Bundeswehr-Evakuierung aus Kabul: Erste Maschine wieder gestartet
Die Bundeswehr hat ihre Evakuierungsmission aus Afghanistan mit dem ersten Evakuierungsflug aus der Hauptstadt Kabul gestartet. Ein Airbus A400M der Luftwaffe flog nach kurzem Aufenthalt mit Schutzpersonen nach Taschkent im benachbarten Usbekistan. Die Mission hatte sich verzögert, weil der Kabuler Flughafen zeitweise blockiert war.
Den Start meldete das Verteidigungsministerium am frühen Dienstagmorgen Kabuler Zeit (kurz vor Mitternacht am Montag in Deutschland):
Angaben zur Zahl der Personen, die ausgeflogen wurden, wollten Ministerium und Bundeswehr auf Nachfrage zunächst nicht machen. Eine Erklärung dafür bietet, an Stelle der von der Bundeswehr angeführten Sicherheitsgründe, möglicherweise eine Meldung der Bild-Zeitung (Link aus bekannten Gründen nicht): Danach sollen lediglich sieben Personen rechtzeitig am Flughafen gewesen und dann an Bord gegangen sein.
In Taschkent hat die Bundeswehr ein Drehkreuz eingerichtet, zu dem zwei A400M von Kabul aus weitere Personen ausfliegen sollen, die als schutzbedürftig angesehen werden – neben deutschen Staatsbürgern Afghanen, die für die Bundeswehr oder andere deutsche Institutionen gearbeitet haben. Inwieweit diese Afghanen allerdings in der von Taliban kontrollierten Hauptstadt den Flughafen überhaupt erreichen können, ist unklar.
Der Airport, dessen militärischer Teil von US-Streitkräften kontrolliert wird, war am Montag über Stunden nicht nutzbar: Verzweifelte Afghanen hatten die Rollbahn gestürmt in der Hoffnung, einen Platz in einer ausfliegende Militärmaschine zu finden. Der Flugbetrieb wurde deshalb vorübergehend gestoppt Der zivile Flugverkehr war zuvor vollständig eingestellt worden.
Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte in einem Statement ebenfalls am Montag die deutsche Bereitschaft bekräftigt, auch frühere Unterstützer deutscher Institutionen aus dem Land zu holen. Zusätzlich zur Bundeswehr soll das beispielsweise für Mitarbeiter in der Entwicklungshilfe gelten. Auch dabei ist allerdings unklar, wie viele sich in Kabul aufhalten und ob sie den Flughafen erreichen können.
In Taschkent hat die Bundeswehr neben den beiden A400M für den Shuttle-Verkehr nach Kabul zwei weitere Maschinen stationiert: Einen weiteren A400M mit Ausstattung für eine medizinische Evakuierung und einen A310, der für den Weitertransport zur Verfügung steht. Gesichert wird die Aktion vor allem von Fallschirmjägern, die die Maschinen in Kabul begleiten und vermutlich auch die Soldaten stellen, die zunächst in der afghanischen Hauptstadt bleiben.
Fürs Archiv: Am Dienstagmorgen lieferte das Auswärtige Amt die Bestätigung und vor allem die Erklärung zur Zahl der Ausgeflogenen, die die Bundeswehr in der Nacht verweigert hatte:
Wir können bestätigen, dass in der Nacht mit einem Flug aus Kabul sieben Personen evakuiert wurden. Aufgrund der chaotischen Umstände am Flughafen und regelmäßiger Schusswechsel am Zugangspunkt war gestern Nacht nicht gewährleistet, dass weitere deutsche Staatsangehörige und andere zu evakuierende Personen ohne Schutz der Bundeswehr überhaupt Zugang zum Flughafen erhalten würden. Eine Aufnahme von Personen, die sich am zivilen Teil des Flughafens aufhielten, wurde von den Partnern, die die Sicherheitsverantwortung am Flughafen ausüben, nicht ermöglicht. Das Flugzeug musste zudem aufgrund der Sicherheitsvorgaben der Partner Kabul nach kurzer Zeit wieder verlassen. Aufgrund der gerade abends und nachts äußerst gefährlichen Lage auf den Zufahrtswegen zum Flughafen wäre es ein untragbares Risiko für Leib und Leben der Menschen vor Ort gewesen, die zu Evakuierenden vor Erteilung der Landeerlaubnis und vor Sicherung des Zugangs durch Bundeswehrkräfte aufzurufen, sich zum Flughafen zu begeben. Mit Unterstützung der jetzt in Kabul eingetroffenen Kräfte der Bundeswehr arbeiten wir unter Hochdruck daran, dies im Laufe der nächsten Stunden für erste Evakuierungsgruppen zu ermöglichen.
Sollten das tatsächlich nur 7 Personen gewesen sein (oder meinetwegen auch 17),wäre das wirklich unverständlich und abscheulich. Davon zu sprechen, sovielw wie möglich zu evakuieren, Zahlen von 10000 in der Presse zu nennen und dann weniger mitzunehmen als in ein Großraumtaxi zu passen… Da bliebe nur zu hoffen dass das nun nicht stimmt.
Diese Männer die dort von der C17 gefallen sind haben den Taliban im Sinne der absoluten Diskreditierung des Westens einen großen Gefallen getan. Vor lauter Betroffenheit über deren Schicksal und vor allem über die eigene Niederlage vergessen alle mit wem man es zu tun hat, wie dieser Gegner kämpft, wie viele Märtyrer es in diesem Konflikt schon gegeben hat und wie bereitwillig die handelten. Meinten hier nicht einige die Taliban hätten sich weiterentwickelt? Dass diese Niederlage unser völliges Unvermögen zur Lageeinschätzung und Verständnis offenbart? Dass man die Menschen dort nie verstanden hat? Und jetzt glauben alle die zutreffenden Schlüsse zu ziehen, wenn sie diese Bilder sehen?
