Bundeswehr-Verstärkung für die NATO-Ostflanke: Deutsch geführte Battlegroup und Patriot in die Slowakei (Update)
Zur Verstärkung der NATO-Präsenz an der Ostflanke Europas wird die Bundeswehr zusätzlich Heereskräfte und Flugabwehr in die Slowakei verlegen. Entsprechende Planungen laufen nach Angaben von Verteidigungsministerin Christine Lambrecht bereits.
Als Reaktion auf den russischen Angriff auf die Ukraine hatten zahlreiche NATO-Mitglieder mit Planungen für eine Unterstützung der osteuropäischen Mitgliedsländer der Allianz begonnen. Die Bundeswehr hatte bereits die Zahl ihrer Soldatinnen und Soldaten in der deutsch geführten NATO-Battlegroup in Litauen aufgestockt und zusätzliche Eurofighter-Kampfjets nach Rumänien verlegt; außerdem werden zwei weitere Kriegsschiffe in Einsatzverbände des Bündnisses entsandt.
Nach den Worten der Verteidigungsministerin vor Journalisten folgt jetzt ein weiterer Schritt. In der Slowakei soll, ähnlich wie bereits in Litauen, eine weitere NATO-Battlegroup unter deutscher Führung aufgebaut werden. Dafür sind rund 250 deutsche Soldatinnen und Soldaten vorgesehen, außerdem ein verlegbarer Gefechtsstand.
Darüber hinaus, kündigte Lambrecht an, werde voraussichtlich ein Flugabwehrsystem vom Typ Patriot ebenfalls in der Slowakei stationiert. Damit sollen die Möglichkeiten der NATO zur Abwehr von Bedrohungen aus der Luft an den Grenzen zu Russland und Belarus verstärkt werden.
Update: Jetzt auch die Mitteilung des Verteidigungsministeriums dazu:
Die Bundesregierung [hat] auf Grund der aktuellen sicherheitspolitischen Lage und in enger Abstimmung mit der slowakischen Regierung und weiteren Partnern entschieden , sich im Rahmen der NATO bei der Aufstellung einer „enhanced Vigilance Activity Battlegroup“ in der Slowakei zu engagieren. Die Bundesministerin der Verteidigung hat sich hierzu am 25. Februar 2022 intensiv mit ihrem slowakischen und niederländischen Amtskollegen ausgetauscht.
Für den deutschen Beitrag sind folgende Anteile vorgesehen:
• Infanteriekräfte des Heeres in Kompaniestärke, die unter Beteiligung weiterer Partner bis April 2022 zu einem gemischten Kampftruppen-Bataillon verstärkt werden sollen.
• Das Waffensystem PATRIOT der Luftwaffe zur Stärkung der Luftverteidigungsfähigkeit an der östlichen Flanke des NATO Bündnisgebietes.
Deutschland unterstreicht damit die feste Bündnissolidarität mit unseren Alliierten an der NATO Ostflanke. Wir geben unseren Alliierten im östlichen Bündnisgebiet damit die Sicherheit, die sie jetzt benötigen. Zudem wird ein deutliches Signal der bündnispolitischen Entschlossenheit in Richtung Russland gesendet.
Bei den „enhanced Vigilance Actvity“ Battlegroups handelt es sich um Kräfte mit einem rein defensiven Auftrag im Sinne der Bündnisverteidigung. Über weitere Maßnahmen stehen wir in engen Konsultationen mit unseren Partnern. Unsere Soldatinnen und Soldaten sind auf diesen Auftrag gut vorbereitet.
(Archivbild Oktober 2018: Patriot-Startgerät bei Rena/Norwegen im Rahmen der NATO-Groübung Trident Juncture 2018 – Kevin Schrief/Bundeswehr)
Um Bedrohungen aus der Luft an der Grenze zu Belarus oder Russland zu begegnen, hätte ich ja vieles verstanden, im Baltikum, in Polen, Alaska, aber Slowakei?
Es sei denn man rechnet in Berlin die Ukraine bereits zu Russland.
Würde mich jetzt auch nicht mehr wundern. Aus Berlin.
