Bundeswehr-Eurofighter fliegen Luftraumüberwachung über Polen (Ergänzung: Generalinspekteur)
Angesichts der zunehmenden Spannungen zwischen Russland und der NATO vor dem Hintergrund des Ukraine-Kriegs hat die Bundeswehr ihre Aktivitäten über östlichen NATO-Ländern ausgeweitet. Zwei Eurofighter der Luftwaffe sind für eine ständige Luftraumüberwachung, eine so genannte Combat Air Patrol, über Polen im Einsatz.
Die neue zusätzliche Aufgabe der Bundeswehr teilte die Luftwaffe am (heutigen) Dienstagmorgen via Twitter mit:
Das Verteidigungsministerium bestätigte, dass die Luftwaffe vom deutschen Fliegerhorst Laage bei Rostock aus an der Luftraumüberwachung über Polen beteiligt ist.
(Hinweis: Da hatte es zunächst ein bisschen Verwirrung gegeben; nunmehr steht diese Bestätigung)
Bereits am (gestrigen) Montag waren mehrere zusätzliche Minenabwehreinheiten der Deutschen Marine zur Unterstützung der NATO-Mitgliedsländer an der Nordostflanke des Bündnisses ausgelaufen. Der amtierende (und künftig offizielle) Marineinspekteur Jan Christian Kaack hatte zur Begründung auf die zugespitzte Russland-Ukraine-Krise und die verstärkte Bedrohung, die insbesondere Deutschlands Partner in Osteuropa wahrnehmen, verwiesen.
Außerdem sollen Tornado-Kampfjets der Luftwaffe und ein Seefernaufklärer der Marine die Aufklärung über der Ostsee verstärken.
Ergänzung: In einem Tagesbefehl listete Generalinspekteur Eberhard Zorn die Unterstützung der Bundeswehr für die östlichen NATO-Mitglieder auf, verwies zugleich aber auch auf die Bedeutung des Grundbetriebs der Streitkräfte in Deutschland für Logistik und Nachschub:
Neben der Aktivierung der regionalen Verteidigungspläne entlang der Ostflanke wurde insbesondere die Verlegebereitschaft für die NATO Response Force (NRF) erheblich verkürzt. Erste Einheiten werden in Kürze verlegen. Auch unsere Einheiten der NRF sind darauf eingestellt, die Ostflanke zu verstärken.
In Litauen haben wir unsere Enhanced Forward Presence Battlegroup um rund 350 Soldatinnen und Soldaten verstärkt. In Rumänien haben wir unser Engagement verdoppelt und verlängert. Wir setzen dort jetzt sechs Eurofighter im Air Policing South ein. Den ständigen maritimen Einsatzverband der NATO in der Ostsee haben wir um eine Korvette verstärkt. Mit einem Flottendienstboot, dem Einsatz von Tornado Aufklärungsjets und P3C-Orion Seefernaufklärern sowie einem Minenjagdboot werden wir zur Verdichtung des Lagebildes beitragen.
Darüber hinaus wird sich Deutschland mit Infanterie- und Luftverteidigungskräften aktiv am Aufbau eines zusätzlichen Kampfverbandes in der Slowakei beteiligen. Wir prüfen zudem Maßnahmen zum Schutz des polnischen Luftraums und zusätzliche Verstärkungen der Kräfte in Litauen mit leichten Luftverteidigungs- und Marineinfanteriekräften. (…)
Von besonderer Bedeutung ist in dieser angespannten Lage der Grundbetrieb. Munitionsdepots, Sanitäts-, Logistik- und Führungseinrichtungen, Lagezentren und viele andere unterstützen bei der kurzfristigen Umsetzung all dieser umfassenden Maßnahmen. Deutschland als „Drehscheibe“ für Marschbewegungen unserer Bündnispartner bindet insbesondere die territoriale Organisation, unsere zivilen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie unsere Reservistinnen und Reservisten.
Unser Kontingent in der Amtshilfe Corona werden wir deshalb deutlich reduzieren. Diese Soldatinnen und Soldaten werden im Kernauftrag der Landes- und Bündnisverteidigung gebraucht. Durch die Pandemie entstandene Ausbildungslücken sind unverzüglich zu schließen. (…)
In der Summe stelle ich fest, dass die Bundeswehr in allen Dimensionen schnell zusätzliche Kräfte zur Abschreckung an der Ostflanke bereitgestellt hat und bei Bedarf weiter bereitstellen wird. Dadurch senden wir ein deutliches Signal der unerschütterlichen Bündnissolidarität an unsere NATO-Partner, aber auch und gerade an Russland.
(Archivbild 2018: Eurofighter der Luftwaffe im Baltic Air Policing über Estland)
Klar, man ist combined, aber sind die Polen damit überfordert? Gibt es keine anderen Einsatzräume?
Wohl kaum ist Polen überfordert mit neuen F-16 Air Policing zu betreiben. War D mit 175 F-4 im KK auch nicht, trotzdem flogen z.B. auch brit. Phantom über D Luftüberwachung.
Aber man demonstriert Geschlossenheit, deswegen sind auch brit EuFi in Polen unterwegs.
Und es übt selbstverständlich.
