this incident highlights how unprofessional practices contribute to Russia’s high casualty rate.
• Das Morgenbriefing des ukrainischen Generalstabs (weiterhin als Übersetzung aus dem Ukrainischen, da derzeit keine englische Fassung veröffentlich wird):
Operative Information um 06.00 Uhr am 04.01.2023 zur russischen Invasion
Der dreihundertfünfzehnte Tag der russischen Großinvasion hat begonnen.
Im Laufe des vergangenen Tages führte der Feind 7 Raketenangriffe, 18 Luftangriffe und mehr als 85 Angriffe mit Mehrfachraketenwerfern durch, insbesondere auf die zivile Infrastruktur von Kramatorsk, der Region Donezk, Saporischschja und Cherson. Es gibt Tote unter der Zivilbevölkerung.
Die Bedrohung durch feindliche Luft- und Raketenangriffe bleibt auf dem gesamten Gebiet der Ukraine bestehen.
Die Besatzer konzentrieren ihre Bemühungen auf die Durchführung von Offensivaktionen im Sektor Bakhmut und versuchen, die taktische Position ihrer Truppen in den Sektoren Kupiansk, Lyman und Avdiivka zu verbessern. In den Richtungen Nowopawliwka, Saporischschja und Cherson ist der Feind in der Defensive.
Im Laufe des vergangenen Tages schlugen die Einheiten der ukrainischen Verteidigungskräfte die Angriffe der Besatzer in den Gebieten Stelmachiwka und Bilohoriwka im Gebiet Luhansk sowie in Soledar, Krasna Hora, Bakhmut, Mayorsk, Maryinka, Nowomychailiwka, Pobeda und Krasnohoriwka im Gebiet Donezk zurück.
In den Richtungen Volyn, Polissya, Siversk und Slobozhansky ist die Situation ohne nennenswerte Veränderungen, der Feind hält seine militärische Präsenz in den Grenzgebieten aufrecht, es wurden keine Anzeichen für die Bildung seiner Angriffsgruppen festgestellt. Der Feind beschoss die Gebiete Karpowytschi, Leoniwka und Hremyach im Gebiet Tschernihiw, Romaschkove und Rozhkovytschi im Gebiet Sumy sowie Strilecha, Krasne, Zelene, Ternova, Staritsa, Ohirtseve, Vovchansk und Ambarne im Gebiet Charkiw.
In den Richtungen Kupyansk und Lyman waren mehr als 15 Siedlungen vom Feuer betroffen. Dazu gehören Novomlynsk, Dvorichna, Kupiansk, Kotlyarivka und Tabaivka in der Region Kharkiv sowie Makiivka, Ploschanka und Dibrova in der Region Luhansk.
In den Richtungen Bakhmut und Avdiivka beschoss der Feind die Gebiete von mehr als 25 Siedlungen. Insbesondere Kramatorsk, Spirne, Bilohorivka, Yakovlivka, Soledar, Bakhmut, Klishchiyivka, Vodiane und Maryinka in der Region Donetsk.
Im Sektor Novopavlivka wurden Vremivka, Velyka Novosilka, Neskuchne, Vuhledar und Mykilske in der Region Donetsk beschossen.
In den Sektoren Zaporizhzhia und Kherson waren mehr als 25 Orte betroffen. Der Feind hört nicht auf, die zivile Infrastruktur der Städte und Ortschaften am rechten Ufer des Flusses Dnipro zu beschießen. Die zivile Infrastruktur von Saporischschja und Cherson wurde getroffen.
Der Feind hat weiterhin Verluste zu beklagen. Insbesondere wurde bestätigt, dass der Feind am 2. Januar in den Gebieten Tokmak, Melitopol, Berdiansk, Polohy und Vasylivka in der Region Saporischschja besiegt wurde: 2 Munitionsdepots, bis zu 10 Einheiten militärischer Ausrüstung verschiedener Typen wurden zerstört, 2 Aufmarschpunkte der Besatzer wurden getroffen, bis zu 260 Angehörige der Streitkräfte der Russischen Föderation wurden getötet und verwundet.