„Wir werden uns in der Slowakei engagieren, dort eine Kompanie zügig in Gang setzen“, so Ministerin Lambrecht im @ZDF nach einem Gespräch mit ihrem 🇸🇰 Amtskollegen. Deutschland wird sich so bei der Aufstellung einer Battlegroup und auch bei der Luftverteidigung engagieren.
Von einer (!) Infanteriekompanie (Infanterie war zu hören) hin zu einer Battlegroup ist ein ziemlicher Schritt.
Die Patriotstaffel (Staffel ist Annahme) muss geschützt werden. Infanterie kommt dazu infrage.
Eventuell Objektschutzkräfte Lw (ObjSRgtLw)?
Wow man hat Mühe und Not eine eFP Battlegroup zu bespielen jetzt machen wir eine zweite auf…. ich bin gespannt.
@all
Oben im Update die offizielle Mitteilung des Ministeriums dazu.
Spiegel meldet dass es Pläne gibt, Ozelot in Litauen zu stationieren. Kein Link, aber das steht oben so noch nicht drin, daher als weitere Information.
Mein lieber Schwan, da werden aber BW-Kräfte krümelweise über das ganze östliche NATO-Gebiet verteilt. Ein Stück verständlich, weil auf einmal eine tausende Kilometer lange, neue Grenzlinie abgesichert werden muss. Bisher waren die Ukrainer dazwischen. Dramatisches Zeichen: Die Stadt Odessa wird anscheinend von bei Cherson durchgebrochenen russischen Kräften und von See her angegriffen. Da ist NATO-Gebiet nicht mehr weit.
Trotzdem: Sollten nationale Kräfte nicht an bestimmten Stellen zusammengefasst werden?
Eine Kompanie….
Für einen zwergstaat Wäre da sicher eine adäquater Beitrag.
Aber für die viertgrößte Volkswirtschaft der Welt?
Das ist wohl das was man mit Blank darstellen umschreibt
Ich verstehe einfach nicht was hier die Botschaft ist: Deutschland sendet eine Kompanie Infanterie in die Slowakei? Was ist die Botschaft? Hält man sich zurück um nicht weiter zu eskalieren und ernstzunehmende Kräfte schon zur Verlegung in Deutschland bereit? Oder signalisieren wir freiwillig dass wir nichts haben? Angesichts der Milliarden, die der Steuerzahler für Verteidigung jedes Jahr ausgibt wäre das der Offenbarungseid.
StMarc sagt:
25.02.2022 um 22:30 Uhr
Ja, mittlerweile handeln wir schon mit einzelnen Kompanien, ganz so wie in der guten alten StabOp-Ära, die wir ja eigenlich hinter uns lassen wollten.
Da ist ein Brigadestab fast schon ein Theater Command.
Trotzdem Respekt für die Jäger, die sicherlich auch aus dieser Schmierenkomödie wieder das Beste machen werden…
Patriot Slowakei kann man herauslesen, steht aber in dem BMVg Statement so nicht.
Infanteriekompanie ist wohl alles was das blanke Weltklasseheer aufbieten kann.
Vielleicht eine ganze Patriot Staffel nach Slowenien?
Mit verklärtem Blick versetze ich mich zurück in die Zeit als wir FlaRakCluster geplant und geübt haben. Das war Kampfführung at its best. Waffenwirkung gestaffelt mit drei Waffensystemen: Patriot, IHAWK, Roland. Damals verfügten wir über ganze 5 FlaRak Geschwader. Ein Geschwader Patriot hatte drei FlaRakGrp, und diese wiederum drei Kampfstaffeln plus Vers/- plus Stabs/-.
Und heute? Ich habe den Überblick verloren, und nicht mehr wehrgeübt seit der faktischen Zerschlagung der FlaRak Waffe durch zu Guttenberg.
Sämtliche Standorte (TUK) und Friedenseinsatzstellungen (FES) in denen ich in 30 Dienstjahren (Aktiv & Reservist) Dienst getan habe sind geschliffen. Es ist ein Trauerspiel und heute stehen wir in den Worten Zorns in der Tat blank dar. Welchen realistischen Einsatzwert haben ein Fliegerhorst, oder ein anderes High Value Asset, wenn man es nicht gegen TBMs (Iskander-M) verteidigen kann?
