Ukraine/Russland/NATO – der Sammler 2. März 2022 (Update: Briefings)
Hier – pardon, mit Verspätung – der Sammel-Thread zum Krieg in der Ukraine und den Spannungen zwischen Russland und dem Westen. Das Kriegsgeschehen ist geprägt von Meldungen zum Widerstand der Ukraine gegen die russischen Truppen.
• Zahlreiche Meldungen, Berichte und Videos aus der Ukraine – die weiterhin nicht nachprüfbar sind – zeigen die Versuche nicht nur des Militärs, sondern auch der Zivilbevölkerung, die russischen Soldaten von einem weiteren Vorrücken abzuhalten. Beispielhaft aus dem Twitter-Stream:
Russian delegation came to the city of Konotop to negotiate a surrender, effectively said that the city would be destroyed in the fighting otherwise. pic.twitter.com/SpRtSeju2N
— OSINTtechnical (@Osinttechnical) March 2, 2022
#Ukraine
Residents of Energodar took to the streets to prevent Russian troops. In this city, the largest nuclear power plant in Europe – the Zaporizhzhia Nuclear Power Station – is located. Any shelling or explosion can be deadly here. I hope the Kremlin understands it pic.twitter.com/nA5udk6eFR— Hanna Liubakova (@HannaLiubakova) March 2, 2022
• Dazu gehört auch dieser Bericht der New York Times: Nach US-Geheimdienstangaben sollen etliche russische Soldaten versuchen, durch Sabotage des eigenen Geräts den Kampf gegen die Ukrainer zu vermeiden:
Plagued by poor morale as well as fuel and food shortages, some Russian troops in Ukraine have surrendered en masse or sabotaged their own vehicles to avoid fighting, a senior Pentagon official said on Tuesday.
Some entire Russian units have laid down their arms without a fight after confronting a surprisingly stiff Ukrainian defense, the official said. (…) And in some cases, Russian troops have deliberately punched holes in their vehicles’ gas tanks, presumably to avoid combat, the official said.
The Pentagon official declined to say how the military made these assessments — presumably a mosaic of intelligence including statements from captured Russian soldiers and communications intercepts — or how widespread these setbacks may be across the sprawling battlefield.
• Die ukrainische Zeitung Prawda (nicht zu verwechseln mit der russischen Zeitung) berichtet, Russland wolle den ehemaligen ukrainischen Präsidenten Wiktor Janukowitsch als neuen, Moskau-freundlichen Regierungschef in Kiew einsetzen:
Der flüchtige Präsident Wiktor Janukowitsch hält sich derzeit in Minsk auf, der Kreml bereitet ihn nach Angaben des ukrainischen Geheimdienstes derzeit auf einen Spezialeinsatz vor.
Details: Es wird angemerkt, dass sie nach einem der Szenarien versuchen werden, ihn dort zum „Präsidenten der Ukraine“ zu erklären.
Die erhaltenen Informationen deuten darauf hin, dass der Kreml in naher Zukunft eine Informationsoperation oder -aktion zur Rückkehr des Ex-Präsidenten Janukowitsch in die Ukraine oder zur Veröffentlichung eines Aufrufs in seinem Namen an das ukrainische Volk vorbereiten könnte.
• Update: Das russische Verteidigungsministerium veröffentlichte am Mittwochabend, erneut auf seiner Facebook-Seite, eine Übersicht zur Lage (diesmal nur auf Russisch; unten übersetzt mit deepl.com). Dabei wurde auch erstmals eine Zahl von gefallenen und verwundeten russischen Soldaten genannt; die allerdings deutlich unter der von der Ukraine veröffentlichten Zahl liegt:
Briefing durch den Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Generalmajor Igor Konaschenkow:
„Die Truppengruppierung der Volksrepublik Luhansk setzt mit Feuerunterstützung der russischen Streitkräfte ihre erfolgreiche Offensive fort. Die Kontrolle über die Siedlungen Krasnyj Liman, Torskoje, Kreminna, Varvarovka und Borovenki wurde eingerichtet.
Eine Gruppe von Truppen der Donezker Volksrepublik schloss den Blockadering um die Stadt Mariupol und übernahm die Kontrolle über die Siedlungen Primorske, Priazovskoye, Shevchenko und Berdyanskoye.
Die Streitkräfte der Russischen Föderation haben die Kontrolle über Popovo, Novgorovka, Novomikhailovka und Lyubimovka übernommen.
Die Streitkräfte der Russischen Föderation ergreifen Maßnahmen, um die Sicherheit der Zivilbevölkerung der Ukraine zu gewährleisten.
Nationalistische Bataillone, die gepanzerte Fahrzeuge und Artillerie, einschließlich Mehrfachraketenwerfern, in Wohngebieten stationiert haben, bereiten unter dem Deckmantel der Zivilbevölkerung Provokationen vor.
In der Stadt Mariupol verminten Kämpfer der Asowschen Nationalen Sicherheitskräfte in der Nacht die Produktionshallen des Werks Azovstal. Die Einwohner der Stadt arbeiten weiterhin in der Fabrik, ohne zu wissen, dass die Nationalisten die Sprengung der Fabrik mit Menschen vorbereiten, falls die Verteidigungsanlagen der Stadt durchbrochen werden.
Auch andere Einrichtungen der sozialen Infrastruktur in Mariupol werden von den Nationalisten vermint.
Ich weise darauf hin, dass alle Zivilisten, die Mariupol verlassen wollen, aus Sicherheitsgründen die Straße Mariupol-Shyrokyne in Richtung Osten nehmen können.
All dies gilt auch für die Einwohner von Kiew, die die Stadt in Richtung Wassylkiw verlassen können. Es gibt keine Hindernisse für die Ausreise von Zivilisten durch die russischen Soldaten.
Ein ähnlicher Sicherheitskorridor wurde im Südwesten von Charkiw in Richtung Ljubotin eingerichtet.
Nach unseren Informationen halten die ukrainischen Behörden eine große Gruppe indischer Studenten in Charkiw gewaltsam fest, die das ukrainische Hoheitsgebiet verlassen und nach Belgorod reisen wollen.
Tatsächlich werden sie als Geiseln gehalten und ihnen wird angeboten, das ukrainische Gebiet über die ukrainisch-polnische Grenze zu verlassen. Sie schlagen vor, durch das Gebiet zu fahren, in dem aktive Feindseligkeiten stattfinden.
Die Streitkräfte sind bereit, alle erforderlichen Maßnahmen zu ergreifen, um die indischen Bürger sicher zu evakuieren. Und sie von russischem Territorium aus mit ihren Militärtransportflugzeugen oder mit indischen Flugzeugen nach Hause schicken, wie von indischer Seite vorgeschlagen.
Gestern zerstörten Einheiten der Streitkräfte der Russischen Föderation drei mit Sprengstoff gefüllte so genannte „Dschihad-Mobile“ in der Nähe der Ortschaft Barodyanka westlich von Kiew. Zwei in der Nähe des Dorfes Barodyanka und einer in der Nähe des Dorfes Makarov an der Zhytomyr-Autobahn.
Die Terroristen richteten die Fahrzeuge auf die Kampfstellungen der russischen Einheiten. Einer der Kämpfer sprang aus dem Fahrzeug. Der Beschuss durch ein russisches Panzerabwehrraketensystem (ATGM) und ein großkalibriges Maschinengewehr zerstörte die Dschihad-Mobile und die Kämpfer.
Die russischen Streitkräfte setzen ihre Angriffe auf die ukrainische militärische Infrastruktur fort.
Während der Operation wurden insgesamt 1.533 Standorte getroffen, darunter 54 Führungs- und Kommunikationszentren der AFU, 39 Luftabwehrraketensysteme S-300, Buk M-1 und Osa sowie 52 Radarstationen.