Im Laufe des Tages flogen die Luftstreitkräfte 12 Angriffe auf die Konzentrationsgebiete der Angreifer und einen Angriff auf die Position des gegnerischen Flugabwehrraketensystems.
Ukrainische Raketenwerfer und Artilleristen trafen 2 Kontrollpunkte, 5 Konzentrationspunkte für Personal und militärische Ausrüstung, ein Munitionsdepot und einen Kontrollpunkt für die Drohne der Besatzer.
• Das Briefing des russischen Verteidigungsministeriums:
Russian Defence Ministry report on the progress of the special military operation in Ukraine (4 January 2023)
The Armed Forces of the Russian Federation continue the special military operation.
In Kupyansk direction, over 40 Ukrainian personnel, and two motor vehicles have been eliminated near Dvurechnaya, Sinkovka, Kislovka, and Berestovoye (Kharkov region).
One sabotage and reconnaissance group of the enemy has been eliminated near Liman Perviy (Kharkov region).
In Krasniy Liman direction, Russian forces have launched artillery strikes at two assault detachments, manpower and hardware concentration areas of the Armed Forces of Ukraine (AFU) near Chervonaya Dibrova (Lugansk People’s Republic), as well as near Serebryanskoye forestry.
Five sabotage and reconnaissance groups of the enemy have been eliminated near Nevskoye (Lugansk People’s Republic), Novovodyanoye, Serebryanka, and Belogorovka (Donetsk People’s Republic).
The enemy has lost over 150 Ukrainian personnel, one armoured personnel carrier, seven armoured fighting vehicles, and three pickups.
In Donetsk direction, Russian forces continue their offensive.
The AFU have lost over 100 personnel, one tank, four armoured fighting vehicles, and five motor vehicles.
In South Donetsk direction, AFU units made unsuccessful attempts to counterattack Russian forces‘ positions near Dorozhnyanka (Donetsk People’s Republic).
All counterattacks have been repelled, and the enemy has been pushed back to its initial positions.
Moreover, artillery strikes launched at AFU manpower and hardware concentration areas have resulted in the elimination of over 180 Ukrainian personnel, five tanks, five infantry fighting vehicles, three armoured fighting vehicles, and 10 motor vehicles near Vladimirovka, Prechistovka, Novoukrainka (Donetsk People’s Republic), as well as near Chervonoye (Zaporozhye region).
Missile Troops and Artillery of the Russian groups of forces have neutralised 83 AFU artillery units at their firing positions, manpower and military equipment at 107 areas.
Two U.S.-manufactured AN/TPQ-50 counterbattery warfare radars have been destroyed near Chasov Yar and Avdeyevka (Donetsk People’s Republic).
Five AFU ordnance depots have been destroyed near Orekhov (Zaporozhye region), Dibrova, and Konstantinovka (Donetsk People’s Republic).
One ordnance depot of a unit of foreign mercenaries has been destroyed near Kramatorsk (Donetsk People’s Republic).
Within the counterbattery warfare, one launching ramp of Uragan multiple-launch rocket system (MLRS) has been detected and destroyed near Artyomovsk (Donetsk People’s Republic).
Three 2S1 Gvozdika self-propelled howitzers have been destroyed near Pokalyanoye (Kharkov region), and Orekhov (Zaporozhye region).
One D-20 howitzer and its crew have been eliminated near Serebryanka (Donetsk People’s Republic).
Fighter Aviation of Russian Aerospace Forces has shot down MiG-29 and Su-25 airplanes of Ukrainian Air Force near Kramatorsk (Donetsk People’s Republic), and Novopavlovka (Nikolayev region).
Air defence facilities have destroyed six Ukrainian unmanned aerial vehicles near Zelyoniy Gai (Zaporozhye region), Blagoveshchenka, Petrovka, Kirillovka (Donetsk People’s Republic), and Kremennaya (Lugansk People’s Republic).
In total, 357 airplanes and 199 helicopters, 2,813 unmanned aerial vehicles, 399 air defence missile systems, 7,408 tanks and other armoured combat vehicles, 968 fighting vehicles equipped with MRLS, 3,772 field artillery cannons and mortars, as well as 7,920 units of special military equipment have been destroyed during the special military operation.
