Ukraine/Russland/NATO – der Sammler am 3. April 2022 (Update: Russland zu Bucha)
Im russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine scheint eine weitere Front eröffnet: In Orten rund um die Hauptstadt Kiew, aus denen russische Truppen sich zurückgezogen haben oder vertrieben wurden, gibt es zunehmend Hinweise auf Gräueltaten und Menschenrechtsverletzungen russischer Soldaten. Die Kämpfe vor allem im Osten halten an. Der Sammler am 3. April 2022:
• Nachdem Ortschaften rund um Kiew wieder unter Kontrolle der Ukrainer gekommen sind, wurden dort ermordete – angesichts der Berichte über und Bilder von gefesselten und dann getöteten Zivilisten drängt sich dieser Begriff auf – Ukrainer gefunden, die zur zivilen Bevölkerung gehörten und keine Kombattanten waren. Die Berichte beruhen, das ist bedeutsam, nicht allein auf ukrainischen Angaben.
Aus dem Bericht der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch:
Human Rights Watch has documented several cases of Russian military forces committing laws-of-war violations against civilians in occupied areas of the Chernihiv, Kharkiv, and Kyiv regions of Ukraine. These include a case of repeated rape; two cases of summary execution, one of six men, the other of one man; and other cases of unlawful violence and threats against civilians between February 27 and March 14, 2022. Soldiers were also implicated in looting civilian property, including food, clothing, and firewood. Those who carried out these abuses are responsible for war crimes.
“The cases we documented amount to unspeakable, deliberate cruelty and violence against Ukrainian civilians,” said Hugh Williamson, Europe and Central Asia director at Human Rights Watch. “Rape, murder, and other violent acts against people in the Russian forces’ custody should be investigated as war crimes.”
Internationale Medien berichten vor allem aus Bucha bei Kiew, wo hunderte Bewohner von russischen Truppen getötet worden sein sollen. Aus dem Bericht von Reuters:
Dead civilians still lay scattered over the streets of the Ukrainian country town of Bucha on Saturday, three days after the invading Russian army pulled back from its abortive advance on Kyiv to the southeast. (…)
Residents said they had been killed by the Russian troops during their month-long occupation. (…) Bucha’s still-unburied dead wore no uniforms. They were civilians with bikes, their stiff hands still gripping bags of shopping. Some had clearly been dead for many days, if not weeks.
Das sind alles nur Momentaufnahmen, und auch nur aus einer Region, die inzwischen für westliche Journalisten wieder zugänglich ist. Die Berichte und vor allem die Bilder könnten allerdings auf die Stimmung und damit die politische Haltung im Westen Auswirkungen haben, auch wenn noch längst nicht alles nachprüfbar und belegt ist.
Ergänzung: Diese Tweets von Außenministerin Annalena Baerbock sind deswegen bedeutsam, weil sie quasi offiziell eine deutsche Einschätzung der Geschehnisse in Bucha und anderen Orten widergeben (ob und welche Konsequenzen das hat, ist dann wieder eine andere Frage):
Nachtrag: Die Bundesregierung veröffentlichte am Sonntagnachmittag dazu eine Stellungnahme von Bundeskanzler Olaf Scholz – im Wortlaut:
Furchtbare und grauen-erregende Aufnahmen haben uns an diesem Wochenende aus der Ukraine erreicht. Dutzende erschossene Zivilisten sind in Butscha entdeckt worden, einem Gebiet nördlich von Kiew, das bis vor wenigen Tagen vom russischen Militär kontrolliert worden ist. Straßen übersät mit Leichen. Notdürftig verscharrte Körper. Es ist von Frauen, Kindern und Alten die Rede, die unter den Opfern sind.
Diese Verbrechen des russischen Militärs müssen wir schonungslos aufklären. Ich verlange, dass internationale Organisationen wie das Internationale Komitee vom Roten Kreuz Zugang erhalten zu diesen Gebieten, um die Gräueltaten unabhängig zu dokumentieren. Die Täter und ihre Auftraggeber müssen konsequent zur Rechenschaft gezogen werden.
Der Krieg in der Ukraine befindet sich in der sechsten Woche – tausende unschuldige Ukrainerinnen und Ukraine sind ihm schon zum Opfer gefallen. Und das Töten geht unvermindert weiter. Ich fordere Russland auf, endlich in einen Waffenstillstand einzuwilligen und die Kampfhandlungen einzustellen. Es ist ein furchtbarer, ein sinnloser und ein durch nichts zu rechtfertigender Krieg, der viel Leid erzeugt und niemandem nutzt. Er muss aufhören.
Nicht im veröffentlichten Statement, aber vor TV-Kameras ergänzte Scholz diese Aussage:
Soeben im Kanzleramt: Bei einem kurzfristig anberaumten Kamera-Statement wiederholt Scholz wörtlich seine Pressemitteilung, fügt aber hinzu:
„Wir werden im Kreis der Verbündeten in den nächsten Tagen weitere Maßnahmen beschließen.“
Auch werde Deutschland weitere Waffen liefern.
— Andreas Kynast (@andikynast) April 3, 2022
(Die russische Reaktion aus Gründen der Übersichtlichkeit unten angehängt)
• Das britische Intel Update (bereits am gestrigen Samstagabend so veröffentlicht und am Sonntag wortgleich):
Over the last week, there has been a concentration of Russian air activity towards south eastern Ukraine, likely a result of Russia focusing its military operations in this area.
Despite ongoing Russian efforts to diminish Ukrainian air defence capability, Ukraine continues to provide a significant challenge to Russian Air and Missile operations. As a result, Russian aircraft are still vulnerable to short and medium range air defence systems.
Russia’s inability to find and destroy air defence systems has seriously hampered their efforts to gain broad control of the air, which in turn has significantly affected their ability to support the advance of their ground forces on a number of fronts.
• Das Morgenbriefing des ukrainischen Generalstabs (darin noch nicht enthalten Meldungen über angebliche neue Raketenangriffe auf Odessa am Sonntagmorgen):
The thirty-ninth day of the heroic resistance of the Ukrainian people to the russian military invasion began.
The armed forces a russian federation continue their armed aggression against Ukraine. The russian occupation troops are being withdrawn in some areas.
According to available information, the moral and psychological condition of a russian enemy personnel and the level of motivation remains extremely low. Commanders of various levels of the 3rd Motorized Rifle Division of the 20th All-Military Army of the Western Military District refuse to take part in hostilities. In addition, the military is writing massive reports of dismissals.
Personnel of the 2nd Battalion Tactical Groups of the 4th Military Base of the 58th All-Military Army of the Southern Military District refused to take part in hostilities on the territory of Ukraine. It is planned to return them to the points of permanent deployment.
To restore the loss of personnel, the russian leadership is campaigning for civilians to join the armed forces. Such activities are held both in the russian federation and in the temporarily occupied territories of Donetsk, Luhansk oblast and the temporarily occupied Autonomous Republic of Crimea.
Systematic violations of the requirements of International Humanitarian Law on the conduct of war continue. The russian occupiers continue to deploy weapons and military equipment in the immediate vicinity of the housing infrastructure of settlements, carry out filtration measures in temporarily occupied territories, commit violence against local residents, engage in looting and plundering.
On the territory of Donetsk and Luhansk oblasts, the defenders of Ukraine repulsed six enemy attacks, destroyed four tanks, six units of armoured vehicles and seven units of enemy vehicles.
The Air Force of the Armed Forces of Ukraine has hit 8 air targets the previous day: two planes, one helicopter, one UAV and four cruise missiles. Aircraft of the Air Force of the Armed forces of Ukraine continued to strike at enemy ranges, military equipment columns, and logistics centres.
