Ukraine/Russland/NATO – der Sammler am 16. Dezember 2022
Russland greift erneut in großem Stil die Infrastruktur der Ukraine an; die deutsche Panzerschmiede KMW übernimmt eine (insolvente) Firma für Panzerstahl. Zum andauernden russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine der Sammler am 16. Dezember 2022:
• Erneut hat ein groß angelegter russischer Luftangriff die zivile Infrastruktur der Ukraine getroffen. Aus der Mitteilung des ukrainischen Generalstabs:
According to preliminary data, the enemy launched 76 missiles at critical infrastructure facilities of Ukraine from the regions of the Caspian Sea and the Black Sea this morning, among them, there were 72 cruise missiles (Kh-101, „Kalibr“, Kh-22) and 4 guided air-to-surface missiles (Kh-59) /Kh-31P).
60 enemy missiles were shot down by the assets of the Anti-Aircraft Missile Troops of the Air Force and the Air Defence of the Land Forces.
Missile terror and the enemy’s daring attempts to penetrate the Air Defence of Kyiv will not force us to lay down weapons.
• Eine (weitere) Zwischenbilanz von Brigadegeneral Christian Freuding, Leiter des Ukraine-Stabs im deutschen Verteidigungsministerium:
• Eine Meldung aus der deutschen Rüstungsindustrie, die aufhorchen lässt: Krauss-Maffei Wegmann, Hersteller unter anderem von Kampfpanzern und Panzerhaubitzen, übernimmt einen deutschen Stahlproduzenten:
KMW übernimmt Mehrheit der FWH Stahlguss GmbH
FWH Stahlguss GmbH aus Mülheim an der Ruhr, die 2021 den Geschäftsbetrieb der insolventen Friedrich-Wilhelm-Hütte übernommen hatte, ist ein führender Hersteller von Stahlguss. Die hohe Qualität ihrer
Produkte ist ein wesentliches Merkmal ihrer Leistungsfähigkeit. Diese Qualität ist auch beim Bau von Panzersystemen von
entscheidender Bedeutung.
Aufgrund der schwierigen finanziellen Situation der FWH nach der
Fortführung aus der Insolvenz, insbesondere auch in der aktuellen
Situation dramatisch steigender Energiepreise und auch in Hinblick
auf die Bedeutung der Fertigung für die kommenden Herausforderungen im Bereich der Rüstung, übernimmt KMW Verantwortung für die FWH um die Fertigung von hochwertigen Stahlguss langfristig in Deutschland zu sichern. Vorbehaltlich der notwendigen amtlichen Genehmigungen haben sich die Eigentümer der FWH und KMW geeinigt, dass KMW 80% der Anteile an der FWH übernimmt.
Beide Parteien haben das gemeinsame Ziel, die Produktion hochwertigen Stahlgusses für den Bedarf nicht nur der KMW, sondern aller interessierten Kunden der FWH fortzuführen. KMW begrüßt daher ausdrücklich, dass das Management der FWH sich hier deutlich engagiert.
• Das britische Intel Update:
As shown by imagery, in recent weeks, Russian forces have continued to expend considerable effort to construct extensive defensive positions along the front line. They have likely prioritised the northern sector around the town of Svatove.
The Russian constructions follow traditional military plans for entrenchment, largely unchanged since the Second World War. Such constructions are likely to be vulnerable to modern, precision indirect strikes.
The construction of major defensive lines is further illustration of Russia’s reversion to positional warfare that has been largely abandoned by most modern Western militaries in recent decades.