• Das Abendbriefing des ukrainischen Generalstabs (unverändert keine englische Fassung veröffentlicht):
Operative Informationen ab 18.00 Uhr 04.01.2023 über die russische Invasion
Der dreihundertfünfzehnte Tag der russischen Großinvasion geht weiter.
Der Feind bringt weiterhin Personal, Waffen, militärische Ausrüstung und Munition in die Kampfgebiete. Neben dem Schienenverkehr werden auch Militärtransporte und die zivile Luftfahrt genutzt.
Im Laufe des heutigen Tages hat der Feind 3 Raketenangriffe auf zivile Objekte in Kostjantyniwka, Gebiet Donezk, durchgeführt, 9 Luftangriffe und 14 Angriffe mit Mehrfachraketenwerfern.
Die Bedrohung durch Luft- und Raketenangriffe auf kritische Infrastruktureinrichtungen bleibt auf dem gesamten Gebiet der Ukraine bestehen.
Der Feind konzentriert seine Bemühungen auf die Durchführung von Offensivaktionen in den Sektoren Lyman, Bakhmut und Avdiivka und versucht, die taktische Situation im Sektor Kupyansk zu verbessern. In den Richtungen Novopavlivske, Zaporizhzhia und Kherson wird die Verteidigung durchgeführt. Sie führt die ingenieurtechnische Ausrüstung der Stellungen und den Abbau des Geländes entlang des linken Ufers des Flusses Dnipro durch.
Die Lage in den Sektoren Volyn, Polissia, Siversky und Slobozhansky ist stabil, es wurden keine Anzeichen für feindliche Angriffsgruppen entdeckt.
In den Richtungen Siversky und Slobozhansky wurden die Gebiete Karpovychi, Leonivka und Hemyach im Gebiet Tschernihiv mit Panzern, Mörsern und Artillerie beschossen; Novovasylivka – Sumy und Krasne, Starytsia, Ohirtseve, Hatyshche, Vovchansk, Ustynivka, Figolivka und Dvorichna im Gebiet Kharkiv.
In den Richtungen Kupyansk und Lyman wurden 15 Siedlungen mit Panzern und dem gesamten Spektrum der Artillerie beschossen. Dazu gehören Masiutivka, Zakhidne, Kupyansk, Kotlyarivka, Berestove in der Region Kharkiv und Ivanivka, Ploschanka, Nevske, Chervonopopivka und Dibrova in der Region Luhansk.
Über 30 Orte wurden in den Richtungen Bakhmut und Avdiivka beschossen. Dabei handelt es sich insbesondere um Spirne, Berestove, Vesele, Bakhmut, Chasiv Yar, Berdychi, Avdiivka, Nevelske, Krasnohorivka und Maryinka in der Region Donetsk.
Im Sektor Nowopawliwka gerieten Zolota Niva, Vuhledar, Mykilski Dachi und Prechystiwka in der Region Donezk unter den Beschuss der Besatzer.
In den Sektoren Saporischschja und Cherson beschoss der Feind die Stellungen unserer Truppen mit Panzern, Mörsern, Kanonen und Raketenartillerie in der Nähe von mehr als 40 Siedlungen. Sie hören nicht auf, die Zivilbevölkerung der Städte und Gemeinden am rechten Ufer des Dnipro zu terrorisieren. Die zivile Infrastruktur von Doroschnjanka, Zaliznychne, Bilohirja, Lukjanivske und Kamianske in der Region Saporischschja sowie von Havryliwka, Dudtschany, Iwaniwka, Antoniwka und Dniprovske in der Region Cherson wurde von den russischen Besatzern mit Artillerie beschossen.
In Luhansk werden in der neurologischen Abteilung des regionalen klinischen Krankenhauses von Luhansk mehr als 100 Söldner der privaten Militärfirma „Wagner“ behandelt.
Was die Verluste des Feindes betrifft. Am 3. Januar wurden Brandschäden am Ort der Konzentration von Besatzungspersonal und militärischer Ausrüstung in der Nähe von Tokmak, Region Saporischschja, festgestellt. Die feindlichen Verluste beliefen sich auf etwa 80 verwundete und tote Soldaten.