Es gibt einen Tagesbefehl vom Generalinspekteur, welcher ankündigt, daß sich Deutschland mit Infanterie- und „Luftverteidigungskräften“ aktiv am Aufbau eines zusätzlichen Kampfverbundes in der Slowakei beteiligen wird und daß die Bw prüft, zum Schutz des polnischne Luftraums und zusätzlichen Verstärkungen der Kräfte in Litauen mit leichten „Luftverteidigungs-“ und Marineinfanteriekräften.
Mit dem Eurofighter Einsatz in Polen ist auch diese Prüfung offensichtlich abgeschlossen was den Luftraum in Polen angeht und läuft wohl nur noch die Prüfung, was die Wiesel 2 Ozelot Luftverteidigung und das Kräfte des Seebataillon angeht für Litauen.
Wobei hier auch interessant ist, daß die Marine normalerweise von Seebataillon spricht, und nicht wie der GI von Marineinfanterie spricht.
Nur da hier öfters über den veralteten Begriff der Luftverteidigung diskutiert wurde, ist es lustig, daß im Tagesbefehl des Generalinspekteurs zweimal ausdrücklich von Luftverteidigung die Rede ist:) und nicht von Flugabwehr oder ähnlichem.
[Zum einen: der Tagesbefehl des GI ist oben ausführlich zitiert, doppeln in den Kommentaren wenig sinnvoll. Zum anderen: Der von mir immer wieder problematisierte Begriff ist „Luftabwehr“, nicht Luftverteidigung. T.W.]
@Thomas Melber
Abgesehen vom symbolischen Aspekt: CAPs sind eine sehr ressoucen-hungrige Einsatzform des Luftkrieges. Technisch-logistisch wird eine kleine Flotte damit schnell an die Wand gefahren, eine möglichst breite Arebitsteilung ist daher sehr zweckmäßig.
Mir scheint, als würden Luftwaffe und Marine eine gute Performance an den Tag legen, während sich der Inspekteur Heer eher durch wehleidiges Jammern auf höchstem Niveau unrühmlich in Erinnerung gebracht hatte.
Machen ist wie Wollen, nur krasser.
Ist denn General Mais noch in Verantwortung oder wurde er bereits ersetzt, was denkgesetzlich nur richtig und konsequent wäre?
[Leute, bei aller persönlichen Abneigung eines Kommentators gegen bestimmte Personen: Diese Bashing lassen wir hier. Zumal ja zuvor schon zu lesen war, was auch das Heer in Marsch setzt. Sachliche Kritik gerne, aber so bitte nicht. T.W.]
@Closius sagt: 01.03.2022 um 11:18 Uhr
„Wobei hier auch interessant ist, daß die Marine normalerweise von Seebataillon spricht, und nicht wie der GI von Marineinfanterie spricht.“
Vermutlich weil es sich konzeptionell nicht um Marineinfanterie handelt, und die Marine daher „fachmännisch“ korrekt von Seebataillon spricht. Aber der GI wendet sich ja hier an die Öffentlichkeit (Bw-intern und Bw-extern), da will er vermutlich „verstanden“ werden und da ist Marineinfanterie vermutlich der griffigere Begriff ;)
wie sind denn die Eurofighter aktuell bewaffnet im AirPolicing?
2-4 Meteor/AMRAAM
2-4 Iris-T
Man stellt auch bei uns den Friedensbetrieb teilweise um: für die Bw wurden die zeitlichen Einschränkungen für den militärischen Flugbetrieb bis zum 31.03.2022 aufgehoben.
@ Brainstormer
Ihr Vergleich hinkt aber schon ein wenig ;-).
Zur Zeit des Kalten Krieges oblag die Sicherung des Luftraumes der Bundesrepublik nicht primär der Luftwaffe, sondern den Westalliierten, im Rahmen ihres Vorbehaltsrechts, zumal der Luftraum Teil des Zuständigkeitsgebietes zweier alliierter Luftflotten war. Heute ist die Luftwaffe für den deutschen Luftraum zuständig.
Und nichts für ungut, die 175 F-4F waren in zwei Jagd- und zwei Jagdbombergeschwadern eingesetzt, standen also nur rund zur Hälfte für die Luftverteidigung zur Verfügung.
@ Closius:
Der Stein des Anstoßes war der Begriff „Luftabwehr“ (statt Flugabwehr), nicht „Luftverteidigung“ ;-).
@ T.W.
Bei allem gebotenen Respekt:
Am Montag, 07.02.2022, hatte der Inspekteur Heer in Munster eine Vorführung zur Darstellung der Fähigkeiten des Heeres durchführen lassen, um die Ministerin ins Bild zu setzen. Bei solchen perfekten Vorführungen bekommt man ganz schnell das Gefühl, das Heer wäre multidimensional genial, schlagkräftig, …
Wenn zweieinhalb Wochen später, beim ersten Gefechtslärm, alles plötzlich desolat sein soll, dann habe ich damit meine Bauchschmerzen. Das passt nicht zusammen.
Illoyal. Unprofessionell. Undifferenziert.
[Bei allem gebotenen Respekt: Diesen Thread jetzt zu missbrauchen, um sein Missfallen über diesen speziellen Punkt auszudrücken, werde ich, zurückhaltend gesprochen, unterbinden. T.W.]