Auf der einen Seite schimmert die Erkenntnis durch, dass diese kampflose Übernahme nicht ohne umfassende Planung erfolgen konnte und auf der anderen Seite wird angenommen die Dinge am KBL entwickelten sich einfach so? Ausgerechnet dort, wo alle hingucken und der Westen mit dem Rücken an der Wand steht, was für die Taliban völlig vorhersehbar war?
Es ist doch naiv anzunehmen, dass die Taliban nicht schon die ganze Zeit über am KBL operiert hätten. Was glauben Sie denn wäre der nachhaltigere Schaden – IED am KBL oder verzweifelte junge Männer die von den sie im Stich lassenden Flugzeugen des Westens erst fast überfahren werden und dann vom Fahrwerk in den Tod fallen?
Was glauben Sie denn warum die Taliban nun den KBL sichern? Na weil der Westen es nicht hinbekommen hat! Nichtmal ’nen popeligen Flugplatz kann der Westen sichern! Da ist totales Chaos unter der Kontrolle des Westens, Menschen auf der Runway, Menschen die auf Flugzeugen sitzen, ja da fallen sogar Menschen von startenden Flugzeugen! Da ist die riesen Hektik und totale Planlosigkeit im Westen! Nichts kriegen die hin, dass weiß man sogar mittlerweile bei den Leuten im Westen zu Hause!
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Verzeihen Sie die fehlende „political correctness“, die ist mir beim Anblick der Jubelschreie des Mannes, der neben der C17 (konnte sich wohl nicht beherrschen) und seinen kurze Zeit später toten Kameraden am Fahrwerk herläuft und dem anderen, der da am Fahrwerk am organisieren ist, irgendwie verloren gegangen. Lässt sich nun schwer sagen, was dort genau ablief und wie sich diese Situation ergeben hat, jedenfalls würde sich ein längerer Blick darauf lohnen, was genau diese Männer so „zur Verzweiflung“ getrieben hat, wer das war. Da hat es ja wie gesagt in unmittelbarer Nähe auch sehr entspannte Gesichter gegeben, auf den anderen Fotos auch.
Wir fahren hier alle die InfoOps der Gegenseite und keiner merkts!
Kabul wird wohl die Woche zum Disaster werden.
Das fehl an Transport Kapazitäten (HELIKOPTER) um die EvakOp außerhalb Kabuls zu verlagern wird dazu führen das sich der Einsatz entweder über längere Zeit ziehen wird oder er abgebrochen werden muss.
Jetzt zeigt sich das die Aufgabe von Bagram ein operativer Planungsfehler in höchstem Maße war.
Der HKIA selbst ist kaum zu.
Um der Demütigung und dem Chaos des Abzugs noch die Krone aufzusetzen wird eine Einigung mit den Taliban hinsichtlich der Kontrolle der Stadt und der äußeren Bereiche des Flughafens wohl unumgänglich sein, hält man an Kabul fest.
US scheint die Sicherung des Flughafens bis Mittwoch zu planen.
Für die EvakOp unsere Kräfte wohl kaum ausreichend/umsetzbar.
Das wird ne interessante Woche.
Moin,
ich frage mich gerade ob es nicht mehr Sinn machen würde, den Flugplatz Bagram zu besetzen und zu sichern und über diesen die Leute aus zu fliegen.
mit Hubschraubern im Pendelbetrieb, die Auszufliegenden ein zusammeln.
Dadurch könnte man auch mehrer Abholpunkte einrichten.
Es wäre mehr Platz und man könnte vielleicht flexibler agieren.
Ich denke, am Ende wird es nicht um Stunden aber wohl eher Tage, wenn nicht sogar Wochen handeln, bis Ausfliegen beendet wird.
So wie es aussieht, werden sich die Taliban ruhig verhalten, was eine Gefahr von derer Seite eher niedrig halten würde.
Hätte man nicht noch andere Europäer mitnehmen können? Da werden doch mehr als 7 am Flughafen gewesen sein.
Mal noch eine andere Frage. Haben unsere Soldaten eigentlich die Möglichkeit noch jemanden aus der Stadt abzuholen? Sprich gibt es das (gepanzerte) Fahrzeuge die dort stationiert sind oder mitgenommen wurden?
Vielen Dank für die Antworten. An die an Afghanistan eingesetzten Kräfte und Mitarbeiter: Vielen Dank für euren Einsatz , passt gut auf euch auf und kommt gesund wieder!
Wenn die Zahl 7 bei den Evakuierten mit der Begründung, dass mehr der zu Evakuierenden nicht am Flughafen sind, stimmen sollte, dann ist das ein weiteres Desaster für DEU. Wie hat die DEU Botschaft das denn bitte organisiert? Hat das Kernteam am Flughafen die Bundeswehr denn nicht darüber in Kenntnis gesetzt? Wieso nimmt das DEU Flugzeug keine zu Evakuierenden anderer Staaten mit? Die US Maschinen fliegen gleichzeitig mit einer C17 über 600 Menschen aus.. Bei mir entstehen immer mehr Fragezeichen..
Hmmm … der Tweet ist seltsam künstlich formuliert. Wieso „zu schützende“ an Bord und nicht „auszufliegende“ ?
Saßen im Cockpit “ Fliegende“ oder gar „Steuernde“ ? Und weshalb sind in Kabul „Sicherungskräfte“ verblieben und nicht „Sichernde“?