Intelligence update part 1: on 4 Dec 22, Russian forces were constructing an anti-vehicle ditch, trench systems, and strong points to the east of Krasnorichens’ke, Luhansk Oblast, Ukraine, as shown in the map and aerial photographs. pic.twitter.com/D09w02Iwom
— Ministry of Defence 🇬🇧 (@DefenceHQ) December 16, 2022
Intelligence update part 2: further details of the Russian defensive line east of Krasnorichens`ke. pic.twitter.com/KnLNHci8bV
— Ministry of Defence 🇬🇧 (@DefenceHQ) December 16, 2022
• Das Morgenbriefing des ukrainischen Generalstabs (Übersetzung der ukrainischen Version)
Operative Informationen vom 16.12.2022 um 06.00 Uhr bezüglich der russischen Invasion
Der 296. Tag der russischen Großinvasion hat begonnen.
Am vergangenen Tag haben Einheiten der Verteidigungskräfte der Ukraine die Angriffe der Besatzer in den Gebieten Novoselivske, Stelmakhivka, Ploshanka, Chervonpopivka und Bilogorivka des Gebiets Luhansk sowie Hryhorivka, Vyimka, Yakovlivka, Soledar, Bakhmutske, Bakhmut, Klishchiivka abgewehrt , Andriivka, Kurdyumivka, Ozaryanivka, Druschba, Oleksandropil, Novobakhmutivka, Nevelske, Maryinka, Pobieda und Novomykhailivka im Gebiet Donezk.
In den letzten 24 Stunden hat der Feind 23 Luftangriffe und 4 Raketenangriffe durchgeführt, von denen 2 zivile Objekte in der Stadt Charkiw getroffen haben. Außerdem startete der Feind 78 Angriffe von Raketensalvensystemen. Insbesondere und in Wohnquartieren kommt es zu Opfern unter der Zivilbevölkerung.
In den Richtungen Volyn, Polis und Siver hat sich die Situation nicht wesentlich geändert, und es wurden keine Anzeichen für die Bildung feindlicher Offensivgruppen festgestellt. Die Siedlungen Zapsilya und Popivka in der Region Sumy wurden von Mörserangriffen getroffen.
In Richtung Slobozhansk feuerte der Feind Panzer und Artillerie auf die Siedlungen Chervona Zorya, Visoka Yaruga, Krasne, Morokhovets, Staritsa, Dvorichna und Novomlynsk in der Region Charkiw ab.
In Richtung Kupjansk feuerte der Feind aus Panzern, Mörsern, Lauf- und Raketenartillerie in den Gebieten der Siedlungen Vilshan, Ivanivka, Kislivka, Tabaivka, Kotlyarivka, Berestov, Pershotravneve in der Region Charkiw sowie Stelmakhivka und Myasozharivka in der Region Luhansk .
In Richtung Lymansky beschoss der Feind die Bezirke Makiyivka, Ploshanka, Chervonopivka im Gebiet Luhansk sowie Yampolivka, Torsky und Vedmezhy im Gebiet Donezk.
In Richtung Bakhmut schoss der Feind auf besiedelte Gebiete. Dies sind insbesondere Verkhnokamyanske, Spirne, Bilogorivka, Yakovlivka, Soledar, Hryhorivka, Bakhmutske, Bakhmut, Klishchiivka, Andriivka, Kurdyumivka, Ozaryanivka, Severnye und Opytne aus der Region Donezk.
In der Region Avdiiv waren Avdiivka, Vodyane, Pervomaiske, Nevelske, Krasnohorivka, Georgiivka, Maryinka und Novomykhailivka in der Region Donetsk betroffen.
In den Richtungen Zaporizhzhya und Kherson feuerte der Feind Panzer, Mörser, Fass- und Raketenartillerie in den Gebieten der Siedlungen Vremivka und Novopil im Gebiet Donezk ab. Gulyaipole, Dorozhnyanka, Gulyaipilske, Orihiv und Kamianske in Saporischschja; Marganets und Nikopol des Gebiets Dnipropetrowsk und Novotyaginka, Ivanivka, Tokarivka, Ingulets, Prydniprovske, Antonivka, Dniprovske, Cherson, Bilozerka und Yantarne des Gebiets Cherson.