Das SeeBtl besteht aus vielen Einzelfähigkeiten, quasi ein Gemischtwarenladen oder auch Multitool.
Vermutlich will der GI damit nur anzeigen, dass er Infanterie innerhalb des SeeBtl meint, also die Küsteneinsatzkompanie.
@Florian Staudte sagt: 01.03.2022 um 11:30 Uhr
„Mir scheint, als würden Luftwaffe und Marine eine gute Performance an den Tag legen, während sich der Inspekteur Heer eher durch wehleidiges Jammern auf höchstem Niveau unrühmlich in Erinnerung gebracht hatte.
Machen ist wie Wollen, nur krasser.“
Zum Ton hat @T.W. ja schon etwas gesagt, aber von meiner Seite vielleicht auch noch eine inhaltliche Erwiederung.
Der entscheidende Unterschied zwischen den drei TSK, und das geht leider immer wieder unter und wurde auch durch die Einsätze selbst unter „Fachleuten“ häufig vernachlässigt, ist dass das „System Heer“ Verbands-/Truppenfokussiert ist, während Luftwaffe und Marine „plattformbasiert“ sind.
D.h. die Luftwaffe hat schnell mal 6 EF irgendwohin verleget und muss dann „nur“ die Logistik dafür sicherstellen und die kommt überwiegend ja für die ersten Tage/Wochen sogar aus dem gleichen Verband. Das ist zwar eine Herausforderung, die ich überhaupt nicht kleinreden will, aber die Lw kann halt „Wirkung“ schon mit 6 EF entfalten.
Für die Marine ist es noch einfach. Wenn das Schiff oder Boot schwimmt und man einen Tender zur hand hat (und/oder K+N) läuft es. Da wird es ja erst kompliziert, wenn wir über klassischen mehrdimensionale Kriegsführung sprechen.
Damit das Heer etwas auf die Beine stellen kann sprechen wir immer über 3.500+ in der gemischten Kampftruppenbrigade und damit die läuft benötigen wir zusätzlich noch massive Unterstützung durch CIR und ZSan und SKB. Insgesamt würde ich mal schätzen, dass ein vernünftiger Heeresbeitrag nicht unter 5.000 (inkl. CIR, ZSan und SKB) zu haben ist.
Alles darunter ist halt nur halbgar. Und selbst wenn wir über halbgar spreche, sprechen wir über das gemischte Kampftruppenbataillon. Auch das fängt dann bei 500 Sdt Minimum an und mit Unterstützern ist der Mindestbeitrag dann eher 1.000.
Und da in den letzten Jahren ja aus finanziellen, bürokratischen und organisatorischen Fragen die Kaltstartfähigkeit reduziert wurde kann man selbst diese 1.000 nicht von heute auf morgen bereit stellen.
Das ganze hat das Heer in den letzten Jahren wieder und wieder gemeldet. Aber man hat es ignoriert.
Das jetzt dem Heer (bzw. seinem Inspekteur) vorzuwerfen ist ja wohl nicht ganz sachlich, nicht ganz fair und vor allem nicht hilfreich.
Wenn man ein einsatzfähiges Heer für LV/BV haben will, dann kostet das halt ne Menge Kohle!
@Florian Staudte
Andere beleidigen, aber selbst keine Ahnung haben, das ist ja klasse!
General Mais hat offen und ehrlich die Defizite im Heer angesprochen. Lesen Sie sich doch einmal seine Reden aus der Vergangenheit durch, die waren inhaltlich nicht weit davon weg.
Es ist wohl zu einem großen Teil sein Verdienst, dass auch die Politik jetzt den Handlungsbedarf bei den Landstreitkräften erkannt hat. Denn während Luftwaffe und Marine die Vollausstattung haben, ist das Heer LEER! Und in der Ukraine tobt ein Krieg an LAND!
Schuld an der Situation ist nicht der InspH, sondern die im BMVg seit Jahren erfolgte PRIORISIERUNG der Vorhaben von Marine und Luftwaffe (am teuersten) sowie CIR und San.
Zitat: „Ausweislich einer Statistik des Verteidigungsministeriums, die WELT AM SONNTAG vorliegt, billigte der Bundestag von 2018 bis 2020 Rüstungsvorlagen der Bundeswehr in einem Gesamtvolumen von 26,335 Milliarden Euro. Der Anteil des Heeres daran betrug nur 13 Prozent.“ (Artikel in der Welt vom 14.06.2021)
Keine Arme, keine Kekse!
@ Florian Staudte
Was ich so bei Youtube von diesem Informationsbesuch gesehen habe, war, dass – vergleichsweise offen – die Missstände von den „vortragenden Räten“ (= Bataillonskommandeure der PzLehrBrig 9) recht unumwunden angesprochen wurden. Natürlich wurde „geklappert“ (was bekanntlich zum Geschäft gehört), aber es wurde eben auch gesagt, woran es mangelt.
@Hans Dampf
Korrekt, Zwei Luftflotten 2ATAF und 4 ATAF. „Im Gebiet 2 ATAF wird die Verantwortung für die Luftverteidigung mit Flugzeugen von..der US Luftwaffe,..der Belgischen und Königlich-Niederl….F-4 Phantom der Deutschen Luftwaffe und…der Britischen Luftwaffe wahrgenommen.
