Nachgetragen: Die Liste mit deutschen Waffenlieferungen für die Ukraine (mit den Neufassungen)
Am 21. Juni dieses Jahres hat die Bundesregierung erstmals eine Übersicht der deutschen Waffenlieferungen an die Ukraine veröffentlicht – nachdem zuvor, wie es hieß, Geheimhaltung nötig sei. Seitdem ist diese Liste mehrfach ergänzt worden. Allerdings wurden die Neufassungen immer unter dem gleichen Link veröffentlicht, so dass die vorherige Liste überschrieben und ein Vergleich schwierig war. Dazu jetzt Abhilfe:
Dank der bei archive.org gespeicherten bisherigen Veröffentlichungen ist nachvollziehbar, was zu der Liste bereits gelieferter Rüstungsgüter und geplanter Lieferungen hinzugefügt wurde. Ich liste die bisherigen Fassungen hier einmal komplett auf und versuche künftig, Neufassungen im täglichen Sammler zum Ukraine-Krieg zu berüchsichtigen.
Im Rahmen des Haushaltsverfahrens 2022 wurden die Mittel für die Ertüchtigungsinitiative auf insgesamt 2 Milliarden Euro für das Jahr 2022 erhöht. Die zusätzlichen Mittel sollen vornehmlich der Unterstützung der Ukraine zugutekommen. Zugleich werden sie zur Finanzierung der gestiegenen deutschen Pflichtbeiträge an die Europäische Friedensfazilität (EPF) eingesetzt, aus deren Mitteln wiederum Kosten der EU-Mitgliedstaaten für Unterstützungsleistungen an die Ukraine erstattet werden können. (Stand: 21. Juni 2022)
Gelieferte letale und nicht-letale militärische Unterstützungsleistungen:
- 3.000 Patronen „Panzerfaust 3“ zuzüglich 900 Griffstücke
- 14.900 Panzerabwehrminen
- 500 Fliegerabwehrraketen STINGER
- 2.700 Fliegerfäuste STRELA
- 7 Panzerhaubitzen 2000 inklusive Anpassung, Ausbildung und Ersatzteile (gemeinsames Projekt mit den Niederlanden)
- 16 Millionen Schuss Handwaffenmunition
- 50 Bunkerfäuste
- 100 Maschinengewehre MG 3 mit 500 Ersatzrohren und Verschlüssen
- 100.000 Handgranaten
- 5.300 Sprengladungen
- 100.000 Meter Sprengschnur und 100.000 Sprengkapseln
- 350.000 Zünder
- 23.000 Gefechtshelme
- 15 Paletten Bekleidung
- 178 Kraftfahrzeuge (Lkw, Kleinbusse, Geländewagen)
- 100 Zelte
- 12 Stromerzeuger
- 6 Paletten Material für Kampfmittelbeseitigung
- 125 Doppelfernrohre
- 1.200 Krankenhausbetten
- 18 Paletten Sanitätsmaterial, 60 OP-Leuchten
- Schutzbekleidung, OP-Masken
- 10.000 Schlafsäcke
- 600 Schießbrillen
- 1 Radiofrequenzsystem
- 3.000 Feldfernsprecher mit 5.000 Rollen Feldkabel und Trageausstattung
- 1 Feldlazarett (gemeinsames Projekt mit Estland)
- 353 Nachtsichtbrillen
- 4 elektronische Drohnenabwehrgeräte
- 165 Ferngläser
- Sanitätsmaterial (unter anderem Rucksäcke, Verbandspäckchen)
- 38 Laserentfernungsmesser
- Kraftstoff Diesel und Benzin (laufende Lieferung)
- 10 Tonnen AdBlue
- 500 Stück Wundauflagen zur Blutstillung
- 500 Stück Verpflegungsrationen
- Lebensmittel: 2.025 Paletten (68 Lkw-Ladungen) mit 360.000 Rationen Einpersonenpackungen (EPa)
- MiG-29 Ersatzteile
- 30 sondergeschützte Fahrzeuge
Letale und nicht-letale militärische Unterstützungsleistungen in Vorbereitung/Durchführung:
(Aus Sicherheitserwägungen sieht die Bundesregierung bis zur erfolgten Übergabe von weiteren Details insbesondere zu Modalitäten und Zeitpunkten der Lieferungen ab.)