Detaillierten Informationen zufolge zerstörten die Verteidigungskräfte am 14. Dezember bis zu 10 Einheiten militärischer Ausrüstung verschiedener Typen in der Siedlung Tokmak in der Region Saporischschja. Etwa 180 feindliche Soldaten wurden verwundet. Bis zu 30 Besatzer wurden in Lazurny, Gebiet Cherson, vernichtet. Darüber hinaus wird die Arbeit der russischen mobilen Krematorien in der Stadt Tokmak erwähnt.
Um die laufenden Verluste der Besatzer auszugleichen, wird die Kampagne der Wehrpflichtigen für den Vertragsdienst fortgesetzt. Solche Prozesse laufen insbesondere in den Einheiten der 1. Panzerarmee des Wehrkreises West.
Am vergangenen Tag hat die Luftfahrt der Verteidigungskräfte 22 Angriffe auf die Konzentrationsgebiete von Personal, Waffen und militärischer Ausrüstung und 3 Angriffe auf die Positionen der Flugabwehr-Raketensysteme des Feindes durchgeführt.
Unsere Verteidiger haben auch zwei Orlan-10-UAVs abgeschossen.
Einheiten von Raketentruppen und Artillerie der Verteidigungskräfte der Ukraine trafen 5 Kontrollpunkte, 4 Gebiete, in denen feindliches Personal konzentriert ist, 6 Artilleriestellungen, 2 Munitionslager und ein Treibstoff- und Schmiermittellager.
(Übersetzt mit Google Translate)
• Das Briefing des russischen Verteidigungsministeriums:
Russian Defence Ministry report on the progress of the special military operation in Ukraine (16 December 2022)
Russian Federation Armed Forces continue the special military operation.
In Kupyansk direction, as a result of the shelling up to 20 Ukrainian servicemen, 2 armoured fighting vehicles and 3 pickup trucks have been eliminated near Berestovoye and Kislovka (Kharkov region).
In Krasniy-Liman direction, as a result of the offensive in separate directions and artillery strikes more than 50 Ukrainian servicemen, 2 infantry fighting vehicles and 3 pickup trucks have been eliminated. In addition, 3 AFU sabotage and reconnaissance groups have been eliminated near Terny (Donetsk People’s Republic) and Chervonaya Dibrova (Lugansk People’s Republic).
In Donetsk direction, Russian troops continued their offensive, knocking the enemy out of its positions. 3 enemy counterattacks have been repelled near Artyomovsk and Shumy (Donetsk People’s Republic) and Belogorovka (Lugansk People’s Republic). As a result of the shelling, AFU units have been dispersed and pushed back to their initial positions. The enemy’s losses amounted to more than 40 Ukrainian servicemen killed and wounded, 3 armoured fighting vehicles and 2 motor vehicles.
In South Donetsk direction, as a result of preemptive actions by Russian troops and complex fire attacks, an attempted attack by a reinforced company of the AFU near Sladkoye (Donetsk people’s republic) was thwarted. 2 AFU sabotage and reconnaissance groups have been destroyed near Novomayorskoye and Shevchenko (Donetsk People’s Republic). Up to 50 Ukrainian servicemen and 3 motor vehicles have been eliminated.
The missile troops and artillery have neutralised the command posts of units of the 1st Territorial Defence Brigade near Berislav (Kherson region), the 102nd and 108th territorial defence brigades near Guliaipole (Zaporozhye region), 64 artillery units in firing positions, and personnel and military equipment in 93 areas.
One AFU warhouse of rocket and artillery arms has been destroyed near Kharkov. One radar station of S-300 surface-to-air missile system has been destroyed near Ray-Aleksandrovka (Donetsk People’s Republic).
Air defence forces shot down 4 AFU unmanned aerial vehicles near Novovaya Tarasovka (Kharkov Region), Novoukrainskoye, Grafskoye and Sladkoye (Donetsk People’s Republic). In addition, two HIMARS rockets have been intercepted near Pervomaisk (Lugansk People’s Republic).
