Sicherheitshalber der Podcast Folge 41: Bidens Außenpolitik: Is America Back? | Operation Neuland: Die Bundeswehr in den sozialen Medien
Sicherheitshalber ist der Podcast zur sicherheitspolitischen Lage in Deutschland, Europa und der Welt. In Folge 41 fragen sich Ulrike Franke, Frank Sauer, Carlo Masalaund ich zuerst, ob die USA unter dem neuen Präsidenten Biden wirklich zurück auf der Weltbühne sind. Die Antwort? Im Prinzip ja, aber… ! Im zweiten Teil diskutieren wir mit dem Gast Sascha Stoltenow, dem “Bendlerblogger”, die unübersichtliche Lage, die sich aus den zahlreichen und vielfältigen Aktivitäten von SoldatInnen in sozialen Medien – mal mit dienstlichem Auftrag, mal “rein privat” – ergibt. Abschließend wie immer der “Sicherheitshinweis”, der kurze Fingerzeig auf aktuelle, sicherheitspolitisch einschlägige Themen und Entwicklungen – diesmal zur EU als möglichem Rüstungsexporteur, einer Fehleinschätzung des chinesischen Nukleararsenals, der Beschaffung eines schweren Transporthubschraubers für die Bundeswehr und der Verteidigungsfähigkeit der NATO gegenüber Russland.
Is America Back?: 00:04:10
Bundeswehr und soziale Medien: 00:31:03
Fazit: 01:09:35
Sicherheitshinweise: 01:11:20
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Erwähnte und weiterführende Interviews, Literatur und Dokumente:
Thema 1 – Is America Back?
US Interim National Security Strategy Guidance:
https://www.whitehouse.gov/briefing-room/statements-releases/2021/03/03/interim-national-security-strategic-guidance/
Remarks by President Biden on America’s Place in the World, 04.02.2021,
https://www.whitehouse.gov/briefing-room/speeches-remarks/2021/02/04/remarks-by-president-biden-on-americas-place-in-the-world/
Biden’s First 100 Days:
https://foreignpolicy.com/projects/biden-first-100-days/
Doyle McManus, Biden’s foreign policy may not be Trump’s — but it’s not Obama’s, either, L.A. Times, 10.03.2021,
https://www.latimes.com/politics/story/2021-03-10/column-bidens-foreign-policy-may-not-be-trumps-but-its-not-obamas-either
Steward M. Patrick, Biden’s Foreign Policy Takes Shape, Council on Foreign Relations, 08.02.2021,
https://www.cfr.org/blog/bidens-foreign-policy-takes-shape
Charlie Savage and Eric Schmitt, Biden Secretly Limits Counterterrorism Drone Strikes Away From War Zones, New York Times, 03.03.2021,
https://www.nytimes.com/2021/03/03/us/politics/biden-drones.html
Thema 2 – Bundeswehr und soziale Medien
Sascha Stoltenow
Twitter: @BendlerBlogger
Web: https://bendler-blog.de/
Social Media Guidelines der Bundeswehr, 2020
https://web.archive.org/web/20200623131944/https://www.bundeswehr.de/de/social-media-guidelines-bundeswehr
&
https://web.archive.org/web/20200120121225/https://www.bundeswehr.de/resource/blob/153030/7713bef2cf60a5198b74abfe0b8b0444/20191122-download-social-media-guidelines-data.pdf
Sicherheitshalber – Folge 11
https://soundcloud.com/sicherheitshalber/11-siebzig-jahre-nato-und-rekrutierung-bei-der-bundeswehr
Bendlerblog: Wer ist bundeswehrexclusive auf TikTok?, 25.1.2021
https://bendler-blog.de/2021/01/25/wer-ist-bundeswehrexclusive-auf-tiktok/
Bendlerblog: Die Causa Bohnert: Warum die #SocialMediaDivision ein Update braucht, Ein Gastbeitrag von Paul C. Strobel, 18.8.2020,
https://bendler-blog.de/2020/08/18/die-causa-bohnert-warum-die-socialmediadivision-ein-update-braucht/
Sicherheitshinweise
Frank: Die EU als Rüstungsexporteur?