• Das Morgenbriefing des russischen Verteidigungsministeriums (mit Angaben zu den neuen Angriffen auf Odessa):
Heute Morgen zerstörten hochpräzise see- und luftgestützte Raketen eine Ölraffinerie und drei Lager für Treib- und Schmierstoffe in der Nähe der Stadt Odessa, von denen aus eine Gruppe ukrainischer Truppen in Richtung Nikolaev mit Treibstoff versorgt wurde.
Russische Luftabwehrkräfte schossen zwei ukrainische unbemannte Flugzeuge in der Nähe der Dörfer Kudrjaschowka und Schurowka ab.
In der Nacht trafen die operativen und taktischen Flugzeuge der russischen Luftwaffe 51 ukrainische Militäreinrichtungen. Darunter: vier Gefechtsstände, zwei Abschussvorrichtungen für das Boden-Luft-Raketensystem Osa-AKM in der Nähe der Ortschaften Barwenkowo und Sloviansk, zwei Artilleriebatterien, zwei Mehrfachraketenwerfer, vier Felddepots für Raketen- und Artilleriewaffen und Munition in der Nähe der Ortschaften Konstantinowka und Krestischte sowie 32 Festungen und Gebiete, in denen die militärische Ausrüstung der ukrainischen Streitkräfte konzentriert ist.
Seit Beginn der speziellen Militäroperation wurden insgesamt 125 Flugzeuge und 88 Hubschrauber, 383 unbemannte Luftfahrzeuge, 221 Boden-Luft-Raketensysteme, 1.903 Panzer und andere gepanzerte Kampffahrzeuge, 207 Mehrfachraketenwerfer, 805 Stück Feldartillerie und Mörser sowie 1.781 Stück spezielle militärische Fahrzeugausrüstung zerstört.
• Update: Das russische Verteidigungsministerium nahm zu den Berichten über russische Gräueltaten in Bucha bei Kiew Stellung – und bezeichnete sie durchgängig als Fälschung (Übersetzung durch die auf Deutsch von der russischen Botschaft in Berlin veröffentlichte Fassung ersetzt):
Erklärung des russischen Verteidigungsministeriums zur Provokation des Kiewer Regimes in Butscha
Das Verteidigungsministerium der Russischen Föderation dementiert Anschuldigungen des Kiewer Regimes wegen angeblicher Tötungen von Zivilisten in Butscha (Region Kiew).
Bei allen vom Kiewer Regime veröffentlichten Foto- und Videoaufnahmen, die angebliche „Verbrechen“ russischer Soldaten in Butscha (Region Kiew) beweisen sollen, handelt es sich um eine weitere Provokation.
Während die Stadt unter Kontrolle der russischen Streitkräfte stand, war kein einziger Einwohner von jeglicher Misshandlung betroffen. Russische Soldaten brachten und teilten 452 Tonnen humanitäre Hilfe an die Zivilbevölkerung in der Region Kiew aus.
Während die Stadt unter Kontrolle der russischen Streitkräfte stand, erst recht danach und bis zum heutigen Tag konnten sich die Einwohner von Butscha frei in der Stadt bewegen und den Mobilfunk nutzen.
Die Ausfahrten aus Butscha wurden nicht blockiert. Alle Einwohner konnten die Stadt frei Richtung Norden, auch Richtung Republik Belarus verlassen. Gleichzeitig wurden die südlichen Stadtteile, darunter auch Wohngebiete, rund um die Uhr von ukrainischen Truppen aus großkalibriger Artillerie, Panzern und Mehrfachraketenwerfern beschossen.
Wir möchten ausdrücklich darauf hinweisen, dass alle russischen Truppen sich bereits am 30. März, am Tag nach den Präsenz-Gesprächen Russlands und der Ukraine in der Türkei, aus Butscha komplett zurückgezogen haben.
Am 31. März wurde zudem vom Bürgermeister von Butscha Anatoly Fedoruk in einer Videobotschaft bestätigt, dass sich keine russischen Truppen in der Stadt aufhielten. Dass Leichen von erschossenen Einheimischen mit zusammengebundenen Händen auf der Straße liegen würden, wurde von ihm jedoch keinesfalls angesprochen.
Daher ist es nicht verwunderlich, dass alle so genannten „Beweise für Kriegsverbrechen“ in Butscha erst am 4. Tag auftauchten, als Beamte des ukrainischen Sicherheitsdienstes und ukrainische TV-Medien in der Stadt eintrafen.
Besonders besorgniserregend ist es, dass alle Leichen, deren Bilder vom Kiewer Regime veröffentlicht wurden, nach mindestens vier Tagen nicht erstarrten, keine charakteristischen Leichenflecke hatten und in den Wunden nicht geronnenes Blut aufwiesen.
All das bestätigt unwiderlegbar, dass es sich bei den Foto- und Videoaufnahmen aus Butscha um eine weitere Inszenierung des Kiewer Regimes für westliche Medien handelt, so wie es auch mit der Geburtsklinik in Mariupol und in anderen Städten der Fall war.
• Separat von der Erklärung zu Bucha das Abendbriefing des russischen Verteidigungsministeriums:
Units of Donetsk People’s Republic troops, continuing their offensive, are fighting near Novobakhmutivka and Troitskoe.
The retreating units of the Ukrainian 25th Airborne Brigade suffered heavy losses near Novoselovka as a result of an artillery strike. More than 40 personnel and 7 units of equipment were destroyed.
The Armed Forces of the Russian Federation strike at the assets of the military infrastructure of Ukraine.
High-precision air-based missiles have destroyed large fuel depots in Kostantinovka, Nikolaev region and Slavuta, Rovno region, as well as in Ternopol. These facilities were used to supply fuel for Ukrainian troops in Nikolaev and Donetsk directions.
The strike on Balovnoe airfield, on the outskirts of Nikolaev, destroyed an aircraft park and a fuel storage facility.
The strike on Vasylkov military airfield in Kiev Region has knocked out the Airborne Warning and Control Centre and Air Defence of the Ukrainian Air Force.
During the day, operational-tactical and army aviation hit 42 military assets of Ukraine.
Among them: 3 anti-aircraft missile launchers, including 1 Buk-M1 and 2 Osa-AKM, 1 artillery battery, 2 multiple rocket launchers, 2 field depots of missile-artillery weapons and ammunition, as well as 8 strong points and areas of concentration of Ukrainian weapons and military equipment.
Russian Air Defence means shot down 3 Ukrainian unmanned aerial vehicles in the air near Krasnogorka and Grabovskoe.
In total, 386 unmanned aerial vehicles, 224 anti-aircraft missile systems, 1,918 tanks and other armored combat vehicles, 209 multiple launch rocket systems, 814 field artillery and mortars, as well as 1,789 units of special military vehicles of the Armed Forces of Ukraine were destroyed during the operation.
• Das Abendbriefing des ukrainischen Generalstabs:
russian invaders continue to conduct full-scale armed aggression against Ukraine. There is a connection with the beginning of the withdrawal of units of the Armed Forces of the russian federation from the Sumy region. Probably, the russian enemy, having not achieved the goal of the operation in some areas, decided to abandon the offensive in the Siversky and, in part, Slobozhansky directions.
The withdrawal of units of the occupying forces to the territory of belarus is coming to an end in the Siversky region. Any control, including radiation, by border guards of the republic of belarus is not carried out. The occupiers continue to export looted vehicles and other property from Ukraine to the republic of belarus without hindrance.
The situation in the Slobozhansky direction did not change significantly during the day.
In the Donetsk direction, the russian enemy is taking measures to regroup and strengthen the existing troops. Thus, the transfer of some units from the 37th separate assault brigade (Chernyakhovsk, Kaliningrad region) to the territory of Donetsk and Luhansk regions is confirmed.
The russian enemy continues to suffer losses in manpower and military equipment. Thus, in the area of the city of Kharkiv, thanks to the successful actions of units of the Armed Forces of Ukraine, a motorized infantry company from the 59th Tankr Regiment suffered significant losses.