Darüber hinaus wurden 47 Flugzeuge am Boden und 13 Flugzeuge in der Luft, 484 Panzer und andere gepanzerte Kampffahrzeuge, 63 Mehrfachraketenwerfer, 217 Stück Feldartillerie und Mörser, 336 Stück militärische Spezialfahrzeuge und 47 unbemannte Luftfahrzeuge zerstört.
Unter den Nationalisten und den Angehörigen der ukrainischen Sicherheitskräfte sind mehr als 2.870 Tote und rund 3.700 Verletzte zu beklagen.
Allein die Zahl der Kriegsgefangenen in den ukrainischen Sicherheitskräften beträgt nach bestätigten Angaben 572.
Leider gibt es unter unseren Kameraden, die an der speziellen Militäroperation teilnehmen, auch Tote.
498 russische Soldaten starben bei der Erfüllung ihrer militärischen Pflichten. Den Familien der Getöteten wird jede erdenkliche Hilfe zuteil.
1.597 unserer Kameraden wurden verwundet.
Ich möchte noch einmal betonen, dass weder reguläre Militärangehörige noch Kadetten aus den Bildungseinrichtungen des russischen Verteidigungsministeriums an der Sonderoperation teilnehmen.
Die von vielen westlichen und einigen russischen Medien verbreiteten Informationen über die angeblich „unkalkulierbaren“ Verluste der russischen Gruppe sind gezielte Desinformation.
Russische Soldaten und Offiziere beweisen bei einer besonderen Militäroperation Mut, Tapferkeit und Heldentum.
Eine russische Panzerbesatzung unter dem Kommando von Stabsfeldwebel Nimtschenko zerstörte an der Frontlinie innerhalb von 40 Minuten 9 gepanzerte Fahrzeuge (6 Panzer und 3 BTR-80) sowie mehr als 90 Nationalisten durch präzises Feuer.
Eine andere Panzerbesatzung unter dem Kommando des Kommandanten der Panzerkompanie, Oberleutnant Starostin, wehrte einen Angriff mit weit überlegenen feindlichen Kräften ab, zerstörte 8 gepanzerte Fahrzeuge (BTR-80) und über 100 Nationalisten und verhinderte, dass diese zum Übergang durchbrechen konnten.
Während des Gefechts wurde der russische Panzer von einem amerikanischen Javelin-Panzerabwehrlenkwaffensystem angegriffen. Die Besatzung erlitt eine Gehirnerschütterung, verließ den Kampf aber nicht. Nachdem man sich vergewissert hatte, dass die Ausrüstung funktionstüchtig war, wurden zwei weitere feindliche Panzer durch gezieltes Feuer zerstört.
Wir werden weiterhin regelmäßig über die Heldentaten russischer Soldaten informieren.
Russische Soldaten, die russische Armee erfüllt die Aufgabe mit Ehre. Sie beseitigt die eigentliche Bedrohung Russlands, die bis vor kurzem vom Gebiet der Ukraine ausging. Von dem Territorium aus, auf dem gegen den Willen des ukrainischen Volkes in naher Zukunft NATO-Stützpunkte, Atomwaffen und Mittel zu deren Einsatz entstehen sollten.
Das Heimatland wird geschützt werden.
• Das tägliche Briefing im Pentagon hat die Kollegin Caitlin Doornbos von Stars&Stripes in einem Twitter-Thread zusammengefasst:
Senior defense official: „The bottom line up front, if you will, is that there hasn’t really been a lot of significant change on the ground since yesterday. In terms of committed combat power inside Ukraine.
Yesterday I said it was around 80% Today we’re estimating about 82%.“
„We continue to see Ukrainians resist Russian advances on the [Kyiv.] We would assess that there essentially has been no appreciable movement closer to the city,“ as the defense official said yesterday.
Official explains what’s meant by „appreciable movement“:
„I say [no] appreciable movement because we don’t have perfect visibility on every unit, every tank, every truck, but basically they are they remain stalled.“
„In Kyiv, we’ve observed certainly, as you have all observed, an increase in missiles and artillery targeting the city and this increasingly aggressiveness in terms of the iron that they’re that they’re lobbing into the city certainly aligns with open-source reporting.“
The Russian Ministry of Defense yesterday warned it would start to strike Ukraine’s capital. The defense official today confirms that’s started:
„[Russia] decided to become much more aggressive with its targeting in in Kyiv to include infrastructure right there inside the city.“
„In the south, we have continued to see Russian forces make making [an] advance. They have been achieving more progress down there. It’s measured.“
„[Russia has] not moved on Mariupol but the only difference between today and yesterday in what we have seen are some preliminary indications that the Russian forces are going to now try to come down towards Mariupol from the Donetsk area.“
„That, combined w/their advance up the coast of the Sea of Azov, would lead one to assume that their approach on Mariupol will be from multiple directions w/ what could likely be an attempt to encircle the city. That’s just a preliminary move we’re seeing today.“
„In the maritime environment, nothing to update you on today. No movements, no indications of an amphibious assaults coming or happening. No moves on Odessa that we can [see] either from the ground or from the sea.“
Official: „Ukrainian air & missile defense capabilities remain intact & viable. But then again, so do the Russians. As of this morning [there’s been] 450 missile launches by the Russians … short-range, medium-range, surface-to-air missiles, cruise missiles. It’s the full menu.“
„In the information [space], Russia’s Ministry of Defense warned it would conduct strikes in Kyiv on targets responsible for what they call ‚information attacks against Russia.‘ You guys have seen for yourself the power they’ve had in the media outlets that they’re going after.“
On cyber attacks: „We’ve observed continued degradation of Ukraine’s internet, though we still believe as we did yesterday that communication and media access is generally — not uniformly — but generally available.“
The defense official said the U.S. „cannot confirm the use of cluster munitions“ in Ukraine though the U.S. ambassador to the U.N. said Russia has deployed cluster munition systems to the country.
Defense official says the airspace above Ukraine remains contested.
„I do not have any information about the shooting down of a Russian plane or planes near Kharkiv.“
„And we still assess that they’re experiencing logistical and sustainment issues much in as what we saw yesterday, both in terms of fuel and food. We don’t believe that that has been alleviated by the Russians.“
„We obviously have indications that [Russia is] certainly aware that they have these problems [with food and fuel] and they’re trying to over overcome them. But our assessment is today that they continue to be to be bedeviled by these logistical and sustainment issues.“
On a 40-mile long Russian convoy stalled in Ukraine: „It is a long convoy so I can’t be perfectly predictive on every mile of that whether they’re moving or not, but they are not moving at any rate that would lead one to believe that they’ve solved their problems.“
On Ukraine national security advisor’s talk of a reported Russian plan to assassinate Ukrainian President Zelenskyy:
„We’ve seen reports … but we cannot independently verify the assassination plot or how that information was shared with Ukrainians.“
„[Russia] continues to want to move on population centers. You know, we talked about these 3 axes of movement are all aggregated towards major population centers [such as] Mariupol, a major population center that we know they want, and so that seems to be their goal.“
On airspace: „It’s still very contested and it’s a very dynamic airspace. It’s a very large airspace. And the degree to which one side or the other has a dominance literally changes throughout the course of the day geographically.“
On Russian nuclear posture: „We’re watching it every day after Mr. Putin made his announcement, but we’ve seen nothing that would give us less comfort in our own strategic deterrence posture.“
On whether Putin is ‚isolated‘ in war decisionmaking: „Historically, he has he has been a very active leader at the top of the military chain of command and very engaged .. I mean, this is a man who historically has had a very hands-on approach.“
„I can’t answer the question specifically about the degree to which he’s involved & at what level. [Putin is] clearly involved because he commands his military, but how much over the last 7 days whether he’s been involved at a tactical level? I just don’t know.“
„I’ve seen reports about him being increasingly isolated and we as a Department of Defense are not making an assessment about [Putin’s] degree of personal isolation or not. We’re simply taking a look at what’s going on on the ground.“
Re: the mix of conscripts vs. volunteers:
„This is a military largely made up of conscripts; that’s just the way the national defense is staffed in Russia. So it’s not at all surprising to us that that you’re seeing a lot of conscripts – draftees – in this flow of forces.“
„[Russia] has the vast majority of the combat power that he set out to use already inside Ukraine, so they’re there now. But again, I can’t say how many of the leading elements were ill-trained conscripts [or draftees] versus more experienced soldiers.“
„When I say [Putin’s] got 82% in there, [that doesn’t mean] we think he’s dwindling his options – it’s quite the contrary. He’s continuing to add to his options. [Just because] he’s got that much already in Ukraine, [he isn’t lacking] combat capabilities he has available to him.“
However, Russia doesn’t „appear to be integrating combined arms capabilities to the degree that you would think they would do for an operation of this size and scale and complexity,“ per the official.