- 10.000 Schuss Artilleriemunition
- 53.000 Schuss Flakpanzermunition
- 5,8 Millionen Schuss Handwaffenmunition
- 5.000 Gefechtshelme
- 8 mobile Bodenradare und Wärmebildgeräte*
- 8 Aufklärungsdrohnen*
- 10 geschützte Kfz*
- 7 Störsender*
- 8 elektronische Drohnenabwehrgeräte*
- 4 mobile, ferngesteuerte und geschützte Minenräumgeräte*
- 65 Kühlschränke für Sanitätsmaterial
- 1 Fahrzeugdekontaminationspunkt
- 100 Auto-Injektoren
- 14 Drohnenabwehrsensoren und -jammer*
- 10 Antidrohnenkanonen*
- 32 Aufklärungsdrohnen*
- 54 M113 gepanzerte Truppentransporter mit Bewaffnung (Systeme aus Dänemark, Umrüstung durch Deutschland finanziert)
- 30 Flakpanzer GEPARD inklusive circa 6.000 Schuss Flakpanzermunition*
- Luftverteidigungssystem IRIS-T SLM*
- Artillerieortungsradar COBRA*
- 80 Toyota Pick-up*
- 3 Mehrfachraketenwerfer MARS mit Munition
- 100.000 Erste-Hilfe Kits*
- 22 Lkw
* Es handelt sich um eine aus Mitteln der Ertüchtigungsinitiative finanzierte Lieferungen der Industrie. Mit den Lieferungen sind teilweise Instandsetzungsmaßnahmen verbunden oder die Produktion dauert noch an; zudem erfolgen teilweise noch Ausbildungsleistungen
Dienstag, 21. Juni 2022
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Im Rahmen des Haushaltsverfahrens 2022 wurden die Mittel für die Ertüchtigungsinitiative auf insgesamt 2 Milliarden Euro für das Jahr 2022 erhöht. Die zusätzlichen Mittel sollen vornehmlich der Unterstützung der Ukraine zugutekommen. Zugleich werden sie zur Finanzierung der gestiegenen deutschen Pflichtbeiträge an die Europäische Friedensfazilität (EPF) eingesetzt, aus deren Mitteln wiederum Kosten der EU-Mitgliedstaaten für Unterstützungsleistungen an die Ukraine erstattet werden können. (Stand: 28. Juni 2022)
Gelieferte letale und nicht-letale militärische Unterstützungsleistungen:
- 3.000 Patronen „Panzerfaust 3“ zuzüglich 900 Griffstücke
- 14.900 Panzerabwehrminen
- 500 Fliegerabwehrraketen STINGER
- 2.700 Fliegerfäuste STRELA
- 7 Panzerhaubitzen 2000 inklusive Anpassung, Ausbildung und Ersatzteile (gemeinsames Projekt mit den Niederlanden)
- 21,8 Millionen Schuss Handwaffenmunition
- 50 Bunkerfäuste
- 100 Maschinengewehre MG 3 mit 500 Ersatzrohren und Verschlüssen
- 100.000 Handgranaten
- 5.300 Sprengladungen
- 100.000 Meter Sprengschnur und 100.000 Sprengkapseln
- 350.000 Zünder
- 10.500 Schuss Artilleriemunition 155mm
- 10 Antidrohnenkanonen*
- 14 Drohnenabwehrsensoren und -jammer*
- 100 Auto-Injektoren
- 28.000 Gefechtshelme
- 15 Paletten Bekleidung
- 178 Kraftfahrzeuge (Lkw, Kleinbusse, Geländewagen)
- 100 Zelte
- 12 Stromerzeuger
- 6 Paletten Material für Kampfmittelbeseitigung
- 125 Doppelfernrohre
- 1.200 Krankenhausbetten
- 18 Paletten Sanitätsmaterial, 60 OP-Leuchten
- Schutzbekleidung, OP-Masken
- 10.000 Schlafsäcke
- 600 Schießbrillen
- 1 Radiofrequenzsystem
- 3.000 Feldfernsprecher mit 5.000 Rollen Feldkabel und Trageausstattung