It was established that the losses of this unit amounted to almost 80 percent of the personnel.
Due to significant personnel losses, about 25 servicemen of the 31st Separate Assault Brigade from Ulyanovsk refused to take part in the war with Ukraine and wish to resign.
In addition, Deputy Commander of the 83rd Separate Assault Brigade, Lieutenant Colonel Vitaliy Slabtsov, russian, was eliminated.
The enemy’s violation of international humanitarian law is confirmed daily by numerous civilian casualties in the liberated settlements. All facts are documented and submitted to international judicial institutions. War crimes do not have a statute of limitations, so justice is inevitable.
• Nachtrag: Angesichts der – auch hier – kursierenden falschen Behauptungen, die Ukraine habe internationalen Journalisten den Zugang zu Bucha und anderen Orten verwehrt, ein kurzer Hinweis auf die aktuelle Berichterstattung von AP:
Bodies with bound hands, close-range gunshot wounds and signs of torture lay scattered in a city on the outskirts of Kyiv after Russian soldiers withdrew from the area. Ukrainian authorities accused the departing forces on Sunday of committing war crimes and leaving behind a “scene from a horror movie.” (…)
Associated Press journalists saw the bodies of at least 21 people in various spots around Bucha, northwest of the capital. One group of nine, all in civilian clothes, were scattered around a site that residents said Russian troops used as a base. They appeared to have been killed at close range. At least two had their hands tied behind their backs, one was shot in the head, another’s legs were bound.
Den vermutlich nötigen Hinweis schreibe ich jetzt mal hier in die Kommentare: Es ist zu erwarten, dass die Berichte aus Bucha sehr schnell die auf den Plan rufen, die das von vorherein als anti-russische Propaganda abtun und/oder darauf hinweisen, dass andere Streitkräfte ja auch usw. Ich denke, auch wenn nicht alle Aspekte klar oder belegt sind, dass wir uns diese Stufe der Auseinandersetzung sparen können. Und da Russland auch in seinen offiziellen Erklärungen Organisationen wie z.B. das Internationale Kommittee vom Roten Kreuz als quasi gegnerisch einstuft, brauchen wir auch über die Kreml-Sicht auf nichtrussische Organisationen nicht detailliert zu debattieren.
Möglicherweise wird diese Brutalität auch dadurch angefeuert, dass der Kreml immer wieder die Ukrainer entmenschlicht und behauptet gegen “ ukrainische Nazis“ zu kämpfen. Und gegen “ Nazis“ scheint alles erlaubt. Es ist leider auch ernüchternd, dass im russischen Volk die Kreml-Propaganda oft kritiklos übernommen wird. Demian von Osten, ARD, hat russische Passanten zum Krieg und zur Zerstörung von Mariupol befragt, bei ihm auf twitter nachzulesen:
Umfrage auf der Uferpromenade in #Taganrog, Russland, 100 km von Mariupol entfernt. Einhellige Meinung: Die Ukrainer seien selber dran schuld, dass Mariupol so zerstört sei. Russlands Militär mache alles richtig und helfe den Ukrainern – denn es greife nur Militärziele an.
Man darf inzwischen davon ausgehen dass die Verbrechen an der Zivilbevölkerung System haben. Seit Jahrzehnten gibt es doch von russischen Einsätzen immer die gleichen Bilder und zwar aus weit verschiedenen Quellen. Was ist wahrscheinlicher, dass diese Vorfälle einfach normal für die russischen Streitkräfte sind oder dass die ganze Welt seit Jahrzehnten Fake-Nachrichten verbreitet?
Es handelt sich einfach um „völlig normale“ ethnische Säuberungen. Männer im kampffähigem Alter werden beseitigt, Häuser niedergebrannt, Ernten vernichtet, Frauen und Kinder vertrieben, voila, gewonnen.
Das einzige was nicht geklappt hat, dass die Opfer sich nicht mit der Opferrolle zufriedengeben und hart zurückkämpfen.
T.Wiegold sagt:
03.04.2022 um 9:38 Uhr
“ die Berichte aus Bucha “
Hier mal ganz klar festgestellt: niemand, der sich mit dem Russian Way of Warfare historisch mal etwas näher beschäftigt hat, wird sich über hohe Verluste, äußerst blutige Kriegsverläufe oder Exzesse u. Verbrechen wie in Bucha festgestellt, ernsthaft wundern.
Das sind wiederkehrende Muster.
Ja, es wird offensichtlich. Da wo Russland sich zurückzieht, hinterlässt es verbrannte Erde. Ob von oben angeordnet, oder ob es einfach nur im Chaos geschehen lassen wird, ist eher sekundär. Und auch wenn sich nicht alles bestätigt, sind es zweifelsfrei Kriegsverbrechen und das zunehmend systematisch.
Was ich aber dennoch kritisch sehe, ist die zunehmende Vermischung von Zivilisten und Kombatanten und wie wenig das im allgemeinen thematisiert wird.
Aufrufe an Zivilisten Molotows zu bauen und Truppenbewegungen zu per App zu melden bewirken nämlich genau das. Dass es immer mehr Tote ohne Uniform gibt, weil sich die russischen Truppen in Uniform von Zivilisten bedroht fühlen.
(relativiert natürlich aber in keiner Weise Vergewaltigungen und ähnlicher Terror, das hat damit nichts zu tun)
Es gibt immer mehr Berichte, wonach Russische Soldaten gezielt bei Zivilisten die Smartphones durchsuchen, eben nach Spionagefotos.
Da ist es schon grob fahrlässig, wenn man Zivilisten empfiehlt, sich eine Spionageapp zu installieren, um die Medien komfortabler zu übermitteln.
Oder direkt den offiziellen Telegramchatbot anzuschreiben. (https://t.me/evorog_bot) Genausogut könnte man diesen Menschen empfehlen sich eine Zielscheibe auf die Stirn zu malen.
Wenn, dann bitte Informationen melden, ohne offensichtliche Spuren zu hinterlassen. Per Webseitenformular im Inkognitomodus etwa.
Klare Instruktionen, alle gemachten Bilder nach Übermittlung zu löschen.
Aber keine Apps installieren und auch nicht über Telegram normal Bilder zu übermitteln, wo man den Verlauf nur schwer bis unmöglich rauslöschen kann (und wo Russland vielleicht sowieso mitliest).
Wenn kontakt mit dem Bot, dann wenigsten im „geheimen Chatmodus“, der keine offensichtlichen Spuren hinterlässet, aber das wird nicht empfohlen. (Jedenfalls lese ich nirgendwo etwas davon.)
So vermutet meine zynische Seite, dass hier fahrlässig eigene tote Zivilisten in Kauf genommen werden, für den verstärkten Propagandaeffekt. Mehr Repressalien gegen Zivilisten, bewirken mehr Auflehnung gegen den Besatzer. usw.
Es gibt ein Interview mit dem WELT-Reporter Alfred Hackensberger (vom 02.04.), der die von den Ukrainern befreite bzw. von den Russen verlassene Ortschaft Katjuschanka nördlich von Kiew besucht hat. Dort haben laut Hackensberger Einwohner berichtet, dass die russischen Streitkräfte in zwei Wellen in den Ort gekommen seien. Die erste Welle sind nach diesen Aussagen „professionelle“ Kampftruppen gewesen, die sich den Umständen entsprechend den Einwohnern gegenüber ordentlich verhalten hätten. Die zweite Welle – quasi als Besatzer – sind nach den Aussagen wohl eher Wehrpflichtige gewesen, 18, 19jährige junge Männer, und die hätten geplündert und sich aggressiv verhalten – von Morden oder körperlicher Gewalt gegenüber den Einwohnern berichtet Hackensberger allerdings nicht.