Nachdem der Russische Überfall auf die Ukraine sich seit Monaten abgezeichnet hat, hätte die BW schon vor Weihnachten alle Pläne fertig haben müssen, wie man die Verbündeten im Osten unterstützen kann bzw. Putin abschreckt.
Die Pläne scheinen völlig chaotisch zu sein:
1. Tageschau online hatte gemeldet, die BW würde 150 Infanteriesoldaten mit 12 Boxern nach Rumänien schicken. Man habe die Kompanie nur mühsam zusammen bekommen. Was mich fassungslos machte, daß die BW Probleme hat auch nur eine Kompanie Infanterie aufzubieten, nachdem die BW über 8 Infanteriebataillon verfügt(5 Jägerbataillone und 3 Gebirgsjägerbataillone) ohne Fallschirmjäger gerechnet. War diese eine Falschinformation oder wurde die Kompanie jetzt umgeplant für eine neue Battlegroup in der Slowakei, anstatt Beteiligung an Battlegroup in Rumänien? Oder reden wir wenigstens von zwei Infanteriebataillonen, die in den Osten sollen?
2. Die Beteiligung oder Führung an einer zweiten Battlegroup ist sicher positiv zu sehen, aber nur mit 250 Soldaten, anstatt mit 900, wie in Litauen, ist mal wieder kleckern, statt klotzen,
3. Patriot Raketen in die Slowakei zu schicken, ist auch besser als nichts, auch wenn ich diese eher in Baltikum geschickt hätte., zumal wir mit der Sachsen den Luftraum im Baltikum nicht schützen können wie im Vorgängerthread zu lesen war, mangels weitreichender Flugabwehrraketen an Bord.
4. Aber was ist wiederum mit der Meldung von ES&T, daß ein Panzergrenadierbataillon in den Osten geschickt werden soll? Leider war der Artikel hinter Zahlschranke. Stimmt dies oder ist das nur eine unsichere Überlegung? Oder ist dies der deutsche Teil der NRF, welche in den Osten verlegt werden soll, laut Nato-Generalsekretär?
Und wieder einmal vermisse ich unsere gute alte Heeresflugabwehrtruppe…wer hält eigendlich den Tiefflugbereich über den Köpfen der NATO frei? Patriot kann das nicht…und die paar Ozelot kommen auch an Grenzen….angeblich wurden der Ukraine 50 Geparden ( Meldung eer „Welt“)
angeboten…
Was haben wir noch mal??
Ich hoffe das die Menschen in DEU endlich aufwachen und sich fragen, wofür geben wir eigentlich seit Jahrzehnten hunderte Milliarden von Euros aus, wenn wir jetzt nicht mal locker 2 Brigaden in Marsch setzen können. Ich hoffe in der NATO wird mal einer in den NDPP schauen und uns fragen, was mit all den tollen Einheiten ist, die wir der NATO im Spannungsfall angezeigt haben. Oder zählt die derzeitige Krise nicht als Spannungsfall? Es ist nur noch peinlich!
Man muss sagen abgesehen vom Personal ist es schwierig zusätzlich zu eFP und NRF und einem laufenden Malieinsatz ist die Bundeswehr tatsächlich „blank“ und kann nicht mal eben noch weitere Kräfte stellen.
Vermutlich geht es bei den kleinen verteilten Kontingenten weniger um den konkreten Aufwuchs von Kampfkraft, sondern um eine Demonstration nach außen und innen.
Rus wird signalisiert “ die Nato ist da“ im Sinne eines Stolperdtahts, der Nato ( und Rus) wird signalisiert: „D steht fest“ zu den Verpflichtungen im Bündnis, also Ausdruck des „commitment“.
Schlimmes Zeichen ist allerdings, dass dafür nur noch gemischte Kompanien und Tle von Staffeln eingesetzt werden können.
Denn auch Masse hat eine eigene Qualität.