- 1 Feldlazarett (gemeinsames Projekt mit Estland)
- 353 Nachtsichtbrillen
- 4 elektronische Drohnenabwehrgeräte
- 165 Ferngläser
- Sanitätsmaterial (unter anderem Rucksäcke, Verbandspäckchen)
- 38 Laserentfernungsmesser
- Kraftstoff Diesel und Benzin (laufende Lieferung)
- 10 Tonnen AdBlue
- 500 Stück Wundauflagen zur Blutstillung
- 500 Stück Verpflegungsrationen
- Lebensmittel: 2.025 Paletten (68 Lkw-Ladungen) mit 360.000 Rationen Einpersonenpackungen (EPa)
- MiG-29 Ersatzteile
- 30 sondergeschützte Fahrzeuge
Letale und nicht-letale militärische Unterstützungsleistungen in Vorbereitung/Durchführung:
(Aus Sicherheitserwägungen sieht die Bundesregierung bis zur erfolgten Übergabe von weiteren Details insbesondere zu Modalitäten und Zeitpunkten der Lieferungen ab.)
- 53.000 Schuss Flakpanzermunition
- 8 mobile Bodenradare und Wärmebildgeräte*
- 8 Aufklärungsdrohnen*
- 10 geschützte Kfz*
- 7 Störsender*
- 8 elektronische Drohnenabwehrgeräte*
- 4 mobile, ferngesteuerte und geschützte Minenräumgeräte*
- 65 Kühlschränke für Sanitätsmaterial
- 1 Fahrzeugdekontaminationspunkt
- 32 Aufklärungsdrohnen*
- 54 M113 gepanzerte Truppentransporter mit Bewaffnung (Systeme aus Dänemark, Umrüstung durch Deutschland finanziert)
- 30 Flakpanzer GEPARD inklusive circa 6.000 Schuss Flakpanzermunition*
- Luftverteidigungssystem IRIS-T SLM*
- Artillerieortungsradar COBRA*
- 80 Pick-up*
- 3 Mehrfachraketenwerfer MARS mit Munition
- 100.000 Erste-Hilfe Kits*
- 22 Lkw
* Es handelt sich um eine aus Mitteln der Ertüchtigungsinitiative finanzierte Lieferungen der Industrie. Mit den Lieferungen sind teilweise Instandsetzungsmaßnahmen verbunden oder die Produktion dauert noch an; zudem erfolgen teilweise noch Ausbildungsleistungen
Dienstag, 28. Juni 2022
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Im Rahmen des Haushaltsverfahrens 2022 wurden die Mittel für die Ertüchtigungsinitiative auf insgesamt 2 Milliarden Euro für das Jahr 2022 erhöht. Die zusätzlichen Mittel sollen vornehmlich der Unterstützung der Ukraine zugutekommen. Zugleich werden sie zur Finanzierung der gestiegenen deutschen Pflichtbeiträge an die Europäische Friedensfazilität (EPF) eingesetzt, aus deren Mitteln wiederum Kosten der EU-Mitgliedstaaten für Unterstützungsleistungen an die Ukraine erstattet werden können. (Stand: 6. Juli 2022)
Gelieferte letale und nicht-letale militärische Unterstützungsleistungen:
- 3.000 Patronen „Panzerfaust 3“ zuzüglich 900 Griffstücke
- 14.900 Panzerabwehrminen
- 500 Fliegerabwehrraketen STINGER
- 2.700 Fliegerfäuste STRELA
- 7 Panzerhaubitzen 2000 inklusive Anpassung, Ausbildung und Ersatzteile (gemeinsames Projekt mit den Niederlanden)
- 21,8 Millionen Schuss Handwaffenmunition
- 50 Bunkerfäuste
- 100 Maschinengewehre MG 3 mit 500 Ersatzrohren und Verschlüssen
- 100.000 Handgranaten
- 5.300 Sprengladungen
- 100.000 Meter Sprengschnur und 100.000 Sprengkapseln