Wenigstens klappt das mit dem Gendern bei der Bundeswehr.
Wie kann es sein, dass die USA 600 Personen rausfliegen und wir nur sieben?
Ich gehe davon aus, dass sich am Flughafen noch eine Vielzahl von Menschen befindet
Wenn es stimmt, dass nur 7(!) Personen ausgeflogen wurden, dann wird es immer absurder. Wenn es schon nicht mehr Afghanen waren, gab es denn keine westlichen Journalisten etc. die raus wollten, und die man hätte mitnehmen können? Der Flughafen kann doch nicht plötzlich leer sein.
Sieben auf einen Streich. Doch so viele? Es ist alles nur noch peinlich.
Der Twitter mob tobt wegen der 7 ausgeflogenen Personen.
Das läßt sich logisch erklären (Siehe Gebauer auf Twitter) doch es ist mal wieder ein Kommunikationsdesaster des BMVG, wobei man dem Twittermob generell zu viel Bedeutung beimißt.
Wie realistisch ist es, dass jetzt noch Ortskräfte aus dem ganzen Land nach Kabul, in sichere Häuser, zum Flughafen und dann auf die richtige Seite zum Ausfliegen kommen können? Ist das nicht eher Theater, mit dem wir uns was vormachen? Die sitzen fest bis die Taliban sie finden.
WIR waren zu spät dran und vielleicht sogar systematisch unwillig.
Ansonsten voller Respekt für die tapferen Bundeswehr-Leute, die da jetzt noch reingehen und helfen, wo sie noch was helfen können. Das ist alles leider noch nicht vorbei. Ich hoffe, dass der Rest einigermaßen gut geht.
Sollte man gesehen haben, ist eigentlich nichts falsches gesagt worden:
Gegenstimme: Arbeitsthese, mit knapp 1000 NATO Soldaten und Contractors der afghanischen Luftwaffe hätte man gewinnen können? Im Prinzip den Trumpschen Vertrag aufkündigen.
Full Speech: President Biden Addresses Nation On Afghanistan
https://m.youtube.com/watch?v=RmioEI6tzCk
Extended Interview: Gen. Petraeus On Afghanistan | Nightly News Films
https://m.youtube.com/watch?v=X54DUH-aM-Y
Das Auswärtige Amt hat die Anzahl von sieben Personen im Frachtraum bestätigt. https://twitter.com/AuswaertigesAmt/status/1427520060441210917
Interessant finde ich die Aussage darin, das die weitere Aufnahme von (anderen/weiteren) Personen durch die „Partner“ unterbunden worden sei..
Auf zeit online wird im Live-Blog gemeldet, das Patenschaftsnetzwerk hat die Safe Houses aufgelöst, da die Taliban wohl auf der Suche nach Ortskräften sind. Das diese den Flughafen erreichen, hält der Vorsitzende des Netzwerks für unwahrscheinlich.
Und da sind wir wieder bei „hätte, hätte -Fahrradkette“. Offensichtlich, und von allen Politikern zugegeben, hat die Intel aller beteiligten Staaten massiv versagt. Ansonsten hätte man alle Ortskräfte, Journalisten, Mitarbeiter von NGOs sowie Botschaftsmitarbeiter und andere Beamte im Land direkt mit den letzten Bundeswehrsoldaten ausgeflogen. Die Botschaft in Kabul kann man auch von Pakistan aus betreuen. Jetzt kann man nur noch „Schadensbegrenzung“ betreiben, man wird nicht alle Leute der zuvor benannten Personenkreise evakuieren können, weil man schon mal gar nicht weiß, wo die sich aufhalten.
Bei Frau Merkels Statement gestern Abend scheint ein gewisser Lernprozess der Regierung zutage getreten sein. Beunruhigt haben mich nur ihre Aussagen, das es in Mali etwas ganz Anderes sei, weil die Franzosen und nicht die Amerikaner dort vornehmlich engagiert seien.
Da muss man ganz deutlich sagen „Nein“. Auch dort gibt es eine schwache instabile Zentralregierung und konkurrierende Volksgruppen. Das ist im Prinzip dieselbe Chose in grün. Hoffentlich reifen die Erkenntnisse noch weiter.
Ja, es waren nur 7 Personen. Und das zeigt, wie unethisch wir uns jetzt auch in dieser Situation noch verhalten. Wir retten 7 Menschen, die auf unserer Liste stehen, nehmen aber nicht mit was geht, denn der Flughafen war voll mit Leuten, die raus wollten. Hat denn die Bw kein Rückgrat?
Ein Sprecher des Einsatzführungskommandos hat mittlerweile bestätigt (siehe Artikel in der Welt), dass nur 7 Personen, die auf entsprechenden Listen zum Ausflug standen mit an Bord waren. Wegen der nächtlichen Ausgangssperre habe man nicht mehr Personen zum Flughafen bringen können. Auf Grund der chaotischen Situation am Boden habe man zudem nicht weitere Schutzbedürftige mitnehmen können.
-> wie sollen denn bei den vorhanden Checkpoints der Taliban rund um den Flughafen auch nach Ende der nächtlichen Ausgangssperre weitere Personen ohne diese massiv zu gefährden an den Flughafen gebracht werden? Entweder schafft man dies mE auf diplomatischem Wege in Verhandlungen mit den Taliban zu erreichen, oder aber es können vermutlich nur die Personen ausgeflogen werden, die sich schon am Flughafen befinden und wenn dort zum durchführen der benötigten Checks (Legitimation) die notwendige Ordnung hergestellt werden konnte.