In total, 344 airplanes and 184 helicopters, 2,673 unmanned aerial vehicles, 396 air defence missile systems, 7,134 tanks and other armoured fighting vehicles, 931 fighting vehicles equipped with MLRS, 3,689 field artillery cannons and mortars, as well as 7,625 units of special military hardware have been destroyed during the special military operation.
• Das Abendbriefing des ukrainischen Generalstabs:
Operational update regarding russian invasion as of 18.00, December 16, 2022
The two hundred ninety-sixth (296) day of the heroic resistance of the Ukrainian people to the russian military large-scale invasion continues.
In the morning, the enemy launched a massive rocket attack on the civil infrastructure of our country. According to updated data, the russian invaders fired 70 cruise missiles and 4 guided air missiles, 60 cruise missiles were shot down by our air defense forces. As a result of the strikes, several energy infrastructure facilities and residential buildings were hit in the Zhytomyr, Kyiv, Kharkiv, Dnipropetrovsk, and Zaporizhia oblasts.
In the Volyn and Polissya directions, the situation has not changed significantly, and no signs of the formation of enemy offensive groups have been detected. Certain units of the armed forces of the republic of belarus and the russian federation continue to be located in the border areas with Ukraine.
In the Siverskyi and Slobozhanskyi directions, the enemy carried out mortar and artillery attacks in the areas of Zapsillia and Popivka settlements in the Sumy oblast and Strilecha, Starytsa, Ambarne, Vilkhuvatka, Dvorichna and Krasne in the Kharkiv oblast.
In the Kupyansk direction, the areas of Sinkivka, Orlyanka, Tabaivka, Berestove and Vyshneve settlements of Kharkiv oblast and Volodymyrivka and Stelmakhivka of the Luhansk oblast were hit by shelling from tanks, mortars, barrel and jet artillery.
In the Lyman direction, the enemy fired at the positions of our troops from tanks and artillery of various calibers near Makiivka, Ploshchanka, Chervonopopivka, Dibrova, and Hirskе in the Luhansk oblast.
In the Bakhmut and Avdiivka directions, the enemy continues assaulting our positions, trying to find weak spots in the defense line for a breakthrough. It shelled areas of more than twenty settlements. Among them are Verkhnyokamianske, Spirne, Biohorivka, Vesele, Soledar, Bakhmutske, Bakhmut, Opytne, Chasiv Yar, Druzhba, Zalizne, Maryinka and Pervomaiske of the Donetsk oblast.
In the Novopavlivka direction, the neighborhoods of Bohoyavlenka, Neskuchne, Prechystivka and Vuhledar in Donetsk oblast were hit by fire.
In the Zaporizhzhia and Kherson directions, the enemy continues to shell our positions and the civilian infrastructure of the settlements along the right bank of the Dnipro River. More than 30 settlements were affected. In particular, Plavni, Hulyaipole, Dorozhnyanka, Olhivske, Nikopol in the Zaporizhzhia oblast and Chornobayivka, Antonivka, Kherson, Mykilske, Tokarivka and Mylove in the Kherson oblast.
The enemy continues to strengthen the defense line on the border of the Kherson region and the Autonomous Republic of Crimea. It also strengthens the defense and protection of water supply facilities to the temporarily occupied territory of Crimea, in particular the North Crimean Canal. For this purpose, units mobilized from the Krasnodar Krai were additionally sent.
Units of missile troops and artillery of the Defense Forces of Ukraine during the current day hit 3 areas of concentration of personnel, a control post and an ammunition depot of the occupiers.
@KMW übernimmt Mehrheit der FWH Stahlguss GmbH…
Ich kann nur hoffen, dass unsere Wettbewerbshüter hier keinen Einspruch wegen sog. Marktbeherrschung erheben, denn es handelt sich hier doch um „sehr kritische“ weil Sicherheitsrelevante Industrieinfrastruktur, ohne die es sonst nicht geht mit neuen Panzern.