https://www.tagesschau.de/investigativ/monitor/eu-waffenexporte-101.html
Carlo: China-USA Nuklearwaffen. When is outnumbered outnumbered?
https://twitter.com/kenmoriyasu/status/1369309382001975298?s=20
&
https://www.defensenews.com/opinion/commentary/2021/03/13/when-it-comes-to-chinas-nuclear-weapons-numbers-arent-everything/
Thomas: Beschaffungsprobleme: Entscheidung des Kartellamts zum schweren Transporthubschrauber
https://www.bundeskartellamt.de/SharedDocs/Publikation/DE/Pressemitteilungen/2021/09_03_2021_Transporthubschrauber.pdf
Rike: Die NATO verteidigt sich gegen Russland – vielleicht.
https://nationalinterest.org/blog/reboot/bad-news-nato-poland-lost-russia-massive-wargame-179764
&
https://taskandpurpose.com/news/us-army-lithuania-training-infantry/
Der „Countering America’s Adversaries Through Sanctions Act“, abgekürzt CAATSA, ist ein Bundesgesetz der USA, das bereits vorher bestehende Sanktionen gegen den Iran, Nordkorea und Russland verschärft und auch gegen europäische Firmen zur Anwendung kommen soll. Das Gesetz wurde am 2. August 2017 durch Präsident Donald Trump unterzeichnet.
Bleibt Biden dabei, muss er Ägypten eigentlich sanktionieren, denn:
@RALee85
Zhukovskie Vesti reports that Egypt received its first Su-35SE fighters last year from KnAAZ, and the 2nd batch of 10 fighters should be delivered this year. The $2 billion contract is reportedly for 24 or 26 fighters and missiles. (h/t @kad_ghani) https://zhukvesti.ru/articles/detail/29588/
Wenn dies also zutrifft, muss die Biden-Regierung eine Entscheidung treffen, ob CAATSA-Sanktionen gegen Ägypten, die Trump angedroht hat, zusätzlich zur Türkei mit dem Kauf der S-400, angewendet werden.
Pompeo soll in Antwort auf „American is back again“ gefragt haben: „back to what“
Die angemessene Antwort muss lauten: „back to normal“.
Ob CAATSA Teil von „normal“ ist wird Hinweis sein, inwieweit Biden U.S. SiPo- und Rüstungsinteressen mit nationaler oder multilateraler Brille sieht. Ägypten stellt bei der Entscheidungsfindung eine Sondersituation dar. Im Großraum MENA bildet Kairo den neuen wesentlichen Eckpfeiler, sicher, nachdem zu Riyad rüstungspolitische Vorbehalte bestehen.
Eine starke Ausgabe von „Sicherheitshalber“, nix „train wreck“, Danke an die Beteiligten.
Zum 2. Teil, Bw und soziale Medien ist von meiner Warte Folgendes zu ergaenzen: Herr Sauer hat eine treffende Bewertung „Streitkraefte ungleich Wirtschaftsunternehmen“ vorgebracht, aber eine unrichtige Folgerung daraus gezogen, dass man doch bitte seitens BMVg einfach privat vor dienstlich stellen sollte, anstatt irgendwelche Social-Media-Richtlinien abzusondern. Aber: Die Streitkraefte sind ja traditionell mit weitreichenderen Rechten und Pflichten gegenueber ihren Angehoerigen ausgestattet, auch und gerade bezueglich Verhalten im und ausserhalb der Dienstzeit, auch und gerade in Bezug auf das Ansehen der Streitkraefte als glaubwuerdige Saeule staatlicher Existenz.
Klar, die Bw hat sich inoffiziell stark aus dieser Rolle als umfassende Institution verabschiedet. Aber: In der aktuellen Lage ist aber in der entwickelten Welt jede Person technisch potentiell befaehigt, jederzeit in Echtzeit jede andere Person in Echtzeit mit Informationen zu erreichen, hat also potentiell sehr viel Kommunikationsmacht.