Soll es da wirklich noch Hemmungen für Waffenlieferungen des Westens geben? Alles UDSSR Material an die Ukraine.
Neues Zeug so viel wie möglich bestellen und anfangen Ukrainer dran auszubilden. Ja auch westliche Lieferslots zugunsten der Ukraine verschieben. Ganz ehrlich, besser können meine Steuern nicht aufgehoben sein. Würde bedingungslos ein paar deutsche Milliarden für Waffen an die Ukraine unterstützen. (Bei Hunderten Milliarden für Corona und 100 Mrd Sondervermögen für die BW sollte man da nicht knausern)
Die Ukrainer wussten wahrscheinlich einfach nur vor „uns“ was ihnen von russischen Besatzern droht.
Wie heißt es so schön: „Wenn der Schnee schmilzt, siehst du wo die S*****e liegt“ – mit dem Tauwetter und dem russischen Abzug offenbaren sich die Abgründe.
Die ersten Fotos in den sozialen Netzwerken sind schrecklich. Machen sowas „Staatsbürger in Uniform“? Welcher Wertekompass leitet diese Soldaten? Machen Putins Krieger so etwas auf Befehl oder sind sie schlicht noch schlechter zu kontrollieren, als bereits bekannt?
Wann ist eigentlich das Limit der rot-grün-gelben Regierung erreicht, unter diesen Bedingungen noch harte Euros an Russland zu zahlen? Welchen humanitären Preis darf der eigene Wohlstand haben? Es wird sich kaum um „Ausrutscher“ handeln und das künftige Material aus Mariupol und Co nicht besser werden …
@lukan: Einen gefesselten Menschen zu erschießen ist ein Kriegsverbrechen. Egal ob in Uniform oder in Zivil.
Das sind Gräueltaten.
Ich hatte mir damals überlegt ob ich kritisieren soll, dass eine Leve en Mass, also ein Volkssturm, seitens der Ukraine nicht mit der Fürsorgepflicht über Kreuz läge. Dann habe ich mich erinnert, was die Ukrainer über Russland und die Rote Armee wissen, sie waren ja ein Teil der Sovietunion.
Dieser Satz „Tot oder Freiheit, Freiheit oder Tot“ wurde von den Ukrainern mit Leben gefüllt. Denn sie wussten, entweder sie begrüßen die Russen mit Fahnen und Gesang oder sie werden ausgerottet. Da reicht es schon die Propaganda des Angreifers zu kennen und zu ahnen, welches Bild in den Köpfen einfacher russischer Soldaten bestand.
Daher Zustimmung an @Hohenstaufen. Ich habe zum Teil die Telegramkanäle zum Krieg angeschaut. Seit der ersten Woche waren dort Kriegsverbrechen zu vermuten.
P.S: Blick nach Mali und die Frage warum in Syrien die SDF wenig bis nichts mit Assad oder vieler Gruppierungen der Rebellen zu tun haben wollten: Entmenschlichung. Daher wie @Wait&C es unterstreicht, es ist ein Muster zu vermuten.
Jetzt müssten eigentlich UN/OSZE Ermittler mit den Ukrainern vorrücken und soviel Forensische Daten sammeln wie möglich.
Wenn es auch Jahrzehnte dauern möge, diese Täter müssen nach Den Hage. Da darf sich keiner sicher fühlen wenn er sich in Thailand am Stand aalt oder beruflich sonst wo auf der Durchreise ist.
MORD VERJÄHRT NICHT!
Wo ist denn die Grenze dessen, was der Westen bereit ist zu tolerieren?
Eine Bitte: Wenn ich wiederholt zur sachlichen Debatte aufrufe, gilt das für alle. Es kommt jetzt zum Teil eine Emotionalität rein, die keinem weiter hilft (und deswegen gebe ich auch einige Kommentare, mit sehr gegensätzlichen Aussagen/Meinungen/Haltungen, nicht frei).
Von wegen „russian way of warfare“ die Wehrmacht war im WK2 zu durchaus vergleichbaren Schandtaten bereit. Der gemeinsame Nenner liegt mE in der wachsenden Einsicht der Truppe, dass der jeweilige Krieg mit konventionellen Mitteln nicht mehr zu gewinnen ist. Dann liegt es nahe, sich besiegbare Feinde zu verschaffen und damit Erfolgserlebnisse.
@Hohenstaufen
„Es ist leider auch ernüchternd, dass im russischen Volk die Kreml-Propaganda oft kritiklos übernommen wird. Demian von Osten, ARD, hat russische Passanten zum Krieg und zur Zerstörung von Mariupol befragt, bei ihm auf twitter nachzulesen:
Umfrage auf der Uferpromenade in #Taganrog, Russland, 100 km von Mariupol entfernt. Einhellige Meinung: Die Ukrainer seien selber dran schuld, dass Mariupol so zerstört sei. …“
Taganrog?
Da werden in ~100-200 km Entfernung nur etwas weiter nordwestlich seit beinahe 8 Jahren – mal mehr, mal weniger intensiv – täglich Menschen getötet und Gebäude zerstört. Jeden Tag. Angesichts der langen Zeit träfe selbst die dümmste AgitPropButze auf einfach zu bearbeitenden Boden.
Für Andere, wie bspw. aktuell in St Petersburg, gibt es sowas hier:
https://youtu.be/FXVsB8_tnT8?t=115
[Es steht Ihnen frei, das russische Narrativ zu vertreten, der Angriffskrieg auf die Ukraine sei nur die aufgezwungene Notwehr gegen einen vorgeblichen „Genozid“ im Donbass. Wenn Sie das hier propagieren möchten, dann sagen sie das aber auch offen, statt es hintenrum hier reinzuwerfen. T.W.]
Eliot A. Cohen ist Professor an der Johns Hopkins University School of Advanced International Studies und Arleigh Burke Lehrstuhl für Strategie am CSIS. Von 2007 bis 2009 war er Berater des US-Außenministerium. Er schrieb schon am 21.3.2022 im Atlantic:
„…Die Beweise dafür, dass die Ukraine diesen Krieg gewinnt, sind reichlich vorhanden, wenn man sich nur die verfügbaren Daten genau ansieht:
„Das Fehlen russischer Fortschritte an der Front ist nur die Hälfte des Bildes, verdeckt durch Karten mit großen roten Klecksen, die nicht das widerspiegeln, was die Russen kontrollieren, sondern die Gebiete, durch die sie gefahren sind.
Das Scheitern fast aller russischen Luftangriffe, seine Unfähigkeit, die ukrainische Luftwaffe und das Luftverteidigungssystem zu zerstören, und die wochenlange Lähmung der 40 Meilen langen Versorgungssäule nördlich von Kiew sind suggestiv. …
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Die Berichterstattung hat diese Trends nicht immer betont. Wie Phillips P. O’Brien von der Universität St. Andrews‘ argumentiert: Bilder von zerbrochenen Krankenhäusern, toten Kindern und gesprengten Wohnblöcken vermitteln den Terror und die Brutalität dieses Krieges, aber sie vermitteln nicht seine militärischen Realitäten..
Um es ganz deutlich zu sagen: Wenn die Russen eine Stadt nivellieren und ihre Zivilisten abschlachten, ist es unwahrscheinlich, dass sie ihre Verteidiger getötet haben, die außergewöhnliche und effektive Dinge aus den Trümmern tun werden, um sich an den Eindringlingen zu rächen. …
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Die meisten Kommentatoren haben diesen Konflikt zu eng gesehen und ihn als ausschließlich zwischen Russland und der Ukraine dargestellt.
Wie die meisten Kriege wird er jedoch von zwei Koalitionen geführt, die in erster Linie, wenn auch nicht ausschließlich von russischen und ukrainischen Staatsangehörigen geführt werden….