Im Laufe des Tages führte unsere Luftwaffe 17 Angriffe auf die Konzentrationsgebiete der Angreifer sowie 4 Angriffe auf die Stellungen der gegnerischen Flugabwehrraketensysteme durch.
Die Einheiten der Raketentruppen und der Artillerie der Verteidigungsstreitkräfte beschossen den Kontrollpunkt, 2 Bereiche, in denen sich Arbeitskräfte und militärische Ausrüstung konzentrierten, sowie das Munitionsdepot des Feindes.
(Alle Übersetzungen mit deepl.com)
Hinsichtlich Ausgleichs- Nachbeschaffungen Ukraine scheint es sich ein klein wenig zu bewegen.
Zum einen erfolgte diese Woche ein außerplanmäßiger Auftrag an Dynamit Nobel über die Beschaffung von 2.500 zusätzlichen Patronen IT für die Panzerfaust 3. Da schon im Sommer 2022 ein Auftrag über 3.500 Patronen erfolgte, wird nun zumindest die Menge (3.000 Patronen), die an die Ukraine geliefert wurde, ausgeglichen. Natürlich kein Sprung, aber immerhin was.
Darüber hinaus ist auch eine zeitnahe Ersatzbeschaffung von 14 Panzerhaubitzen 2000 (plus mögliche Option) geplant. Finanzierung aus dem Einzelplan 60 mit dem Titel „Ertüchtigung von Partnerstaaten im Bereich Sicherheit, Verteidigung und Stabilisierung“ (Quelle ES&T). Die Haubitzen stehen dieses Jahr natürlich noch nicht auf dem Hof, aber man macht sich wenigstens Gedanken. Die mögliche Option deutet auf eine gewisse Wahrscheinlichkeit hin, dass weitere Panzerhaubitzen aus Beständen der Truppe an die Ukraine geliefert werden könnten.
@Labacco
„Finanzierung aus dem Einzelplan 60“ bedeutet doch, daß das Gerät (hier: PzH 2000) nicht der Bw sondern einem Drittstaat zuläuft?
„Nachbeschaffungen Ukraine“
Weiterhin nur homöopathische Dosen. Ich frage mich, wann endlich folgen die wirklichen Beschaffungen f.d. Division 2027 etc.?
@Thomas Melber
Einzelplan 60:
Unter Punkt 6 des Titels 687 03 heißt es: „Ersatzbeschaffungen für Material, das zum Zwecke einer zeitgerechten Ertüchtigung aus den eigenen Beständen der Bundeswehr abgeben wurde, können im Einvernehmen mit dem Bundesministerium der Finanzen aus diesem Titel finanziert werden.“
StMarc sagt:
04.01.2023 um 16:30 Uhr
„Ich frage mich, wann endlich folgen die wirklichen Beschaffungen f.d. Division 2027 etc.?“
In der Post-Scholz-Ära … und das auch nur dann, wenn die SPD nicht Koalitionspartner ist.
@Labacco „Zum einen erfolgte diese Woche ein außerplanmäßiger Auftrag an Dynamit Nobel…“ https://defence.hu/news/defence-industrial-products-made-in-hungary-increase-security.html Das könnte etwas mit der Tatsache zu tun? ( hebräisch, google ) „Die Waffe wird in der Standard-Panzerabwehrversion Pzf 3, Pzf 3 Bunkerfaust und fortgeschrittenen Versionen wie Pzf 3-T600, Pzf 3-T, Pzf 3-T600, Pzf 3-IT600, Pzf 3-LTW und Pzf 3LR hergestellt .“ Regards…
@StMarc:
Angeblich ist DN mit der Bestellung(en) schon 1 Jahr ausgelastet.
hat die Panzerfaust 3 in der BW überhaupt eine Zukunft? Oder nicht doch eher RGW-Varianten?
Der DLF meldet, Frankreich wolle der Ukraine „leichte Kampfpanzer“ liefern.
Weiß man da schon, worum es sich konkret handelt?
FAZ:
„Emmanuel Macron sagt seinem ukrainischem Amtskollegen Wolodymyr Selenskyj die Lieferung von leichten Panzern des Typs AMX-10 RC zu“.