Herr Stoltenow hat mMn den wichtigsten Aspekt des Fuehren mit Auftrags, neudeutsch: das „Empowerment“, in Bezug auf integrierte Kommunikation der Streitkraefte nicht wirklich auf den Punkt gebracht. Und da leider viele hauptamtliche „Kommunikateure“ in der Bw den Begriff des „strategischen Gefreiten“ direkt in „Maximaler Problembaer“ uebersetzen, der am besten garnicht in der Oeffentlichkeit auftritt, findet das Foerdern und Fordern aller Soldatinnen und Soldaten fuer ihre Daueraufgabe „Repraesentation der Streitkrafte in allen Dimensionen der Oeffentlichkeit“ nicht (mehr) statt. Die Folge: Halbgares, dass von den falschen Leuten ausgenutzt wird, um IHRE Version ueber die Streitkraefte oder in Bezug auf einen bestimmten Sachverhalt zu pushen (Siehe 2-Sterner, die via Twitter die Debatte ueber Kdr KSK „mitgestalten“).
„With great Power comes great Responsibility“. Ein(e) „homo narrans“ in Uniform hat eigentlich ein RECHT zu wissen, welche Geschichte die Bw ausmacht, wie die Streitkraefte diese erzaehlen moechten, und in welche Rolle die jeweilige Person darin ausfuellen kann, und wie das verantwortungs- sowie wirkungsvoll geht. In und ausser Dienst, auf dem Nachbarschaftsfest, im Auslandseinsatz, beim Kaffeekraenzchen, in Baumholder und ueber den eigenen Social-Media-Account.
Es faellt ja immer wieder diese Bemerkung, dass wir den jungen Kameradinnen und Kameraden recht schnell nach Dienstantritt schwere Waffen und oft auch vielen Menschen und Materiel anvertrauen, aber in der Oeffentlichkeit soll dann der alte PresseOffz das Gesicht der Bw sein, damit das junge Volk kein Mist baut. An der Bemerkung ist was dran: Das kann es nicht sein, weil es auch garnicht mehr geht.
Tolle Folge, tolles Mission Statement!
Und er hat „Clown gefrühstuckt“ gesagt und somit offiziell in der Sprache aus diesem komischen Umfeld angekommen. /SCNR 🤣
Hätte mir einordnendes zum Urteil gegen den rechten munitionshortenden ksk Soldaten gewünscht.
Nachdem ich zu den letzten Podcasts teilweise harsche Kritik hinsichtlich der Inhalte geäußert hatte, muss ich nun ich nun sagen, dass mir diese Folge ausgesprochen gut gefallen hat. Von daher auch von meiner Seite ein dickes Lob und vielen Dank an alle Beteiligten.
Zum einen wurde bereits in der Anmoderation dieses Podcast nochmals der eigentliche Sinn und Zweck sowie die beabsichtigte Zielgruppe beschrieben. Das finde ich sehr hilfreich, da es dadurch zweckmäßiger gelingt, die jeweiligen Erwartungen besser auf die unterschiedlichen Inhalten zu justieren.
Das erste Thema bzgl. dem Politikwechsel der neuen Biden-Administration in den USA war sehr fakten- und quellenbasiert. Zudem wurde es ausgewogen, interessant und mit nachvollziehbaren Ableitungen vorgetragen.
Das zweite Thema „Bw in Social Media“ hat mir persönlich aber noch deutlich besser gefallen, da es Sascha Stoltenow als Fachmann gut gelungen ist, die wesentlichen Knackpunkte bzgl. dem Dienst in den Streitkräften und dem privaten Engagement von Soldaten in den sozialen Netzwerken darzustellen. Allerdings empfehle ich hier auch noch ein wenig mehr Gelassenheit, wenn die Dinge sich anders entwickeln, als es durch das Kampagnen-Design beabsichtigt war – gem. dem Motto: die meisten Pläne halten bis maximal zur Ablauflinie.