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„Das größte Hindernis des Westens für die Annahme von Erfolgen ist jedoch, dass wir uns in den letzten 20 Jahren daran gewöhnt haben, unsere Seite als behindert, ineffektiv oder inkompetent zu betrachten. Es ist an der Zeit, darüber hinauszugehen und die Fakten zu berücksichtigen, die wir sehen können….“
http://www.theatlantic.com/ideas/archive/2022/03/ukraine-is-winning-war-russia/627121/
Tja, seitdem die Bilder gestern Nacht schon auf den Ukrainischen Medien verbreitet wurden, frage ich mich auch, wie lange der Westen Russland weiterhin noch entgegenkommen soll. Die Tatsache das wir weiterhin mit Euro und Dollar Rohstoffe aus Russland kaufen oder das Westliche Firmen sich nur halbherzig vom Russischen Markt zurückziehen, das neue Lieferkettengesetz kann nicht schnell genug kommen, spricht leider nicht für uns.
Es kommen zwar weitere Sanktionen hinzu, die mir aber immer noch nicht weit genug gehen. Das fängt dabei an, das wir unverzüglich aufhören sollten weiterhin Öl und Kohle aus Russland zu beziehen und dann auch auf der EU Ebene viel weitergehen sollten.
Ich kann es auch nicht mehr hören, nur von Putins Krieg zu lesen in den Medien, das hier haben Russische Soldaten verursacht und wie man in einigen Umfragen ja auch vernehmen kann, steht die Russische Bevölkerung auch hinter der Regierung. Die Sanktionen sollten viel weiter in die Breite gehen, wie lächerlich das Augenblicklich ja aussieht, kann man gut beim SWIFT sehen. Wir schützen nicht nur die 2 großen Banken wegen den Rohstoffhandel, sondern lassen auch all die anderen Hunderte von Russische Banken in Ruhe, die weiterhin das System benutzen können.
Das UK jetzt laut der Englischen Presse nun auch Schiffsabwehrwaffen an die Ukraine liefern will, ist richtig so. Wie sollten in der Hinsicht anfangen, viel weiter zu gehen. Es stehen in der EU etliche modernisierte ehemalige Sowjetische System herum. Von S300 bis zum T72 kann vieles noch geliefert werden, was dort ohne weitere ohne komplizierte Ausbildung benutzten werden könnte.
Auch wenn es sich noch um ein Kriegsgebiet handelt, vielleicht wäre es jetzt ja auch sinnvoll neben Waffen auch Material für forensische Untersuchungen an die Ukraine zu liefern und bei den Ermittlungen zu helfen, zB durch Ausbildung ukrainischer Ermittler oder eben verstärktes Engagement Deutschlands in Den Haag und anderen Stellen/Organisationen. Weiß jemand ob die EU/Bundesregierung in der Hinsicht schon reagiert haben oder es planen?
Je mehr ich darüber nachdenke, desto dümmlicher erscheinen mir die russischen Taten. Das Brüdervolk-Narrativ liegt auf Generationen in Trümmern. Die ukrainischen Verteidiger werden neu motiviert. Die internationalen Reaktionen neu angefacht. Selbst wohlwollende Beobachter, wie China oder Indien, können diese Art der Kriegführung nicht gut heißen. Und das in der Fläche als „false flag“ oder westliche Märchen zu verkaufen, funktioniert ebenso nicht.
Unerfahrene, geschockte und traumatisierte Invasoren, die überall Feinde sehen und Rache für erlittene Verluste nehmen? Ein geplanter Genozid wäre ja bei diesen chaotischen Truppen sicherlich mitgehört worden. Die katastrophale Disziplin entlässt natürlich keinen aus der Verantwortung. Schon gar nicht unsere Politik.
@ Hohenstaufen
Wie der Hausherr schon festgestellt. lassen wir die Spekulationen, bis Klarheit darüber herrscht, was da wirklich vorgefallen ist. Das jeder Fall von bestätigten Greueltaten für die Russen ein PR Desaster darstellt, darüber herrscht, denke ich, Einigkeit. Ich bin allerdings pessimistisch, dass Kriegsverbrechen für die Verantwortlichen Folgen haben werden.
AoR sagt:
03.04.2022 um 12:12 Uhr
„Dann habe ich mich erinnert, was die Ukrainer über Russland und die Rote Armee wissen, sie waren ja ein Teil der Sovietunion. “
Ja, die Ukrainer wissen viel über Russland Sowjetunion und so.
Bekanntlich u. nachgewiesenermaßen waren ja an Kriegsverbrechen / Vergewaltigungen etc. z. B. im Zweiten Weltkrieg nur ethnische Rrussen beteiligt.
Bitte auch die Kirche im Dorf zu lassen.
Einen Krieg ohne (Kriegs-)Verbrechen hat es nie gegeben und wird es nie geben. Einzig der Umgang der Führung mit Ihnen macht den Unterschied: werden sie geahndet? toleriert? Oder sind sie Teil der Strategie? Leider steht zu fürchten, dass in der Ukraine (wie auch in Jugoslawien in den 1990er Jahren) letzteres der Fall ist, das Stichwort hierzu ist die bereits genannte „Entmenschlichung.
Zwei interessante Artikel zur erwartenden Flüchtlingsdynamik in Afrika:
Beide leider hinter Bezahlschranke. Soll keine Werbung sein.
-„Massiver Anstieg – Neben Ukraine-Flucht wächst auch sonstiger Asylzuzug in EU'“
-„„Hunger als Waffe“ – wie der Ukraine-Krieg die Flucht aus Afrika forciert“
[Trotzdem wäre die Nennung der Quelle hilfreich. T.W.]
@AoR
„Einen gefesselten Menschen zu erschießen ist ein Kriegsverbrechen. Egal ob in Uniform oder in Zivil. “
In dem Falle hier, Zweifellos.
Aber das war ja nicht mein Punkt, sondern der, dass wenn man Zivilisten aufruft, sich als Zivilisten am Krieg zu beteiligen, zunehmend Zivilisten auch allgemein zu Zielen werden.
Es ist Zivilisten ja möglich, regulär als Partisanen aufzutreten und sich am Kampf zu beteiligen. Durch Uniform, Armbinde oder offenes tragen der Waffe.
Das schafft Transparenz und Klarheit, auch für die Gegenseite. Aber wenn die Strategie ist, Kampfeinheiten mit der Bevölkerung verschmelzen zu lassen, dann hat der Feind nur noch die Wahl gegen die Bevölkerung vorzugehen. Bei den Hamas etwa, wird das zurecht als Gebrauch menschlicher Schutzschilde kritisiert.
Die Ukraine braucht nun dringend auch gepanzerte Fahrzeuge ,
In Deutschland stehen 52 FlkPz vom Typ Gepard mehr oder weniger zur Verfügung, auch wenn sie veraltet sind könnten sie der Ukrainischen Armee große Dienste leisten. Kaufen , überholen , aufrüsten und so schnell wie möglich ausliefern. Das waren und sind nicht die letzten Kriegsverbrechen der Russen. Wir brauchen noch härtere Sanktionen und mehr Waffen für die Ukraine.
Das unsere Sanktionen Wirkung zeigen beweist ja der verzweifelte Versuch Putins uns jetzt über die ISS zu erpressen. Was passiert eigentlich wenn der seine Drohungen wahr macht , werden dann die nicht russischen Teile wieder abgetrennt und gegebenenfalls in sicherer Entfernung “ geparkt“ ?
Die Kriegsverbrechen der Russen wundern mich gar nicht haben sie doch schon in Afghanistan Krieg gegen Frauen und Kinder geführt als sie merkten sie können die Mudschaheddin nicht besiegen. Mir sind da noch als Spiel getarnte Bomben in Erinnerung
@ A. Meinheit
Können Sie einen Hinweis darauf geben, wo das Interview zu finden ist, ohne es direkt zu verlinken?