- 350.000 Zünder
- 10.500 Schuss Artilleriemunition 155mm
- 10 Antidrohnenkanonen*
- 14 Drohnenabwehrsensoren und -jammer*
- 100 Auto-Injektoren
- 28.000 Gefechtshelme
- 15 Paletten Bekleidung
- 178 Kraftfahrzeuge (Lkw, Kleinbusse, Geländewagen)
- 100 Zelte
- 12 Stromerzeuger
- 6 Paletten Material für Kampfmittelbeseitigung
- 125 Doppelfernrohre
- 1.200 Krankenhausbetten
- 18 Paletten Sanitätsmaterial, 60 OP-Leuchten
- Schutzbekleidung, OP-Masken
- 10.000 Schlafsäcke
- 600 Schießbrillen
- 1 Radiofrequenzsystem
- 3.000 Feldfernsprecher mit 5.000 Rollen Feldkabel und Trageausstattung
- 1 Feldlazarett (gemeinsames Projekt mit Estland)
- 353 Nachtsichtbrillen
- 4 elektronische Drohnenabwehrgeräte
- 165 Ferngläser
- Sanitätsmaterial (unter anderem Rucksäcke, Verbandspäckchen)
- 38 Laserentfernungsmesser
- Kraftstoff Diesel und Benzin (laufende Lieferung)
- 10 Tonnen AdBlue
- 500 Stück Wundauflagen zur Blutstillung
- 402.000 Rationen Einpersonenpackungen (EPa)
- MiG-29 Ersatzteile
- 30 sondergeschützte Fahrzeuge
Letale und nicht-letale militärische Unterstützungsleistungen in Vorbereitung/Durchführung:
(Aus Sicherheitserwägungen sieht die Bundesregierung bis zur erfolgten Übergabe von weiteren Details insbesondere zu Modalitäten und Zeitpunkten der Lieferungen ab.)
- 53.000 Schuss Flakpanzermunition
- 8 mobile Bodenradare und Wärmebildgeräte*
- 3 Panzerhaubitzen 2000
- 4.000 Schuss Flakpanzerübungsmunition
- 10 (+10 als Option) Autonome Überwasserdrohnen*
- 14 Sattelzugmaschinen und 14 Sattelauflieger*
- 2 Zugmaschinen und 4 Auflieger*
- 43 Aufklärungsdrohnen*
- 1 Hochfrequenzgerät inkl. Ausstattung*
- 10 geschützte Kfz*
- 7 Störsender*
- 8 elektronische Drohnenabwehrgeräte*
- 4 mobile, ferngesteuerte und geschützte Minenräumgeräte*
- 65 Kühlschränke für Sanitätsmaterial
- 1 Fahrzeugdekontaminationspunkt
- 54 M113 gepanzerte Truppentransporter mit Bewaffnung (Systeme aus Dänemark, Umrüstung durch Deutschland finanziert)
- 30 Flakpanzer GEPARD inklusive circa 6.000 Schuss Flakpanzermunition*
- Luftverteidigungssystem IRIS-T SLM*
- Artillerieortungsradar COBRA*
- 80 Pick-up*
- 3 Mehrfachraketenwerfer MARS mit Munition
- 100.000 Erste-Hilfe Kits*
- 22 Lkw
* Es handelt sich um eine aus Mitteln der Ertüchtigungsinitiative finanzierte Lieferungen der Industrie. Mit den Lieferungen sind teilweise Instandsetzungsmaßnahmen verbunden oder die Produktion dauert noch an; zudem erfolgen teilweise noch Ausbildungsleistungen
Mittwoch, 6. Juli 2022
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Auf den ersten Blick scheint in der vorerst letzten Fassung neu: 10 (+10 als Option) Autonome Überwasserdrohnen. Außerdem wurde die Zahl der zur Lieferung anstehenden Drohnen erhöht.
(Archivbild: Panzerhaubitze2000 der Bundeswehr im Mai 2022 in Litauen)
Sollen da nicht noch fünf Brückenlegepanzer BIBER hinzu kommen? Allerdings sind die noch nicht geliefert.