Die Ableitung einer kategorischen Trennung zwischen Streitkräften als besondere Organisation (aufgrund ihres außergewöhnlichen Auftrages) und privatwirtschaftlicher Unternehmen kommt zumeist, wenn man sich diese Gemengelage ausschließlich aus der Perspektive eines angestellten Arbeitnehmers anschaut. Hier empfehle ich daher alternativ einfach mal den Rollenwechsel und dieses Thema auch mal, sowohl aus Arbeitgebersicht – vor allem aber aus Gesellschafter- bzw. Eigentümersicht – zu betrachten. Dann kommen weitere Ableitungen hinzu – je nachdem wie transparent man den sein Unternehmen in der Öffentlichkeit dargestellt haben möchte. Allerdings gibt es auch viele Eigentümerfamilien von Unternehmen in Deutschland, die klare Statements ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – auch negative – in der Öffentlichkeit zwar nicht unbedingt toll finden, diese aber ebenfalls als klare Indikatoren für das jeweilige Betriebsklima betrachten. Auf Basis dieser Informationen und Stimmungen wird dann ebenfalls Folgerungen abgeleitet. Dickes Lob ist immer prima – aber oftmals auch eher die Ausnahme. Kritik dagegen wird zumeist auch konstruktiv aufgenommen. Und damit müssen sich dann alle – vor allem auch die Führungskräfte – auseinandersetzen. Dies kann m.E.n. aber nicht nur durch Ausbildung (!) gelingen, sondern die Führungskräfte müssen selber lernen, sich die sozialen Netzwerke zu erschließen. Denn Können kommt von „etwas gut machen“. Das hilft sicherlich viel mehr als zusätzliche oder angepasste Vorschriften bzw. Guidelines, vor allem wenn diese durch die militärische Führung erlassen werden, der die notwendige Erfahrung hierfür fehlt. Zudem engen Regeln die Kreativität und Handlungsfreiheit der Einzelnen nur ein. Von daher sollten Freiräume hierfür geschaffen werden.
Und wenn dann doch einmal Vorgaben notwendig sind, dann mehr im Sinne von Grundsätzen. Aber auch diese lassen sich doch nur dann sinnvoll beschrieben bzw. umsetzen, wenn jeder Einzelne weiß, wie man selber mit seinen Aktionen und Maßnahmen im Informationsraum wirkt. Dazu gehört heutzutage – also im digitalen Informationszeitalter – auch, dass das Führungspersonal dazu befähigt wird, Kommunikations-Kampagnen nicht nur vom Ende her zu denken, sondern auch konsequent zu führen. Denn die Wirkung mit und um Informationen ist aufgrund des hohen Vernetzungsgrad der Gesellschaften oftmals für Motivation und Stimmung von erheblicher Bedeutung. Das war früher zwar grundsätzlich auch schon so – aber die Geschwindigkeit bei der Verbreitung und Interpretation von Informationen über das Internet und Social Media hat rasant zugenommen und wird auch künftig noch schneller werden.
Thema Social Media:
Egal welche Person, ob Soldat, Lokführer, Müllfahrer, Dachdecker. Polizist oder Stewardess.
Sobald erkennbar ist, dass die Person im Dienst sein KÖNNTE (trägt Arbeitskleidung/Uniform oder sitzt direkt in der Lokomotive/Panzer) ist es eine Repräsentation des Arbeitgebers und muss deshalb auch so behandelt werden.
Deshalb gibt es oder sollte es eigentlich recht einfache Richtlinien geben und Schulungen (oder Handreichungen).
Wenn das zu kompliziert ist oder eben nicht funktioniert, kann mit dem Personal in Verbindung mit ihrer Arbeitskleidung auf Social Media nicht geworben werden. Das muss man dann als Arbeitgeber auch so klar formulieren und versuchen zu unterbinden.
Die Bundeswehr hat sich für den Weg der Werbung entschieden, eben weil das Zielpublikum jung ist und auf diesen Plattformen überproportional unterwegs ist und es eine kostengünstige Art von Werbung ist und angeblich (da streiten sich die Fachleute) auch eine wirksame Art von Werbung („authentisch“ ist ja hier das oft fallende Zauberwort).
Bei Müllfahrern oder Dachdeckern macht das eher weniger Sinn, aber bei Stewardessen und Fluggesellschaften ist das schon länger im Trend und führt auch zu vielen neuen Bewerbungen von jungen Frauen und Männern für diesen Beruf.
Allerdings achten dort die Marketing- und Personalabteilungen auch penibel auf die Außenwirkung dieser Posts/Werbung.
