Ukraine/Russland/NATO – der Sammler am 30. Juni 2022
Im andauernden russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine ist es eine Meldung von hohem symbolischen Wert (auch wenn die militärische Bedeutung noch nicht ganz klar ist): Die seit Kriegsbeginn umkämpfte Schlangeninsel im Schwarzen Meer wurde von den russischen Streitkräften aufgegeben – nach russischer Darstellung als Geste des guten Willens, möglicherweise aber auch angesichts der zunehmenden Bedrohung durch westliche Waffen im Bestand der Ukraine. Der Sammler am 30. Juni 2022:
• Das Briefing des russischen Verteidigungsministeriums enthält als erste Aussage die Angabe, dass die russischen Truppen von der umkämpften Schlangeninsel abgezogen wurden – vorgeblich nicht aus militärischen Gründen, sondern als Geste des guten Willens, um Nahrungsmitteltransporte aus den ukrainischen Schwarzmeerhäfen zu ermöglichen.
Deshalb (und weil die Webseite mil.ru derzeit mal erreichbar ist, auch in deutscher Übersetzung) zuerst das Briefing aus Moskau:
30.06.2022 (11:30)
Briefing durch das russische Verteidigungsministerium
Am 30. Juni beendeten die Streitkräfte der Russischen Föderation als Zeichen des guten Willens die ihnen übertragenen Aufgaben auf der Schlangeninsel und zogen die dort stationierte Garnison ab.
Dies zeigt der internationalen Gemeinschaft, dass die Russische Föderation die Bemühungen der Vereinten Nationen um die Einrichtung eines humanitären Korridors für den Abtransport landwirtschaftlicher Erzeugnisse aus dem Gebiet der Ukraine nicht behindert.
Diese Entscheidung wird es Kiew nicht erlauben, über eine drohende Nahrungsmittelkrise zu spekulieren und sich dabei auf die Unfähigkeit zu berufen, Getreide zu exportieren, weil Russland den nordwestlichen Teil des Schwarzen Meeres vollständig kontrolliert.
Jetzt liegt es an der ukrainischen Seite, die es immer noch nicht geschafft hat, die Schwarzmeerküste in der Nähe ihrer Küste, einschließlich der Hafengewässer, zu räumen.
***
Die russischen Streitkräfte setzen eine spezielle Militäroperation in der Ukraine fort.
Der Feind erleidet erhebliche Verluste.
Am 28. Juni zerstörten hochpräzise seegestützte Langstreckenwaffen den Kontrollposten der operativen und strategischen Gruppierung Chortyzja in der Nähe der Stadt Dnipropetrowsk.
In den vergangenen 24 Stunden zerstörte die russische Luftwaffe bei Präzisionsangriffen auf den Gefechtsstand der 123. Territorialen Verteidigungsbrigade, den Aufenthaltsort ausländischer Söldner in der Stadt Mykolaiv und ein Munitionslager der 79. Luftlandebrigade im Dorf Schewtschenko in der Oblast Mykolaiv über 20 ukrainische Soldaten und über 80 ausländische Kämpfer, sechs gepanzerte Fahrzeuge und Fahrzeuge, über tausend Artilleriegranaten, dreihundert Mörsergranaten und 100 Schuss MANPADS.
Darüber hinaus wurden in Charkiw zwei provisorische Einsatzorte der 113. Territorialen Verteidigungsbrigade, in denen bis zu 140 Personen untergebracht waren, zerstört.
Infolge des Beschusses von AFU-Stellungen in den Gebieten Berestowoje und Awdejewka der Volksrepublik Donezk kam es zu unwiederbringlichen Verlusten bei den Einheiten der
der 14. mechanisierten und 56. motorisierten Infanteriebrigade belief sich auf mehr als 50 Prozent. Diese Einheiten wurden zur Wiederherstellung der Kampfbereitschaft nach hinten abgezogen.
Aufgrund der hohen Verluste und der schlechten Versorgung verließen 13 Soldaten, darunter auch Offiziere, des 34. Bataillons der 57. motorisierten Infanteriebrigade im Laufe des Tages freiwillig ihre Stellungen.
Die russischen Streitkräfte setzen ihre Angriffe auf militärische Einrichtungen in der Ukraine fort.
Hochpräzisionswaffen der russischen Luftwaffe zerstörten fünf Munitions- und Waffendepots in den Bezirken Charkiw und Selenodolsk in der Region Dnipropetrowsk sowie in Sewersk und Bakhmut in der Volksrepublik Donezk und zerstörten Arbeitskräfte und militärische Ausrüstung der AFU in 34 Bezirken.
Im Rahmen des Abwehrkampfes wurden zwei Züge von Mehrfachraketen der Typen Uragan und Grad in den Gebieten Svitlodarske und Avdeevka sowie zwei Züge der Artillerie Hyacinth-B im Gebiet Avdeevka der Volksrepublik Donezk von Präzisionswaffen der russischen Luftwaffe getroffen.
Operative und taktische Luftfahrt, Heeresflieger, Raketentruppen und Artillerie: 39 Gefechtsstände sowie Personal und militärische Ausrüstung in 218 Gebieten.
Die taktische Luftwaffe der russischen Luftwaffe schoss zwei Su-25-Flugzeuge der ukrainischen Luftwaffe in der Nähe der Dörfer Schirokoje (Gebiet Dnipropetrowsk) und Archangelskoje (Gebiet Cherson) ab und zerstörte einen Buk-M1-Boden-Luft-Raketenwerfer in einer Feuerstellung in der Nähe von Odessa sowie eine Radarstation des Luftabwehrsystems S-300 in der Nähe der Ortschaft Slawgorod (Gebiet Dnipropetrowsk).
Russische Luftabwehrkräfte schossen ein Su-27-Flugzeug der ukrainischen Luftwaffe in der Nähe von Sofijiwka (Volksrepublik Donezk) und neun unbemannte ukrainische Luftfahrzeuge in der Nähe von Berestowoje, Petowenka (Volksrepublik Donezk), Schowtnewo, Bayrak, Hetmanowka, Iwantschukowka, Peremoga (Region Charkiw) ab.