Die Amerikaner haben eigenmächtig entschieden 640 Leute, die das Flugzeug versuchten zu entern und auf keiner Liste standen, tatsächlich mitzunehmen. Das ist heldenhaftes, soldatisches Verhalten.
Bevor jetzt lange auf den sieben Ausgeflogenen und der in der BILD zitierten, seltsam anmutenden Erläuterung des Auswärtigen Amtes ([…] „Eine Aufnahme von Personen, die sich am zivilen Teil des Flughafens aufhielten, wurde von den Partnern, die die Sicherheitsverantwortung am Flughafen ausüben, nicht ermöglicht.“) rumgeritten wird; wir sind wohl alle nicht vor Ort und können daher nicht beurteilen, wie die Lage tatsächlich ist. Vielleicht kann der Hausherr bei passender Gegebenheit aufklären, wer den Ausflug von mehr als den sieben vor Ort angetroffen Menschen auf unserer „Liste“ verhinderte. Wir von der interessierten Öffentlichkeit können das sicherlich nicht.
Wenn ich sehe wie unsere Politiker reagieren, schäme ich mich ein Deutscher zu sein.
2. Sind die Evakuierungsmaschinen von der Bundeswehr oder von der Heilsarmee?
Ist unsere Bundeswehr nicht für Krisensituationen geeignet? Oder hat wieder mal die deutsche Bürokratie gesiegt?
Die sieben Personen sind schon längst außerhalb von Twitter ein Thema. Das ist jetzt _die_ Info zu der glorreichen deutschen Rettungsmission. Quasi mit (langem) Anlauf in die S…..
Fragt sich wie diese Info überhaupt an die Öffentlichkeit kommen konnte. Es wäre angebracht gewesen einfach keine Auskunft zur Anzahl zu geben. Jedenfalls befeuert das die Wahrnehmung einer überforderten Regierung ungemein. Da braucht man auch nichts von Opsec reden, wenn man sich auf der anderen Seite dann propagandistisch derart selbstverschuldet in die Pfanne hauen lässt.
[Hinweis: Das BMVg hat ja gerade versucht, das als OpSec geheimzuhalten, und das war absehbar, dass es nicht funktionieren wird. „Einfach keine Auskunft geben“ wird derzeit viel zu viel versucht, anstatt damit so umzugehen, wie es heute morgen z.B. das AA macht – nämlich kommunizieren und erklären… T.W.]
@Ilga Bevor man so urteilt bitte erstmals die Situation betrachten. Ich kann mir vorstellen, das es für die Piloten und Soldaten ebenfalls sehr frustrierend war, das nur 7 PAX ausgeflogen werden konnten.
Aber diie USA ließen nur PAX in den MIL teil des Airports wenn eine Maschine da war. Landegenehmigung gab es erst gegen 22Uhr. Seit 21Uhr galt die Ausgangssperre, deshalb konnten keine Schutzsuchenden an den MIL Teil des Flughafens geholt werden. Afghanen vom Zivilenteil des Flughafens durften auch nicht auf den MIL Teil des Flughafens geholt werden.
Quelle: https://twitter.com/gebauerspon/status/1427519687290761247
@Stoerfang, das dürfte davon abhängig sein wen man zum Flughafen fahren will. Für Ausländer allgemein dürfte das tagsüber kein größeres Problem sein, da wurden die Taliban vermutlich sogar mit Bussen und Sicherheitspersonal unterstützen.
Für die Ortskräfte dürfte es aber in der Tat zu spät sein.
@ Ilga
Was erwarten Sie denn? Dass man zur Nachahmung einlädt, nach dem Motto „wer es aufs Flugfeld schafft, der wird auch ausgeflogen“ – und damit ebenjenes wieder lahmlegt, sodass im Ergebnis Chaos entsteht, es weitere Tote gibt und niemand mehr ausgeflogen werden kann?
Nein, es ist richtig, nur diejenigen auszufliegen, die auch dazu berechtigt sind. Es klingt hart – und ist es auch. Aber ganz Afghanistan, abzüglich der Taliban – nach Deutschland zu holen, kann nicht die Lösung sein.
Was die Bundeskanzlerin allerdings geritten hat, mit der Zahl 10.000 zu hantieren, bleibt wohl ihr Geheimnis, es passt aber zum unrühmlichen Abschluss eines Einsatzes, den sie 16 Jahre lang zu verantworten hatte.
Schon ein bisschen überwältigt von der Fülle der Nachrichten aus Kabul, die scheinbar im Minutentakt erscheinen, habe ich ein wenig den Gesamtüberblick verloren.
Dabei scheint die die Grenze der Berichterstattung einem schmalen Grat zu gleichen, was passiert wirklich, was möchte man in den Bildern sehen.
In den Foren der Zeitungen überschlägt man sich mit Hohn und Spott für die Aktion der Bundeswehr- Landung, und der Rettung von nur etwas mehr als einer Handvoll zu Schützenden.
Weiß man. ob die den Flug begleitenden Fallschirmspringer in Kabul verbleiben sind, um eine Auswahl an zu rettenden für den nächsten Flug zu treffen?
Des Weiteren finde ich befremdlich, dass man versucht, die aktuelle Entwicklung als Niederlage, als Demütigung des Westens, als Waterloo, oder als Saigon 2.0 zu verkaufen.
Afghanistan ist ein Land, welches mit den Werten und Demokratievorstellungen des Westens nicht zu greifen ist, und zwar durch die gesamten Strukturen, von der Regierung bis hin zum einfachen Bauern. Der Versuch, dem Land am Hindukusch eine Version unserer Gesellschaftsordnung überzustülpen, ist grundlegend gescheitert.