Für mich hört es sich so an, als seien die „zweite Welle“ Rosgvardia-Truppen gewesen.
@ lukan
Ich denke, Sie haben recht mit Ihrer Beurteilung. Auch die Veröffentlichung solcher Informationen…
https://www.independent.co.uk/news/world/europe/russian-soldiers-poisoned-civilians-izium-b2049955.html
… durch den ukrainischen Geheimdienst scheint mir kaum einen anderen Zweck erfüllen zu können (die Wahrscheinlichkeit, dass die Geschichte wahr ist, halte ich für gering) als Racheaktionen gegen Zivilisten geradezu zu provozieren.
Die schrecklichen Bilder von Tod und Zerstörung werden mit jedem zurückeroberten Dorf/Stadt noch weiter zunehmen. Dies wird sich auf die Wahrnehmung des russischen Zerstörungskrieges in der westlichen Welt auswirken aber kaum in der russischen Wahrnehmung ankommen, denn dazu ist die Propagandablase dort zu perfekt ausgebildet.
Die Ukraine braucht jetzt aber ein anderes Waffenset um den Druck aufrecht zu erhalten und die in der Tiefe des Raumes befindlichen Waffensysteme angreifen zu können. Die weitreichenden Systeme sind aber wohl noch nicht ausreichend verfügbar um russische Luftüberlegenheit und Feuerkraft der Artillerie zu brechen.
Ohne entsprechende Fähigkeiten wird es schwierig werden das Blatt zu wenden.
Ich befürchte weitere Wochen und Monate im Stellungskrieg.
@Hohenstaufen über die Zustimmung der russischen Bevölkerung ist schwer ein Bild machen. Auf Grund der neusten Straftatbestände kann alles andere als Zustimmung ins Gefängnis führen. Russland ist eine Diktatur, da sagt man nicht irgendwem hergelaufenen seine ehrliche Meinung. Es gibt Hinweise das die Propaganda funktioniert aber das ist so wie mit der modernen russischen Armee, es kann auch eine Täuschung sein.
@lukan:
Ein Zivilist ohne Waffe bleibt doch Zivilist oder nicht?
Selbst wenn er russische Teuppenbewegungen filmt, meldet, hochladen sollte macht ihn das wohl noch nicht zum Kombattanten und ohne Waffe in der Hand könnte man ihn immernoch festnehmen.
Ich habe auch noch keine ukrainischen Kampfeinheiten in den Siedlungen gesehen, eher direkt am Eingang einer Siedlung und natürlich viel beim Helfen der Zivilbevölkerung. Soldaten die alte Omis und Kinder über zerstörte Brücken tragen sind dann legitime Ziele?
Was ich aber zuhauf sehen konnte sind RUSSISCHE Einheiten, die sich gezielt mit ihren Panzern dicht an Häusern „verstecken“. Die werden dann oft auf diesen Videos von gezielten Artellerieschlägen zerstört. Warum können das nur Ukrainer so präzise? (Respekt für die Ukrainer)
Auch ein Munitionslager der Russen in einer Süßigkeitenfabrik konnte man schon bewundern.
(Das Gewerbehallen zweckentfremdet werden finde ich noch als „in Ordnung“.)
@lukan sagt: 03.04.2022 um 14:57 Uhr
„Bei den Hamas etwa, wird das zurecht als Gebrauch menschlicher Schutzschilde kritisiert.“
Was ist das denn für ein wirrer Vergleich? Die Hamas wird deswegen kritisiert, weil sie militärische und politische Gefechtsstände in Zivilgebäuden unterbringt und damit diese Zivilgebäude zu einem legitimen militärischen Ziel macht.
Partisanenkämpfe hingegen begehen zwar Straftaten und könnten deswegen durch RUS Gerichte belangt werden, aber damit verwirken sie keinesfalls ihr Recht auf einen ordentlichen Prozess und zudem machen sie damit überhaupt nicht und gar nicht und noch nicht einmal ansatzweise den Rest der Zivilbevölkerung zu einem legitimen militärischen Ziel.
@TobyR:
Gegenvorschlag für eine solche Meldung:
Russische Soldaten motivieren lieber ihre abgelaufenen EPAs zu essen als zu rauben und zu stehlen.
Aber die bösen Ukrainer wollen die Russen natürlich in die Falle locken, dass die Russen sich an Zivilisten rächen.
Kleine Nachfrage: Ich dachte die ukrainische Soldaten töten massenweise Ukrainer, um die Russen schlecht da stehen zu lassen, vor allem die von Asow, die ja auch Mariupol vollkommen zerstört haben…..
Könnte Spuren von Sarkasmus….
@Lukan
Ob es grob fahrlässig ist, als Zivilist eine Spionageapp zu installieren, müssten Experten beantworten. Wer einen Molotowcocktails-Cocktail wirft, wird für uns beide zum Kombattanten. Aber bei einer App? Ist eine unbewaffnete Aufklärung mit dem Status eines Kombattanten gleichzusetzen? Persönlich tendiere ich zu nein, habe aber wie gesagt leider keine Ahnung.
Aber:
„Kombattanten dürfen für ihre bloße Teilnahme an rechtmäßigen, im Auftrag ihres Staates geführten Kampfhandlungen nicht bestraft werden. Im Falle der Gefangennahme erhalten alle Kombattanten den Kriegsgefangenenstatus.“
„Im Zweifel gilt eine Person als Zivilperson.“
„Zivilpersonen verlieren durch die unmittelbare Beteiligung an kriegerischen Schädigungshandlungen den Schutzstatus von Zivilpersonen und dürfen als militärische Ziele bekämpft werden, solange und soweit sie sich gleichwohl an den Kampfhandlungen beteiligen“
(Quelle: http://www.bmvg.de/de/themen/friedenssicherung/humanitaeres-voelkerrecht)
Jetzt stellt sich die Frage, ob eine App eine unmittelbare Beteiligung ist und ob Fotos eine Kampfhandlung darstellen. Meines Erachtens erneut: Nein.
Eventuell erklärt die Praxis der russischen Kameradenschinderei (Dedowschtschina) einen Teil der Brutalität. Ich hatte mal Kontakt zu einem älteren Spätaussiedler, der mir die Details ersparte, „Mutproben“ und Schikanen allerdings mitunter als lebensgefährlich erachtet hatte. Vor gut zehn Jahren haben sich darum noch 91 Prozent (!) der russischen Wehrpflichtigen um den Wehrdienst gedrückt – dank echter oder erkaufter Atteste, legaler oder illegaler Rückstellungsgründe, Auslandsaufenthalten oder Bestechung beim Kreiswehrersatzamt (Siehe: Adomeit, Hannes 2010: Russische Militär- und Sicherheitspolitik; in: Pleines, Heiko / Schröder, Hans-Henning (Hrsg.) 2010: Länderbericht Russland. BpB. S. 264f.).
@TobyR
Youtube / WELT Nachrichtensender / Videos / dritte oder vierte Zeile
https://www.youtube.com/watch?v=0dGzRysbMYQ
Ret. general Wesley Clark warns Putin stalling to distract West from his real objective
https://www.youtube.com/watch?v=vpKcJaje-mo
Ret. Lt. Gen. Mark Hertling Military analyst: Putin exhibits every quality of ‚toxic leadership‘
Ich denke niemand ist gedient jetzt die Gräuel zu einer weiteren Eskalation heran zuziehen.
Moralin hilft jetzt nicht und wird nur in einer Verlängerung des Mordens münden.
Eine weitere Unterstützung mit Material ist ohnehin hinreichend legitimiert und sollte höchstmöglich erfolgen, direkte Unterstützung ist schlicht aber nicht möglich.
Es bedarf zügig Frieden, erst mit etwas Abstand ist eine Aufarbeitung möglich.