On Russia capabilities available: „We’ve been talking for weeks about the combined arms capabilities — armor, artillery, infantry, special operations, combat aviation, logistics sustainment. He assembled all that stuff.“
Still „no indications or evidence that [Belarusian troops] are moving or positioning [to invade Ukraine. [They are] certainly not in the fight now,“ the official said. However, Russian troops have used the Belarusian border to invade Ukraine.
We don’t have perfect visibility into [Russia’s] targeting process. We see civilian targets are being struck. And in the case of media, there’s no doubt about the deliberateness of that. They basically said they were going to do it & they did it & those are civilian targets.“
„Most of the strikes have been missile and air strikes but as they get closer to targets, they have been using artillery. There’s obviously a range dependency there. But we are in no position to dispute the reports coming out of the Ukrainians about shelling, meaning artillery.“
„Our anticipation would be that you’ll see [Russian] use of artillery increase as they get closer to these population centers as they tried to surround them all.“
That „would be classic siege behavior. If you’re trying to encircle a population center and subdue it, force it to surrender. Your artillery becomes a very powerful weapon in that regard. So we would expect to see artillery strikes increasingly closer to population centers.“
On whether Russia is purposefully hitting civilian targets: „It’s not always clear when a civilian target gets hit, whether it was the intended target or not, and whether or not they were trying to hit something close by missed it. But clearly, they are hitting civilian targets.“
On the stalled convoy: „It’s an attempt by the Russians to add to their striking power & provide some relief to the sustainment issues they’ve had. But there’s lots of reasons why they’re not making the progress that they wanted to make.“
The convoy appears to be part of the advance on Kyiv:
„We assess it is slowed because of resistance from the Ukrainians, which has been effective and quite creative,
and it has been because of their own logistical and sustainment problems.“
„We’ve seen not a lot of great [Russian] air-to-ground integration of efforts,“ the official said. For example, the U.S. has not seen good Russian „integration of air and missile defense suppression and support from the air [for] ground forces in advance of their movement.“
Official cannot say how many have died in this weeklong war: „I’m simply not even going to provide a magnitude because the estimates are all over the map. Some are are very low, and some are pretty high. And I just don’t think it’d be useful for me to even quantify it that way.“
(Weiter nach Entwicklung, so weit möglich)
Es ist mir weiterhin schleierhaft, wie die Russische Föderation auch die ethnisch russischen Ukrainer nach einem Sieg über das ukrainische Militär auf seine Seite ziehen will. In den sozialen Netzwerken häufen sich Dokumente sozialen Widerstandes, z. B. hier in Konotop, zwischen Kiew und Charkiw:
https://t.me/The3rdForceUA/1856
Die Kernaufgabe der Nachrichtendienste und des Militärischen Nachrichtenwesens ist es, die richtigen Informationen, zur richtigen Zeit und am richtigen Ort bereitzustellen und somit zur zeitgerechten militärischen Entscheidungsfindung beizutragen.
Man kann den Eindruck bekommen, dass dies beim Thema Russland wieder einmal nicht gelungen ist.
Fehleinschätzungen, zahlreich und auf allen Ebenen sind brutal sichtbar geworden. Auffallend die Überbewertung von Teilen russischer Streitkräfte. Wieder einmal wurde man überrascht. Chef BND persönlich vor Ort (sicher OT).
Anderer Nationen, Österreich, Norwegen sind deutlich besser aufgestellt. Wirkliche Spezialisten, über Jahre aufgebaut, mit Sprach- und Landeskenntnis, teilweise sogar dort studiert. z.B. Studiengang Russische Philologie.
Landeskunde-Informationen über Russland allein reichen nicht aus. Doch es scheint, dass man in der Bundeswehr vor allem offene Quellen zu Lagevorträgen zusammenstellt. Die Qualität mancher Twitter Beiträge scheint allerdings besser. Man kann das nachlesen. Zun den Diensten fehlen Details, gehört auch nicht hierher. Doch so richtig im Ziel lagen diese ja wohl nicht.
Was wissen wir wirklich über ‚Den Russen‘? Wo sind unsere Spezialisten, warum erklären uns ehemalige Generale die Welt (übrigens auch oft verblüffemd oberflächlich) und nicht wie in Östereich, ein junger, agil wirkender Oberst im TV?
Der Auftritt des GenInsp war ja auch nicht gerade ein Glanzstück. Versatzstücke. Allgemeinplätze. Ok, gut war, dass er mal aus der Versenkung auftauchte.
Das gestrige „Sicherheitsmeeting“ des belarussischen Machthaber Lukaschenko lässt uns in seine Planung blicken. Was auf der Lagekarte besonders hervorzuheben ist, dass dort anscheinend auch NATO Einheiten mit deren Ausrüstung genannt sind (Abzeichen der 1st Cavalry Division der US Army). Was soll/muss uns das sagen?
Siehe https://twitter.com/i/status/1498673348183744518
@ A-Meinheit.
Ich glaube das ist durch. Ich sehe auch nicht mehr wie man die Ukraine als Brücke zwischen Europa und Russland aufbauen kann. Allenfalls noch als Pufferstaat.
Dieser Angriff war völlig gaga. Ich sehe darin auch keine Expansionspolitik. Für mich ist das eher ein letztes Aufbäumen. Und das macht es in meinen Augen so gefährlich.
Die Einzige Hoffnung auf ein „gutes“ Ende besteht darin dass die Russische Bevölkerung Putin und die ihn tribenden/unterstützenden Eliten zum Teufel jagen.
Der Preis dafür ist dennoch extrem hoch und kann auch noch viel höher steigen. Ich gestehe ich hänge auch der Mearsheimer Fraktion an. Ich denke dass dieses Pushen von NATO immer weiter an die Russen heran keinesfalls aus „Goodwill“ und „dem freien Willen der Völker“ beruht. Und darum fühle ich mich hier ein Stück weit dem Folgerisiko solcher Machtspielchen ausgesetzt, was mich wütend macht.
Die Russen haben konventionell gegen die Nato auch ohne die nun beschlossene Aufrüstung keine Chance. Keine Ahnung wofür die 100 Mrd sind, aber nicht für die Verteidigung gegen Russland. Ich habe schon an anderer Stelle gesagt, wenn sie das wären, würde man das kaufen, was jetzt den Russen in UA das Leben schwer macht. PzFaust, Ein-Mann Luftabwehr UND das öffentlich kommunizieren.
Stattdessen wird weiter in sündhaft teure Hochwertziele investiert, für die sich ein Marschflugkörper oder teure Rakete lohnt.
@dieandereMeinung sagt: 02.03.2022 um 12:27 Uhr
„Anderer Nationen, Österreich, Norwegen sind deutlich besser aufgestellt. Wirkliche Spezialisten, über Jahre aufgebaut, mit Sprach- und Landeskenntnis, teilweise sogar dort studiert. z.B. Studiengang Russische Philologie.“
Toll, was Sie für Einblicke in andere Nachrichtendienste haben und so frank und frei hier darüber berichten.
Und natürlich haben wir in DEU wieder nur die hinterletzten Nulpen, die nichts auf die Reihe kriegen, inkl. des Generalinspekteurs.