Aber:
Ein mittlerer amphibischer Spähpanzer mit 105 mm BK: ist kein (Kampf)Panzer.
Dennoch könnte sich ein Sinneswandel abzeichnen. Washington stellt die Lieferung des Bradley M2A1 in Aussicht, FRA sagt zwar „nur“ SpähPz zu, immerhin aber mit echter BK.
Ein Einstieg also in schwere Ausrüstung? Das Kaliber von 105 mm L/48 ließe die Annahme zu.
Wenn Frankreich jetzt AMX-10 RC mit Kaliber 105mm liefert…
könnte Deutschland ergänzend im gleichen / passenden Kaliber 180 Stück Leopard 1 der Industrie beisteuern…
Frankreich möchte nun den AMX 10 RC liefern.
Wie lange will sich Deutschland noch verweigern?
Das mit den mit „Verbündeten abgesprochen und abgestimmt“, glaube ich nicht mehr.
Schwer oder nicht schwer, es kommt drauf an, was die Ukrainer mit dem Gerät, welches sie erhalten, konkret machen. Und da haben sie die westlichen Unkeriche, aber mehr noch die russischen Gegner, bisher noch fast immer mit sehr kreativen, unorthodoxen Einsatzmöglichkeiten überraschen können.
Bei den nun von F zugesagten Panzern mit 105mm-Kanone kann ich mir einen Einsatz bei weiteren „Thunder Runs“ in die Tiefe des Raumes oder als Panzerjäger gegen Schützenpanzer, Artillerie und andere leichter gepanzerte Fahrzeuge als durchaus plausibel vorstellen, wenngleich die frontale Auseinandersetzung mit moderne(re)n russischen Kampfpanzern aufgrund der fehlenden Durchschlagsleistung vermutlich töricht wäre.
Angesichts der taktischen Führungsschwäche und fehlender situational awareness der russischen Verbände ist aber nicht ausgeschlossen, dass bei entsprechenden Schwerpunktangriffen auch russische Kampfpanzer aufgrund der hohen Geschwindigkeit der Fahrzeuge schlicht umfahren und von der Seite bzw. gar von hinten „geknackt“ werden, während im direkten Angriff mit T-84 o.ä. operiert wird, welche die Aufmerksamkeit der Besatzungen auf sich ziehen.
In diesem Krieg haben bestimmt noch nicht die letzten Pferde vor der Apotheke gek…t.
@Obibiber
Meine Information ist, dass die AMX-10 Kanone nicht mit der Leo1 Kanone kompatibel ist, was Munition angeht.
Quelle: Thorsten Heinrich, YouTube
Stv. Regierungssprecher Büchner: „Was die Lieferung von Waffen angeht, wird es keine deutschen Alleingänge geben.“
So so! Und mit so einem Geschwurbel lassen sich Journalisten in einer Pressekonferenz abspeisen?Kann denn niemand den stv. Regierungssprecher fragen ob er nicht weiß oder wissen will was Finnland liefern möchte, was die USA liefern möchten, Frankreich liefern möchte? Ob er bitte erklären möge, wo genau bei den genannten Beispielen folglich der Alleingang Deutschlands wäre, wenn nun auch Leopard Panzer aus Industriebeständen geliefert würden? Alles das könnten Journalisten fragen! Warum nicht? Bei aller sicherheitspolitischen Bräsigkeit dieser Regierung hätte schon längst ein Aufschrei über sämtliche Kanäle und durch den Blätterwald erfolgen müssen, das dieser Berliner Laienspieltruppe wirklich alles vergeht, die brauchen Feuer unter’m A… ! Warum denn nicht? Oder sollte mir etwas Substanziell entgangen sein?
[Ja. Eine Pressekonferenz ist nicht, wie Ihnen vorzuschweben scheint, eine TV-Talkshow. Den OT beenden wir damit bitte. T.W.]
Korrektur meiner selbst:
Spätere Versionen des AMX-10 RC verfügen über eine NATO-Munitions-kompatible Kanone lt.:
https://youtu.be/jmeeAXLueVo
Das Frankreich den AMX-10RC liefern will ist doch mal was.