Es ist höchste Zeit, dass hier ein Umdenken einsetzt. Und zwar abseits der Lippenbekenntnisse zur Bundeswehr. Rüstung statt Industrieförderung!
@closius
Zum Thema Infanterie/ Boxer
Wir haben 5,5 InfBtl mit Boxer JgBtl 1, 91, 413, 292, GebJgBtl 231;
JgBtl 291 als gemischtes Inf/AufklBtl hat nur 2 Kp’n Boxer, GebJgBtl 232 und 233 sind auf Hägglunds, nicht Boxer.
Davon sind die GebJg und 291 und 292 langfristig im SP Mali gebunden. Bleiben die drei JgBtl der 1.PzDiv. Das sind bis zu 9 Kompanien, wenn alle zu 100% Pers/Mat aufgestellt sind. Gehen Sie mal eher von 6-7 Kompanieäquivalenten aus. Ziehen Sie die Kräfte, die zB SGA, DP-Ausbildung und ähnliches betreiben, ab, berücksichtigen Sie das ein Teil des Personal nicht für diesen Auftrag verfügbar ist, bleiben 2-3 Kompanien übrig.
Sie können eine Kompanie aber nicht einfach alleine irgendwo hinschicken oder in eine multinationale BG stecken. Sie brauchen ein zwingend notwendiges Unterstützungspaket Logistik/IT/Führungsunterstützung. Das kommt alles aus dem BtlStab bzw. der 1. Kompanie und ist meist nur einmal vorhanden oder gleich ganz „blank“.
In einem Bericht der FAZ hieß es, GenLt Mais sei u.a. von ukrainischen Vertretern bei einem Abendessen während der Münchner Sicherheitskonferenz sinngemäß gefragt worden, ob denn die 5.000 Helme die einzige Hilfe sei, die Deutschland leisten könne und dass er es sei, der mit dem schlechten Gewissen leben müsse.
Darauf soll er nichts erwidert haben – nun wissen wir, weshalb. Es ist lächerlich, worüber hier gesprochen wird, einzelne Infanteriekompanien, die mit Ach und Krach zusammengestellt werden. Ein „Gefechtsverband“, an dem sich Deutschland in VJTF-Manier mit 250 Soldaten und einem Gefechtsstand beteiligt und bei dem ein nicht unmaßgeblicher Rest von anderswo kommt (kommen muss?).
Es tut mir ein wenig leid für die Ministerin. Sie dachte offenbar, es sei mit ein paar Verbesserungen bei der Beschaffung für die kommende Legislatur getan, auskuppeln und ausrollen lassen.
No Ma’am, jetzt gehört alles auf links gedreht, auch gegen den Willen z.B.. von Generaloberstabsärzten, die sich nicht entblöden, öffentlich ihr ganz persönliches Leid zu klagen. Auch gegen ein BMI, das mit Argusaugen darüber wachen wird, dass Beamte ja nicht übervorteilt werden. Immerhin: Im Finanz- und Wirtschaftsministerium sowie im Auswärtigen Amt scheint sie jetzt ja Verbündete gefunden zu haben. Ob sie jedoch die richtige für diese Herkulesaufgabe ist, die sie eigentlich schon ihren Ruhestand im Hessischen genießen wollte, on verra.
@ Brainstormer u.a.: Slowakei nicht Slowenien, ein Blick in die Karte ist manchmal hilfreich…
Allein dieses wording lässt tief blicken, was soll angagieren denn bitte sein?? Eine InfKp mit BOXER, Himmel hilf… Spätestens jetzt sollte allen klar sein, wie peinlich der Zustand dieser Armee eigentlich wirklich ist, verglichen mit dem was sie kostet und was letztlich dann mess-/nutzbar ist.
Höre jetzt auf zu lesen, reicht für heute…
@Ein Ehemaliger:
Ja, und wo hat denn die Slowakei eine Grenze mit RUS oder Belarus?
Karte/Kompass zur Hand?