@ Helmut Schareck
Eine „sogenannte“ Marktbeherrschung wird hier wohl kaum zu konstatieren sein, da KMW ja kein Riese in der Stahlherstellung ist. Das wäre kartellrechtlich genauso wenig bedenklich, wie wenn VW nen mittelständischen Zulieferer übernähme. Das sollte sowohl für den deutschen Markt als auch erst recht auf europäischer Ebene unproblematisch sein. Sonst wäre es ja auch immer noch ein klarer Fall für eine Ministererlaubnis. Gehen wir einfach mal davon aus, dass die Regierung da in Zeiten von Rüstungsgipfeln zumindest im Bilde, wenn nicht gar im Hintergrund involviert ist. Man muss auch nicht immer nur das schlechteste annehmen.
Ohne zu wissen wie lange so eine strategische Entscheidung schon vorbereitet wurde bin ich im Gegenteil der Meinung, dass solche industriellen Weichenstellungen mittel- bis langfristig viel größere Bedeutung für die Gestaltung der „Zeitenwende“ haben als ein paar Monate früher oder später getätigte Bestellungen von x oder y. Alleine schon, weil ein Unternehmen wie KMW sich finanziell nicht so engagieren würde, wenn man nicht irgendwelche Garantien hätte, dass man das in den nächsten Jahren brauchen würde. Denn dass das sowohl was die Kapazitäten angeht als auch das Know-How betreffend eine gute Entwicklung ist, steht m.E. ja außer Frage!
Wieso wird hier immer nur das Morgenbriefing der Ukraine ins Deutsche übersetzt, während die anderen Briefings nicht übersetzt werden?
Hat das rechtliche Gründe? Is ja nicht so, dass ich nicht selber übersetzen kann, aber wundert mich trotzdem,
[1. wird nicht „immer nur das Morgenbriefing der Ukraine ins Deutsche übersetzt“, sondern das auch nur in Ausnahmefällen, weil
2. in der Regel die von Ukraine und Russland veröffentlichten englischen Fassungen hier wiedergegeben werden, weil
3. die jeweilige englische Fassung in der Verantwortung der Herausgeber liegt und nicht evtl. Übersetzungsfehler auftreten können, aber
4. wer hier seit Kriegsbeginn mitliest, hätte das auch sehen können…
T.W.]
Interessantes aus einem aktuellen FAZ-Interview mit Ex-NATO-Generalinspekteur Rasmussen:
– Westliche Garantiemächte sollen ähnlich der US-Verpflichtung ggü Israel garantieren, Alles notwendige an Ausrüstung, Ausbildung und Übung der Ukraine zu überlassen/ermöglichen, damit sie sich verteidigen kann. Übung im EU/NATO-Rahmen auch auf ukrainischem Territorium.
– In Washington dehnt sich die politische Hutschnur immer weiter angesichts der deutschen Verweise auf Einwände internationaler Partner die — der seitens US-Administration ausdrücklich erwünschten Lieferung von Leopard 2 / Freigabe der Lieferung durch andere Staaten — entgegenstünden. Unverständnis und „Hoffnung“, dass diese Verweigerung nicht der Verhinderung ukrainischer Offensiven und Erzwingung von Konzessionen an Russland dient, da dies moralisch nicht haltbar sei. Woran es dann liegt? Weiß er nicht. (Winkewinke SPD)
– Man dürfe sich von russischen Drohungen nicht beeinflussen lassen und müsse die notwendigen Systeme schnell liefern. Wer sich erpressen lässt hat verloren.