Wir können jetzt nur hoffen, dass die finale Aktion in diesem Lande, das Herausbringen der Leute von Erfolg gekrönt ist, und im Anschluss daran, die richtigen Lehren und Konsequenzen aus diesem Einsatz gezogen werden.
Ob 7 oder 70 Gerettete ist doch völlig irrelevant beim ersten Abflug.
Wichtig ist, dass ab jetzt Kräfte vor Ort sind, die die weitere Evakuierung schützen und vorbereiten können.
Einfach mal abwarten, wie sich die kommenden Tage entwickeln.
Meine Gedanken sind jetzt bei all jenem militärischen Personal (Fallschirmjäger, KSK, die Piloten der Luftwaffe, die US-Boys am Boden usw.), die diesen selbstgefährenden Höllenwahnsinn der Rettung vor Ort umsetzen müssen, und da ist es erstmal völlig gleichgültig, ob die im Erstflug nur sieben oder fünfzig wegen der extremen Lage rausholen konnten.
Empfohlen zum Nachdenken, Fragen stellen und Infragestellen sei noch der gestrige Podcast – auch natürlich über die Richtigkeit und die fehlenden Aspekte der gespiegelten Eigenpositionen des longwarjournal selbst ( https://www.longwarjournal.org/archives/2021/08/ep-55-afghanistan-falls.php).
@Sakrileg @12PzDiv
Nur 7 Personen, ja:
Der konkrete Landezeitpunkt war nicht planbar. Ab 21:00 herrscht Ausgangssperre. Der von den U.S. Truppen zugebilligte Timeslot für die A400M betrug 30 min. Unter diesen Bedingungen konnten mehr Personen nicht zur Maschine gebracht werden. Zur Erinnerung: Taliban bestimmen die Regeln.
@gebauerspon
Heute sollen die rund 80 in Kabul abgesetzten Fallschirmjäger versuchen, mehr Deutsche an Sammelpunkte in der Stadt und von dort zum militärischen Teil des Flughafens zu dirigieren.
Bei DLF wurde heute früh von 600 Soldaten im Einsatz in Kabul gesprochen, wie ergibt sich die Zahl? 200 FSchJg plus Besatzung A400 können es nicht sein, oder wurde bei Bodenkräften nachgelegt?
@KPK, die 600 sind so wie ich das verstanden habe die Zahl die als Obergrenze im Mandat vom Bundestag genehmigt werden sollen. Und bisher war es so das man immer sich mehr hat mandatieren lassen als dann tatsächlich vor Ort war um im Bedarfsfall noch Kräfte nachsenden zu können. Ähnliches
vermute ich hier.
@Torsten Angerer:
Sie haben vollkommen Recht was ihre Einschätzung zu der afghanischen Gesellschaft angeht. Diese ist mit unserer Vorstellung nicht zu greifen. Ebenso wenig funktioniert dort unsere Vorstellung von Staatlichkeit.
Die aktuell, insbesondere auf Social Media aufbereitete Häme hilft tatsächlich nicht.
Die Kameraden vor Ort haben aktuell alle Hände voll zu tun. Sich da, vom Sofa aus darüber aufzuregen warum nur 7 Leute ausgefolgen worden sind und ob man nicht etc. hilft auch nicht.
Ich gehe stark davon aus, dass da nicht aus bösem Willen gehandelt wird. Der Job den die Fallis und vor allem die US Marines da grade machen ist extrem schwer. Sie versuchen ein absolutes Chaos einigermaßen zu ordnen.
Politisch muss das Ganze natürlich aufgearbeitet werden. Vor allem die Frage warum erst jetzt gehandelt wurde. Nach dem Vorrücken der Taliban zu Beginn der letzten Woche war die Annahme das Kabul mindestens noch 4 Wochen halten würde illusorisch. Wieso man sagt der BND und auch die CIA hätten diese Erkenntnisse gehabt erschließt sich mir nicht. Ganze Korps der ANA haben sich kampflos aufgelöst -warum sollten sie dann ausgerechnet vor Kabul zum Kampf übergehen?
Zumindest hätte man dafür planen müssen das die ANA auch dort nicht kämpft anstatt einfach nur zu hoffen das sie es doch tut und uns damit Zeit kauft. Logisch war diese Hoffnung nicht. Warum sollte man in einem verlorenen Krieg noch einmal kämpfen um „Fremden“ Zeit zur Flucht zu erkaufen aus einem Schlamassel in den diese einen gestoßen haben?
Alles was jetzt bleibt ist zu hoffen, dass man möglichst viele Schutzsuchende evakuieren kann und auch das unsere Truppen da möglichst heil rauskommen.
BTW: ich hoffe es bleibt uns erspart das deutsche Soldaten auf Flüchtende schießen müssen oder Zivilisten von deutschen Maschinen sürzen. Sollten solche Bilder hier im Fernsehen kommen wird man feststellen wie wenig unsere Gesellschaft auf so etwas vorbereitet ist. Militärische Evakuierungsoperationen sind schon ohne moralische Entrüstungen und Überhöhungen schwierig genug.
Hier für alle Nicht-Twitterer der Tweet von Matthias Gebauer vom Spiegel zur Siuation um die Zahl 7 und weshalb nur so wenig:
https://twitter.com/gebauerspon/status/1427519687290761247
Hier noch einmal der Tweet (als Bild) vom Auswärtigen Amt (AA) zur Situation:
https://twitter.com/AuswaertigesAmt/status/1427520060441210917/photo/1
Ich glaube damit ist alles gesagt und leider waren es nur 7, es ist aber nicht die Schuld des AA und der BW sonder eine Verkettung ungünstiger Umstände. Und auch wenn es komisch klingt, haben kann man die Situation nachvollziehen auf allen Seiten.