Bitter aber realistisch.
Nachdem die Weiterleitung von 56 ex-NVA Pbv-501 (BMP 1 Derivat) von Tschechien an UKR offenbar läuft: „Just today, German authorities announced that they had cleared a planned transfer of 56 Pbv-501 infantry fighting vehicles, which are upgraded …“ siehe
https://worldnewsera.com/automobile/ukraine-situation-report-czech-republic-to-transfer-56-upgraded-bmp-1-armored-vehicles-to-ukraine/ drohen neuerlich Sofortentscheidungen:
Robin Alexander in „Welt“
Kiew bat Verteidigungsministerin Lambrecht um 100 Schützenpanzer vom Typ Marder. Die Bitte wurde zunächst abgelehnt. Zugleich verweist die Ministerin auf das Kanzleramt – und gibt plötzlich die strikte Geheimhaltung auf. … Eine offizielle Antwort fehlt offenbar noch.
Genug „frische“ SPz von Modell 1A5 sind verfügbar, seit einer Woche ist L92 komplett auf Puma umgerüstet, ähnliche Rüstlage bei PzGrenBtl 33.
Die evtl Lieferung von Mardern hätte jedoch eine andere Qualität als jene von BMP 1 aus ursprünglich Sowjetzeiten. Abgesehen von „NATO-SPz vs Sowjet-Ära-BMP“ bedarf es im Fahrzeugbereich einer zeitintensiven Erstausbildung. Aus eigener Erfahrung, der 20mm Turm mit Scheitellafette wird nicht „mal eben so beherrscht“.
Da der Marder ausschließlich von DEU PzGrenTr genutzt wird, die Ausbildung also in Munster an der Panzertruppenschule, vermag ich mir nicht vorzustellen.
@all
Die Stellungnahme des russischen Verteidigungsministeriums zu den Berichten aus/über Bucha oben nachgetragen.
Bezgl. Obermaat 63
1. Gepard würden wir in erster Linie selber wieder für den Schutz unserer mobilen Einheiten benötigen im Tiefst/Tiefliegerbereich da Radargestütztes Bekämpfen auch autonom möglich. Ebenso wegen der schnellen Verlegbarkeit auch zusammen z.B. mit Leopard 2 im Feld. (Mantis) auf Boxer ist derzeit ein Kuriosum wegen der fehlenden Steifigkeit des Fahrgestells. Auf Kettenfahrgestell wäre hier die bessere Lösung! 100% ige Feldfähigkeit fehlt ebenso, usw.
2. Die Ausbildung auf Gepard sowie die dazugehörige Infrastruktur/Instandsetzung ist nicht mal kurz in 1. Woche möglich.
3. Aufgrund der Guerillataktiken der Ukrainischen Armee ist die Bekämpfung im Tieffliegerbereich mit Stinger/Strela die optimalere Lösung.
4. Schade, dass auch FlaRakSys Roland von den Herren Schäuble/zu Guttenberg/Schröder damals mit dem Rotstift bearbeitet worden ist. Wurde bis 1994 in der BW für Abermilliarden von Steuergeldern eingeführt und dann hastig ausgemustert, da ja Herr Putin so ein netter Kerl war und Russland keine Bedrohung mehr darstellte…
@Florian
Wenn der Zivilist aber somit Beiträge zur (UKR) Operationsführung liefert? Wie z.B. auch ein uniformierter Aufklärer oder Fernspäher, der natürlich bekämpft werden darf? Letztere sind natürlich ebenfalls bewaffnet und dürfen sich wehren.
Was, wenn vorab in den „besetzten“ Gebieten Kriegsrecht verhängt wurde mit angekündigter Sanktionierung von „feindlicher Agententätigkeit“?
Davon ab: dieses Problem hatten wir in AFG ja auch mit den Zivilisten, die die Bewegung von Patrouillen verfolgt und gemeldet haben.
Heilige…
Wer da nach einem Waffenstillstand fragt hat echt den Schuss nicht gehört (Formulierung so beabsichtigt).
Ehrlich gesagt bin ich nicht verwundert, dass diese Verbrechen auch in der Ukraine passieren. Syrien lässt grüßen. Nur jetzt vor unserer Haustür.
Und wenn man sich in Syrien noch wegducken konnte, dann ist es nun wirklich an der Zeit, zu handeln.
Wenn wir uns selbst nicht direkt einmischen können / wollen: Liefern, was das Zeug hält. Nicht über die Rechnung nachdenken. Jetzt muss Geld zurückstehen. Auch für künftige Generationen: die haben mehr davon, wenn wir jetzt das Geld gut entsprechend unseren Werten anlegen anstatt auf einer schwarzen Null zu bestehen. Und deswegen auch: Mehr Hilfe für alle, die weg von Gas und Öl wollen. Muss ja keine Subvention sein, vielleicht tut es ja auch ein Null Prozent Kredit für Investitionen. Und zur Not friere ich auch. Habe ich schon oft genug gemacht.
Gestoppt wird dieser Wahnsinn erst, wenn die territoriale Unversehrtheit der Ukraine wiederhergestellt ist.
Hat jemand einen Brief an die MdB als Vorlage?
@Lukan
Sehr wichtiger Aspekt. Das Kriegsvölkerrecht und die Hager Landkriegsordnung werden zunehmend obsolet. Kriegserklärungen gibt es nicht mehr etc. Da das jus ad bellum praktisch nicht mehr existiert, ist jeder Krieg ein Verbrechen und ein Kampf Gut gegen Böse, mit der Folge dass das jus in bello nicht mehr interessiert. Keine gute Entwicklung seit 100 Jahren
@KPK
Wie bei allem westlichen Großgerät müßte die gesamte Logistik inkl. Ersatzteile ebenfalls in die UKR gebracht, sowie natürlich die Ausbildung von InstPersonal durchgeführt werden. Mun u.a. ist ebenfalls nicht UKR Standard. Und die Fzg. müßten auch zurück gebaut werden (Funk, u.a.).
Die UKR kann sich solches Gerät am Markt beschaffen (also: kaufen), der Link wurde ja bereits gepostet.
Davon ab bin ich der Ansicht, daß die Bw b.a.w. das Material behalten sollte um ggf. relativ kurzfristig einen Aufwuchs mit Material hinterlegen zu können.
@Lukan Du schreibst: „Aufrufe an Zivilisten Molotows zu bauen und Truppenbewegungen zu per App zu melden bewirken nämlich genau das. “
Das alleinige Bauen von Molotows unterscheidet sich rechtlich erstmal nicht von der Arbeit in einer Munitionsfabrik in Kriegszeiten. Ist rechtlich der Herstellung von Waffen und macht den Zivilisten nicht zum Kombatanten.
Die App – da müsste man fragen ob die Verwendung von Smartphones schon in die eingängige Rechtssprechung (Haager Landkriegsordnung/ Genfer Konvention) eingegangen ist und wo und ab wann eine Datenübermittlung die Rechte eines Nichtkombatanten überschreitet.
Ansonsten bleibt: egal ob die russischen Truppen die Zivilisten gefürchtet haben oder nicht, es bleiben Nichtkombatanten.
@Werner 69 sagt: 03.04.2022 um 14:29 Uhr
Und was wollen Sie mit Ihrer Aussage jetzt relativieren?
Weil vielleicht im WK 2 auch Ukrainer an Kriegsverbrechen beteiligt waren, sagt das zu den jetzigen Kriegsverbrechen genau was aus?
Doch nur, daß die Menschheit nichts dazu gelernt hat. Sonst – nichts.
Das ist genauso relativierend nichtssagend wie ähnliche Vergleiche anderer Kommentatoren mit Kriegsverbrechen der Wehrmacht.
Vielleicht lassen Sie in zukünftigen Kommentaren bei Vergleichen einfach die Kirche im Dorf?