Darüber hinaus wurden fünf Mehrfachraketenwerfer in der Nähe von Stachanow in der Volksrepublik Luhansk und in der Nähe der Schlangeninsel abgefangen.
Insgesamt wurden seit Beginn der militärischen Sonderoperation 224 Flugzeuge, 134 Hubschrauber, 1.400 unbemannte Luftfahrzeuge, 353 Boden-Luft-Raketensysteme, 3.859 Panzer und andere gepanzerte Kampffahrzeuge, 698 Kampffahrzeuge mit Mehrfachraketenwerfern, 3.059 Feldartilleriegeschütze und Mörser sowie 3.916 spezielle Militärfahrzeuge zerstört.
(Übersetzt mit deepl.com)
• Das britische Intel Update:
Ukrainian forces continue to hold their positions in the city of Lyschansk following their withdrawal from Sieverodonetsk.
Russian forces continue to pursue an approach of creeping envelopment from the Popasna direction, removing the need to force a major new crossing of the Siverskyi Donets River in this sector.
Current ground combat is likely focused around the Lyschansk oil refinery, 10km south-west of the city centre.
At the operational level, Russian forces continue to make limited progress as they attempt to encircle Ukrainian defenders in northern Donetsk Oblast via advances from Izium.
It is highly likely that Ukrainian forces’ ability to continue fighting delaying battles, and then withdraw troops in good order before they are encircled, will continue to be a key factor in the outcome of the campaign.
• Das Morgenbriefing des ukrainischen Generalstabs:
Operational update regarding the #russian_invasion as of 06:00 on June 30, 2022
The one hundred twenty seventh (127) day of the heroic resistance of the Ukrainian people to a russian military invasion continues.
In the Volyn and Polissya directions, units of the Armed Forces of the republic of belarus continue to be in the border areas of the Brest and Gomel regions. According to available information, the military commissariats of the specified regions are studying the possibilities of covert mobilization of the population.
There are no significant changes in the Siversky direction.
In the Kharkiv direction, the enemy continues to defend the previously occupied positions. It carried out shelling from tanks, mortars, barrel and jet artillery in the districts of the city of Kharkiv, the settlements of Pytomnyk, Ukrayinka, Peremoha, Dementiyivka, Prudyanka, Korobochkyne and Rubizhne.
The defenders resolutely suppressed an attempt of enemy assault in the area of Dementiyivka settlement. The occupiers left. Airstrikes were carried out near Prudyanka and Verkhniy Saltiv.
In the Slavic direction, the enemy is regrouping troops and defending. Fired artillery of various calibers in Mazanivka, Dibrivne and Krasnopill districts.
In the Donetsk direction, the enemy, with the support of artillery, tries to block the city of Lysychansk and take control of the section of the highway Lysychansk – Bakhmut. Fired at civilian infrastructure in the areas of the settlements of Lysychansk, Verkhnyokamyanka and Siversk. Made an airstrike near Vovchoyarivka. Conducts an offensive near Verkhnyokamyanka and assaults in the area of the Lysychansky Oil Refinery, hostilities continue.
In the Kramatorsk direction, the enemy did not conduct active hostilities, shelling our positions with artillery.
In the direction of Bakhmut, shelling was recorded near Berestovo, Pokrovsky and Zvanivka, and an airstrike in the Pokrovsky area. Ukrainian soldiers stopped the offensive and inflicted significant losses on the occupiers in the areas of Klynove and Novoluhanske settlements, as well as repulsed the assault in the direction of the Vuhlehirskaya TPP. In both cases the enemy withdrew.
In Avdiyivka, Kurakhivka, Novopavlivka, and Zaporizhzhia, the enemy shelled Vodyane, Avdiivka, Maryinka, Vuhledar, Poltavka, Novoukrayinske, Novosilka, and Orikhov districts. Delivered airstrikes on our positions near Avdiivka and Shcherbaky. Tried to conduct assaults in the Pavlivka area, was unsuccessful, and withdrew.
In the South Buh direction, the enemy continues to systematically shell civilian and military infrastructure and is regrouping troops. Delivered missile and air strikes in the districts of Knyazivka, Potemkyny and Bereznehuvaty. Conducted aerial reconnaissance. The threat of missile strikes on the region’s critical infrastructure continues.
Two „Calibre“ sea-based cruise missile carriers are in readiness for the use of missile weapons in the waters of the Black Sea.
• Beim NATO-Gipfel in Madrid kündigte der britische Premierminister Boris Johnson weitere Militärhilfe für die Ukraine in Höhe von einer Milliarde Britische Pfund an. Interessante Aussage dabei: Das soll den ukrainischen Streitkräften nicht nur die Verteidigung ermöglichen, sondern auch darüber hinaus offensive Operationen gegen russische Bodentruppen, um die Souveränität der Ukraine wiederherzustellen. Aus der offiziellen Mitteilung:
The UK will provide another £1 billion of military support to Ukraine, the Prime Minister has announced at the NATO Leaders’ Summit today (Thursday 30th June).
This uplift to funding will herald a new phase in the international community’s support to Ukraine. It will go towards capabilities including sophisticated air defence systems, uncrewed aerial vehicles, innovative new electronic warfare equipment and thousands of pieces of vital kit for Ukrainian soldiers.
It represents the first step in enabling Ukraine to go beyond their valiant defence against the illegal Russian invasion to mounting offensive operations against Russian ground forces in order to restore Ukrainian sovereignty. (…)
UK defence companies are stepping up to provide the vital support Ukraine needs. We have provided £100 million worth of Unmanned Aerial Vehicles through a company based in Berkshire. These orders have allowed the company to significantly upscale their production and have used the lessons from the conflict in Ukraine to inform development of their products, advancing several years of development which will directly benefit both the UK and the defence industry.
The MoD has also launched a £25 million innovation fund to harness niche technologies within UK small & medium size enterprises. The fund will accelerate the development of equipment for the Ukrainian armed forces with the competition focusing on bolstering the existing provision for artillery, coastal defence and aerial systems.