Mann, mann, mann, Sie gehören auch zu denjenigen, die immer etwas zu meckern haben und denen nichts recht ist. Man hört auch ständig von den großen Truppenbewegungen der Österreicher und Norweger, die in Divisionsstärke an die Ostflanke verlegen. Ach so, können die ja gar nicht, weil zu klein.
Sollten Sie Sarkasmus finden, dürfen Sie diesen behalten.
@Joker sagt: 02.03.2022 um 12:35 Uhr
„Was soll/muss uns das sagen?“
Na, das man auch in Belarus weiß, wo sich die NATO-Verbände aufhalten und welche das sind. Das ist ja nicht so kompliziert herauszufinden, man muss nur die Medien auswerten.
Alles andere wären Spekulationen und Interpretationen, deren Wahrheitsgehalt zu hinterfragen wäre.
@andereMeinung: Also von den Ösis sollte man bestimmt nicht lernen. Da stehen Offiziere offen auf der russischen Gehaltsliste und der Geheimdienst ist mit Russen so unterwandert, dass sich andere europäische Länder wie Finnland weigern, Informationen mit ihm auszutauschen. Ist auch nicht mehr Mitglied im Berner Club.
https://twitter.com/antiputler_news/status/1498993108935229441 Die Befragung eines feindlichen Gefangenen – Nikolaev… Und achten Sie auf NATO- Multicam. ВЧ 51532 – 10 ОБрСпН ГРУ ГШ МО ( Truppe 51532… GRU, der militärische Geheimdienst) Regards…
[Ja, gesehen, aber ein Hinweis: Es ist hinreichend umstritten, ob diese Veröffentlichung von Bildern/Videos von Kriegsgefangenen nach der Genfer Konvention zulässig ist. Insofern würde ich bei solchen Sachen auch um Zurückhaltung bitten. T.W.]
Da man annehmen kann, dass die russischen Soldaten nicht auf den Krieg vorbereitet waren, ist solche Sabotage plausibel. Auch viele der anderen Probleme sind zu erwarten. Die Frage bleibt, ob sie in einer Größenordnung aufgetreten sind, dass sie kumulativ die Diskrepanz zwischen grobem Lagebild und allgemein erwartetem Fortschritt erklären oder ob sich die Situation im Rahmen der Planung bewegt, vermutlich nicht mehr der optimistischsten.
Ich finde in dem Zusammenhang den Anschein von Trägheit auffällig. Bei der Frage, die sich schon gestern gestellt hat – geben die russischen Streitkräfte ihr bisher zurückgenommenes Vorgehen jetzt auf – kann man erneut auf Berichte über Angriffe in Städten aus der letzten Nacht verweisen. Mal ab vom Verifikationsproblem scheint es sich weiter um einzelne Vorkommnisse zu handeln. Wenn man die Notwendigkeit sieht das Vorgehen zu ändern, scheint man sich damit Zeit zu lassen.
Ähnliches bei der Lufthoheit, laut Pentagon noch immer umstritten, gleichzeitig sollen deutlich weniger Kräfte eingesetzt werden als zur Verfügung stünden. Was in Kombination bedeuten würde, man sieht bisher nicht die Notwendigkeit die Lufthoheit herzustellen oder will es zumindestens noch nicht risikieren.
„Was in Kombination bedeuten würde, man sieht bisher nicht die Notwendigkeit die Lufthoheit herzustellen oder will es zumindestens noch nicht risikieren.“
Kann man die denn auch nutzen, wenn hinter jedem Baum eine Stinger oder vergleichbare Systeme lauern?
Die Russen können es sich offenbar nicht leisten Marschflugkörper oder gelenkte Bomben aus großer Höhe auf jede Kleingruppe von Gegnern und jedes Feindfahrzeug zu werfen.
„Any shelling or explosion“ – leider reicht schon any Stromausfall.
Ausgezeichnete Analyse der Lage vom AUT Bundesheer, beginnen am 1. Kriegstag bis gestern Abend.
https://tvthek.orf.at/profile/ZIB-2/1211/ZIB-2/14126230/Analyse-von-Oberst-Markus-Reisner/15116583
@dieandereMeinung
„warum erklären uns ehemalige Generale die Welt“, weil aktive sich den Auftritt in Medien nach unserem Verständnis vom Primat der Politik genehmigen lassen müssen.
Im übrigen, ob ein General Domröse nun in Uniform oder Zivil zu klassisch konventioneller Kriegführung vorträgt, ist unerheblich.
Jetzt mal ganz platt gedacht, verliert man nicht irgendwann den Rückhalt im Volk, wenn man einen rostigen T-72 nach dem anderen – bemannt mit den Söhnen Russlands – im Gefecht „opfert“ ?
Nicht nur, dass ich keinen militärischen Erfolg habe, ich schicke auch noch junge Männer sinnlos in den Tod.
Da steige ich wirklich aus, das ist blanker Wahnsinn.
Lassen wir doch die Telegram-Kanäle hier weg. Es ist zum Einsatz von Thermobarics gekommen, Flächenbombardement durch Stalinorgeln von Innenstädten. Lassen wir den Toten ihre Würde.
Ukraine stellt Russ. Müttern Abholung/Treffen ihrer gefangenen Söhne in Aussicht. Eine gar nicht so doofe Maßnahme….
https://armyinform.com.ua/2022/03/02/ukrayna-prynyala-reshenye-vыdavat-voennoplennыh-yh-materyam-esly-ony-pryedut-za-nymy-v-ukraynu/
Übersetzt per DeepL:
„ …
Es wurde beschlossen, gefangene russische Soldaten ihren Müttern zu übergeben, wenn diese in die Ukraine kommen, um sie in Kiew abzuholen.
Was sollte ich tun, um meinen Sohn aus der Gefangenschaft zu befreien?
1. Um herauszufinden, ob Ihr Sohn in Gefangenschaft ist oder getötet wurde, müssen Sie die im Flugblatt aufgeführten Telefonnummern anrufen und den Telegrammkanal Load 200 anwählen.
Oder rufen Sie die Hotline des ukrainischen Verteidigungsministeriums an – „Come back alive from Ukraine“ auf Mehrkanaltelefonen.
+380894201860
+380894201861
+380894201862
Oder schreiben Sie eine E-Mail an :
Vernis_iz_ukraine@gmail.com
….“
@TW
Es ist absolut akzeptabel. „Vollen Namen, Nummer der Truppe… usw.
Ein bisschen. (Nicht erklärter Krieg, „grünen Männchen“, Banditen…) Regards.
@Goaty: Könnte mir vorstellen, dass man der Ansicht ist das a) propagandistisch verkaufen zu können („Ukrainische Naziführung lässt wehrlose Friedenstruppen ermorden“ oder ähnliche Formulierungen) und b) nutzt, um im russischen Volk Zorn gegenüber den Ukrainischen Führung und/oder dem Volk zu schüren. Ob das klug ist oder klappen kann, kann ich von hier aus natürlich nicht beurteilen – wundern würde es mich nicht.
Aber passend zu der Frage vielleicht ein Link, in denen ReporterInnen sich mal die Mühe gemacht haben, die russische Propaganda anzuschauen und zu beurteilen: https://www.bbc.com/news/world-europe-60571737 (ich erinnere mich auch, ähnliches in den letzten Tagen etwas in der taz gelesen zu haben, finden den Artikel aber nicht wieder. Mag also Einbildung gewesen sein)
Von dem was ich da lesen konnte, scheint mir die Chance darauf, dass das jedenfalls kurzfristig Erfolg haben könnte, gar nicht so gering. Man kann da – so zynisch es ist – wohl fast nur hoffen, dass die Propaganda des Kremlins mit steigenden russischen Opferzahlen da an ihre Grenzen stoßen wird.