„ Darüber hinaus, kündigte Lambrecht an, werde voraussichtlich ein Flugabwehrsystem vom Typ Patriot ebenfalls in der Slowakei stationiert. Damit sollen die Möglichkeiten der NATO zur Abwehr von Bedrohungen aus der Luft an den Grenzen zu Russland und Belarus verstärkt werden.“
In der Faz war gestern ein Artikel, dass sich die Bundeswehr für ihre Litauenmission demnächst Flugabwehrgerät von Tschechien ausleihen muss, da sie selbst keines mehr besitze.
@IamGroot
Interessant wird es, wenn RUS sich dauerhaft und „in Masse“ mit Bodentruppen in BLR in Grenznähe zu POL und den baltischen Staaten festsetzt.
Da reicht dann ein Stolperdraht nicht mehr aus, denn wenn diese Staaten (insb. unsere baltischen Verbündeten) einmal gefallen sind, wer möchte oder kann dann RUS noch hinauswerfen?
Die Slowakei grenzt wie Rumänien u. Polen direkt an die Ukraine. Außerdem ist Transnistrien mit RUS Truppenpräsenz nahe. Kein weiterer Kommentar…
Naja mich kann überhaupt nur der Blick in die Vergangenheit trösten.
In den 30’er Jahren hat es die Wehrmacht geschafft in 6 Jahren von 7 Divisionen auf über 100 zu kommen.
In den 50’er Jahren hat es die Bundeswehr geschafft von NADAZERO in 4 Jahren auf 6 Divisionen zu kommen.
Zeigt also das alles möglich ist wenn der politische Wille vorhanden ist.
Wenn wir in zwei oder drei Jahren immernoch auf dem Stand von heute sind und im BMV’g immernoch bunte Analysen und Strichlisten mit benötigten Material geführt werden… dann gute Nacht.
Eigentlich sollte man die Changse nutzen und den ganzen alten Schrott den Ukrainern schenken, dann sparen wir uns die Entsorgungskosten. Die können damit noch den ein oder anderen Russen ins Jenseits befördern und wir kaufen einfach modernes Equipment ein…. kann man ja auch als Corona Wirtschaftsprogramm verkaufen.
Glück auf.
@Ein Ehemaliger:
Es ging der VM um die Abwehr von Bedrohungen aus der Luft an der Grenze zu RUS / Belarus, deswegen habe ich das Zitat angefügt. So schwer ist es doch nicht….Und das die Slowakei keine Grenze mit RUS und Belarus hat, sondern mit UKR, haben Sie ja mittlerweile auch erkannt.
Also ist für Sie die Ukraine mittlerweile auch bereits Russland, wie augenscheinlich für die Kollegen in Berlin.
Danke für die Bestätigung.
Und dort versuchen Menschen mit geringsten Mitteln ihr Land zu verteidigen.
Aber schön, dass wir sie schon aufgegeben haben. So lebt es sich danach leichter.
Wer schützt die Patriot, wer die Haubitzen vor Aufklärung und Angriffen von Drohnen oder Hubschrauber?
Es existieren noch Gepard Flakpanzer, zwar auf Leo 1 Fahrgestellen, die aber mit relativ geringem Aufwand und in relativ kurzer Zeit wieder reaktiviert werden können und mit Iris-t existiert ein leistungsfähiger Boden-Luft FK.
Das System Gepard Flakpanzer ist nach wie vor sehr leitungsfähig und mittels Updates und zusätzlichen Stinger-FK bestimmt noch so lange effizient einsatzfähig bis – wenn es denn kommen soll – ein Nachfolgesystem beschafft wird.
Das System Iris-t wird derzeit für die schwedischen Streitkräfte produziert und sich an diese Beschaffung anzuschließen würde ebenfalls durch die dann höhere Stückzahl eine kostengünstige Alternative darstellen.
Wenn es um Anschaffungen für die BW – es geht uns alle an und ist keine Sache der div, Parteien – geht verstehe ich die ganze Schwerfälligkeit schon lange nicht mehr. Bei den vielen Pannen und extremen Verzögerungen bei der Beschafffung könnte man fast den Verdacht haben, ob in den dafür zuständigen Stellen nicht Personen sind, die auf der Gehaltsliste von fremden Staaten stehen.