• Auch Frankreich kündigte weitere Waffenlieferungen an – unter anderem weitere sechs CAESAR-Haubitzen und gepanzerte Fahrzeuge. Da schien allerdings in Paris etwas durcheinander gekommen zu sein, im ersten Tweet des französischen Präsidenten Emmanuel Macron
war noch von einer signifikaten Zahl Panzer die Rede. Der Tweet wurde dann schnell gelöscht, nunmehr sollen es gepanzerte Fahrzeuge werden:
• Das Abendbriefing des ukrainischen Generalstabs (mit der Bestätigung für die Schlangeninsel):
Operational update regarding the #russian_invasion as of 18:00 on June 30, 2022
The one hundred twenty-seventh (127) day of the heroic resistance of the Ukrainian people to a russian military invasion continues.
There situation is without changes in the Volyn and Polissya direction. It is expected to rotate one of the special units that performs tasks in the area of Pinsk. Also, units of the Armed Forces of the republic of belarus use electronic warfare systems in the border areas with the Volyn oblast.
In the Siversky direction, the enemy continues to hold units of the armed forces in the border areas of Bryansk and Kursk regions. The enemy fired artillery at our positions. Conducted aerial reconnaissance of UAVs near the village of Kysla Dubyna. The deployment of electronic warfare complexes near the settlement of Oleshnya in the Kursk region is also noted.
In the Kharkiv direction, the enemy is defending previously occupied positions. Inflicted air strikes near Prudyanka and Odnorobivka and a missile strike on the city of Kharkiv.
The attempt of hostile assault actions in the direction of Kochubeyivka – Dementiyivka was immediately suppressed by Ukrainian soldiers.
The enemy fired artillery at the areas of the settlements of Pytomnyk, Dementiivka, Ivanivka, Rubizhne, Yavirske, Petrovka, Ruski Tyshky, and Kutuzivka. It also conducted Orlan-10 UAV air reconnaissance near Prudyanka and Ruska Lozova.
Enemy units are regrouping in the Slovyansk direction. The assault in the direction of Dovhenke – Mazanivka was successfully repulsed by our soldiers. The enemy retreated. It carried out assault operations in order to take full control of the village of Bohorodychne, had no success.
Enemy shelling was recorded in the areas of the settlements of Bohorodychne, Krasnopillya, Kurulka, Vernopillya and Chervona Polyana.
The enemy did not take active action in the Kramatorsk direction. It struck an air strike near the village of Tetyanivka.
In the Lysychansk direction, the enemy fires on the positions of our troops near the city of Lysychansk. Conducts assault operations in the area of Lysychansk Oil Refinery, has partial success, maintains the north-western and south-eastern parts of the plant.
It carried out assault operations in the areas of the north-eastern part of the Lysychansk refinery, the settlement of Topolivka and the northern part of the settlements of Vovchoyarivka and Maloryazantseve.
The enemy’s offensive in the direction of Loskutivka – Lysychansk gelatin plant was stopped by Ukrainian soldiers and the occupiers were forced to withdraw.
In the Bakhmut direction, the enemy launched a missile and air strike near the village of Soledar. It carried out artillery shelling in the Belogorovka, Pokrovsky, Klinovey and Novolugansky districts.
Our defenders successfully stopped all attempts of offensive and assault actions of the occupiers in the directions Mykolayivka – Spirne, Volodymyrivka – Pokrovske, Dolomitne – Vuhlehirska TPP.
In the Avdiivka, Kurakhiv, Novopavliv and Zaporizhzhia directions, it fired at positions from barrel and jet artillery along the line of contact. He fired a missile at the outskirts of Avdiivka. Conducted air reconnaissance UAV type „Orlan-10“.
In the Pivdenny Buh direction, the occupiers continued shelling in the areas of the settlements of Trudolyubivka, Knyazivka, Vesely Kut, Chervonyi Yar, Kobzartsi, Lyubomyrivka, Posad-Pokrovske, and Lupareve. Conducted air reconnaissance. The work of electronic warfare devices near Velyka Oleksandrivka has been recorded.
Three carriers of naval-based cruise missiles of the „Caliber“ type are ready for the use of missile weapons in the Black Sea.
Unable to withstand the fire of our artillery, missile and air units, the russian occupiers left Snake Island. Thus, the Odesa oblast was completely liberated.
• Ich füge das auch hier mal ein: Zur Frage, wie sich die deutliche Erhöhung der Zahl der schnell einsatzbereiten NATO-Truppen auf die Bundeswehr auswirkt, hat der Deutsche Bundeswehrverband eine interessante Übersicht veröffentlicht (danke für den Leserhinweis):
[Zitat] „Insgesamt wurden seit Beginn der militärischen Sonderoperation 224 Flugzeuge, 134 Hubschrauber, 1.400 unbemannte Luftfahrzeuge, 353 Boden-Luft-Raketensysteme, 3.859 Panzer und andere gepanzerte Kampffahrzeuge, 698 Kampffahrzeuge mit Mehrfachraketenwerfern, 3.059 Feldartilleriegeschütze und Mörser sowie 3.916 spezielle Militärfahrzeuge zerstört.“ [Zitat Ende] — Ich glaube , die Ukrainer wären auf Knien dankbar, wenn Sie jemals so viel Material gehabt hätten. Echte Spaßvögel, die Russen. Ob die eigentlich selbst glauben, was sie den Tag über so erzählen …?
Zitat:“Im andauernden russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine ist es eine Meldung von hohem symbolischen Wert (auch wenn die militärische Bedeutung noch nicht ganz klar ist): Die seit Kriegsbeginn umkämpfte Schlangeninsel im Schwarzen Meer wurde von den russischen Streitkräften aufgegeben.“
Ich denke mal, dass es bei der Schlangeninsel eigentlich nur um einen symbolischen Wert ging. Solange die russische Armee nicht die Mittel hat die Südküste zu erobern, solange ist der Besitz dieser Insel eigentlich bedeutungslos. Die russische Marine hat andere Mittel, um Frachtschiffe am Erreichen ukrainischer Häfen zu hindern. U-Boote zum Beispiel. Allerdings hat man sich mit der Erklärung, dass man mit der Aufgabe der Insel gleichzeitig die Blockade der Häfen für Getreideausfuhren aufgibt und die Einrichtung eines „humanen Korridors“ unterstützt, eindeutig festgelegt. Ich schätze das waren die Russen ihren Verbündeten in Afrika und im Nahen Osten schuldig. Ob der Rückzug sich als permant oder nur temporär herausstellen wird, bleibt abzuwarten.