Interessant finde ich eigentlich die fehlende Information, wie viele Mitarbeiter (nicht Soldaten) der Botschaft noch am Flughafen sind.
Denn für mich klingt 5 DEU Mitarbeiter nicht nach dem gesamten Rest des Botschaftspersonals.
Das wäre dann aber eine gute Nachricht, denn so sind noch ausreichend Mitarbeiter vor Ort und alle Türen offen und man kann Listen abarbeiten und so die Evakuierung vor Ort unterstützen.
Wie gefährlich ist die Situation nach dem Regierungswechsel, nach dieser für dortige Verhältnisse halbwegs friedlichen Revolution in Afghanistan denn tatsächlich? Als Öffentlichkeit sind wir doch kaum informiert zu den Inhalten der Gespräche mit den Taliban in Doha, zu deren politischen Zielen, die nicht zu trennen sind von ihrer Auslegung ihrer Religion. Die taz schrieb, zu den Inhalten der Gespräche mache das AA keine Angaben. Die WELT titelt „Taliban light- eine Illusion?“.
Die Kanzlerin ist „in Gedanken bei den Frauen in Afghanistan“ und am Abend im Kino, im BMVG hat gendergerechte Sprache zum Rückflug der „zu Schützenden“ vielleicht Priorität vor der Anzahl derselben? Oder waren anweisungsgerecht 2 Meter Abstand und Maskenpflicht im Flieger einzuhalten ? [ sarc off].
Unsere Regierung und die Dienste hatten vor einer Woche nicht die Lage verstanden, warum sollen wir davon ausgehen, daß sie heute die Lage verstehen?
Bemerkenswert sind Hinweise auf twitter von @ahmermkhan: afghanische Journalistinnen berichten live aus den Strassen von Kabul, führen Interviews mit Taliban-Führern im Studio, es gebe eine General-Amnestie für alle Staatsangestellten, der älteste Sohn von Mullar Oman instruiere die Kämpfer: „Niemand hat das Recht, in das Haus eines anderen zu gehen“.
Aljazeera schreibt, in die neue Regierung des Landes sollen Frauen Verantwortung übernehmen, zitieren Samangani: “The Islamic Emirate doesn’t want women to be victims”.
Das klingt doch eher so, als ob es einen neuen Alltag in Afghanistan geben wird ähnlich wie in Saudi-Arabien, oder?
Panik-Modus abschalten?
@KPK:
„Der von den U.S. Truppen zugebilligte Timeslot für die A400M betrug 30 min.“
Vielleicht habe ich das überlesen, aber woher haben Sie diese Information?
Neben der Beobachtung der Lageentwicklung in Kabul, ist auch die Verfolgung dessen interessant, was mit den etwa 640 PAX passiert, die von der C17-Crew ausgeflogen wurden. Bekommen die ein Ticket ins gelobte Land, oder wurden sie am Zielflughafen einfach vor die Tür gesetzt?
Vielleicht darf man neben der unfassbaren Twitter Hysterie auch nochmal anmerken, dass sich die Anzeichen mehren, das die Taliban einen sehr moderaten Kurs fahren.
– Verwaltung bleibt bis auf die Spitze der Behörden bestehen
– Privateigentum soll bestehen bleiben und geschützt werden
– Willkürliches Betreten von Häusern ist untersagt
– Frauen dürfen in Medien/Krankenhäusern etc weiterarbeiten
(alles durch ausssagen der tb führung belegt und durch praxis vor ort bisher bestätigt)
Mit anderen Worten: Wo sind die massenhaften Exekutionen von Ortskräften und anderen „zu Schützenden“ über die auf Twitter und sonstwo fabuliert wird? Wo?
Am gefährlichsten war es nach Einnahme Kabuls durch die Talibs bisher am Flughafen Babul wegen Panik und der Suggestion jetzt werde aber auch wirklich jeder mitgenommen (siehe linke/grüne/spd/deutsches twitter juste milieu)
Ich empfehle dringend den twitter stream von bilal sarwary. Der berichtet nämlich aus Kabul und nicht vom deutschen Küchentisch und ist als prowestlicher Liberaler besonders glaubwürdig wenn er die sich immer deutlicher abzeichnenden moderaten Tendenzen der Taliban schildert. https://twitter.com/bsarwary?s=20
Unter den TB werden dort sicher nicht für alle Milch und Honig fließen, die deutsche Debatte hat sich aber mE völlig von der objektiven Realität entkoppelt und ist in der üblichen egozentrischen Selbstkasteiung versunken
[Na ja, ein bisschen Realitätsbezug könnten Sie schon noch bewahren.
Wo? Hier z.B.:
T.W.]
Die korrupte Elite hat sich aus dem Staub gemacht. Deshalb hat die ANA auch keinen scharfen Schuß abgegeben. Das hätte man doch sehen müssen, nachdem eine Provinz nach der anderen kampflos gefallen ist.
Jetzt betröbelte Gesichter in Berlin. Afghanistan endet wie es angefangen hat, ohne Plan.
Bin erstaunt, wieviele Kommentatoren hier eine bessere BdL (militärisch: Beurteilung der Lage) treffen können, als die zuständigen Kräfte und Führer vor Ort. Ich habe wirklich einiges an Zeit in dem Land verbracht und traue mir das von meinem Bildschirm aus nicht zu.
