Bundesregierung scheint zur Genehmigung von Gepard-Flugabwehrsystemen für Ukraine bereit

In die Debatte über die Lieferung schwerer Waffen aus Deutschland an die Ukraine kommt Bewegung: Unmittelbar vor einer Konferenz westlicher Staaten zur Unterstützung der Ukraine auf dem US-Luftwaffenstützpunkt Ramstein wurde bekannt, dass die Bundesregierung die Weitergabe ausgemusterter Gepard-Flugabwehrsysteme genehmigt haben soll. Geliefert würden sie von der Herstellerfirma Krauss-Maffei Wegmann.

Über die Genehmigung berichteten die Deutsche Presse-Agentur und die Süddeutsche Zeitung am (heutigen) Dienstag; aus der  zusammenfassenden Meldung von tagesschau.de:

Die Bundesregierung will nach Informationen der Nachrichtenagentur dpa und der „Süddeutschen Zeitung“ eine Lieferung von Panzern aus Beständen der Industrie an die Ukraine erlauben. Dazu soll der Rüstungshersteller Krauss-Maffei Wegmann (KMW) grünes Licht erhalten, um technisch aufgearbeitete „Gepard“-Flugabwehrpanzer aus früheren Beständen der Bundeswehr verkaufen zu können. Eine entsprechende Entscheidung wurde nach diesen Informationen im Grundsatz getroffen.

Eine offizielle Bestätigung gibt es bislang noch nicht. Die mögliche Lieferung der Flugabwehrsysteme war bereits seit Wochen im Gespräch: KMW hatte die Gepard angeboten. Dass eine mögliche Genehmigung jetzt bekannt wird, dürfte auch damit zu tun haben, dass Verteidigungsministerin Christine Lambrecht bei der Konferenz in Ramstein einen deutschen Beitrag vorweisen können sollte.

Die gepanzerten Flugabwehrkanonen waren von der Bundeswehr bereits vor mehr als einem Jahrzehnt außer Dienst gestellt worden, als im Zuge der Verkleinerung der deutschen Streitkräfte die Heeresflugabwehr aufgelöst wurde – eine Lücke für die bodengebundene Flugabwehr im Nahbereich, die bis heute nicht geschlossen wurde. Gepard-Systeme wurden daraufhin an Katar und an Brasilien verkauft; das südamerikanische Land hatte sie vor allem für den Schutz vor Angriffen während des Papstbesuchs 2013 und der Fußballweltmeisterschaft 2014 angeschafft.

In der NATO werden die Flugabwehrsysteme von Rumänien weiterhin genutzt – und sind in den europäischen Mitgliedsländern der Allianz ein wesentlicher Teil der Flugabwehr für Marschkolonnen. Die Versorgung mit Munition  ist deshalb, auch wenn in Deutschland die Gepard schon länger nicht mehr im Einsatz sind, kein schwer wiegendes Problem.

(Ggf. weiter nach Entwicklung)

(Archivbild: Schießen mit dem Flugabwehrkanonenpanzer Gepard auf Luftziele am 06. Oktober 2004 – Michael Mandt/Bundeswehr)