Ein langjährig erprobtes Waffensystem, dass der Ukraine sowohl in seiner ursprünglichen Aufklärerrolle als auch in einer Panzerjägerfunktion nützlich sein kann.
Die 105mm-Kanone dürfte für etliche russischen Gefechtsfahrzeuge ein Problem sein. Ja, es handelt sich um eine Waffe aus den 70ern und gegen modernisierte oder moderne Kampfpanzer dürfte es vermutlich nicht mehr reichen (wobei die Waffe in den NATO-Tests gute bis sehr gute Ergebnisse erzielt hat).
Allerdings setzen die russischen Streitkräfte ja auch immer mehr veralteten Kram ein.
@Rufus:
Das sollte so korrekt sein. Die Kanone im AMX entstammt nicht der Royal Ordnance L7-Familie (die ja im Leo1 oder bis heute im Stryker eingebaut ist). Die RO L7 ist für Granaten 105x617mm ausgelegt. Die F2 MECA im AMX hingegen ist auf Granate 105x527mm ausgelegt.
Ist so ein typisch französisches Ding – warum kompatibel mit anderen sein?
Auch erwähnt werden sollte, dass der AMX-10 in Frankreich derzeit ausgemustert wird. Seit 2020 soll er ersetzt werden. Frankreich schwächt hier also nicht aktive Truppe sondern gibt Gerät ab, dass veraltet ist und für das Ersatz beschafft wird.
Am Ende bleibt hier die Frage: wann liefern wir nun Leopard 1?
Nachtrag und tlw. Korrektur:
Wie @Rufus sagte – der AMX-10RC wurde von NEXTER mit einer NATO-Munition kompatiblen 105er nachgerüstet. Allerdings wohl nicht alle gebauten. Ich konnte jetzt aber nicht heraus finden ob diese Nachrüstung bei allen französischen Exemplaren stattgefunden hat oder nur bei einem Teil.
Mal eine Frage / ein Gedankengang:
Wenn die USA Bradley liefern (oder zumindest dran überlegen), die Franzosen den AMX-10RC und wir uns zum Leo1 durchringen (könnten). Dann wäre es doch extrem sinnvoll diese Fahrzeuge zusammen zu fassen und einen ukrainischen Truppen hier in Westeuropa gesammelt auszubilden.
Die Idee eine komplette ukrainische Brigade auszubilden gibt es ja schon. Damit könnte man einen Gefechtsverband zusammenstellen mit Geräten die auch ursprünglich mal dazu gedacht waren im Verbund zu wirken (zumindest in der Theorie).
Am Rande, die russischen Erfolgsmeldungen haben schon Münchhausen-Niveau. Soweit mir bekannt wurde lediglich eine einzige PzH2000 überhaupt jemals durch Gegenfeuer beschädigt, war aber trotzdem noch einsatzbereit. Bei der westlichen Raketenartillerie gab es nicht einmal einen einzigen Vorfall durch Feindbeschuss allerdings hält sich das Gerücht dass ein Gerät durch katastrophales technisches Versagen ausgefallen sei… dann noch „800 Raketen zerstört“? So viele gibt es nicht einmal im Westen auf einem Haufen und in der Ukraine muss man ja schon Glück haben wenn man über geschlossene Kompanien stolpert. Kann nur von Glück reden dass Darth Vaders Todesstern nicht in russisches Abwehrfeuer geraten ist…
Aber naja, nach russischen Angaben hat man in der Ukraine inzwischen dreimal sämtliche westlichen Panzerreserven vernichtet. Reden ist halt billig.
@GolfEcho83: Gut erkannt. Woher kommt denn diese Leo2 Debatte?
Es ging Eingangs immer um die Kombination kampfwertgesteigerter Leo1 + Marder. Beide WaSys bedeuteten ein Umdenken ukrainischer Logistik, Taktik und Bedienung. Lieferung von AMX und Bradley initiieren daher einen ukrainischen Kraftakt.
Daher frage ich mich wo jetzt die vielbeschworene Abstimmung innerhalb der Kontaktgruppe geblieben ist. Denn Gretchenfrage: Scheidet der Leo1 jetzt aus oder im Gegenteil, wenn nicht jetzt wann dann?