Wenn es nicht so ernst ist, dann wäre es nur komisch-belustigend. Zwar tiefschwarzer Humor, aber die Bundeswehr ist halt von vielen Teilen der Gesellschaft seit 30 Jahren als Mischung aus Friedensprojekt & Wirtschaftsförderung gesehen worden, analog zu einem Dax-30 Konzern mit gutbezahlten Angestellt*innen und der Vereinbarkeit von Familie & Beruf. Alles grundsätzlich nichts falsches – aber mit einer Armee hat das erst nachrangig was zu tun. Auch das zitieren von Clausewitz oder „Si vis pacem para bellum“ als Bullshit-Bingo Wort lenkt von den häßlichen Notwendigkeiten einer Sicherheitspolitik (und Wehrpolitik) ab. Wer hat denn ernsthaft an einen Krieg in Europa geglaubt? Also ernsthaft nicht im Sinne eines „unwahrscheinlich“, sondern ernsthaft im Sinne eines „unwahrscheinlich, aber möglich“?
Daher finde ich den erhobenen Zeigefinger einer SiPo-Gurus genauso schlimm wie das amüsante Bohren von „FAZ“ und „Focus“ im aktuellen Diletanttenstadel. Die Zeit für die Nabelschau ist vorbei, der Kaiser ist nackt … und nun? Eine Runde Mitleid und dann „Business as usual“? Ja keinem weh tun? Inklusiv wirken? Nada … Jena & Auerstedt sind noch nicht erreicht mMn. Ich sehe nämlich keinen Plan in D oder EU oder NATO (auch US)… Stattdessen abwarten und schauen wer zuerst was macht. Und das ist Russland (mit China).
Ich habe nur wenig Ahnung von militärischer Logistik.
Aber ich weiss, wie man eine Fabrik organisiert.
Wenn ich da jedes Bearbeitungszentrum in einer anderen Stadt platziere, dann habe ich einen logistischen Albtraum.
Das bischen Bundeswehr, was nach 20 Jahren RG (Merkel included) übrig ist, stückchenweise über den ganzen Globus und jetzt über ganz Europa gleichmäßig zu verteilen, kann keine gute Idee.
Meine Erwartung ist eher, lokal Verantwortung zu übernehmen und da klotzen.
Ich kann nicht nachvollziehen, warum man sich so zersplittert. Sinnvoller wäre es gewesen die eFP in Litauen durch eine weitere durch KU verstärkte Kompanie zu verstärken. Das würde auch insbesondere die Logistik deutlich entlasten, die dort einfacher aufgestockt werden kann, als sie jetzt nochmal komplett neu für die Slowakei aufzubauen. Das würde die Kampfkraft dort deutlich steigern, insbesondere da das Gelände dort Jägergünstig ist und die Abschreckung glaubhalfter machen und es wäre ein deutliches Solidaritätssignal an die batlischen Staaten.
So fühlt man sich jetzt als einer der Soldaten, die dort in die nächste Rotation gehen sollen eher als politischer Spielball, der dann den NATO Bündnisfall für Deutschland rechtfertigen soll, wenn der Russe uns aufgerieben hat.
Jetzt mal im Ernst. Was wird den hier gewettert? Die Soldaten werden tun was sie können und wozu sie im Stande sind.
Wer sich hier über den Zustand der Streitkräfte erstaunt, hat wohl die letzten 15 Jahre geschlafen. Wir lebten nicht mehr im kalten Krieg. Systeme, Soldaten, Bereitschaften und Liegenschaften wurden runtergefahren. Instandhaltung wurden an die Wirtschaft vergeben. Wir ersticken Tag täglich in Bürokratie und Papier. Ich kenne auch noch andere Zeiten wo wir mit Patriot und Stab, Vers und 6 Kampfstaffeln mit je 8 Startgeräten und je 4 LFK unterwegs waren. Im ICC auf der Anzeige 128 LFK angezeigt hatten.. weil mehr nicht ging.
Aber…die Zeiten sind VORBEI….