@marisol, Ralf Gabriel: Ich vermute, der Kreml bzw. der russische Generalstab sieht keinen Grund, seine Kampfflugzeuge der ukrainischen Luftabwehr auszusetzen. Die operative Hauptwaffe der russischen Streitkräfte scheint z.Zt. die Artillerie zu sein – und diese ist, sofern auf Marsch und in den Kampfräumen gegen infanteristische Gegenangriffe gesichert, nahezu immun gegenüber ukrainischen Abwehrversuchen. Die Sache sähe sicher anders aus, wenn es eine nennenswerte ukrainische Luftwaffe oder Artillerie gäbe, aber das scheint nicht mehr der Fall zu sein.
Damit die Aktualität nicht verloren geht ganz schnell – ausführlicher Kommentar/Würdigung folgt noch (erst > morgen).
Meines Erachtens müsste diese Sendung in die Radiogeschichte eingehen!
Aus der Sendereihe „SWR1 Leute“ mit Dr. Karl A. Lamers (Montag, 2. März 2022):
Ukraine Konflikt: So ist die Reaktion der NATO einzuschätzen – SWR1
https://www.swr.de/swr1/swr1leute/karl-a-lamers-swr1leute-100.html
[So, ganz ruhig. Ein Politiker hat sich geäußert, das trifft Ihre Zustimmung, und jetzt verweisen Sie darauf, breiten seine Lebensgeschichte aus, würdigen die Rundfunkanstalt als gut und kündigen eine „ausführliche Würdigung“ an. Das mag Ihrer Meinung entsprechen, findet aber nicht hier statt. T.W.]
Kann mir jemand erklären, warum man die Übergabe der dt. Waffen öffentlichkeitswirksam und provokativ übergibt? Ein feierlicher Übergabeappell fehlt nur noch.
Warum macht man das nicht heimlich, still und leise über ein Drittland?
So könnte man jede Beteiligung abstreiten. Nun sind wir Konfliktpartei, wenn auch indirekt. Ich meine es wirklich ernst, ich verstehe es nicht.
[Vielleicht ist es mir ja durchgerutscht, aber wo war die Übergabe „öffentlichkeitswirksam und provokativ“? T.W.]
marisol sagt: 02.03.2022 um 14:12 Uhr
Thema Trägheit. Ich glaube, dass liegt eher in der Führungsstruktur der russischen Armee begründet. Ich glaube, dort herrscht „Befehlstaktik“. D.h. man ist immer auf eine eineindeutige Anweisung von „oben“ angewiesen. Spielräume für eigemständiges Handeln wird es nicht geben. Konsequenz: „oben“ kommt es zu einen „Informationsoverload“, gerade dann, wenn es operativ eklatant nicht nach Drehbuch läuft, aus dem sich in solch einer komplexen Situation die zu gebenden Befehle ergeben bzw. vorbereitet sind.
Bestes Beispiel ist der sog. Konvoi auf 60 km Länge. Der steht da, weil die Realität nicht zum operativen Drehbuch passt. Kiew sollte schnell fallen, die Fz des Konvois hätten sich dann in Kiew verteilt. Kiew fiel nicht, aber das Drehbuch wurde einfach weiter abgespult. Lageangepasste Auftragstaktik: Fehlanzeige. Eine eklatante Schwäche der russischen Armee. Daher auch die Logistikprobleme. Der Nachschub, der in Kiew sein sollte steht auf der Landstraße. Gut so! Sie haben sich ihre Nachschubroute nicht nur verstopft, sondern Logistik nahezu unmöglich gemacht. Wie soll etwas aus der Mitte des Konvois nach vorne kommen, wenn es benötigt wird? Ohne Mampf kein Kampf – hoffentlich eine wahre Weisheit!
Ich glaube deshalb nur bedingt an eine erfolgreiche Reorganisation der russ. Streitmacht. Vielmehr wird es eher sehr schmutzig werden.
@sakrileg: Da kann ich mich nicht überwinden mit zu gehen. Aber was heisst das dieser Tage schon..
Ich weiss das Behauptungen ohne Beleg hier nicht gerne gesehen sind. Aus gutem Grund. Auch das unterscheidet uns vom Stammtisch.
Aber dennoch versuche ich mal eine gewagte These anzubringen:
Putin ist krank. Und zwar totkrank wortwörtlich..
@Ralf Gabriel
Ich glaube das ist durch. Ich sehe auch nicht mehr wie man die Ukraine als Brücke zwischen Europa und Russland aufbauen kann. Allenfalls noch als Pufferstaat.
Dieser Angriff war völlig gaga. Ich sehe darin auch keine Expansionspolitik. Für mich ist das eher ein letztes Aufbäumen. Und das macht es in meinen Augen so gefährlich.
Da bin ich völlig bei Ihnen.
Die Einzige Hoffnung auf ein „gutes“ Ende besteht darin dass die Russische Bevölkerung Putin und die ihn tribenden/unterstützenden Eliten zum Teufel jagen.
So ist es.
Auf lifeuamap lässt sich nachvollziehen, die seeseitige Invasion Odessas hat begonnen.
Irgendwie juckt es mich doch das hier in der Kommentarspalte Links reingestellt werden. Laut OSINT Alert Status Estimate befindet sich das CYBERCOM auf DEFCON 3, das heißt wir haben erhöhte Gefahr im Digitalen Raum. Microsoft hatte ja erst Malware ausgemacht, die den eigenen Computer zur Waffe umfunktionieren kann, indem DDoS-Attacken von diesem ausgehen.
Aufgrund dieser Meldungen fände ich es doch vielleicht besser keine Links in den Kommentaren zu teilen.
[Hm, natürlich sollte jeder wissen, wie er mit welchen Links umgeht… Aber in der Tat, ein Hinweis, da besonders aufmerksam zu sein. T.W.]
@sputo.di.rospo
Der Einsatz von BTG erfordert aber vom Kommandeur taktische Flexibilität und die Fähigkeit zur Improvisation, quasi „freies Operieren“ (natürlich mit einem Operationsziel).
Scheinbar setzt RUS diese aber nicht ein.
@sputo.di.rospo: Da haben Sie ganz sicher Recht. Ein autoritärer Staat wird fast zwangsläufig auch in in seinen Streitkräften eine autoritäre, streng vertikale Führungskultur aufbauen (oder besser: erzeugen). Schon in der Roten Armee von 1941 war fehlende Initiative und Furcht vor Kritik ein großes Problem, welches erst mit fortdauerndem Kriegsverlauf eingedämmt wurde. Es ist davon auszugehen, dass sich die ineffiziente Führungskultur in den Friedenszeiten nach 1945 (und sicher erst Recht unter Putin) reetabliert hat. Es mag nach Küchenpsychologie klingen, aber ich denke, dass ist es nicht: Sehen Sie sich die höheren Führungsoffiziere der russischen Armee doch nur einmal an. Leute wie Schoigu oder Gerasimow, oder alles bis hinunter zum Brigadekommandeur. Das sind weit überwiegend phlegmatische, aufgedunsene Ja-Sager mit leeren Blicken, denen der Ekel über die Selbstverleugnung förmlich auf die Stirn geschrieben steht. Gebrochene Männer, reine Befehlsempfänger ohne Eigeninitiave. Das militärische Fachwissen möchte ich denen nicht absprechen, aber ehrliche und zielorientierte Kritik nach „Oben“ wird dort sicher kaum jemals gemeldet. Und wenn, dann immer um den Preis der eigenen Karriere. (Und bevor jetzt hier jemand sarkastisch sein will und auf ähnliche Phänomene am eigenen Dienstort in der Bundeswehr verweist: Nein, das ist nicht dasselbe.)