Zitat aus Jackson, „Luftflotten der NATO“,1987. Allerdings war ich zu dieser Zeit jung und unschuldig, daher kann ich nicht anhand eigener Erfahrungen nachprüfen, ob die Angabe korrekt ist ;-)
Eine Hälfte der F-4 hatte Erstrolle Jagd und Zweitrolle Jabo, die andere Hälfte Erstrolle Jabo, Zweitrolle Jagd.
RF-4 hatte Erstrolle RECCE, Zweitrolle Jabo.
@ Brainstormer
Ja, das ist schon korrekt, aber genauso korrekt ist es, dass zu der damaligen Zeit die Lufthoheit bei den Allierten lag. Das hatte dann zur Folge, dass bei einer Luftraumverletzung an der Grenze von der Tschecheslowakei nach Bayern, zwar die Neuburger F-4F Alarmrotte als Erster vor Ort war nach der Alarmierung, aber machen durfte erst die US-amerikanische F15 von Spangdahlen bzw. Bitburg in der Eifel vor Ort etwas. Bis dahin durfte die deutsche F-4F nur beobachten und sich ruhig verhalten.
Koffer sagt:
01.03.2022 um 13:53 Uhr
„… von meiner Seite vielleicht auch noch eine inhaltliche Erwiederung.“
Danke für diesen treffenden Beitrag! Die grundlegenden Unterschiede der Verlegung der TSK reduziert dargestellt und auf den Punkt gebracht!
Danke@Georg!
@Georg
Für die Nordhälfte stand die Royal Air Force in Wildenrath mit einer F-4 QRA bereit. Für den Süden war die QRA der USAF in Bitburg mit ihrer QRA zuständig. In Spangdahlem sind bis heute Bomber Kräfte stationiert.
@Bedingt Loyal
Ich stimme ja vielen ihrer Aussagen zu, aber…
„Denn während Luftwaffe und Marine die Vollausstattung haben, ist das Heer LEER!“
wie kommen sie denn darauf, dass die anderen beiden TSK Vollausstattung hätten? Zumal man ja dann auch noch den jeweiligen Zustand/Alter des fraglichen Materials betrachten muss (Stichwort z.B. STH). Die Mängel bei fliegendem Gerät der Bw waren doch auch vor nicht all zu langer Zeit medial sehr präsent…von daher überrscht mich diese Sichtweise ganz besonders.
und
„Und in der Ukraine tobt ein Krieg an LAND!“
Hmm…ja…aber da beisst sich ja jetzt der Hund selbst in den Schwanz. Warum tobt dort ein Krieg an Land? Weil die UKR inzwischen keinen nennenswerten Luftstreitkräfte mehr haben…sonst würde vermutlich erstmal immer noch ein Luftkrieg toben und das RUS Vorankommen zusätzlich erschweren. Wenn man einigen youtube videos glauben kann, tun sie das z.T. sogar noch mit Drohnen (was mich sehr überrascht, wenn es stimmt).
Auch wenn Luftstreitkräfte teuer sind, müssen sie diese letztlich als eine Art „Force Multiplier“ für den Krieg am Boden betrachten. In einem Peer-to-peer Szenario gewinnt sehr wahrscheinlich derjenige, der die Luftüberlegenheit/Luftherrschaft (und übrigens NICHT „Lufthoheit“) an sich reissen kann.
Und um das noch klar zu stellen: Ich wünsche mir für alle TSK die entsprechende Ausstattung!
@Phantom711:
Luftwaffe und Marine haben nach meiner Kenntnis zumindest 100% der Hauptwaffensysteme, die sie haben müssen. Die Einsatzlage ist ein anderes Thema und hat mit dem Begriff Vollausstattung nichts zu tun, addiert sich als Problem jedoch noch auf.
Im Heer war bis 2014 die „Poolbildung“ von Material unter dem Begriff „Dynamisches Verfügbarkeitsmanagement“ vorgesehen. Einheiten und Verbände sollten also nicht ihr eigenes Material haben, sondern sich aus einem Pool jeweils nur das Material nehmen, was für einen bestimmten Auftrag erforderlich war.
Die Wende zurück zu 100% Ausstattung sollte ab der Ukraine-Krise in 2014 vollzogen werden, fand aber real nur in ganz wenigen Bereichen statt. Stattdessen schmolz die Substanz aus vielen Gründen noch weiter ab.
(Geldmangel, falsche Priorisierung, Bevorzugung multinationaler „politischer“ Projekte vor dem Bedarf der Truppe etc.)
Ich stimme Ihnen zu. Alle TSK müssen einsatzfähig sein. Nur zusammen geht es. Jedoch haben wir inzwischen keinen gemeinsamen Mindset mehr. Jeder kämpft für sein kleines Königreich. Und mit klaren Absichten geführt wird auch nicht mehr. Wir brauchen schlankere Strukturen und klare Hierarchien, mit einem eindeutigen Auftrag und dem Rückhalt der Politik.