Ich bin gespannt wie lange die Ukraine brauchen wird, um die Minensperren vor den eignen Häfen zu beseitigen.
Zitat:“Ukrainian forces continue to hold their positions in the city of Lyschansk following their withdrawal from Sieverodonetsk.“
Allerdings hat die ukrainische Armee bereits damit begonnen Einheiten aus Lysichansk abzuziehen. Wenn die Deployment Maps bei Military-Land korrekt sind, dann wurde die Foreign Legion und evtl. auch die 1. Assault Companie des Volunteer Corps aus Lysichansk abgezogen.
Laut Militaryland greifen russische Truppen die Raffinerie bei dem Ort Verkhn’okam’yanka an. Das ist für die Verteidiger von Lysichansk ein Problem, weil nördlich davon die einzige gute Straße nach Siversk verläuft, die noch nicht von den Russen kontrolliert wird.
„It represents the first step in enabling Ukraine to go beyond their valiant defence against the illegal Russian invasion to mounting offensive operations against Russian ground forces in order to restore Ukrainian sovereignty.“
Respekt, mal sehen wann die Ankündigung kommt, dass Ukrainer am kampfwertgesteigerten Chieftain ausgebildet werden. Klar, GB ist weniger abhängig von russischem Erdgas und eine Atommacht. Dennoch, die Briten sind wirtschaftlich geschwächt. Man sollte sich überlegen, ob man Zugang zu EU-Geldern ermöglicht…
Der Rückzug von der Schlangeninsel erfolgte , weil die Insel jetzt in Reichweite der jüngst gelieferten Raketenartillerie sowie moderner Haubitzen mit reichweitengesteigerter Munition lag und russische Schiffe unter Bedrohung von Schiffsabwehrraketen wie Harpoon die Insel nur unter größtem Risiko anlaufen konnten.
Jüngste Bilder von ukrainischer Seite zeigten mehrere Rauchsäulen über der Insel.
Der behauptete russische „gute Wille“ wurde durch moderne westliche Waffen erzwungen. Noch mehr davon könnten den russischen „guten Willen“ auch im Donbass anregen.
@Schlammstapfer sagt:
30.06.2022 um 11:51 Uhr
Nein, die Schlangeninsel ist auf Grund ihrer Lage extrem bedeutend. Ziehen sie auf der Karte einen 200km Zirkelschlag um diese Insel und sie landen kurz vor der Krim.
Wenn die Ukraine dort Harpoon Seeziel FK stationiert war es das mit der Russischen Blockade von Odessa. Da Schiffe dann in Romänischen, Bulgarischen und Türkischen Gewässern fahren können.
Die Russen sind da wech, weil sie die Stellung nicht mehr halten konnten. Die Ukrainier haben es immerwieder geschafft russische Versorgungsschiffe abzufungen.
Es gibt reiche Gasvorkommen im westlichen schwarzen Meer, die schon teilweise von der Krim aus ausgebeutet werden, Wenn sich Russland auf der Schlangeninsel eine permanente Militärpräsenz auch nach dem Krieg sichern könnte, könnte Russland noch mehr Kontrolle über diese und weitere Gasvorkommen erlangen.
Insofern ist die Insel geopolitisch nicht völlig unbedeutend.
Mir erschließt sich immer noch nicht, wie eine Harpoon verhindern soll, dass Russland mit seinen U-Booten eine Blockade erzwingen kann wenn es das will. Und die können auch Minen legen und nicht nur torpedieren
Es macht es halt umständlicher aber nur etwas
Und auch die ukrainische Harpoon wäre extrem verwundbar gegen Iskander und co, die Insel gibt nicht viel Deckung her.
Nach einem Krieg hätte sie große Bedeutung für Russland, da eine Radarstation dort weit in NATO Gebiet reichen könnte. Ich vermute Russland hatte die gleich zu Beginn erobert weil man davon ausgegangen war einen schnellen Sieg durch den Enthauptungsschlag in Kiew zu erringen.
Sie über Monate zu halten und Menschen und Material zu opfern macht für beide Seiten nur sehr bedingt Sinn
@Küstengang01
Sie haben Unrecht, denn:
„…, räumte das [Bw] Marinekommando der Insel Mitte Mai in einem Dossier eine weitgehend symbolische Bedeutung ein.
So sei sie zwar als Beobachtungsstation für die See- und Luftraumüberwachung nutzbar, dies allerdings nur für einen Umkreis von 50 beziehungsweise 100 Kilometern. … Zudem sei die seit 2014 besetzte Halbinsel Krim mit 180 Kilometern zu weit weg, Odessa mit 150 Kilometern ebenfalls.“
Sie werden dieser Beurteilung doch wohl nicht widersprechen wollen?
Im Ernst: auch ich halte die Insel für sehr wichtig. RUS hätte sie an Moldau oder an Rumänien abgeben sollen 😎
Ah, Quelle vergessen: ZEIT Online (ursprüngliche Meldung vom Business Insider).
„Russland verkündet Rückzug von der Schlangeninsel“
@ Küstengang
Zitat:“Wenn die Ukraine dort Harpoon Seeziel FK stationiert war es das mit der Russischen Blockade von Odessa.“
Recht haben Sie damit. Mit Harpoon Abschussbasen auf der Schlangeninsel wird es für russische Kriegsschiffe eindeutig ungemütlicher. Das gilt aber in erster Linie für russische Überwassereinheiten, von denen die Ukraine (auch ohne Harpoon) ja schon eine Reihe beschädigt bzw. zerstört hat. Das man mit Harpoon Raketen aber auch getauchte U-Boote bekämpfen kann, wäre mir neu. Mit U-Booten könnte die russische Marine Odessa und die anderen Häfen aber genauso gut blockieren. Man sollte dabei auch die russischee Luftwaffe nicht auschließen. Es gibt da eine Reihe von Seeziel LFK mit Reichweiten von 200+ km. Auch wenn da einige Modelle technisch nicht mehr aktuell sind, so dürfte es für das Versenken von Handelsschiffen reichen.