@GolfEcho83:
Absolut korrekt.
hoffentlich haben die Franzosen genug Munition auf Vorrat und noch Produktionskapazitäten. (ist das bei denen nicht standardmäßig Nexter?)
Auch interessant, dass manche glauben die Artilleriemunition 105 mm wäre gleich auch noch das gleiche.
Endlich machen die Franzosen jetzt das was ich seit 8 Monaten fordere, ihre in der Ausmusterung befindlichen „Panzer“ in die Ukraine schicken. Den ERC-90 gleich noch obendrauf legen. Die Ukrainer benutzen auch noch 100 mm Geschütze aus den 50zigern mit Kalibern unter 90mm, teilweise auf alte LKW montiert, praktisch ALLES wofür Munition auffindbar ist!
Ab Mai wird es trocken, dann sind Radpanzer eigentlich wieder im Vorteil, besonders im Süden.
Ach bevor ichs vergesse:
Gegen Leo1 wird sich Scholz nicht mehr wehren können.
Das Fahrgestell UND die Kanone sind schon getrennt in der UKR. Logistik, Wannen/Fahrgestell/Kanonenersatzteile, Munition und teilweise Ausbildung etc also alles schon vorhanden.
Was FRA 105 mm so alles bewegt. Druck erzeugt also tatsächlich Drall, Richtung und Geschwindigkeit.
Die Bundesregierung bewegt sich also?.
Nach der Ankündigung Frankreichs, den Spähpanzer AMX-10RC zu liefern, kündigt Berlin einen „qualitativ neuen Schritt an“, berichtet @EckartLohse.
Und
@Konflikt_Sicher
Nachdem #Frankreich die Lieferung von Spähpanzern mit 105mm Kanone an die #Ukraine ankündigte, schließt SPD-Parteivorsitzende Esken auch Lieferung von deutschen „#Leopard2“-Panzern nicht mehr aus. BuReg führe insoweit wohl Gespräche mit Partnerländern.
Wunder deutscher Provinienz dauern.
Falls wirklich substantiell mit „Partnern u Freunden“ gesprochen wird, so Fr Esken über den Kanzler, beginnt man hoffentlich nicht bei Null. Die LeoBen-Staaten sollten Gewehr bei Fuß stehen.
Sofern tatsächlich ein Positiventscheid geboren werden sollte, hoffe ich auf den 2 A4, und dies nicht nur aus verständlichen taktischen Gefechtserwägungen.
Das Deutsche Heer verfügt über keine Leo 1 A5 logistische und Ausbildungsorgansation mehr.
Bedienung und Technik kann die Industrie, mehr nicht.
Das letzte Leo 1 A5 Btl, PzBtl 74, schloss vor 10 Jahren die Pforten.
GolfEcho83 sagt: „ … Am Ende bleibt hier die Frage: Wann liefern wir nun Leopard 1?“
Tja – wenn überhaupt, dann (wie meist) recht spät.
Es wurde und wird ja immer noch die Frage gestellt, was dagegen stünde, den Ukrainern das WaSys „Kampfpanzer LEOPARD 1“ zur Verfügung zu stellen.
Nach reiflicher Überlegung möchte ich dazu auch mal meine Meinung mitteilen:
Das WaSys LEOPARD 1 ist im europäischen Raum – und auf diesem sollte der Fokus der Betrachtung liegen – wegen des Standes bezüglich Bewaffnung, Feuerleitsystem, Panzer- und Minenschutz seriös nicht mehr als „moderner Kampfpanzer“ zu klassifizieren. Dies gilt durchweg auch für alle kampfwertgesteigerten Varianten. Das Gefechtsfahrzeug LEOPARD 1 wäre mit Blick auf seine Leistungsfähigkeit wie eben auch deren Grenzen eher als „Unterstützungsfahrzeug Kanone“ zu bezeichnen und eben so auch verwendbar. In den DEU Streitkräften übrigens nicht unbekannt: Sofern noch ein historisches Erinnerungsvermögen da sein sollte – in den Infanterieregimentern der Verfügungstruppenkommandos des Territorialheeres der 90er Jahre waren die Leo 1 in den Schweren Kompanien als Panzerjäger eingesetzt. Die Bezeichnung war nicht etwa „Panzer“, sondern „Kanone“. Daran sollte man sich auch mal erinnern, wenn man das Gefechtsfahrzeug heute betrachtet.