@Koffer: „Alles darunter ist halt nur halbgar. Und selbst wenn wir über halbgar spreche, sprechen wir über das gemischte Kampftruppenbataillon. Auch das fängt dann bei 500 Sdt Minimum an und mit Unterstützern ist der Mindestbeitrag dann eher 1.000.“
Sie vergleichen dies mit der Verwendung eines Schiffes (z.B der Erfurt) oder von 6 EF – mit denen man dann bereits „Wirkung entfalten kann“. Ich behaupte, dass das Heer natürlich bereits auch mit der sehr zügigen Entsendung von 6 Panzerhaubitzen samt Aufklärung (350 Soldaten, oder?) nach Litauen ebenfalls eine vergleichbare Wirkung entfaltet hat.
Ansonsten sollte nicht vergessen werden, dass die „schnellsten“ Truppen des Heeres, d.h. die DSK noch gar nicht unterwegs ist. Das ist ja sicher nicht zufällig so. Eine gewisse Kapazität an Fallschirmjägern samt Equipment und Transportmitteln ist sicher vorhanden. Auch da werden sicher nicht gleich eine Truppenstäre von 1000 benötigt um Wirkung zu entfalten.
Natürlich benötigt das Heer eine relativ große Logistik um „eigenständig“ unterwegs zu sein. Aber wenn man sich auf die Infrastruktur der NATO-Partner im Osten abstützen kann, so sind sicher auch Panzertruppen in Kompaniestärke als andere als „ohne Wirkung“ im Verhältnis zu einer Korvette oder 6 EF.
@ Koffer
Bitte unbedingt mal das Interview mit General a.D. Erich Vad in der Neuen Züricher Zeitung nachlesen.
„Die Armeeführung hat den jahrelangen Weg hin zu einer nicht einsatzbereiten Armee ohne vernehmliches Murren mitgetragen. Unter der Spitzengeneralität überwiegt leider ein hohes Mass an Anpassungsbereitschaft. Die Bereitschaft, der politischen Führung mit Kritik gegenüberzutreten, ist gering ausgeprägt.“
Wer, wie General Mais, beim ersten Gefechtslärm……
Glaubwürdigkeit ist für mich persönlich anders.
@Closius
Die bodengebundene Luftverteidigung der Bundeswehr stellt den strategischen Schutz deutschen Luftraums und im Bündnis seitens Boden gebundener Truppen dar.
Unterhalb der strategischen Aufgabe der Luftverteidigung (Flugabwehrraketentruppe der Bundeswehr) gliedern sich die
– operativ-taktische Aufgabe der Flugabwehr, die
– taktische Aufgabe qualifizierte Fliegerabwehr und die
– Fliegerabwehr aller Truppen.
„Veraltet“ ist möglicherweise Ihr Kenntnisstand?
Zur Luftverteidigung drückt die Bw aus:
https://www.bundeswehr.de/de/suche?typeahead=Luftverteidigung
@Koffer
@Florian Staudte
Sie haben beide auf Ihre Art recht.
Die Soldaten des Heeres, die jetzt in Litauen und in der Slowakei Dienst leisten sind an der Ausstattungsmisere nicht schuld. Alle meine Gedanken sind bei Ihnen.
Aber alle Kräfte des Heeres entwickeln Gefechtswert erst im „Gefecht der Verbundenen Waffen“ .
Diese verbundenen Waffen haben wir zum Teil nicht mehr (Panzerjäger und HFlaTrp) oder nur noch verstümmelt (Panzermörser, Art, Pio und Abc-Abw).
Und diese Defizite, vor allem in der Domäne Feuer, muß die Führung verantworten. Sowohl die BM und StS politisch, als auch die Generalität militärisch.
Oder soll die Verantwortungsdiffusion jetzt auf die Spitze getrieben werden?
Und soweit man von der Brigade als einem Großverband spricht, ist das Fehlen einer organischen Brigadeartillerie und der Panzermörser sowie einer angemessenen Sperrfähigkeit gegen gepanzerte Truppen ein so deutliches Defizit, dass man von einem „System“ nur mit Sarkasmus sprechen kann.
Karl Mohr sagt: 02.03.2022 um 16:41 Uhr
Bitte mal aufhören immer über die aufgelöste HFlaTr (bitte ohne „p“, es ist ja eine Truppe und kein Trupp, gell?!) zu lamentieren. Die gefährdet zu 90% die Sicherheit der eigenen Flugzeuge, Hubschrauber und Drohnen, und zu 10% nützt sie heutzutage noch etwas. Schauen Sie auf meinen Nick, ich weiss wovon ich spreche. Ja, der Gepard war geil, ich habe ihn geliebt und gerne gedient. Wenn wir in einen echten Schei…-Krieg ziehen, dann mit absoluter Luftüberlegenheit, so wie in den letzten 30 Jahren. Punkt.
Danke, VG, NG.
Nicht nur die Luftwaffe und die RAF überfliegen Polen, sondern auch die Armée de l’air mit 4 Rafale und 2 MRTT
https://twitter.com/i/web/status/1498956348045803521
@Nachhaltig sagt: 02.03.2022 um 11:16 Uhr
„Ich behaupte, dass das Heer natürlich bereits auch mit der sehr zügigen Entsendung von 6 Panzerhaubitzen samt Aufklärung (350 Soldaten, oder?) nach Litauen ebenfalls eine vergleichbare Wirkung entfaltet hat.“
Sorry, nein. 6 Haubitzen bringen überhaupt nichts. Das hat nichts mit Heer zu tun!