Meine Aussage hinsichtlich der Schlangeninsel als Symbol bezieht sich vor allem auf die aktuellen Prioritäten der russischen Armee. Wenn man sich anschaut, wie die russische Armee in den letzten Wochen vorgegangen ist, dann scheint die Priorität bei der Eroberung ganzer Oblaste zu liegen.Die russische Armee bemüht sich aktuell darum, den Oblast Luhansk unter Kontrolle zu bekommen und wird das (wenn kein Wunder passiert) auch schaffeen. An allen anderen Front tut sich, verglichen damit, praktisch nichts.
Ich würde also erwarten, dass die russische Armee, nach Luhansk, als nächstes versuchen wird, einen jener anderen Oblaste zu erobern, den sie schon zum Teil besetzt hat. Das wären entweder Donezk (etwa zu 50% besetzt), Saporischja (zu etwa 70% besetzt) oder Charkiv (zu etwa 30% besetzt). Ich kann mich natürlich irren, würde aber eher auf Donezk tippen. Egal für welchen der genannten Obasten sich die russische Führung entscheidet, die Kontrolle über die Schlangeninsel wird auf den Fortgang des Krieges erstmal keinen Einfluß haben.
@Kommentator
Im Krieg ist die Wahrheit immer das erste Opfer. Schauen Sie doch mal bei Oryx rein, da bemüht man sich eine Übersicht über die Menge an zerstörtem Gerät beider Seiten zu erhalten.
http://www.oryxspioenkop.com (attack-on-europe-documenting-equipment)
@Küstengang01 sagt:
30.06.2022 um 13:34 Uhr
Die Ukraine hätte doch fast die gleichen Probleme wir Russland dort wertvolle System hinzustellen. Cruise Missles, Iskander Raketen u.a. könnten dagegen eingesetzt werden, Harpoons kann die Ukraine auch entlang der Küste auf stationieren, da wären sie auch schwerer zu lokalisieren.
Laut N-TV Ticker hätte Schweden die Auslieferung von in seinen Augen „73“ Terroristen versprochen. Mich überrascht die Zahl, da sie mehr als doppelt so hoch ist wie die bisher veröffentlichten. Da lässt sich also vermuten, dass Schweden angeblich die Auslieferung von eigenen Parlamentariern und alternativen Friedensnobelpreisträgern versprochen hat.
Anxious times for Sweden’s Kurds as country attempts to join NATO
https://edition.cnn.com/2022/06/20/europe/sweden-finland-kurds-nato-application-cmd-intl
Hinzu kommt, dass die Situation der Kurden (neben allen anderen Oppositionellen) in der Türkei einen neuen historischen Tiefpunkt erreicht hat, als Dank dafür, dass die HDP damals die Machtergreifung durch Erdogan verhindert hatte. Als williger Helfer bot sich dann die faschistische MHP an. Wird im Text ganz gut zusammengefasst:
No respite for Kurds as Turkey’s security forces ramp up repression
https://www.al-monitor.com/originals/2022/06/no-respite-kurds-turkeys-security-forces-ramp-repression
Und nein, bitte nicht nachher die Türkei bezahlen, dass sie aufhört Kurden zu quälen wie vom SWP empfohlen, wo offen die „Kurdenfrage“ dikutiert wird und empfohlen wird hinter verschlossenen Türen die YPG zur Terrororganistation zu deklarieren: https://www.swp-berlin.org/en/search?search%5Bfilter%5D%5B0%5D=researchField%3ATurkey
P.S: Gibt es für Deutsche mit kurdischem Migrationshintergrund als somit Teil einer marginalisierten und zunehmend bedrohten Minderheit in Deutschland so etwas wie ein Pendant zum Antiziganismus/Antisemitismusbeauftragten? Nicht dass es vergleichbar wäre, aber …
P.P.S: Die Russen brauchen die NATO nicht zu spalten versuchen, die scheitert an der Türkei… /SCNR
@AoR
„Respekt, mal sehen wann die Ankündigung kommt, dass Ukrainer am kampfwertgesteigerten Chieftain ausgebildet werden.“
Eine andere Ankündigung ist gerade eingegangen: Die USA beschaffen einen leichten Kampfpanzer mit 105mm-Kanone und ca. 40 Tonnen Gewicht. Neu. Für mehr als eine Milliarde. Nennt sich aber nicht Kampfpanzer, sondern „Mobile Protected Firepower“ und ist als Unterstützungsfahrzeug für die Infanterie vorgesehen.
Finde ich interessant, nachdem ich aus Kommentaren in diesem Forum gelernt habe, daß solche Fahrzeuge heutzutage eigentlich keinen militärischen Wert mehr haben.
Hans-Joachim
(der davon ausgeht, daß die neu zu beschaffenden Fahrzeuge gegenüber eher musealen Exemplaren einige Verbesserungen aufweisen werden … ja doch)
[Und ja doch, die US-Beschaffung hat mit der Ukraine erstmal so was von gar nix zu tun. Ich nutze das mal wieder für den Hinweis, dass nicht einfach mal hier reingeworfen wird, was jemand interessant findet, ob es zum Thema passt oder nicht… T.W.]
Schlangeninsel:
NLD bot heute Minenräumkapazitäten zur Räumung der Zufahrt nach Odessa und zum sicheren Getreidetransporte über das Schwarze Meer an. Aus BEL ist Gleiches nicht verlautbart.
Von Bedeutung wäre dies, da BEL/NLD regelmäßig den Kern der „Standing NATO Mine Countermeasures Group 1 und 2“ bilden.