Die Russen zerstören die wirtschaftliche, administrative und zivile Infrastruktur der UKR. Wohngebiete werden angegriffen und unbewohnbar gemacht, Krankenhäuser, Wasserwerke, Stromwerke usw. bombardiert und gesprengt. Mit Kriegsführung („Kriegskunst“) hat das nichts zu tun; das sind vielmehr Tatbestände für ein Kriegsverbrechertribunal. => 1) Welche taktischen sowie strategischen Ziele verfolgt RUS? 2) Wenn die Zivilisten durch die rücksichtslose Zerstörung ihrer Häuser vertrieben werden – was will RUS dann in einem „eroberten“ Land eigentlich anfangen? 3) Wieso wird das militärische Engagement von Belarus in der UKR international so kommentarlos hingenommen? 4) Kann denn wirklich nichts diesen Völkermord aufhalten? 5) Wie sieht die juristische Sachlage hinsichtlich Kriegsreparationen von RUS gegenüber UKR aus?
Absolut unverständlich ist für mich, dass jetzt bereits wieder Politiker anfangen, die Aufrüstung der dt. BW zu verneinen und stattdessen von Völkerverständigung und Klimaschutz (!!) reden. Sorry, diese o.g. Hilflosigkeit gegenüber UKR (für~) bzw. Putin (gegen~) ist nahezu unerträglich – ebenso wie die rosarote Brille, mit der von einigen (zumeist sehr jungen) Politikern die knallharte Realität negiert wird. Hier scheint es ein gewaltiges politisches Bildungsproblem zu geben.
[Bitte nicht Stammtisch. Eine „Aufrüstung“ der Bundeswehr erkennen noch nicht mal die Begünstigten des 100Mrd-Programms, und diesen Pseudo-Gegensatz zu Völkerverständigung und Klimaschutz lassen wir hier auch. T.W.]
@Frank Daumann, sputo.di.rospo: Danke für die beiden Einschätzungen. Das ist natürlich genau die Gegenüberstellung, läuft es so gut, dass man unbekümmert ist, oder ist man in Wirklichkeit versumpft.
@Frank Daumann: „ Ein autoritärer Staat wird fast zwangsläufig auch in in seinen Streitkräften eine autoritäre, streng vertikale Führungskultur aufbauen“
Auftragstaktik, Wehrmacht, Nationalsozialistische Gewaltherrscher. Auftragstaktik gab es schon im Mittelalter.
@marisol: Die operative Gesamtlage dürfte für die russische Armee inzwischen erträglich bis gut sein. Politisch steht man hingegen knietief im Schlamm.
@all
Oben als Update das heutige russische Briefing.
/edit: plus Infos aus dem Briefing im Pentagon
Entschließung der UN Generalversammlung war heute recht eindeutig.
https://pbs.twimg.com/media/FM3GCWYWUAsftDZ?format=jpg&name=large
https://twitter.com/ZelenskyyUa/status/1499072011729096705
„Absolut unverständlich ist für mich, dass jetzt bereits wieder Politiker anfangen, die Aufrüstung der dt. BW zu verneinen und stattdessen von Völkerverständigung und Klimaschutz (!!) reden. “
1) Bitte nicht dein Unvermögen, deutsche Politik mit einer gewissen kritischen Distanz zu betrachten, als sinnvolle Messlatte verkaufen. Von den 100 Milliarden EUR wird der Großteil verschwendet, wenn nicht eine Änderung des Systems eintritt, davon sieht/hört man nichts. Die 100 Milliarden helfen in der Ukraine im Augenblick wenig.
2) Wenn es immer noch so schwer fällt zu verstehen, dass eine Energiewende eine sehr weitgehende strategische Wirkung hat, dann wäre es vielleicht sinnvoll, erst einmal die Hausaufgaben in dem Bereich zu machen, das ganze als Klimapolitik abzutun, deutet nicht auf eine besonders ausgeprägte Analysefähigkeit hin.
@AoR: Die NS-Herrschaft währte nicht lang genug, um das Selbstbewusstsein und die relative institutionelle Eigenständigkeit des deutschen Offizierskorps zu brechen. Bis zur Winterkrise 1941/42 griff selbst Hitler nicht übermäßig in die internen Abläufe der Wehrmacht ein bzw. gestand der Generalität ein ehrliches, teils sehr weitgehendes Mitspracherecht zu. Erst in den letzten Kriegsjahren griffen die NS-üblichen Terrormaßnahmen stärker auf die Wehrmacht aus und transformierten die etablierte Führungskultur.
Das Nebeneinander von militärischer und politischer Führung war ohnehin ein spezifisch deutsches Charakteristikum (vor allem im 19. und frühen 20. Jahrhundert), welches es so in Russland selbst während der Zarenzeit nicht gegeben hat. Allenfalls für einen kurzen Zeitraum nach der Oktoberrevolution. Die Wehrmacht zehrte in dieser Hinsicht von einem historischen Kapital.
An der politischen, militärischen und moralischen Niederlage Russlands habe ich keine Zweifel.
Letztlich kann dieser Grad der empfundenen oder tatsächlichen Niederlage bereits jetzt als Messlatte dafür dienen, wie groß die Chancen auf eine dauerhafte Lösung eines Konflikts sind. Viele Auseinandersetzungen schwelen ewig, weil sie keine klaren Gewinner und Verlierer kennen. Doch der Verlierer steht schon fest.
Allein die bereits entstandene politische und moralische Niederlage wird Russland in die Knie zwingen. Die Wirtschaft ist stark angeschlagen,
Militärisch haben sich die Entscheidungträger des Westens wohl geirrt. Erinnern wir uns noch? „Russlands Kampfkraft ist stark wie nie!“, „Modernisiert, Aufgerüstet & Wiedererstarkt“
Dies traf wohl nur für ausgewählte Teile zu.
Russland hat seine eigene Lektionen nicht gelernt, Afghanistan, Tschetschenien, Syrien.
Anders als die Annexion der Krim 2014 und die Unterstützung der prorussischen Separatisten im Donbass in den Folgejahren, die beide in der russischen Bevölkerung „unterstützt“ wurden, ruft der „totale Krieg“, den Putin der Ukraine liefert, nur Unverständnis und Protest hervor, die nur weiter wachsen, je mehr die russischen Kräfte ukrainische Zivilisten massakrieren, denen sich die meisten Russen eher nahe fühlen, und dieser Amoklauf Konsequenzen auf ihren Lebensstandard hat.
In jedem Falle ist es eine Sache, ein Land, ein Gebiet, eine Stadt einzunehmen, – und das ist für eine große militärischen Macht wie Russland durchaus erreichbar – doch es zu halten, d. h. es zu besetzen, ist eine andere Sache.
Die russischen Streitkräfte stehen schon jetzt vor logistischen Problemen (Mangel an Treibstoff, Rationen und Munition).
Taktische Fehler und unerwartet geringen Gefechtswert lasse ich mal außen vor, wurde hier schon gut erklärt.
Man dachte in Moskau, dass zumindest ein Teil der ukrainischen Bevölkerung sie als “Befreier” empfangen würde – doch statt von der Spaltung der ukrainischen Gesellschaft zu profitieren, scheint der russische Angriff eher einen Effekt der “Vereinigung unter einer Flagge” gegen den Eindringling gehabt zu haben, den Moskau offensichtlich nicht erwartet hatte.
Russland schlittert somit in eine Aufstandsbekämpfung!
Als „heikles und langwieriges Geschäft“ beschrieb einst Lawrence von Arabien die Aufstandsbekämpfung – „als wenn man Suppe mit einem Messer äße“. Gelingt es nicht, die Aufständischen von der Gesellschaft zu trennen, in die sie eingebettet sind, wird jeder militärische Erfolg ein Pyrrhussieg bleiben. Beispiele aus Afghanistan, Vietnam, Algerien, dem Irak und Jemen.
Pyrrhussieg! Wenn überhaupt.