Als Pionier wird mir bei den Zahlen ja Angst und Bange, da haben wir jetzt fast gar nichts mehr an Pionierkampfmitteln im Bundeswehrbestand. Ich sehe aktuell nicht, dass das nachgekauft werden wird. Bei den Panzerabwehrminen kommt noch hinzu, dass es nur noch eine einzige Fabrik gibt, die die Minen herstellen kann. Da werden wir sicher nicht die einzigen Kunden sein. Auch wenn ich eine Unterstützung der Ukraine wichtig finde sollte das nicht auf Kosten unserer Kampfkraft gehen, da ist man mit dieser Lieferung aber deutlich rangegangen. Bei der Artillerie ist das ja noch viel schlimmer, durch die Lieferung von COBRA, den Panzerhaubitzen und den MARS Werfern nimmt man die direkt der Truppe weg, wo die sowieso schon zu wenige Systeme haben. Die Lüge, dass die Systeme sich ja in der WI befinden und dann der Truppe nicht fehlen würden ist sowieso schon frech. Wäre ich Rohrzugführer und mein Schirrmeister meldet mir, dass meine Haubitze doch nicht dieses Jahr aus der WI kommt sondern an die Ukraine geht und ich jetzt mit einem Systemen weniger leben muss würde ich explodieren.
Werden jetzt auch noch fünf Biber geliefert, wie Mitkommentator Thomas Melber anspricht falle ich komplett vom Glauben ab. Leguan kommt nicht nach, hat Ersatzteillieferzeiten von mehreren Jahren und ist nicht Einsatztauglich und Biber haben wir sowieso schon weniger, als die SollOrg sagt. Geben wir davon noch fünf Stück ab wird es PzPiBtl ohne Brückenleger geben. Abgesehen davon ist eine ordentliche Ausbildung darauf dringend nötig, da das System deutlich anders, als das russische Brückenlegesystem funktioniert.
Die fehlenden EPAs machen sich auf Übungen schon seit einigen Monaten bemerkbar, die werden nur noch für den Einsatz ausgegeben, Helme tauschen ist auch schwierig, da es kaum noch welche gibt. Soviel zu die Truppe merkt das gar nicht.
Eine Lieferung nur noch aus neu produzierten Rüstungsgütern direkt aus der Industrie kommt mittlerweile schon fast zu spät, aber es wäre dringend nötig. Was hilft denn eine aufgerüstete Ukraine, wenn wir dafür den letzten Rest Abschreckung verlieren.
[Vermutlich ist mit „WI“ die Werksinstandsetzung gemeint… T.W.]
@DD
Es kann natürlich sein, daß es „Industrie-BIBER“ sind. EPA haben schon 2016 gefehlt.
Warum wird eigentlich nicht nachbestellt?????
Gibt es dazu irgendeine offizielle Stellungnahme?
Haushaltsjahr kann man doch nicht akzeptieren…
@DD
Ich bin völlig bei Ihnen! Die Truppe wird zunehmend geschwächt, aber die Politik behauptet etwas anderes! Und das entgegen der Meinung des Generalinspekteurs und vieler anderer Fachleute (wie z. B. dem General a.D. Bühler). Und nun fordert sogar die CDU die Abgabe von rund 1/4 aller im Bundeswehrbestand befindlichen Fuchs-Panzer. Ausgerechnet die CDU! Es ist nicht zu fassen! Meine Güte müssen die Opposition und auch die Regierung ein schlechtes Gewissen haben…
Und bei der Nachbeschaffung (z. B. Munition) kommt aktuell überhaupt nichts voran, und wenn doch wird für den Leo Übungsmunition statt Gefechtsmunition bestellt, wie jüngst heute bei der 25 Mio Vorlage im Haushaltsausschuss zu sehen.
Aber jetzt macht die Politik erstmal Sommerpause. Nächste 25 Mio € Vorlagen kommen somit frühestens im September. Wie haben ja soviel Zeit……ich befürchte, dass wir alle in diesem Land noch ganz schlimm auf die Nase fallen…
Weiß jemand, was mit „Antidrohnenkanonen“ gemeint ist?