Ein DEU Boot zur Minenabwehr ist regelmäßig dabei.
Dass NLD einen Alleingang wagt, erscheint aber unwahrscheinlich
Quelle:
Nederland biedt mijnenjagers aan voor graanexport over Zwarte Zee https://t.co/F4fMT1pSy9 via @telegraaf
@KPK
Hatte dies nicht bereits TUR zugesagt? Natürlich nicht ganz uneigennützig. da PR wirksam zu nutzen. Die wollten auch Geleitschutz anbieten.
Deutsche Absicht zur Streitkräftegestellung in Mitteleuropa ab 2025, aufgeteilt nach Land, Luft, See und Spezialkräfte.
Heeresseitig
– ein luftbeweglicher Gefechtsverband
– eine verstärkte eFP sowie (!) ein vorgeschobener BrigGefStd
– eine MechDiv mit 2 DEU und 1 NLD Brig.
Deutschland soll in der Region Zentraleuropa Führungsnation bleiben.
Alles aufaddiert, kommt erheblich was zusammen.
Die größere Herausforderung stellt sich für das NLD Heer. Es gibt drei Brig:
1 x LLBrig, 1 x InfBrig, 1 MechBrig.
Eine per se Eignung weist nur die 43MechBrig auf. Sie untersteht der 1. PzDiv, führt ihrerseits aber das DEU/NLD PzBtl 414, mit einziger NLD Einheit auf Leo 2.
Dazu informierte heute @nld_37 – „NLD DCOM NRF Landbrigade 22-23-24“ = StvBrigKdr bei X37, dass 414 um 45 NLD Soldaten verstärkt wird, die aber alle in den Stab/die 1./- gehen werden.
Unterm Strich, die Herausforderung für das Heer ist enorm, jene für „de landmacht“ aber größer.
https://mobile.twitter.com/Grnfink2/status/1542567975873523713/photo/1
Schlangeninsel: vielsagend ist das Narrativ, das RUS benutzt für den Rückzug. Es handle sich um eine good will Geste, um die Getreideausfuhr zu erleichtern. Man sieht, dass Putin die absolute Deutungsherrschaft hat. Niemand im Westen muss sich sorgen, ihn ggf zu demütigen. Er deutet selbst die kläglichste Niederlage in einen strahlenden moralischen Sieg um.
@Thomas Melber
Ja, vor ca 4 Wochen hatte Ankara Minenräumung angeboten, im Rahmen des Vertrages von Montreux, mit u.a:
Volle Souveränität über die Dardanellen, das Marmarameer und den Bosporus für die Türkei.
Gemäß Artikel 18, Absatz 2 dürfen Kriegsschiffe nicht länger als 21 Tage im Schwarzen Meer verbleiben, was ggf auch auf NLD Minensucher zuträfe.
Jede Minenräumung seitens NATO-Marinen käme einem NATO Kriegseintritt gleich, es sei denn, Moskau erklärt in diplomatischer Note sein Einverständnis.
Hatte die Türkei die Durchfahrt nich für Kriegsschiffe generell dichtgemacht oder was war da der letzte Stand? Dürfte in dem Fall fraglich sein, ob man Niederländer oder Belgier dann überhaupt reinlässt und sich so die Chance nimmt, das selbst zu machen (und sich entsprechend vor der Welt als großer Helfer zu präsentieren).
Und falls man sie durchlässt ist, die Frage was Erdogan dieses Mal als Gegenleistung verlangt. Ohne wird es wohl nicht ablaufen schätze ich.
@sakrileg sagt:
01.07.2022 um 10:30 Uhr
Vertrag von Montreux (auch Meerengen-Abkommen)
….“Für Kriegsschiffe gelten besondere Regeln. In Friedenszeiten muss der Türkei gemäß Artikel 13 die Durchfahrt eines Kriegsschiffes auf diplomatischem Wege vorher mitgeteilt werden, in der Regel acht Tage zuvor. Kriegsschiffe von Staaten, die nicht zu den Anrainern des Schwarzen Meeres gehören, dürfen sich gemäß Artikel 18, Absatz 2 nicht länger als 21 Tage im Schwarzen Meer aufhalten. Die Tonnage von Kriegsschiffen der Nichtanrainer-Staaten, welche gleichzeitig durch die Meerengen fahren, darf mit einzelnen Ausnahmen 15.000 Tonnen nicht überschreiten (Artikel 11 und 14). Befindet sich die Türkei in einem Krieg, so stellt das Abkommen die Durchfahrt von Kriegsschiffen gemäß Artikel 20 völlig in das Ermessen der türkischen Regierung. Ist die Türkei selbst am Krieg nicht beteiligt, darf sie Kriegsschiffen kriegführender Mächte die Passage der Meerenge nach Artikel 19 untersagen, es sei denn, sie kehren zu ihrem Heimathafen zurück.“…..
http://www.anistor.gr/english/enback/s973.htm
Um es zusammenzufassen…
Kriegsführende Parteien dürfen derzeit nicht passieren. Das ist Russland und die Ukraine.
Schiffe von Staaten die keine Schwarzmeer anreiner Staaten sind dürfen für maximal 21 Tage hinein und 15.000 BRZ an Tonnage nicht überschreiten.
Hieße für NL Minenjäger das die nach drei Wochen zurück in einen Mittelmeer Hafen müssten.
@machiavelli:
Mit U-Booten können Sie keine Blockade erzwingen. Ein U-Boot müsste für die wirksame Durchsetzung der Blockade auftauchen und seine Position preisgeben, damit auf das zu blockierende Schiff durch Kontaktaufnahme eingewirkt werden kann. Die vorherige Warnung und Aufforderung zum Stopp gehört nämlich nach Prisenrecht zu einer Blockade gegen Handelsschiffe dazu,
Einen uneingeschränkten U-Boot-Krieg, in dem auch Handelsschiffe ohne Vorwarnung und vorherige Eskalationsstufen torpediert werden, hat Russland m.E. bisher nicht ausgerufen, oder? Zumal Russland nach eigener Verlautbarung ja ohnehin keinen „Krieg“ führt, mithin auch keinen zur See.