—
Spannend finde ich die Frage nach der Beweglichkeit der eigenen Kräfte von Duke um 06:04 Uhr und auch von KPK um 11:00 Uhr, Denn das Sammeln von „zu Schützenden“ (die Formulierung hat wohl weniger mit Gendern zu tun als mehr mit der Frage, wen nehmen wir alles mit) dürfte als Fußpatrouillie ein sehr schwieriges Unterfangen werden.
@ T.w.
was wollen sie mir mit dem schnipsel jetzt sagen? es bestreitet doch niemand das es übergriffe gegen mensch und material gibt und gab. das ist in einem systembruch aber immer so.
was ich nicht erkennen kann, ist das diese teil einer organisierten kampagne ist.
dieser clip journalismus ohne kontext führt doch zu den social media affektreaktionen die wir gerade beobachten können.
(ich sage übrigens nocheinmal das es schlechter Stil ist an einen Kommentar ungefragt einfach eine eigene Replik anzuhängen. das ist me urheberrechtlich und journalistisch grenzwertig. sie können doch schlicht in einem separaten kommentar antworten)
Das Problem ist halt, dass sich das Grundprinzip der späten Merkeljahre, dass sich grundsätzlich alles, inklusive Naturgesetze und Weltpolitik den Befindlichkeiten des deutschen Politikbetriebes unterzuordnen habe, auf weltpolitischer Bühne nur begrenzt funktioniert.
Die Franzosen z.B. scheinen es ja auch geschafft zu haben, ohne ein solches Trara zu landen und eine wesentlich größere Anzahl Leute auszufliegen (zumindest den Bildern nach).
Hallo zusammen,
Frankreich hat ähnliche Problemen:
„Auf französischer Seite hat die Operation APAGAN, die die gleichen Ziele wie die Mission der Bundeswehr verfolgt, bereits 45 Menschen an Bord eines A400M von der Air & Space [AAE] zur al-Dhafra Air Base 104 [Vereinigte Arabische Emirate] evakuiert. In den kommenden Tagen sind weitere Rotationen aus Kabul geplant, wo Spezialeinheitenkommandeure stationiert sind.“
http://www.opex360.com/2021/08/17/le-premier-a400m-allemand-envoye-a-kaboul-na-pu-evacuer-que-sept-personnes/
Es wurde auch berichtet, dass Leute einen C17 „gestürmt“ haben um Kabul zu entfliehen, sodass der C17 mit offene Luke losfliegen sollte, da die Leute nicht mehr zu kontrolieren waren. Dabei sollen beim Start Leute aus dem Flugzeug gefallen sein.
https://www.thedrive.com/the-war-zone/42007/apache-helicopters-chase-afghans-swarming-a-c-17-on-kabul-airports-runway
Ich weiß nicht wann ich in den letzten 20 Jahren so wütend und leider auch voller Zorn. war
Ich weiß das dies kein guter Berater ist.
Wie die meisten Rückkehrer befürchtet haben dauert es nicht allzu lang bis der Status Quo wieder hergestellt wird. Das es keine 2 Wochen dauert das ist schon eine Nummer.
Es kommt einem sofort Saigon in den Sinn.Und man wollte alles besser machen, Kein Search and Destroy
kein Bodycount .
Deutsche Kommandeure haben die Afghanische Polizei immer in ihre Aktionen eingeschlossen.Es wurden interne Schulungen gemacht auf landestypische Umstände hingewiesen .Nichts sollte den Stolz und ihre Werte auch nur wegen Unwissenheit beleidigen.
300 000 Soldaten umfasst alleine die Afgahnische Armee. Ausgebildet von den westlichen Truppen.
Das weite Teile des Landes weiter in Klanherrschaft bleiben das wussten wir ja alle. Aber das sich alles fast wehrlos ergibt wirft ein schlechtes Licht.
Diese eingebundenen Milizen bestehend aus EX Taliban Kämpfern ….. das diese Politik auf fruchtbaren Boden fällt , ,ja ich glaube diese Weisheiten bleibt dem (einigen) Offizierkorps vorbehalten.
Und man muß sich doch die Frage stellen wieviele Taliban wurden in Polizei und Armee von uns ausgebildet. Und warum hat man nicht eine schlagfähige Eingreiftruppe aus Spezialtruppen ausserhalb stationiert. Saigon lässt grüssen. Solche Fehler kann man einmal machen .Unfassbar.
Scheint so das Soldaten bis zum Stabsfeldwebel doch nicht so dumm sind und auch die Lage richtiger einschätzen können. Auch der ein oder andere im Leutnant Rang hatte sich in diese Richtung geäussert.
Klar gibt die Politik den Rahmen vor .Und das Dilemma hatte angefangen als der Obama den Abzugstermin in die Öffentlichkeit warf. Ab da wussten die Taliban . Keine grossen Gefechte mehr und die Koalition mit Sprengstofffallen in Bewegung und Schrecken halten. Zudem das Signal an die Bevölkerung.WIR sind da. Und der Trump strickte das weiter (jetzt wirft er es Biden vor)
Aber für Biden kann das problematisch werden. Nächste Jahr sind Zwischenwahlen. Und gerade im Süden haben Reservisten und Veteranen Verbände eine starke LOOBY.
