Drei Wochen nach dem Hackerangriff auf Bundeswehr-Tochter ist das IT-System noch down

Auch gut drei Wochen nach dem Hackerangriff auf die Bundeswehr-Tochterfirma Bundeswehr FuhrparkService ist das IT-System des Dienstleisters noch nicht wieder voll einsatzfähig. Nach Angaben des Unternehmens wird allerdings mit Ersatzprozessen sichergestellt, dass die Truppe Fahrzeuge zur Nutzung abrufen kann.

Die GmbH, die dem Verteidigungsministerium (zum größten Teil) und der Deutschen Bahn gehört, war Mitte August von Hackern angegriffen worden – wie sich anschließend herausstellte, offensichtlich von Kriminellen mit finanziellen Motiven. In der öffentlichen Debatte über diesen Vorfall spielte eine wesentliche Rolle, dass die Firma den Fahrdienst für den Deutschen Bundestag erbringt und deshalb auch vertrauliche Daten zum Beispiel mit Privatadressen von Parlamentariern abgeflossen sein könnten.

Eine wesentlichere Aufgabe der BwFuhrparkService GmbH ist allerdings die Bereitstellung von Fahrzeugen für die Bundeswehr – handelsübliche zivile Fahrzeuge, aber auch so genannte hümS (handelsüblich mit militärischer Sonderausstattung) sowie die logistische Unterstützung in den Auslandseinsätzen.

Auf Anfrage betonte das Unternehmen, die vertraglich vereinbarten Leistungen würden weiterhin erbracht: Es können Abrufe in Kurzzeitnutzung und Langzeitnutzung jederzeit gestellt werden, auch wenn das System W@POR derzeit nicht zur Verfügung steht. Der anhaltende Ausfall des Systems werde durch andere Verfahren kompensiert – bis hin zur Nutzung von Faxgeräten für die Informationsübermittlung.

Allerdings:  Derzeit ist nicht seriös prognostizierbar, wann die Systeme wieder vollständig zur Verfügung stehen werden, erklärte ein Unternehmenssprecher. Derzeit werde daran gearbeitet, die aktuell genutzen Verfahren zu verbessern.

(Archivbild: VW-Busse, Bundeswehrbezeichnung Widder, der VJTF2015 auf dem polnischen Übungsplatz Zagan)