Übrigens hat er vor kurzem mal was Konkretes zu diesen nie so richtig öffentlich mitgeteilten Folgen eines russischen Nuklearwaffeneinsatzes mitgeteilt, man las dazu bisher nur „den Russen wurden die katastrophalen Folgen mitgeteilt“, so in der Art wiederholt er es auch bei FAZ. In einem Interview mit einer schweizerischen Zeitung sagte er:
„Putin wird keine Atombombe zünden und selbst wenn ich mich irren sollte, würde ihn das russische Militär entfernen, bevor er handeln könnte. Die Generäle wissen, wenn Russland taktische Nuklearwaffen in der Ukraine einsetzt, wird die Antwort der Amerikaner und der Nato so gewaltig sein, dass das russische Militär mehr oder weniger komplett zerstört werden würde.“
Auch sonst lesenswert: https://www.aargauerzeitung.ch/international/interview-ex-nato-chef-exklusiv-was-mir-putin-hinter-verschlossener-tuer-sagte-ld.2382032
Soll natürlich „Ex-NATO-Generalsekretär“ heißen.
@Observer22
Die Aussage eines Ex-NATO-Generalsekretärs beruhigt mich nicht wirklich. Wir haben keinen Beleg dafür, dass taktische Nukes nicht doch eine Option des Kremls sind. Ja, es kann sein, dass USA dann Krim und Schwarzmeerflotte angreift, aber dann kann Putin auch entscheiden, den roten Knopf zu drücken. Man sollte sich nicht erpressen lassen, aber man sollte auch im Hinterkopf haben, dass das alles realistisch ist.
@Observer22
Junktim: wir liefern bzw. erlauben die Lieferung von KPz wenn die USA STRYKER liefern (der M1 ist wohl ungeeignet).
Davon ab hoffe ich, daß wir noch unabhängig im Sinne unserer deutschen Interessen handeln können. Vielleicht haben die Franzosen noch LECLERC über?
„(der M1 ist wohl ungeeignet).“
Wieso das? Die Vielstoff-Gasturbine verbraucht vielleicht etwas mehr, aber ansonsten?
@DerBaer
Er soll doch etwas zu schwer sein und sehr anspruchsvoll in der Wartung bzw. Instandsetzung. Aber vielleicht kommen ältere, etwas leichtere Ausführungen?
Die Autonomie mit 130km im Gelände (lt. Wiki) ist allerdings wirklich unzureichend.
@Thomas Melber sagt: 17.12.2022 um 16:07 Uhr
„Vielleicht haben die Franzosen noch LECLERC über?“
Ich bin ob Ihres Kommentarinhaltes verblüfft, schließlich sind Sie ja regelmäßiger Kommentator hier im Blog.
Wenn Sie sich zurück erinnern, hatten wir die Panzerdiskussion vor ca einem halben Jahr.
Dabei wurde im Ergebnis festgehalten, dass der Leopard 2 der in der NATO am meisten genutzte Panzer ist. Mit weitem Abstand vor dem Abrams, Leclerc und Challenger sind da unter ferner liefen.
Von daher macht so ein Kommentar keinen Sinn, er verstellt nur den Blick auf sinnvolle Lösungen.
@Observer22: Woher kommt die Info, dass DEU die Lieferung von Leopard anderer Verbündeter nicht erlauben würde?
@Pio-Fritz
Ich wollte damit ausdrücken, daß ich es leid bin, daß nur Deutschland wegen Lieferungen von KPz angegangen wird. Aus dem Bestand der Bw können keine abgegeben werden, andere Staaten wollen ihre 2A4 u.a. auch behalten, es bliebe nur der LEO 1. Die LEO 2 ESP sind ja wohl Schrott (Wasserschaden und Folgeschäden).
Der Rest bei der Industrie sollte (wenn möglich) auf 2A7 gebracht und von der Bw übernommen werden.
Warum werden dann die ca. 180 Leo1A5 nicht geliefert?
Leo1 Wanne ist in der UKR mit Pionier, Brückenlege und sonstwas für Spezialverwendungen.
Die 105 mm Kanone ist mit den 28 M55 Panzern AUCH in der UKR!
Scholz soll endlich vor Ostern Eier finden und die liefern, bezahlt die EU!
Und dann gäbe es noch Resteverwertung. Die Franzosen sortieren doch gerade groß aus, die Amis könnten noch M1 mit 105mm Kanonen spendieren oder die Stryker mit 120mm Kanone.