Artillerie bringt nur etwas zusammen mit Aufklären, zusammen mit Logistik, dafür brauchen Sie Fm und San. Und das alles ist ja kein Selbstzweck, sondern die Artillerie ist ja ausschließlich dazu da, die Kampftruppe zu unterstützen. Nannte man früher Gefecht verbundener Waffen. Wenn Sie nur ein Element verwenden ist das im Regelfall im Gefecht nicht überlebensfähig. Und wir sprechen ja hier von Gefechten (bzw. der Verhinderung derer durch glaubhafte Abschreckung).
„Ansonsten sollte nicht vergessen werden, dass die „schnellsten“ Truppen des Heeres, d.h. die DSK noch gar nicht unterwegs ist. Das ist ja sicher nicht zufällig so. Eine gewisse Kapazität an Fallschirmjägern samt Equipment und Transportmitteln ist sicher vorhanden. Auch da werden sicher nicht gleich eine Truppenstäre von 1000 benötigt um Wirkung zu entfalten.“
Zu ersterem ja, ich bin auch erstaunt (sehr erstaunt), dass wir nicht einen gemischten LLVbd entsandt haben. Aber beim zweiteren irren Sie. Genau das ist die Zahl ab der sie mit einem Fallschirmjägerverband etwas anfangen können. Denn sie schicken ja nicht nur zwei bis drei (leichte) Kompanien, sie packen ja immer die schwere (Mörser, MK, etc.) dazu. Ansonsten haben die leichten Kompanien keine Chance. Und dann benötigen sie einen LLSanKp (oder min. einen verstärkten LLSanZg), außerdem natürlich Pionier, Logistik und Stab. Da ist 1.000 +/-250 genau die richtige Zahl!
Bitte lösen Sie sich von AFG-Szenaren. Das hat nichts mit dem zu tun über das wir jetzt sprechen!
@Florian Staudte sagt: 02.03.2022 um 14:37 Uhr
„Wer, wie General Mais, beim ersten Gefechtslärm……
Glaubwürdigkeit ist für mich persönlich anders.“
Wieso beim ersten Gefechtslärm? Er und seine Vorgänger haben es ja jahrelang und immer wieder und wieder und wieder gesagt.
Man wollte halt nur nicht hören!
@ Koffer
Lesen Sie bitte den Beitrag auf Welt.de:
„Bei der Bundeswehr tobt ein Machtkampf“.
Ich persönlich gehe davon aus, dass sich General Mais auf der Zielgerade seiner militärischen Laufbahn befindet.
Insbesondere bei General Mais war m.E. die „Anpassungsfähigkeit“ sehr gut wahrnehmbar.
Wir werden sehen….
@Florian Staudte
Was man dem Beitrag von Herrn General Mais aber auch entnehmen kann ist, dass eben intern doch alles angesprochen wurde. Verbesserungsvorschläge und -wünsche angebracht wurden, diese aber auf taube Ohren gestoßen sind.
Und hierfür gibt er sich ja auch die Schuld.
Nur weil nicht alles immer in den Springer-Medien steht, heißt das nicht, dass es die Generäle nicht auch ansprechen würden. Auch wenn es da sicherlich auch mehr als genug „Angepasste“ gibt.
@Florian Staudte sagt: 03.03.2022 um 7:41 Uhr
„Ich persönlich gehe davon aus, dass sich General Mais auf der Zielgerade seiner militärischen Laufbahn befindet.“
Mag sein.
„Insbesondere bei General Mais war m.E. die „Anpassungsfähigkeit“ sehr gut wahrnehmbar.“
Sorry, aber das ist doch absur. Der InspH gibt eine öffentliche, kritische Stellungnahme zur Leistungsfähigkeit seiner eigenen TSK ab, die nicht (!) auf der damaligen Linie des BMVg/der BM lag und Sie unterstellen hier „Anpassungsfähigkeit“???
Es ist doch genau das Gegenteil, ich bin ja sicherlich kein frenetischer Anhänger des aktuellen InspH, aber mehr als ein Kamerad sah nach der Äußerung seine Entlassungsurkunde bereits im Schloss Bellevue zur Zeichnung.
@BavarianBlackwolf sagt: 03.03.2022 um 9:16 Uhr
„Was man dem Beitrag von Herrn General Mais aber auch entnehmen kann ist, dass eben intern doch alles angesprochen wurde. Verbesserungsvorschläge und -wünsche angebracht wurden, diese aber auf taube Ohren gestoßen sind.“
+1
Zumal man bei der Diskussion um die Aussagen nicht vergessen darf das er erst seit 2020 Inspekteur ist. Und selbst wenn er vorher schon intern gesagt hat das es so in seinen Augen nicht geht, gab es lange Jahre höher bezahlte Einsichten die meinten das geht so.
@ Koffer
Ungeachtet der genauen Worte von General Mais macht die militärische Führung auch folgenden Fehler:
Bei Ministerbesuchen, ILÜs/ALÜs etc. wird ein perfektes Bild gezeigt. Alles fährt. Alles funktioniert. Kein Gefecht läuft aber so ab. Gefechtsfahrzeuge werden durch die gesamte Republik gefahren, um die wenigen einsatzbereiten Fahrzeuge zusammen vorzuführen.