Zu Pakistan :jetzt sickern zig Tausende Taliban aus dem Pakistanischen Grenzgebiet zurück ins Land. Ja die Grenzregion ist unwirklich und kaum kontrollierbar, Aber Pakistan wurde von den USA schon immer mit
Glaceehandschuhen angefasst. Auch deshalb war Afghanistan zum scheitern verurteilt. Natürlich nicht in 2 Wochen
Auch wenn alle Erklärungen stimmen und schlüssig ein sollten, warum es nur 7 waren: Die Wahrnehmung in der Öffentlichkeit ist ein Katastrophe, weil diese Zahl stehenbleiben wird, und nicht die nachgeschobenen Erklärungen. Und dann noch das Gendern, es ist alles unsäglich.
@@@ PK-WE
(Die Kanzlerin ist „in Gedanken bei den Frauen in Afghanistan“ und am Abend im Kino)
Sie sollte sich mal Gedanken Machen was sie der Bush ,Obama den hinterbliebenen der Soldaten
jetzt sagt.
So wie es jetzt gelaufen ist kann man sagen es war 100% Sinnlos
Keine medienwirksamen Hinrichtungen und der militärische Teil des Flugplatzes ist für die Evakuierung ausländischer Bürger verfügbar. Afghanistan den Afghanen?
@@@ TomCat sagt:
17.08.2021 um 12:26 Uhr
So schnell wie die Kapituliert haben und im Gleichschritt eine Generalamnestie, da war das doch schon längst ausgeklüngelt.
(ging nur hier schneller Key West am 23. April 1982 seine Unabhängigkeit und rief die Conch Republic aus. … Die Conch Republic erklärte den USA den Krieg, kapitulierte allerdings eine Minute später bedingungslos und ersuchte um rund 1 Mrd. Dollar für den Wiederaufbau.)
Bin mal gespannt was die rechnung gegen Berlin ist.
Aber die Chinesen stehen bereit.
Wir kämpfen und der Chinese holt sich die Bodenschätze)
Bei den obersten ja ,da hast du recht.
Ich denke mal, die Amerikaner (die ja letztlich das Perimeter um KIA kontrollieren) haben nach der Stürmung des Platzes gestern einfach radikal dicht gemacht und alles, was an „undokumentierten“ Zivilisten da ist auf den zivilen Teil getrieben. Die völlig überfüllten C-17 waren kein Ausdruck einer Politik, sondern der Tatsache geschuldet daß es das war oder in die Menge schießen. Ich denke aus Washington kam die klare Ansage, dass sich das nicht wiederholt. Deswegen auch die lange Sperrung des Flugfeldes. Die Bundeswehr, die Franzosen etc kamen dann eben in eine ganz andere Lage am Boden.
In gewisser Weise muß man da der Bräsigkeit deutscher Politik fast dankbar sein, wären die A400m bereits am Samstag abgehoben, hätten es gut und gerne auch Deutsche sein können, deren Maschinen überrannt werden.
Corona, Flut, Afghanistan – diese Bundesregierung macht mir Angst. Inkompetenz und Planlosigkeit an oberster Stelle.
Da ist es doch fast schon bewundernswert wie schnell und geordnet sich die Afghanen nach der Besetzung ihr Land zurückerobern.
Wir sollten in Kabul vorsichtig sein, die TB sind keine kohärente Organisation sondern haben 20 Jahre auf maximal-asymmetrische Dezentralität gesetzt. Infighting und Intrigen sind zu erwarten.
Wir holen die USA SIVs raus die noch nicht am Flughafen sind? Holen die auch welche raus die noch in Kabul oder sonst wo sind? Wacht die schützende Hand Bidens auch über uns?
In Panjshir formiert sich Widerstand
https://mobile.twitter.com/Natsecjeff/status/1427234844111671298
Spannungen zwischen TB und Hekmatyars Überbleibsel in Jalalabad
https://mobile.twitter.com/taahir_khan/status/1427166101906071556
Zwei schwere Explosionen in Kabul:
https://mobile.twitter.com/AnasMallick/status/1426969165190078486
@Wacaffee
„Vielleicht darf man neben der unfassbaren Twitter Hysterie auch nochmal anmerken, dass sich die Anzeichen mehren, das die Taliban einen sehr moderaten Kurs fahren.“
Zustimmung, die Anzeichen dafür sind vorhanden.
@T.W.
„Na ja, ein bisschen Realitätsbezug könnten Sie schon noch bewahren.“
Ich stimme @Wacaffee zu. Der russische Botschafter – der ja weiterhin in seiner Botschaft ist – hat festgestellt, dass der Übergang von den afghanischen Sicherheitskräften zu den Taliban-Vertretern reibungslos verlaufen ist. Das ist ein Indiz in Richtung Wacaffees Anmerkung. Das Urteilsvermögen der deutschen Offiziellen in Politik/Militär/meinungsbildenden Medien bezüglich Afghanistan hat sich als wenig zuverlässig erwiesen. Merkel merkte ja auch durchaus selbstkritisch an: „Wir alle – und da übernehme ich auch Verantwortung – haben die Entwicklung falsch eingeschätzt.“
Die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass die Taliban unter dem Einfluß Russlands, Chinas, Irans, Pakistans und der Türkei sich innenpolitisch anders orientieren und verhalten werden als vor 2001. Der Westen hatte sein Chance, er hat es nicht geschafft sein strategisches Ziel zu erreichen, er wird nun am Rande sitzen müssen, wenn andere Staaten eine Lösung herbeiführen. Zu wenig Selbstkritik, zuviel Überheblichkeit, zuviel Emotion und Doppelmoral statt rationalem und realpolitischem Handeln sind die wesentlichen Ursachen des westlichen Scheiterns. Hoffentlich lernt der Westen endlich daraus.
@all
Nach der Landung der zweiten Maschine gibt’s einen neuen Thread, bitte ggf. dort weiterdebattieren.