(und zum Leo2 nochmal: man sollte die polnischen Leo2 mit M1 ablösen.)
„Dabei wurde im Ergebnis festgehalten, dass der Leopard 2 der in der NATO am meisten genutzte Panzer ist. Mit weitem Abstand vor dem Abrams, Leclerc und Challenger sind da unter ferner liefen.“
Ich bin jetzt echt überrascht. Das kann doch nur für Europa gemeint sein und nicht für die gesamte NATO inkl. dem amerikanischen Kontinent. Ich wüßte jetzt auch nicht, dass irgendwo benutzbare Leopard 2 herumstehen, die zu keiner aktiven Einheit gehören oder nicht sonstwie perspektivisch eingeplant sind.
Wenn man welche auf Lager hätte, würde ich vorschlagen, diese lieber in einem Lager in
den baltischen Staaten zusammen mit weiterem Material einzulagern, damit man im
Krisenfall nur die Besatzungen einfliegen müsste.
„den Blick auf sinnvolle Lösungen.“
Für den Abrams müssen jetzt ja eh Schulungsmöglichkeiten und Instandsetzung in Polen aufgebaut werden. Da wäre es doch naheliegend logistisch auch die Ukraine darüber zu versorgen…
„
@kontra
Es gab ja mal die spanischen Leo 2, die von der Bundesmsreg. nicht genehmigt wurden, und dann auf einmal für kaputt erklärt wurden.
@Pio-Fritz
Lt. Wikipedia verfügt die US-Armee über 2500 M1 und hat 3700 in Storage. Das sollte mehr sein als alle NATO Leo2s zusammen (ich zähle ca. 2100, und vermutlich weit weniger als 1000 in Storage, da nur 3600 je gebaut wurden). USA ist immer noch Teil der NATO, also gibt es viel NATO M1s als NATO Leo2s.
Übrigens gibt es verschiedene Artikel, wie der unten von mir verlinkte, dass nicht nur der Stryker mit 105mm Kanone (wird in USA ausgephast), sondern auch der M60 mit selbiger eine Option für die Ukraine sein könnte. Zumindest die Türkei hat diese wohl im Überfluss, und sollten wohl teils gerade ausgephast werden.
https://www.thedrive.com/the-war-zone/american-tanks-for-ukraine-are-absolutely-on-the-table
Da gammeln also weiterhin ca. 40 Leo2 A4 ESP vor sich hin und hier läuft die große Panzerdebatte 2.0 seit Monaten. Es wäre für die HIL in Bonn doch ein leichtes Unterfangen diese Leos in kurzer Zeit wieder Einsatzfähig zu machen, ggf. als Träger für die 2A7 Variante zur Verfügung zu stellen!
„Er soll doch etwas zu schwer sein und sehr anspruchsvoll in der Wartung bzw. Instandsetzung. Aber vielleicht kommen ältere, etwas leichtere Ausführungen?“
Das Proble ist doch wohl, dass eine unzureichende Anzahl Leopard 2 mittelfristig zu Nachbesserung mit Abrams M1 führen wird. Warum dann nicht gleich richtig? Schützenpanzer kann auch nur dei USA in sinnvollen Zahlen liefern.
Oder von der anderen Seite: Wieviele Leopard 2 gibt es außerhalb aktiver Einheiten, die geliefert werden könnten? In welchem Zustan sind diese Fahrzeuge?
„Dabei wurde im Ergebnis festgehalten, dass der Leopard 2 der in der NATO am meisten genutzte Panzer ist“
Es ist aber irrelevant welcher Panzer am meisten genutzt wird. Wichtiger ist die Verfügbarkeit von „überschüssigen“ Panzern.
In den USA stehen hunderte Panzer bereit, die man nehmen könnte und auch Stryker gibt es da im „Überschuss“.