Googlen liefert mir von modifizierten Gewehren, bis hin zur stationären Mikrowellen oder Laserkanone alles mögliche, aber wenig konkretes.
Es wird wohl um sowas gehen?
https://www.bundeswehr.de/de/aktuelles/mediathek/anti-drohnen-gewehr-5222704
(Gibt es eigentlich akkustische Aufklärung gegen Drohnen? Sie haben ja eigentlich das recht charakteristische hohe Surren, was mit empfindlichen Mikrophonen wohl eine Ortung ermöglichen könnte)
@DD
„Was hilft denn eine aufgerüstete Ukraine, wenn wir dafür den letzten Rest Abschreckung verlieren.“
Abschreckung gegen Russland? Ich würde meinen, dass solange die Ukraine erfolgreich Widerstand leistet, die Panzerminen dort derzeit effektiver das gewünschte Ziel erreichen, als wenn sie hier irgendwo verstauben. Und so sehr high tech sind zumindest die normalen Panzerminen eher nicht, so dass bei Bedarf auch eine neue Fabrik schnell gebaut werden könnte.
@DD: Abschreckung für wen? Wer käme denn „realistischerweise“ für den Durchmarsch infrage? Vielleicht das Russland, das gerade auch mit unserem Material geschwächt wird? Das müsste dann übrigens auch noch mindestens an Polen und der restlichen NATO vorbei. Für das Verzögern bis die amerikanische Logistik in Schwung ist, reicht das allemal.
Aber zum Punkt der „Nachbestellungen“ ist in der Tat wenig zu hören. Auch nicht z. B. zur Bedeutung kritischer militär-industrieller Kapazitäten (Munition…).
@DD
Thema Biber: Geht die SollOrg nicht davon aus, dass durch die Biber auch Panzerbataillone unterstützt werden? Ist bei mir schon 10 Jahre her, dass ich aus der Panzertruppe raus bin, aber damals waren die A6 zu schwer für die Biber Brücken, hat sich da etwas geändert?
Thema Helm: Bei uns laufen für ausgewählte Teile bereits die Helme (Galvion/Rheinmetall) zu. Sollen doch 205.000 geliefert werden. Ich denke man stößt, wie mit alten Pzfst 3 und Strela nur Material ab das sowieso bald zu erneuern oder zu zerstören wäre.
@lukan sagt: 07.07.2022 um 19:23 Uhr
„Weiß jemand, was mit „Antidrohnenkanonen“ gemeint ist?“
Es gibt da bei Rheinmetall ein entsprechendes Video auf LKW-Basis dazu. (Hätte ich auch gerne für aufdringliche Nachbarn 😀 )
Hat jemand eine Idee was das „1 Radiofrequenzsystem“ ist?
Die Diskussion um Transparenz und Details kann nichts an der Tatsache ändern, dass die Ukraine den Krieg verliert, wenn sie weiterhin mangelhaft ausgerüstet bleibt. Sie benötigt ein Vielfaches an Artillerie einschl. Munition und gepanzerte Fahrzeuge, ansonsten machen die Russen sie, wenn auch langsam, platt.
Da der Westen all dies nicht hat, stellt sich die Frage, wie lange die Ukraine mit ihren unzureichenden militärischen Mitteln, zerstörter Infrastruktur, zerstörter Industrie etc. durchhalten kann.
Die westliche Rhetorik mag dazu beitragen, sich und den Ukrainern Mut zu machen. Auf Dauer kann nur helfen, dass der Westen seine Gesellschaften und Industrien auf Krieg umstellt. Das dauert, wenn es denn überhaupt gewollt wird.
Die Ukraine hat keine Zeit. Wir haben keine Zeit.
Hier ein schöner Artikel was Drohnen betrifft. Man sollte diese nicht überbewerten…
http://www.dupuyinstitute.org/blog/2022/07/08/drone-survivability/
Ich bin der selben Meinung wie Lukan. Eh bei uns das Zeug verstaubt, wird es wenigstens in der Ukraine kampferprobt. Das wäre dann schonmal im Hinblick auf das 100 Mrd Paket ein guter Anhaltspunkt wie man die Armee mit vernünftigen Geräten ausstatten kann.