Wie soll eine Ministerin oder ein Abgeordneter das „Mahnen“ oder „Einfordern“ der wenigen Generäle einordnen, wenn man das Bild der perfekten Vorführungen im Hinterkopf hat? Es klappt doch alles.
Die Fähigkeit von Soldaten, aus „Sch…“ einen Bonbon zu machen, fällt der Bundeswehr auf die Füße. Leider.
Gibt es eigentlich konkrete akutelle Zahlen über die Einsatzbereitschaft unserer Eurofighter Flotte?
Florian Staudte sagt:
04.03.2022 um 8:50 Uhr
Ein Minister oder auch Staatssekretär kann jederzeit eine Liegenschaft seiner Wahl ohne Ankündigung aufsuchen und dort (mit Hilfe seiner militärisch versierten Kollegen aus dem Ministerium) eine spontane Überprüfung der Einsatzbereitschaft feststellen.
Macht nur keiner!
Warum weiß ich persönlich auch nicht, aber ich glaube einfach, dass jede/r Minister/in in den letzten Jahrzehnten immer nach dem Verteidigungsministerium noch Karriere machen WOLLTE und deshalb lieber keinen zu großen Stress haben wollte.
Eine Überprüfung nach meiner Methode hätte ja mächtig viel aufgewirbelt und natürlich hätte der/die aktuelle Minister/in dann ordentlich negative Presse einstecken müssen – selbst wenn die Probleme nicht sein/ihr Verschulden war.
Alles, so muss man es leider konstantieren, Menschen ohne Rückgrat!
Selbst zu Struck-Zeiten wurden Ministerbesuche angekündigt und reihenweise haben die Soldaten Urlaub genommen, damit man eben nicht da ist wenn er erscheint.
Wer nicht da ist, kann auch nichts negatives berichten und muss keine Detail-Fragen beantworten. (eigene Erfahrung)
@Christopher von Bronsart
Einsatzbereitschaft Eurofighter öffentlich?
Nein, natürlich (!) nicht.
Inzwischen mahnt BMVg via ua Twitter zu OPSEC an, endlich mal!
„Man muss nicht alles sagen, was man weiß…“ spricht die erwartbare Sprache.
@ Tom Cruise
Ich gebe Ihnen vollkommen recht. Aus meiner Sicht müsste aber die Generalität noch viel mehr unangekündigte Dienstaufsicht vornehmen.
Ein Stück weit leben wir in der Bundeswehr in einer Blase mit absurden Einzelinteressen. Das übergeordnete Ziel „Einsatzbereite Streitkräfte“ gerät m.E. gerne in den Hintergrund.
@Flo sagt: 04.03.2022 um 7:29 Uhr
„Zumal man bei der Diskussion um die Aussagen nicht vergessen darf das er erst seit 2020 Inspekteur ist. Und selbst wenn er vorher schon intern gesagt hat das es so in seinen Augen nicht geht, gab es lange Jahre höher bezahlte Einsichten die meinten das geht so.“
Sorry, auch die letzten Inspekteure haben sehr deutlich gesagt, das es so nicht geht.
Die Politik hat nur nicht hören wollen. Das ist ein Unterschied!
@Florian Staudte sagt: 04.03.2022 um 8:50 Uhr
„Bei Ministerbesuchen, ILÜs/ALÜs etc. wird ein perfektes Bild gezeigt. Alles fährt. Alles funktioniert. Kein Gefecht läuft aber so ab. Gefechtsfahrzeuge werden durch die gesamte Republik gefahren, um die wenigen einsatzbereiten Fahrzeuge zusammen vorzuführen.“
Sorry, das ist doch jetzt nicht Ihr Ernst? Wir sollen bei Lehrübungen also bewusst „geschauspielert“ versagen, damit die Politik unsere Worte, dass wir unterfinanziert und von Bürokratie überlastet und durch schlechte Beschaffung gegeisselt sind auch ernst nimmt?
Das halte ich für abwegig.
Die militärische Führung hat immer und immer wieder öffentlich und nicht-öffentlich aufgezeigt wohin die Reise geht, wenn wie o.a. Mängel nicht abgestellt werden.
Die letzte BM hat das ja sogar schriftlich im Rahmen des Aufzeigen des Finanzbedarfs auch als politische Leitung akzeptiert und ebenfalls ggü. dem politischen Raum angezeigt.
Und auch das hat nichts gebracht.
Aber ein geschauspielertes Versagen auf der ILÜ hätte die letzte BK und den letzten BM der Finanzen (aka neuer BK) also dazu gebracht es endlich zu verstehen, ja?
Ich bin raus. Die Diskussion ist mir jetzt zu bizarr.
Wie soll eine Ministerin oder ein Abgeordneter das „Mahnen“ oder „Einfordern“ der wenigen Generäle einordnen, wenn man das Bild der perfekten Vorführungen im Hinterkopf hat? Es klappt doch alles.
Die Fähigkeit von Soldaten, aus „Sch…“ einen Bonbon zu machen, fällt der Bundeswehr auf die Füße. Leider.
Einen habe ich noch.