@Militärökonom
Es wäre mir neu, dass irgendwo großflächig die Grundversorgung zerstört oder Krankenhäuser bombardiert worden wären. Haben Sie dafür Quellen? Der Krieg wirkt bezogen auf seine Größenordnung bisher relativ arm an Kollateralschäden und zivilen Opfern. Gezielte Angriffe scheinen bisher primär Regierungsgebäuden und Kommunikationsinfrastruktur gegolten zu haben und die meisten Einschläge in Wohnhäuser isolierte Ereignisse gewesen zu sein. Das schließt Absicht natürlich nicht aus, z.B. um eine Panik auszulösen. Man möge aber auch bedenken: Wenn man tausende alte Grad verschießt, sind auch zwangsläufig einige Irrläufer dabei. Und auch die Ukrainer wissen natürlich wie PsyOps geht. Es steht natürlich zu befürchten, das sich dies jetzt ändert, wenn es in die Innenstädte geht, aber wilde Behauptungen von angeblichem „Völkermord“ seitens Russlands sind mindestens genauso abstrus wie Lawrows jüngste „Erklärung“ vor der UN.
Der „Doomsday-Convoy“ vor Kiew wird ja bisher hauptsächlich als Hinweis auf das nahende Ende interpretiert. Eine alternative Interpretation könnte allerdings auch lauten: Der Russe steht im Stau, weil vorne Nichts voran geht. Und das wäre dann eher ein Problem für die russische Logistik und weniger für die Ukrainer.
Unter der Überschrift „Potential Wildcard in Ukrainian Conflict: Russian Army Not Ethnically Homogeneous“ bietet der Jamestown Eurasia Daily Monitor vom 1. März einen interessanten Beitrag zum Thema Moral der RF-Truppen:
„The officer corps of the Russian military also contains a disproportionate number of non-Russians for both socio-cultural and historical reasons. Just as the southern states in the United States have historically provided a disproportionate number of senior officers in the US Armed Forces, so too people from Ukraine (both ethnic Ukrainians and ethnic Russians living there) have provided a disproportionate share of the officers of the Soviet military and, to some extent, the Russian military, to this day. In Soviet times, this origin was concealed by a policy that allowed officers of Ukrainian nationality to change their identification to Russian once they reached field grade levels. That hid the Ukrainian origin of much of the Soviet Union’s most senior commanders.“ (…)
Russian military analyst Vladimir Belousov (…) noted that in the current war in Ukraine, Russian troops are being resisted by Ukrainian citizens, “almost 20 percent of whom are ethnic Russians,” while calling attention to the fact that, today, “the Russian army consists not of ethnic Russians but of citizens of Russia.” And what may surprise many, according to statistics from 2017, “a majority of the officer corps of Russia” and even more of its sergeants are “ethnic Ukrainians.”
@ all: Ich würde die russische Generalität nicht so einfach verspotten und verlachen oder gar die „rote Armee“ aus der Mottenkiste holen. De facto seit 2008 und spätestens seit 2015 hat sich vieles geändert – auch was Taktik und Interoperabilität betrifft. Auch haben fast alle Kommandeure massive Erfahrung in Syrien und in militärisch-politischen Fortbildungen (über deren Inhalt und Sinn man streiten kann). Schwierig ist sicherlich das Primat der SOF, das mediale Dauerfeuer auf PMC wie Wagner (oder die Moran Group) und die allgemeine Korruption. Die Performance der WMD (westlicher Militärbezirk) und SMD (südlicher Militärbezirk)-Verbände ist gemischt, aber auch nach mehreren Leaks sind nicht alle Truppen und das passende Ausrüstungsniveau zuzuordnen. Das ist teilweise absichtlich so, aber teilweise auch Schlamperei seitens der russischen Militärbürokratie. Masse machts halt noch immer …
Vieles ist aktuell – wie es scheint v.a. im Norden – sicherlich medial ein Desaster, aber im Süden und Südosten läuft es scheinbar nach Plan was anzunehmende strategische ziele sind.
Zur Kolonne und v.a. zum stockenden Vormarsch: Ein Wintermanöver und der folgende Einsatz klassischer Elemente (v.a. Panzer und mechanisierte Einheiten) ist halt nicht mehr als teures, aufwändig zu versorgendes, rollendes Altmetall. Aber es gibt keine Gegenangriffe und bisher ist das Momentum immer noch russisch ..
Puhhh, die Meldung des russischen Verteidigungsministeriums ist ja primitive Propaganda. Da wird nichtmal versucht, subtil die Wahrheit zu verdrehen. Das ist bloß tumbes Geholze, das jedermann einfach widerlegen kann. Dieser schrille Duktus wirkt lächerlich.
Frank Daumann sagt:
02.03.2022 um 17:42 Uhr
Psychoanalytische Diagnosen aus der Ferne sind nicht möglich oder haben zumindest einen Hang zum Raten.
Sie sind sogar wie Lotto, wenn sie nicht persönliche (intime) Gespräche von besagten Personen kennen, also nur offizielle Bilder und Videobeiträge kennen.
In welcher Armee (Hierarchiebeispiel par excellence) kommen denn die Dauerkritiker besonders weit?
Interessanteste Meldung für mich heute:
Deutschland hat 3 Tage gebraucht für die Strecke BRD-Ukraine (runde 1000 km). Und das in einem echten Notfall.
Weiß nicht wie man das noch rechtfertigen kann, aber das sind selbst bei 60 km/h Durchschnittsgeschwindigkeit und paar Pausen zum Tanken (Fahrer können sich ja abwechseln) keine 24 Stunden per LKW.
Die Franzosen nutzen die Situation und warnen vor Kaspersky:
https://www.cert.ssi.gouv.fr/cti/CERTFR-2022-CTI-001/
„La déconnexion d’outils de cybersécurité dans un contexte de tensions dans le cyberespace et de cybercriminalité exacerbée peut fragiliser significativement la cybersécurité de votre organisation. Aussi, sans solution de substitution, cette déconnexion ne saurait être préconisée.“
Ob wir zum selben Ergebnis kommen werden? Letztes Mal hat man noch folgendes gesagt: „Eine Warnung des BSI vor dem Einsatz von Kaspersky-Produkten ist derzeit nicht vorgesehen, da dem BSI keine Belege für ein Fehlverhalten des Unternehmens oder Schwachstellen in der Software vorliegen“
Warum sollte eine außenpolitische Aggression erst das Fass zum Überlaufen bringen, wenn doch bereits jahrelang innenpolitisch die Möglichkeit einer Infiltration oder direkten Einflussnahme vorlag?
Ich habe eine Kritik wegen der fremdsprachigen Stellungnahmen:
Auf FB auf russisch, auf twitter auf englisch.
Nur das englische ist im Original berichtet.
Ich verstehe englisch, deswegen ist das nur eine Prinzipienkritik. Aber ich habe bemerkt, dass twitter nicht mehr ohne Account gelesen werden möchte. FB habe ich nicht versucht.
Bin trotzdem dankbar für die Berichterstattung
Ich fasse es nicht!
„Wie das Kanzleramt intern die Kriegslage bewertet – In einem internen Lagebild skizzieren Experten des Kanzleramts, welche Folgen Putins Krieg für Deutschland hat – etwa die Frage, ob die Bundesrepublik als militärisches Ziel Russlands gilt. Zu Gaspreisen und Flüchtlingen gibt es mehr oder weniger klare Prognosen. WELT liegt das Papier vor.“
Das Durchstechen solcher Unterlagen ist für mich einfach unverantwortlich. Oder es ist nur Spielmaterial.
Immerhin ist der Artikel hinter der Zahlschranke 😎
EIn interessanter Beitrag in tatsächlich einer der Telegramm-Gruppen mit entsprechender Journalistischer Bedeutung. Daher hat evtl. mancher ein Interesse, sich diese Bilder zu erhalten.
DENN: Der Angriff wurde womöglich am 18.1.2022 befohlen. Und bevor hier die Kommentatoren aufeinander los gehen. Sollte sich diese Information bestätigen, dann wirft dies ein Licht auf die Qualität der Arbeit etlicher Institutionen.
https://t.me/dvish_alive/8581
P.S: Nicht geprüft auf Deepfake.