Ich kenne auch noch ein CLUSTER mit Stinger, ROLAND, HAWK und PATRIOT. …..ABER…es wurde nicht mehr gebraucht. Jetzt schreien alle danach und es kommt wieder das HÄTTE, HÄTTE Fahrradkette.
Früher……da war NICHT alles besser …ABER ANDERS
Gott sei Dank gibt es, (ausser mir,) nachdem ich die Kommentaren gelesen habe, noch einige weitere Mitbürgerinnen/Mitbürger (auch sicherlich ehem. Kameraden) die das Dilemma, in die unsere BW schon seit viele Jahrzehnte gefahren wird, kapieren, das macht überhaupt nichts besser, aber es beruhigt mich! Zu meiner BW-Zeit 1974/75 als SPO (Nike Hercules), Bewaffnung: durfte ich meinen engsten Verwandten nicht mitteilen!!!!!!!! (kann man heute aber alles nachlesen, leider auch mit einigen Unwarheiten!!??)Damals wurden übrigens, nebenbei, auch über 900 Starfighter (modernste Kampfflugzeuge, in der Zeit) beschafft: in Worten: Neunhundert!!! Die 1. MK 20 durfte meine Einheit damals auch entgegennehmen! Es wird also Zeit, daß in den Kindergärten schnellstmöglichst Papierflieger gebastelt werden, damit unser, noch vorhandenes Luftwaffenverteidigungspersonal wenigstens damit werfen kann, mit der Hoffnung, einem feindlichen Flieger damit das Triebwerk zu blockieren!!!???? Nein, im Ernst, als ehem. OG ,Kanonier Nike, habe mein Heimatland schon sehr lange aufgegeben, ich erwarte nichts mehr, in den paar Jahren, die ich noch (so Gott will) zu leben habe! Wichtig ist mir nur, daß unsere „letzte Schlafmütze“ im Deutschen Bundestag jetzt hoffentlich mitbekommen hat wie es um unsere so genannte Bundeswehr steht , Wissen ist alles ,ohne Wissen geht gar nichts! Ich Grüße alle, vor allem meine ehemaligen Kameraden mit den Worten der FlaRak-Truppe: „Wir bringen Licht und Wärme in dein Cockpit“!!!
Noch zu Guter Letzt: Unser ehem. Bundeskanzler Schröder wird, nach seinem Tod, ein Staatsbegräbnis, mit allen Ehren bekommen, alles andere würde das Deutsche Volk, vermutlich, nicht verstehen!!!???
Küstengang01 sagt:
26.02.2022 um 12:49 Uhr
“ Eigentlich sollte man die Changse nutzen und den ganzen alten Schrott den Ukrainern schenken, dann sparen wir uns die Entsorgungskosten. Die können damit noch den ein oder anderen Russen ins Jenseits befördern und wir kaufen einfach modernes Equipment ein…. kann man ja auch als Corona Wirtschaftsprogramm verkaufen. “
Glück auf.“
Ach, und ich dachte AG sei relativ nüchtern und kein „Stammtisch“ od. dgl. / Wundert einen schon, der Tonfall von Küstengang01. Auch verächtlich. Gegenüber „den Ukrainern“.
Wenn da wer mitliest. Peinlich.
Mit Verlaub, und Glück auf. Können wir alle brauchen.
Ich bin immer wieder über die geballte Fachkompetenz hier überrascht.
Desungeachtet gebe ich zu bedenken, dass hier teilweise sehr dezidiert über Ausrüstung und Einsatzbereitschaft unserer Streitkräfte gefachsimpelt wird. Hierbei handelt es sich jedoch um schutzbedürftige Informationen, die die Sicherheit und Verteidigungsbereitschaft unseres Landes betreffen. Etwas mehr Fingerspitzengefühl/Reflexion wäre m. E. gerade im Lichte der aktuellen politischen Lage angebracht.
Just my two cents.
Denkt ihr es könnte auf VJTF 2023 Kräfte zurückgegriffen werden? Gemischter Verband kann ja alles sein. Was beinhaltet das alles ? Kpz? Spz? Ich interessiere mich einfach dafür, weil das meinen Sohn betreffen könnte