Es wird sehr wenig oder fast nie kritisch über den Arbeitgeber berichtet und auch für den Arbeitgeber anstößige Bilder dürfen nicht gepostet werden (beispielsweise halbnackt mit Uniform).
Daher ist diese Posts eben auch Werbung und kein authentisches Bild einer xyz-Airways-Flugbegleiter-Arbeitsstelle.
Die große Frage ist eher:
SOLLTEN staatliche Institutionen so agieren wie private Institutionen.
Deshalb bin ich auch mit dem Vergleich mit der Geschichte erzählen (ab 38:40) nicht einverstanden.
Corporate und staatliche Institutionen sind nicht das gleiche!
In einer Demokratie muss es erlaubt sein, dass das Personal von staatlichen Institutionen positives und negatives über ihren Arbeitgeber berichten darf ODER
das Personal darf gar nichts berichten (also als Repräsentant in Arbeitskleidung oder für jeden ersichtlich)
„Zeigt nur das Postive“ wäre dann das komplett falsche!!!
Da kann ich dem Herrn ab 42:15 nur zustimmen.
Gerade auch weil man bei privaten wirtschaftlichen Unternehmen ja eine freie Entscheidung hat dieses Unternehmen zu benutzen (also Produkt oder Dienstleistung kaufen), bei staatlichen Institutionen hat man aber manchmal nur diese eine Institution (Beispiel: Armee) und keine Konkurrenz oder kann sich nicht entscheiden sie NICHT zu nutzen.
Wenn mir also nicht passt wie VW Werbung macht, kann ich auch BMW kaufen oder gar kein Auto.
Aber die Bundeswehr ist da und kann nicht ersetzt werden vom „Konsumenten“ (also dem Seher der Instagram-Posts) durch eine andere Armee.
Wenn man also Posts von Soldaten haben will, muss man es akzeptieren, dass Soldaten auch kritische Bilder oder Texte posten – ganz einfach.
Am Ende kann sich dann die Außendarstellung der Bundeswehr durch solche Posts ins negative drehen und das sollte dem Ministerium klar sein.
Und mit dem „nicht bewusst“ ist nämlich richtig. Es ist einfach sehr schwierig zu unterscheiden für die Nutzer ob das ein Soldat Dosenkohl oder der Pressestabsoffizier ist und authentisch kann man das gar nicht mehr nennen, eben weil 80 % schon zu sehr nach Profi ausschaut und dann eben nicht mehr authentisch ist.
Ich persönlich habe nichts gegen Kritik, eben weil man dadurch auch lernt Dinge besser zu machen und so die Fehler aufgezeigt werden.
Ich bin aber auch kein Politiker und wahrscheinlich sehen die das komplett anders und wollen eher glänzen als Fehler ausbügeln.
@815 sagt: 19.03.2021 um 21:59 Uhr
„Woher/wodurch diese restlichen XY% entstanden sind wurde nicht benannt! Ergibt m.E. zu viel Spielraum für Spekulationen. Werden die restlichen Teile, nach Impfung noch eingeschifft oder haben teile der „Besatzung“ die Impfung verweigert?
Genau darum bin ich gegen dieses getrommel einzelner Personen auf FB oder sonstwo in den sozialen Medien.“
Facebook posts sind keine wissenschaftlichen Abhandlungen und erheben nicht den Anspruch auf umfassende und ein-eindeutige Information. Erst recht nicht, wenn sie von der Basis kommen.
Sie sollen Informations-„Schnipsel“ bieten und zum Interagieren, zur Kommunikation, zum Teilen etc. anregen.
Wenn Sie zu hohe Anforderungen an ÖA der Truppe stellen müssen Sie es gleich bleiben lassen (was Sie ja offensichtlich auch gar nicht schade fänden), aber dann sind wir halt in der Zeit Prä-Tauber und im kommunikationstechnischen Steinzeitalter.