Das mit dem „Contested Airspace“ verstehe ich nicht.
Entweder die Russen haben eine komplette andere Doktrin als wir, oder sie haben massive logistische Probleme auch die Einsatzbereitschaft ihrer Luftstreitkräfte betreffend.
Nein, die sporadische Präsenz einiger SHORAD Systeme (Stinger ist nach Open Source Info effektiv bis max. 10.000 ft) hat so gut wie keine Auswirkungen für die Erringung der Luftüberlegenheit.
Und die UKR Luftwaffe, sofern sie noch fliegt, ist mit Material aus der Sowjetzeit technologisch hoffnungslos unterlegen und kann daher kein ernstzunehmender Gegner im Luftkampf sein, schon gar nicht in deutlicher Unterzahl.
Bleiben noch die SAM Kräfte auf der Rechnung: BUK-M1 und S-300. Auch aus sowjetischer Produktion, auch technologisch überholt, und die Russen werden doch wohl wissen wie man diese Alt-Systeme mit EloKa Mitteln niederhält (SEAD) um sie anschließend zu zerstören (DEAD). Hinzu kommt, dass die RUS Luftwaffe über effektive, weitreichende ARM Raketen verfügt (mein Angstgegner in der ersten Verwendung als FeuerleitOffz – TCO im englischen Acronym). Kurze Erklärung: Anti Radiation Missiles reiten auf dem Signal des gegnerischen Radars ins Ziel.
Die modernsten russischen SAM Kräfte (S-400) sind dermaßen kampf- und reichweitenstark, dass damit jegliche UKR Flugbewegung schon im Ansatz unterbunden werden könnte. Meine einzige Erklärung dazu: man verschießt die kostbaren Raketen nicht auf die UKR Schrottflugzeuge, sondern hebt sie sich auf um die NATO Luftstreitkräfte auf Respektabstand zu halten.
Mach meinem Verständnis ist die – zumindest temporäre – Erringung der Luftüberlegenheit Voraussetzung für erfolgreiche Operationen der See- und Landstreitkräfte. Die RUS Luftwaffe sollte aber die Mittel dazu haben binnen kurzer Zeit die totale Luftüberlegenheit zu erringen.
Der „Contested Airspace“ bleibt somit ein komplettes Rätsel für mich.
Hat jemand eine Erklärung dafür?
Oder ist das vielleicht nur PsyOps der Amerikaner?
der österreichische Oberst Reisner aus dem empfehlenswerten Link und auch andere Militärs schreiben die ukrainische Armee ab, das ganze Siegesgeheul für die Ukrainer ist nichts Wert.
Liefern wir Waffen, um die Opferzahlen in die Höhe zu treiben?
Sicher, man kann schlecht einem/r Ukrainer-in noch in die Augen sehen, wenn man ihnen Nichts zur Selbstverteidigung in die Hand gibt.
Wie hier schon erwähnt sollten die westlichen Strategen immer eine Tür für Putin offenlassen, aus der er im Falle des Scheiterns unter Wahrung des Gesichtes gehen kann.
Genauso sollten sie Selenskij beraten, wann er sich ergeben oder fliehen müsste. Wie hier im Blog beschrieben legen die Russen bald richtig los, und diese Bilder werden Europa auf Jahre prägen. Ich wünsche es den Ukrainern nicht.
Träumen wir von einem andauernden Partisanenkrieg wie in Afghanistan, an dem die Russen zum Schluss wegen Stingern das Feld räumen müssen? Den Eindruck habe ich gerade.
Ich sehe in Putin keinen „Wahnsinnigen“, als der er jetzt oft stilisiert wird.
Ich halte ihn wie einige Andere hier für einen alternden Mann, der vom Gift der Macht getrunken hat. Er ist nicht der Erste und es steckt in mehr Menschen, als sich Viele eingestehen wollen.
Seine Ziele erreicht er mit dem, was im dortigen Kulturkreis erlernt wird: rücksichtslose Ausübung von Macht, eiskalten Lügen und der Benutzung von Ausdrucksweisen der „Schimpf- Verbrechersprache“ (mat)
So kann man den „Straßenjungen“ Putin mit seiner Sprache schön in die Ecke des (möglichst psychopathischen) Unmenschen stellen und ist fein raus, weil man selbst immer auf der „richtigen Seite“ der Geschichte steht.
Die Personen, welche sich mit den Argumenten der Russen auseinandersetzen erhalten das Prädikat „Putin-Versteher“, obwohl sie nicht die damit assoziierten Ansichten teilen. Hilft das weiter?
Ich befürchte eine Teilung der Ukraine in einen Ost- und Westteil oder nur einen Ostteil… Mind. für die nächsten 15 Jahre bis sich das System Putin erledigt hat.
Die Russen werden sich Putin’s nicht entledigen, das dauert sicher noch.
Bis dahin müssen wir akzeptieren, was schon verloren ist.
Die Wirtschaftssanktionen tragen einzig zu einer Konsolidierung der Macht der Oberen in RU bei. Das kann man am Iran und Nordkorea ablesen. Und es führt zu einer Bindung Russlands an China und Polen ist wieder der Rand Europas… War da nicht was?
Ich wünsche mir mehr Strategie auf allen Seiten.
Manche Kommentare gehen an Dr Realität vorbei.
Als KVK-Leiter wurde ich heute vom Leitverband angerufen, ob man nicht die laufende Hilfeleostung umgehend beenden könnte. Die NTM ( Notice To Move) sei herabgesetzt worden. Man brauche die eingesetzten Soldaten. Und da geht es nicht um NRF oder so.
Es wird langsam eng. Und zwar berechtigt. Das ist alles vor der Haustür.
@Pio-Fritz
GI im Tagesbefehl:
„Kontingent in der Amtshilfe Corona werden wir (..) reduzieren. Diese Soldatinnen und Soldaten werden im Kernauftrag der Landes- und Bündnisverteidigung gebraucht. (..) entstandene Ausbildungslücken sind unverzüglich zu schließen“.
Die laufende Hilfeleistung in der Amtshilfe sollte in Kürze zunächst gelaufen sein, auch die Infektionszahlen lassen den Entschluss zu.
Russischer ziviler Flugverkehr wird wohl in den nächsten Tagen und Wochen zum Erliegen kommen.
Viele Leasingfirmen sitzen in Irland und werden von russischen Fluggesellschaften gerne genutzt, um ihre Flugzeuge zu betreiben. Diese werden die Verträge kündigen aufgrund der Sanktionen, Selbst wenn einige genügend kriminelle Energie aufbringen, die Sanktionen zu ignorieren, werden diese geleasten Flugzeuge nicht mehr versichert sein. Airbus und Boeing haben die Lieferung von Ersatzteilen eingestellt. Zusätzlich allgemeine Zahlungsschwierigkeiten wegen Banken usw.
https://twitter.com/janedvidek/status/1498723248183382020
@Thomas Melber
> etwa die Frage, ob die Bundesrepublik als militärisches Ziel Russlands gilt
Gilt sie?
Nachdem die Frage gestern aufkam, ob Deutsche – und insbes. ehem. Bw-Angehörige – sich freiwillig zum Einsatz in UKR melden dürfen, hatte ich gestern keine eindeutige Quelle gefunden. In dem Zusammenhang fand ich diesen Artikel aus dem Tagesspiegel bemerkenswert:
„Deutsche dürften an Ukraine-Krieg teilnehmen – auch für Russland – Die Bundesregierung wird eigene Staatsbürger nicht grundsätzlich daran hindern, zu den Kämpfen in die Ukraine zu reisen – und sie würden dafür auch nicht per se von der Justiz verfolgt. Dies gilt für potenzielle Einsätze sowohl für die ukrainische als auch die russische Seite und geht aus Antworten des Innen- und des Justizministeriums auf Tagesspiegel-Anfrage hervor.“