@Klaus-Peter Kaikowsky (KPK)
33 war nie mit Marder ausgerüstet. Es sind aber ja bekanntlich 200 Stück bei Rheinmetall auf dem Hof, in einem einheitlichen 1A3 Stand und keine wilder Mischung wie bei uns. Die wären wohl interessanter für eine Lieferung an die Ukraine.
Der Marder wird auch nicht ausschließlich von Deutschland genutzt aber ich halte Chile, Jordanian und Indonesien jetzt nicht für naheliegende Ausbildungsort.
Sie sehen es als unwahrscheinlich dass Ukrainer in Deutschland ausgebildet werden aber wieso.
Es gibt Turmtrainer und AGSM sowie mit abstrichen auch AGPG zur Ausildung in Munster und in der Fläche bei den 4 Marder Btl. Da ließe sich schnell eine entsprechende Menge ausbilden….man muss es nur wollen.
@ Küstengang01 um 12:18 Uhr
1. RUS hat die weitere Stationierung von OSZE- Beobachtern abgelehnt bzw. einer Mandatsverlängerung nicht mehr zugestimmt. Zumindest entlang der alten Kontaktlinie wird es (einstweilen?) keine internationalen Beobachter mehr geben.
2. Der Internationale Strafgerichtshof (IStGH) in Den Haag bereitet derzeit Untersuchungen vor, um Kriegsverbrechen aufzuklären.
Ggf. und wahrscheinlich wird in Kürze ermittelt und folglich angeklagt werden.
Da RUS (wie USA) den IStGH nicht anerkennt, wird es eigene Staatsangehörige auch nicht ausliefern. Trotzdem können auch gg höchstrangige Vertreter Anklagen erhoben werden.
Sollte es so kommen, wird das die europ. Beziehungen zu RUS in einer Post- Konfliktphase belasten und erschweren.
@ Florian
Wenn ein Soldat nur aufklärt und Zieldaten liefert, ist er für Sie in dem Augenblick kein Kombattant?
@ Dominik
Ich habe keine Ahnung, was Sie hier sagen wollen. Die Meldung wurde laut Quelle (und der Independent ist ja jetzt kein Revolverblatt) vom ukrainischen Geheimdienst verbreitet. Welchen Zweck soll diese Verbreitung denn Ihrer Meinung nach erfüllen? (Also jetzt abseits von Albernheiten.)
@KPK
Das ist ja genau das Problem:
Jeder mit Sachverstand weiß, dass die (oder einige gewichtige) Forderungen und Wünsche von der Ukraine aus völlig illusorisch sind. Eben aus den genannten Gründen wie Ausbildungvorlaufzeiten oder auch weil die genannten Geräte eben zu hochklassig wären und Russland mit Sicherheit da schon über inoffizielle Wege genau gesagt hat was NICHT geht. (Beispiele wären Eurofighter oder Patriot als Rüstungshilfe an die Ukraine mitten im Krieg)
Wurde ja auch schon kommuniziert, dass zum Beispiel ukr. Flugzeuge nicht von NATO Flugplätzen aus operieren sollen. Das sind alles rote Linien von Russland gezogen und WIR (BRD/NATO) sind nicht bereit diese Linien zu überschreiten. Das ist aber unsere Entscheidung.
Jetzt gibt es 2 Alternativen:
1. Entweder die Politiker in Kiew sind dumm und schlecht beraten, weil sie diese illusorischen Wünsche stellen (unwahrscheinlich)
oder
2. Die wissen ganz genau, dass diese Wünsche nicht erfüllbar sind und stellen diese trotzdem öffentlich auf.
Dann weiß man aber, dass die ukr. Politik genau eine Sache damit erreichen will:
Ein offizielles NEIN von BRD und/oder NATO
und das kann nur eine logische Schlussfolgerung haben:
Man will mit diesem NEIN eine Debatte in BRD/NATO anstoßen um so die aktuelle offizielle Positionierung innerhalb der BRD und/oder NATO zu ändern (von innen heraus durch innenpolitischen Druck)
DAS finde ich extrem unehrlich von der Ukraine heraus.
Ja, die sind im Krieg und ja die benötigen Unterstützung.
Aber Nein, es ist nicht in Ordnung wenn man so mit seinen Unterstützern umgeht und so hinterm Rücken diese Art von Diplomatie fährt. Das ist ja ein absichtliches zur Schau stellen seines Unterstützers und seiner Unterstützer.
> Das UK jetzt laut der Englischen Presse nun auch Schiffsabwehrwaffen an die Ukraine liefern will,
> ist richtig so.
Die Ukraine muss dringend befähigt werden alle Aggressionen Russlands zu kontern.
Ich sage seit Tag 3 der Invasion dass man der Ukraine ALLES liefern sollte was sie benötigt und was lieferbar ist. Egal was, Taurus, PzH2000, F-35, meinetwegen Low Orbit Ion Cannon oder Nuclear Share, meinetwegen mit einschränkendem Caveat. Zwei Batterien Pershing würden Putin mehr zu denken geben als 1.000.000 Tote.
Jede Zurückhaltung in einem derartigem Krieg führt nur zu einer Verlängerung des Leidens.
Es sollte möglich sein, zumindest einige der Behauptungen des russischen Militärs zu überprüfen.
Als Einfachstes sollte die Frage beantwortet werden: Waren wirklich bereits am 30.03. alle russischen Kräfte dort abgezogen?
Auch sollte es nicht schwer sein, die Behauptung zu überprüfen, dass das Mobilfunknetz während der russischen Besatzung der Stadt verfügbar war.
Dass der Bürgermeister die o.g. Äußerungen getätigt hat, lässt sich am Leichtesten überprüfen. Ergebnis: Ein „Ja, aber!“
https://www.pravda.com.ua/eng/news/2022/04/1/7336396/
(Also, er hat das gesagt, aber es gab auch widersprechende Meldungen, und inwieweit er bei der „Siegesmeldung“ einen Überblick über das Geschehen im Stadtgebiet hatte, sei ohnehin dahingestellt.)
Für die Aussagen bzgl. der Leichen bräuchte man forensische Inaugenscheinnahme möglichst von unabhängiger Stelle. Ob das allein anhand des Bildmaterials möglich ist, weiß ich nicht.
Eine unabhängige Untersuchung erscheint in jedem Falle geboten.
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Genfer_Konventionen
„Personen, die sich feindseliger Handlungen schuldig gemacht oder Spionage beziehungsweise Sabotage betrieben haben, oder dessen verdächtigt werden, stehen nicht unter dem vollen Schutz des Genfer Abkommens IV, wenn dies die Sicherheit der gegnerischen Seite beeinträchtigen würde. Sie sind jedoch unter allen Umständen menschlich zu behandeln. Sobald es die Sicherheitslage zulässt, sind ihnen alle aus dem Abkommen resultierenden Rechte und Privilegien zu gewähren“
Sicher, theoretisch ist ihnen Schutz und ordentliches Verfahren zu gewähren. Aber mal ehrlich, was passiert wohl in Mariupol, wenn die eingeschlossenen Verteidiger einen Zivilisten erwischen, der ihre Positionen an die Russen meldet?
Kurzer Prozess vermutlich. Das ist Krieg in der Realität.
Und da halte ich sehr wenig davon, wenn man unbedarfte Zivilisten auffordert ins offene Messer zu laufen, ohne wenigstens minimale Schutzhinweise.
Ebenso die Molotowcoctails.
Damit unkoordiniert gegen einen modernen Kampfpanzer? Das ist Selbstmordattentatskategorie. Und mitten im Wohnblock, mit zwangsläufigen Kollateralschäden.
Militärischer Nutzen, gering. Propagandaeffekt: groß
Das ist natürlich nicht das gleiche wie Menschliche Schutzschilde, aber hat den gleichen Effekt.