Wie sich das nun bei den Leclerc verhält, weiß ich natürlich nicht. Aber der Eurofighter ist auch der am meisten genutzte Kampf-Jet in Europa und trotzdem kann kein Staat den abgeben….
„Da gammeln also weiterhin ca. 40 Leo2 A4 ESP vor sich hin und hier läuft die große Panzerdebatte 2.0 seit Monaten.“
Und das hilft wie in der Ukraine Debatte? Wenn du zu wenige Panzer lieferst, was eine große Gefahr beim Leopard ist, dann stehst du plötzlich mit Bedarf für noch ein anderes System da,
Eine strukturierte Diskussion kann nur von der Bedarfsseite kommen: Die Ukrainer brauchen 300-600 MTBs, 300-600 IFVs.
Dan erfolgt Analyse von vorhandenem Gerät: Von welchen Typen stehen wie viele außerhalb von aktiven Einheiten zur Verfügung.
Dann erst wird Politik wichtig.
Das wieder instandsetzen der spanischen Leos würde mehr kosten wie ein neukauf. Das hat Polen und auch die Bundeswehr vor ein paar Jahren schon versucht . Das haben wir doch nun oft genug gehabt hier im letzten halben Jahr. Sollte langsam mal bei jedem angekommen sein
Die Debatte über Leo2 Lieferungen geht etwas am Kern vorbei. Es geht auch nicht um Panzerlieferungen aus Frankreich oder den USA. Es geht um den Test deutscher Zuverlässigkeit, Zusammenarbeit und Solidarität! Der Bundeskanzler hat nämlich immer noch nicht die Definition seiner eigenen Aussage “ Die Ukraine darf diesen Krieg nicht verlieren“ geliefert geschweige denn erläutert. Was konkret heißt denn das Nichtverlieren? Das möchten interessierte Kreise in diversen Nachbarländern gern endlich wissen. Die immer wieder aufkommende Panzerdiskussion sind also nur das Vehikel von u.a. Zweifel, Misstrauen an der deutschen Unterstützung für die Ukraine, die natürlich noch von Scholz mit der Offerte an Putin auf eine wirtschaftliche Zusammenarbeit nach dem Krieg befeuert werden. Dieses Misstrauen ist inzwischen so groß, dass uns dieses Verhalten auch auf anderen Politikfeldern wie Energie, Klima oder Migration auf die Füsse fällt.Ganz einfach also, wie weit unterstützt die Bundesregierung die Ukraine? Spannende Frage.
„Das haben wir doch nun oft genug gehabt hier im letzten halben Jahr. Sollte langsam mal bei jedem angekommen sein“
Ist es nicht. Der Grund sind fehlende Zahlen. Während es leicht ist, US Zahlen zum Abrams M1 in Depots zu bekommen, ist das Gegenstück bei den europäischen Leopard 2- Nutzern für mich nicht aufzutreiben.
Es wäre vielleicht sinnvoll für eine gute Diskussion, mal harte Zahlen in Bezug auf den Leopard 2 zu liefern.
Wie viele gibt es noch in Depots? In welchem Zustand? Hast du die Zahlen?
Nicolo schrieb: „Die Debatte über Leo2 Lieferungen geht etwas am Kern vorbei. Es geht auch nicht um Panzerlieferungen aus Frankreich oder den USA. Es geht um den Test deutscher Zuverlässigkeit, “
Es geht zunächst einmal darum, dass der Ukraine sinnvoll geholfen wird. Hier habe ich bisher keine schlagenden Argumente gesehen, warum Lieferungen aus den USA nicht sinnvoller seien.
Wenn du eine politische Nuance als Verkaufsargument haben willst, dann bitte ich dich einfach mal nachzusehen, wer Unterzeichner des Budapester Memorandums war und wer nicht, wer also 2014 vorgeführt worden ist.
Ich persönlich bin für Lieferung von westlichen Panzern und Schützenpanzern, ich möchte aber eine sinnvolle (nachhaltige) Lösung. Ich brauche keine politischen Scheinargumente.