Wolfgang Münchau fasst das Erpressungspotential Putins gegenüber und Deutschen zusammen. Er identifiziert die BRD als das schwächste Glied in der Kette und bezeichnet auch den Kommentarbereich bei Augengeradeaus als Armchair-Generals. Mit letzteren könnte er recht haben…
Cold war: Putin’s plan to hold Germany to ransom
https://www.spectator.co.uk/article/cold-war-putins-plan-to-hold-germany-to-ransom
[Hm, eine Referenz auf AG? Finde ich so nicht… T.W.]
@Thomas Melber: wenn ich den Artikel von @KPK richtig verstehe will NLD der Türkei beim Vorhaben der Minenräumung helfen:
„ Nederland heeft Turkije, dat bemiddelt in de kwestie, hulp aangeboden om de zeemijnen te ruimen op de vaarroutes. “
Angedacht ist ja, die Blockade des ukrainischen Weizens per UN 🇺🇳 anzupacken.
Daher die Frage: Wäre es tatsächlich ein Kriegseintritt gegen Russland, wenn ein Drittstaat der Ukraine hilft, seine eigenen Minen zu räumen? Für den Fall russischer Minen, klar…
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@T.W: Stimmt, aber der Kommentarbereich AG hat meiner Kenntnis nach in der deutschen SiPo-Debatte als erstes -sachlich- darauf hingewiesen dass man a) die UAF und Verteidigermoral nicht unterschätzen sollte (vgl. @KPK) und dass die Ukraine den Krieg gewinnen kann (@Eric Hagen).
@AoR
„Angedacht ist ja, die Blockade des ukrainischen Weizens per UN 🇺🇳 anzupacken.“
Daher meine Frage weshalb es keine VN Resolution zum Thema gibt – Resolution bzw. Beschluß des VNSR zur Sicherstellung der Nahrungsmittelversorgung. RUS müßte dann ganz offiziell Farbe bekennen (Zustimmung / Enthaltung / Ablehnung) wobei natürlich auch die UKR in der Pflicht wäre für eine „safe passage“ zu sorgen. Behinderung oder Angriffe auf die OP wären – je nach Mandat auch robust – sanktionsfähig.
Das WFP könnte mit der Durchführung beauftragt werden, das ist ja auch deren Aufgabe.
Die Gerüchte über eine heimliche Mobilmachung in Belarus vermehren sich. Laut rnd seien Aufforderungen sich bei der Truppe zu melden, auch an Personen gegangen, die als wehruntauglich eingestuft worden seien.
[Bekanntermaßen finden hier Links zu deutschen Verlagswebseiten i.d.R. nicht statt, also entfernt.
Sie hätten auch in den gestrigen Sammler mit den ukrainischen Meldungen gucken können:
In the Volyn and Polissya directions, units of the Armed Forces of the republic of belarus continue to be in the border areas of the Brest and Gomel regions. According to available information, the military commissariats of the specified regions are studying the possibilities of covert mobilization of the population.
T.W.]
Die NYT (leider hinter paywall: „Belarus’s Leader, ‘Europe’s Last Dictator,’ Burnishes Links to Russia“, 25.06.2022) schätzt die Lage so ein: „Ukrainian officials and Western observers think it is highly unlikely that Belarus, a former Soviet republic of 9.4 million people, will directly join the war at this time, given the risks of provoking social unrest at home and undermining Mr. Lukashenko’s grip on power.“ Laut NYT befinden sich zwischen 3.500 und 4.000 Soldaten im Grenzgebiet zur Ukraine. Das Belarussische Verteidigungsministerium erklärte, dass sich darunter „special operation forces“ befinden.
Die special forces umfassen rund 6.000 Mann insgesamt. Dazu kommen noch 12.000 Truppen des Innenministeriums. Das dürfte der harte, loyale Kern sein. Das Verheizen dieser Truppen in einem Krieg ist imho eher unwahrscheinlich. Wer sollte sonst die Bevölkerung niederknüppeln? Trotzdem, ausgeschlossen ist nichts.
Es gibt leider nur sehr wenig aktuelle Artikel zum Thema Belarus. Hochinteressant wäre u.a., ob sich Russland schon bei Arti-Munition aus belarussischen Beständen bedient. Auch ein aktuelles Stimmungsbild aus der Gesellschaft wäre hochinteressant. Die belarussischen Exilanten sind dbzgl. meist verständlicherweise mehr Cheerleader, als Berichterstatter.
@Thomas Melber: Farbe bakannt hat der Kremml, ist doch der genannte Grund für den Abzug von der Schlangeninsel eben der erklärte Wille, es den Ukrainern zu ermöglchen, Weizen zu exportieren.
AoR
„@T.W: Stimmt, aber der Kommentarbereich AG hat meiner Kenntnis nach in der deutschen SiPo-Debatte als erstes -sachlich- darauf hingewiesen dass man a) die UAF und Verteidigermoral nicht unterschätzen sollte (vgl. @KPK) und dass die Ukraine den Krieg gewinnen kann (@Eric Hagen).“
Hallo lieber AoR, wann hat dieser Eric Hagen denn gesagt die UKR könne den Krieg gewinnen? War das vor dem 27.02.2022? Denn ich habe schon eben an jenem 27.02. darauf hingewiesen, dass RUS diesen Krieg verlieren wird. Ich schrieb:
„Ja, die russischen Streitkräfte tun sich schwer. Man muss es wirklich sagen, in der Offensive sind die Russen einfach schlecht. Der Angriff widerspricht eigentlich auch allen Instinkten der Russen, deren Vorgehen im Kriegsfalle immer ist, den Gegner tief in ihr riesiges Reich zu locken, weit weg von seinen Kraftquellen, ihn seine Nachschubwege überdehnen zu lassen, ihm dann das Genick zu brechen und aus dem Land zu treiben.