Den LEOPARD 1 – in allen Varianten – hätte die Politik auf einem möglichen europäischen Kriegsschauplatz also guten Gewissens nicht als Kampfpanzer, sondern als WaSys zur Kampfunterstützung klassifizieren können. Analog zu Artillerie- und Flugabwehrsystemen – wie der Panzerhaubitze 2000 und dem Flugabwehrkanonenpanzer GEPARD. Primär geeignet für die Gefechtsart „Verteidigung“. In diesem Rahmen befähigt zum Legen von Hinterhalten im Verteidigungsgefecht gegen feindliche Angriffskräfte, zum Jagdkampf gegen durchgebrochene Feindkräfte sowie für das Verfolgungsgefecht gegen kämpfend zurückweichende Feindkräfte. Da hat man eine zeitgerechte Abgabe zumindest im ersten Anlauf verpasst – leider. Der Vorschlag war gemacht worden.
Vor dem Hintergrund der FRA Absichtserklärung ist (nicht nur) mir die immer noch anhaltende Zögerlichkeit der DEU Bundesregierung unverständlich, dieses Waffensystem der Ukraine zur Unterstützung ihres Abwehrkampfes gegen die russischen Aggressoren jetzt bereitwillig zur Verfügung zu stellen. Und: Leistungsfähige Munition dafür gibt es weltweit in Hülle und Fülle.
@KPK
Man könnte ja mit dem LEO 1 anfangen sofern er und der AMX-10 die gleiche Munition verschießen kann. Welches Land würde denn überhaupt LEO 2 abgeben, und wenn ja, unter welchen Bedingungen?
Der Bw fehlen ja selbst KPz, und ob LEO 2 neu aufgelegt werden ist fraglich, so daß man bestehende Fahrzeuge aufrüsten müßte und sie daher auch nicht abgeben kann sondern eher von der Industrie zurückkaufen müßte.
AMX-10 RC
Dieser ist nach französischer Nomenklatur ein „Véhicule militaire blindé“, ein gepanzertes Militärfahrzeug.
Zur Frage der Hauptbewaffung:
Es gab wohl mindestens einen Prototyp AMX-10 RC – TML 105 .
TLM: Tourelle Modulaire Légère – Leichter modularer Turm.
Dieser hatte als Bewaffnung die Kanone CN 105 G2 vom 105 x 617 NATO Kaliber.
Die modernisierten AMX-10RCR, die wohl an die UKR geliefert werden, haben den TK 105 Turm mit der 105 mm F2 BK MECA L/48 Kanone.
@GolfEcho83
Bzgl. französischer Alleingänge, es war mir auch gar nicht so bewusst, aber die Franzosen waren ja raus aus den Strukturen der NATO von ’66 bis ’09.
Die Briten haben beim Challenger 2 auch ihr eigenes Süppchen gekocht. Und dann diese ständigen Brexits. Naja, das geht jetzt zu sehr OT.
Zeit Online sagt jetzt, dass wohl zumindest die Marder kommen („aus Regierungskreisen“)
[Gibt gewisse Hinweise; greife das gleich im heutigen UKR-Sammler auf.
/edit: gibt ne gesonderte Meldung zu den bestätigten Lieferungen Marder/Bradley/Patriot
T.W.]
@Klaus-Peter Kaikowsky (KPK)
„Das Deutsche Heer verfügt über keine Leo 1 A5 logistische und Ausbildungsorgansation mehr.
Bedienung und Technik kann die Industrie, mehr nicht.
Das letzte Leo 1 A5 Btl, PzBtl 74, schloss vor 10 Jahren die Pforten.“
Das war bei den Gepard auch so ähnlich. Als dies als Hinderungsgrund aufgeführt wurde, antworteten mehrere ehemalige Gepardkommandanten auf sozialen Medien: „Mich hat keiner gefragt!“
Mittlerweile ist der Gepard der Ukraine liebstes Kind bei der Shahed-Bekämpfung.