Wenn wir Reichweite erzielen wollen, müssen wir möglichst viele Verantwortliche animieren in social media aktiv zu kommunizieren. Besser 1000 posts der Truppe 90% aussagekräftig, als 10 mit 100% des BMVg. Hat auch etwas mit Reichweite und Algorithmen zu tun…
„im kommunikationstechnischen Steinzeitalter.“
„Wenn wir Reichweite erzielen wollen, …“
„Hat auch etwas mit Reichweite und Algorithmen zu tun…“
Die professionellen Youtubeserien haben mehr für die Bewerbungen und die Öffentlichkeitsarbeit getan, als die (privaten) Instagrampost der Soldaten.
Können Sie mir glauben!
@Koffer
“ (was Sie ja offensichtlich auch gar nicht schade fänden)“
Nein…offensichtlich habe ich dies auch nicht geschrieben.
„Facebook posts sind keine wissenschaftlichen Abhandlungen
und erheben nicht den Anspruch auf umfassende und ein-eindeutige Information. Erst recht nicht, wenn sie von der Basis kommen. “
Wo soll ich denn dies behauptet haben`?
Facebook ist genauso glaubwürdig wie Wikipedia. Es kommt darauf an wer es mit welchen Kenntnisstand geschrieben hat. Aber egal. Wir weichen vom Thema ab und es wird uns nicht die Frage beantworten wo die ca 10% verblieben sind. Es hilft der Sache nicht.
Ich kümmere mich nun nicht mehr weiter um „Schnipsel“!
@Denethor 20.03.2021 um 0:46 Uhr,
Sie bieten eine sehr, vorsichtig ausgedrueckt, eigenartige Interpretation des Aspekts „Streitkraefte – Keine ganz normale Firma“ an: Weil die einzigen Streitkraefte in DEU, kann die/der Einzelne auch nicht in Sachen Kommunikation zu einem gemeinsamen Bundeswehr-Ansatz verpflichtet werden..wie bitte?
Zwischen Maulkorb und „Macht, was ihr wollt“ gibt es ja wohl ein paar Zwischenstufen; Ihr Ansatz beruecksichtigt auch kein bisschen, das Selbstdarstellung der Angehoerigen der Streitkraefte ja nicht nur nach innen in die Bevoelkerung stattfindet, da es gar keine Firewall zwischen Innen- und Aussenpolitik gibt. Sondern auch sehr wohl von nicht-deutschen Stellen gesehen und gehoert wird, und Rueckschluesse auf das Selbstverstaendnis Einzelner und den Geist der Truppe zulaesst.
Um das nochmal zu unterstreichen: Klar, einfach irgendwelche Regelungen erlassen ist nicht die Loesung, sondern da muss „Empowerment“ stattfinden, und das ist keine Presse-Offz-Geschichte, sondern ist allgemeine Fuehrungsaufgabe, den Sinn des Dienstes zu vermitteln und die besondere Verantwortung aller Angehoerigen der Streitkraefte fuer die Vermittlung effektiver Botschaften in Wort und Tat im Sinne des Auftrages und der Gesamtstrategie.
Das sind jetzt erstmal hehre Worte, aber prakisch ganz normale Erziehungsanteile in der Allgemeinen Grundausbildung in Bezug auf Verhalten in und ausser Dienst, „damit wir uns nicht fuereinander schaemen muessen“. Zumindest sollte das so sein. Und heutzutage explizit das Avatar-Verhalten des/der Einzelnen mit einschliessen. Das sehe ich genauso wie @Stefan Bornemann, so was muss man koennen koennen, aber nicht nur durch zufaellige persoenliche Affinitaet, sondern als Institution. Aber wie in manchen Beitraegen widergespiegelt: Die Bw hat sich institutionell bereits sehr weit zurueckgezogen, um den Individuen kuenstlich maximalen Raum zu lassen, auch und gerade, um der Illusion von „Eine Bundesbehoerde wie alle anderen auch“ Vorschub zu leisten. Das steht aber strategisch einer nicht nur einer notwendigen integrierten Kommunikation im Wege.
Nein, da gibt es eben keine Zwischenstufen.
Weil sie die Masse der Posts überhaupt nicht kontrollieren können.
Wer soll sich denn täglich durch die vielen Social Media Kanäle klicken und die Posts (Texte und/oder Bilder) kontrollieren? Man kann die auch wieder löschen und trotzdem wurden sie gesehen oder in öffentlichen Gruppen mit 1000 Nutzern nur einstellen.