@Tom Cruise sagt: 04.03.2022 um 13:46 Uhr
„Selbst zu Struck-Zeiten wurden Ministerbesuche angekündigt und reihenweise haben die Soldaten Urlaub genommen, damit man eben nicht da ist wenn er erscheint.
Wer nicht da ist, kann auch nichts negatives berichten und muss keine Detail-Fragen beantworten. (eigene Erfahrung)“
Auch diesem Narrativ folge ich nicht. Wie haben unzählige Truppenbesuche von MdBs und außerdem noch vom Wehrbeauftragten gehabt. Und immer wieder und wieder hat die Truppe die Mängel aufgezeigt.
Die letzten beiden Wehrbeauftragte haben sich dies dann auch umfänglich zu eigen gemacht und selbst für eine bessere Finanzausstattung geworben.
Die letzte BM hat Kämpfe fast schon bis aufs Blut mit dem Haushaltsausschuss und dem BM der Finanzen (aktueller BK) geführt.
Und da wurden dann nicht auch nur Summen gennant, sondern es wurde anhand konkreter Zusagen an die NATO aufgezeigt WARUM wir dieses Geld benötigen.
Der BT (und die letzte BK und der letzte BM der Finanzen) haben halt nur nicht hören wollen.
Es war öffentlich überall bekannt.
Die Truppe hat gemeldet.
Die Generalität hat gemeldet.
Die letzte BM hat gemeldet und gekämpft.
Aber andere Dinge waren halt in der Gesamtschau gefühlt wichtiger/dringlicher.
Und übrigens verteilt sich hier die Schuld auf alle drei Parteien der letzten Koalition gleichermaßen, niemand war wirklich bereit Einschnitte um Sozialhaushalt für Sicherheit einzutauschen. Auf der einen Seite gab es zwar dabei mehr Tränen und Kritik als auf der anderen, aber die Koalition hat niemand darüber gebrochen.
Na ich glaube Florian Staudte meinte eher ein realistische Vorführung im Rahmen des Möglichen.
Direkt vor der ILÜ spricht der kommandierende Offizier zu den anwesenden Reportern und der Ministerin:
„Sie werden heute, trotz Planung, keine Panzer zu sehen bekommen, sondern einen Wolf Geländewagen mit einer pinken Flagge. Er immitiert den Panzer.
Dies musste so gemacht werden, weil wir die Einsatzbereitschaft in den Kompanien nicht NOCH weiter herunterfahren konnten und deshalb nicht genügend einsatzbereite oder fahrbereite Kampfpanzer für diese ILÜ zur Verfügung stehen.“
Spätestens dann wäre nämlich auch mal öffentlicher Druck entstanden.
Man erinnere sich nur an die Besenstiele.
Klar, diesen Druck muss man als Soldat auch aushalten können, aber irgendwie gehört das ja auch zum Berufsverständnis/Soldatsein.
@ Tom Cruise
Besten Dank! Ihnen gelang es, die Botschaft zu erfassen. Koffer braucht vielleicht noch etwas Zeit.
Die ganz normale Truppe ist tatsächlich mehr oder weniger genervt bei den ILÜs/ALÜs und inszenierten Ministerbesuchen, weil die gestellten Bilder von der Realität erheblich abweichen. Anspruch und Wirklichkeit fallen halt in vielen Bereichen deutlich auseinander.
@Florian Staudte sagt: 04.03.2022 um 18:13 Uhr
„Die ganz normale Truppe ist tatsächlich mehr oder weniger genervt bei den ILÜs/ALÜs und inszenierten Ministerbesuchen, weil die gestellten Bilder von der Realität erheblich abweichen. Anspruch und Wirklichkeit fallen halt in vielen Bereichen deutlich auseinander.“
Zur Idee „wir spielen mal bewusst Versagen vor um unsere Aussagen über Unterfinanzierung glaubwürdiger zu machen“ äußere ich mich nicht weiter.
Aber zur Ehrenrettung der ILÜ/ALÜ muss ich klarstellen: Kern und Grundlage dieser Lehrübung ist und war der Ausbildungsauftrag für FüAkBw (LGAN und LGAI) und OSH (Offizierausbildung) sowie anteilig weitere Führernachwuchs! Diese Lehrübungen sind dafür erfunden worden den angehenden Generalstabsoffizieren bzw. angehenden Offizieren all das in Realität zu zeigen, was sie bisher nur auf der Karte kennen gelernt haben. Deswegen muss hier natürlich ein höchster Maßstab an die Qualität angelegt werden. Bilder die hier versemmelt werden, können später (mangels regelmäßiger Herbstmanöver etc.) nicht leicht korrigiert werden.
[Ja, das ist OT. Und ja, bitte beenden. T.W.]
Im Verbund mit den anderen fliegenden Nationen bewirken die EF auf jeden Fall Abschreckung. Es zeigt doch die seltene Einigkeit der Nato Partner.
Auch wenn es jetzt OT ist, aber unser Wehretat muss es doch hergeben, dass wir mal ein bisschen Gerät an die Ostflanke verlegen. Ich will nur hoffen, dass wir die zukünftigen 100 Mrd. Für wirklich dringende Sachen ausgeben anstatt Prestigeprojekte.