58 Prozent der Bundeswehrpiloten nach NATO-Maßstäben einsatzbereit

Etwas mehr als die Hälfte der Pilotinnen und Piloten der Bundeswehr erfüllt die Vorgaben der NATO für eine volle Einsatzbereitschaft. Alle seien aber in der Lage, die Militärluftfahrzeuge jederzeit absolut sicher zu handhaben, verteidigte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums diesen Anteil.

Mit seiner Aussage reagierte das Ministerium auf die Debatte über eine – noch nicht veröffentlichte – Antwort der Bundesregierung auf eine Frage der FDP nach der Ausbildung der Bundeswehrpiloten. Dabei war deutlich geworden (auch wenn es nicht wirklich neu ist), dass längst nicht alle Piloten die von der Allianz für den Status Combat Ready vorgesehene Flugstundenzahl pro Jahr erreichen, in der Regel 180 Flugstunden.

Die Mitteilung des Verteidigungsministeriums im Wortlaut:

Vorweg möchten wir noch einmal betonen, Deutschland erfüllt seine eingegangenen Verpflichtungen gegenüber der NATO in gefordertem Umfang.
Derzeit besitzen mehr als 850 Pilotinnen und Piloten der Bundeswehr eine gültige Fluglizenz. Die äußerst strikten Voraussetzungen für eine Erteilung dieser Lizenzen (nebst jährlicher Überprüfung) ermöglicht es unseren Pilotinnen und Piloten, die Militärluftfahrzeuge jederzeit absolut sicher zu handhaben.
Rund 58% aller Pilotinnen und Piloten erfüllen zusätzlich die NATO Forderungen und stehen damit in der geforderten Reaktionsbereitschaft zur Verfügung.
Die NATO-Forderungen zielen auf die bestmögliche taktische Ausbildung unserer Frauen und Männer ab. Einfach erklärt: Für das Szenario „hochintensives Gefecht“.
Die genauen Zahlen (eingemeldetes Kategoriepersonal und Anzahl Luftfahrzeuge in den unterschiedlichen Einsatzrollen) sind aufgrund der Sensibilität sowohl durch die NATO und auch national als vertraulich eingestuft.
Die Anzahl der Pilotinnen und Piloten verteilen sich auf die gesamte Organisation der Bundeswehr. Darunter fallen Soldatinnen und Soldaten in den Einsatzverbänden, in Stäben national und international (z.B. NATO) sowie auf Lehrgängen und Schulungen.
Eine tagesaktuelle Aufschlüsselung des Personals ist nicht ohne erheblichen personellen und zeitlichen Aufwand realisierbar. Ich bitte Sie daher um Verständnis, heute keine konkreten Zahlen liefern zu können.

Mit anderen Worten: Fliegen können sie doch alle, auch wenn nur 58 Prozent die NATO-Forderungen erfüllen, aber die sind ja für das hochintensive Gefecht vorgesehen. Außerdem sind da auch Piloten mitgezählt, die in einem Stab Dienst tun. Wie viele davon fliegen, ist geheim.

(Archivbild 2018: Ein Eurofighter vom Taktischen Luftwaffengeschwader 74 bereitet sich auf den Start im Rahmen der AMRAAM-Kampagne 2018 in Lossiemouth/Schottland vor – Jane Schmidt/Bundeswehr)