Die Russen werden diesen Krieg verlieren. Ich bin mal gespannt, wie diese krachende Niederlage sich auf Putin auswirken wird. Ob ihn das selbe Schicksal ereilen wird, wie seinerzeit Ceaușescu? Und wer wir nach ihm kommen?“
Ich weiß liebe Foristen es ist extrem vorlaut und eitel (aber so ist es wirklich nicht gemeint! Ganz ehrlich!), aber ich musste es jetzt einfach loswerden :-)
Aber mal eine ganz andere Sache. Es scheint schlechte Nachrichten von den Panzerhaubitzen zu geben. Die Ukrainer benutzen nicht das automatische Magazin, sondern wuchten vielmehr die Geschosse per Hand in den Ladeautomat. Das automatische Magazin, nebst Ladeautomat und diversen anderen Dingen ermöglicht der PzHz2000 das sogenannte „shoot and scoot“. Wird aber von der UKR aber offensichtlich nicht praktiziert. Mögliche Ursachen, entweder es gibt zu wenig Munition und / oder zu wenig Ziele in Folge eines Mangels an Aufklärungssystemen.
Weiß irgendjemand der geschätzten Foristen, oder evtl. sogar Sie Thomas, etwas Näheres?
[So bislang weder gehört noch gelesen – haben Sie eine Quelle dafür? T.W.]
OSINT-Gott Bellingcat zeichnet den direkten, ja direkten, Angriff auf das ukrainische Einkaufszentrum nach welches bewiesen besucht und geöffnet war:
Russia’s Kremenchuk Claims Versus the Evidence
June 29, 2022, Civilian Harm, Ukraine
https://www.bellingcat.com/news/2022/06/29/russias-kremenchuk-claims-versus-the-evidence/
@Eskadron: Zustimmung, Balearus bereitet irgendetwas dramatisches vor. Vermute aber, die ziehen sich dann russische Uniformen an.
„[So bislang weder gehört noch gelesen – haben Sie eine Quelle dafür? T.W.]“
Hallo lieber Thomas, ja kann ich Ihnen etwas liefern. Es stammt vom Twitter-Account eines gewissen Thomas C. Theiner.
https://twitter.com/noclador/status/1542868185258524675
Ich schaue dort öfter mal vorbei. Ich muss dazu sagen, dass das nichts Windiges ist. Theiner ist seriös und diente bei den italienischen Streitkräften selbst als Artillerieoffizier.
[Habe den Thread mal gelesen – aber so weit ich das verstehe, hebt er vor allem auf möglichen Munitionsmangel ab und nicht auf die vermuteten technischen Probleme? T.W.]
„[Habe den Thread mal gelesen – aber so weit ich das verstehe, hebt er vor allem auf möglichen Munitionsmangel ab und nicht auf die vermuteten technischen Probleme? T.W.]“
Genau, Munitionsmangel und / oder Mangel an Aufklärungsmitteln, also Drohnen.
@TW
Am Munitionsmangel oder an der Aufklärung kann es nicht liegen:
– geschossen wird auf aufgeklärte Ziele (wenn gewirkt wird wurde etwas aufgeklärt)
– shoot and scoot bedingt automatisches Laden
– es werden innerhalb kürzester Zeit je nach Größe des Feuerraums und der Art der Ziele (vielleicht) zehn Gruppen geschossen (also z.B. bei zwei Geschützen 2 x 5 Schuß)
– man kann es so einrichten, daß alle Gruppen beinahe zur gleichen Zeit im Ziel sind
– Wirkradius, soweit erinnerlich, ca. 50m vom Einschlagpunkt, es gibt aber natürlich auch Annäherungszünder gegen abgesessenen Feind / weiche Ziele
@Kurpälzer: Dann sind sie definitiv mit nominiert für für die Armchair-General Glaskugel 2022. 😂😇
Nun, mir ging es darum dem Autor des Artikels wenigstens in einem Punkt recht zu geben: Der Tatsache, dass es Armchair-Generals gibt welche korrekte Prognosen abgeben. 😉
Denn die Ukraine gewinnt den Krieg spätestens dann, wenn sie gezwungen ist in den Partisanenkrieg zu gehen. Die jetzigen Anstrengungen konzentrieren sich darauf, dass es nicht so weit kommt. Und da sieht es gar nicht soo schlecht für die Verteidiger aus.
@AoR
Also zeit sich wieder mit dem Werk des Majors von Dach zu beschäftigen … 😎
https://de.wikipedia.org/wiki/Der_totale_Widerstand
Aufgrund moderner Überwachungstechnik ist aber sicher einiges hinfällig oder sehr riskant geworden. Davon ab: wie sind Anschläge auf Verwaltungsmitarbeiter (also Zivilisten) zu werten? Oder Angriffe auf Soldaten die von Personen in Zivilkleidung begangen werden? Würde RUS dann so vorgehen wie die USA im Irak und in Afghanistan, und wäre dies durch uns dann überhaupt zu kritisieren?
Wenn man den Thread etwas weiter verfolgt, kommt der Hinweis ( von einem UAF Krab Geschützführer) das nur für das Video manuell geschossen wurde. Ansonsten nutzen Krab und PzH2000 wohl den Autolader.
@Thomas Melber
Sorry das ich nochmal korrigieren muss. 1 Gruppe = 1 Geschoss pro Geschütz. In Ihrem Beispiel wären das 5 Gruppen
Das von TW bei Twitter genannte . Video vom Einsatz der PzH2000 läßt aber auch Fragen offen – (min) zwei Geschütze dicht nebeneinander und nach dem Feuerauftrag parkt man 100m weiter in der gedeckten Aufstellung?
Hö, @Melber!
Sowas dürfen sie nem Deutschen mit kurdischem Migrationhintergrund und lieberaldemokratischer Weltanschauung der unter Dienstleistungsüberwachung steht nicht geben. Nicht dass Erdogan heulend beim MAD anruft und Auslieferung beantragt /SCNR
Jetzt im Ernst, tatsächlich hat die CIA die Ukrainer die letzten Jahre für den Fall ausgebildet. Was da vermittelt wurde, keine Ahnung. Fakt ist, dass die Ukrainer den Schaum vor dem Mund haben. Ich meine es gibt eine UN-Resolution, welche den Fall regelt.