Das ist einfach nicht beherrschbar und es ist ein Irrglaube, dass man mit „den Sinn des Dienstes zu vermitteln und die besondere Verantwortung aller Angehoerigen der Streitkraefte fuer die Vermittlung effektiver Botschaften in Wort und Tat im Sinne des Auftrages und der Gesamtstrategie.“ die negativen Bilder (Außendarstellung) wegbekommt.
Mich persönlich stört das nicht und ich finde ein gepostetes Video eines Soldaten in Uniform mit einem Puma mit technischen Störungen auf dem Schießplatz besser als Potemkinsche Dörfer.
Wahrscheinlich hat das Video mit den Besenstielen langfristig mehr zur Schlagkraft beigetragen als hätte man das Video nicht veröffentlicht.
ABER ob das Ministerium das auch so sieht ist eine andere Frage und die entscheiden das.
Ich schrieb:
„das Personal darf gar nichts berichten (also als Repräsentant in Arbeitskleidung oder für jeden ersichtlich)“
Wenn also Soldat ohne Uniform am Freitagnachmittag ein Instagramvideo aufnimmt und über die Bundeswehr und ihre kaputten Schützenpanzer wettert ist das eine reine Privatsache und natürlich darf er das. Oder anders gesagt, man darf es ihm aus gutem Grund nicht verbieten.
Es ist ja erkennbar, dass dies eine reine Privatmeinung ist (keine Arbeitskleidung, private Umgebung).
Wenn aber nicht ersichtlich ist, dass es eine Privatmeinung ist, weil die gesamte Umgebung oder die Person an sich einfach nach Dienst aussieht – dann wirkt das (oder könnte wirken) für den einen oder anderen Betrachter als offizielle „Werbung“, offizieller Kanal, Pressesoldat, was auch immer.
Da sind sich alle staatlichen Institutionen aber gleich und die Bundeswehr hat da keine Ausnahmestellung. Wenn der Lehrer aus dem leeren Klassenzimmer ein Video postet wie er eine Flasche Wein leert, ist das für die Außendarstellung der Schule/Lehrerschaft schlimmer, als wenn er in seinem privaten Wohnzimmer sitzt. Dabei könnte es in beiden Fällen Freitag um 17 Uhr nach Dienst sein und trotzdem leidet das Image des Lehrerberufes bei Nummer 1 stärker.
@T.W.
Danke fürs verschieben.
@Denethor sagt: 20.03.2021 um 10:36 Uhr
„Die professionellen Youtubeserien haben mehr für die Bewerbungen und die Öffentlichkeitsarbeit getan, als die (privaten) Instagrampost der Soldaten.
Können Sie mir glauben!“
Da ich hier durchaus fachkompetent bin, muss ich Ihnen entschieden widersprechen.
Nicht, weil die Aussage, dass die YT-Werbeserien nicht immens wichtig und weitgehend auch erfolgreich gewesen wären, sondern weil Sie hier zwei Dinge mit einander in Konkurrenz bringen, die nur und ausschließlich komplementär Erfolg haben können.
@0815 sagt: 20.03.2021 um 11:46 Uhr
„Ich kümmere mich nun nicht mehr weiter um „Schnipsel“!“
Vielleicht sind Sie dann auch nicht die Zielgruppe?!
@ Koffer; 20.03.2021 um 14:37 Uhr
Nein, ich bin sicher nicht mehr die Zielgruppe, aber ich bekomme die Zielgruppe in die Truppe.
Genau darum bin ich eben etwas skeptischer als sie.
Wir in der Truppe, am Mann, der Frau erleben diese Zielgruppe täglich. Wir dürfen denen danach erklären warum vieles nicht so ist wie es suggeriert wird und dürfen uns mit der Einstellung, der körperlichen Leistungsfähigkeit und dem Anspruchsdenken dann auseinandersetzen.
Bedarf schafft eben Eignung. Und was nicht passt wird allzu oft passend gemacht.
Ich verstehe und respektiere ihre Meinung und Einstellung dazu, teile sie aber nicht!
Schönes WE und bleiben Sie gesund!
Glück Ab & TuT