Wofür braucht die Bundeswehr auch Ausrüstung. Die Krieg findet ja in der Ukraine statt. Selbst wenn, wie befürchtet, der Krieg auf NATO-Territorium übergreifen sollte, so brauchen wir uns auch auf jahre keine Sorgen zu machen. Bei der Geschwindigkeit, mit der die russische Armee voran kommt, stehen sie nicht vor dem Jahr 2050 an der Grenze zur Bundesrepublik. Bis dahin ist diese Regierung bestimmt nicht mehr im Amt.
Ironie aus.
Ja. ich finde das, was die Politik unseren Streitkräften zumutet auch schrecklich. Aber ich fürchte, das man in der Bundesregierung genauso denkt, wie ich das oben beschrieben habe.
@Lukan
Da hatte T.W. doch so en Bild von der ILA:
https://augengeradeaus.net/wp-content/uploads/2022/06/20220622_ILA_Tag1_Auswahl-03.jpg
Ob das damit gemeint ist?
@Krause
Zum Thema Drohnen, das wurde ja generell schon ausgiebig diskutiert und ich bin auch keineswegs der Meinung das Panzer obsolet geworden sind (was in dem Link diskutiert wird), aber Drohnen sind schon recht Schlachtfeldentscheidend geworden. Und damit meine ich nicht nur Bayraktar und co., vor denen die russischen Panzerbesatzungen zittern, sondern vor allem die ganz gewöhnlichen, billigen Quadcopter, die einfach nur Bilder machen und aufklären – und damit insbesondere Artillerie Treffsicher ins Ziel bringen können, ohne dass unter hohem Risiko sich jemand bis ans feindliche Ziel anschleichen muss und dann trotzdem aus dem Gebüsch viel weniger sieht und nur begrenzt dort liegen kann. Das heißt aber umgekehrt, dass eben diese billigen Drohnen eine große und vor allen Dingen ständige Gefahr für die eigenen Truppen sind, da sie jederzeit einen präzisem tödlichen Angriff ordern können, solange sie in der Luft sind. Alleine also zu wissen, DAS eine feindliche Drohne in der Luft ist, kann kritisch entscheidend sein.
„Das wäre dann schonmal im Hinblick auf das 100 Mrd Paket ein guter Anhaltspunkt wie man die Armee mit vernünftigen Geräten ausstatten kann.“
Drohnen, Drohnenabwehr, Artillerie und Munition, wären daher ja meine Punkte als Fokus gewesen, aber ich denke das Paket ist mehr oder weniger schon ausgegeben..
@Schlammstapfer
Könnte sein?
Das auf dem Bild ist auf jeden Fall High Tech Kategorie und eher gegen teure Kampfdrohnen gerichtet, als einfache Aufklärungs UAVs.
Aber wenn man dann wirklich gleich 10 von den Dingern geliefert hat, wäre das ja ein größerer und nennenswerter Posten und kein kleiner Nebenpunkt in der Liste. Falls dem so wäre, dann hat die Informationsknappheit darüber wohl Sicherheitstaktische Gründe, aber ich denke es wird eher um etwas einfacheres gehen.
Oder es ist auch ein Mix aus verschiedenen Systemen, vielleicht direkt aus der Industrie, die unten mehr oder weniger live getestet werden und der Einfachheit halber als „10 Drohnenabwehrkanonen“ zusammengefasst wurde.
Die gelieferte handwaffenmunition ist diese auch noch aus Beständen der nva ? Wundern würde es mich nicht . Oder wo kommen die ?
„Was hilft denn eine aufgerüstete Ukraine, wenn wir dafür den letzten Rest Abschreckung verlieren.“
Bei der Erbsenzählerei kann ja von Abschreckung keine Rede mehr sein. Je länger die Ukraine durchhält, je mehr Zeit gewinnen wir, um den Laden auf Vordermann zu bringen.