Seelsorge in der Bundeswehr: Militär-Rabbiner kommen, muslimische Geistliche geplant
Die rund 300 Soldaten jüdischen Glaubens in der Bundeswehr sollen künftig wie ihre christlichen Kameraden von Geistlichen ihres Glaubens betreut werden. Dafür werde derzeit ein Staatsvertrag mit dem Zentralrat der Juden ausgehandelt, teilte das Verteidigungsministerium am (heutigen) Dienstag mit. Auch die rund 3.000 Muslime in der Bundeswehr sollen künftig von eigenen Geistlichen betreut werden, die allerdings mit Einzelverträgen eingestellt werden müssen.
Mit der geplanten Erweiterung der Militärseelsorge auf jüdische Soldaten, zusätzlich zu den derzeit rund 100 evangelischen und gut 70 katholischen Militärpfarrern, kehren nach rund 100 Jahren wieder Militärrabbiner in die deutschen Streitkräfte zurück.
Das Ministerium verwies darauf, dass es bereits in den USA (Foto oben), Frankreich, Großbritannien und den Niederlanden solche Militärrabbiner gebe.
Der Dialog mit Seelsorgern sei für Soldaten besonders wichtig, weil er außerhalb des hierarchischen Gefüges stattfindet – aber mit Menschen, denen die militärischen Strukturen vertraut sind, die das Leben in der Bundeswehr kennen, sagte Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen. Jüdische und muslimische Soldaten hätten darauf den gleichen Anspruch wie ihre christlichen Kameraden: Gerade in Zeiten, in denen Antisemitismus, religiöse Polarisierung und Engstirnigkeit vielerorts auf dem Vormarsch sind, ist das ein wichtiges Signal.
Die Ankündigung des Ministeriums kam einen Tag vor einer Konferenz des Zentralrats der Juden in Deutschland zur Frage von Militärrabbinern. Ihre Aufgabe sei neben der seelsorgerlichen Betreuung der jüdischen Angehörigen der Truppe auch die Stärkung der ‚Inneren Führung‘ und der Demokratieerziehung der Soldatinnen und Soldaten, betonte der Zentralrat. Auch die Sensibilisierung der Soldatinnen und Soldaten der verschiedenen Einheiten und Waffengattungen gegenüber unterschiedlichen Ausdrucksformen des Antisemitismus gehört in ihr Arbeitsfeld. Ziel ist es, judenfeindlichen Ressentiments und Unwissenheit entgegenzuwirken.
Ebenso wie die christlichen Geistlichen sollen auch die Militärrabbiner bei Bedarf in den Einsatzgebieten der Bundeswehr tätig werden. Dafür sollen die vom Zentralrat der Juden vorgeschlagenen, aber von der Bundeswehr ausgewählten Rabbiner einer Sicherheitsüberprüfung wie einer gesundheitlichen und fachlichen Überprüfung unterliegen. Für die fachliche Aufsicht wird der Zentralrat zuständig, für die Dienstaufsicht die Bundeswehr. Zunächst ist nach Angaben des Ministeriums eine niedrige einstellige Zahl vorgesehen.
Etwas komplizierter als bei christlichen und jüdischen Geistlichen wird es bei muslimischen Geistlichen, weil es in Deutschland keine zentrale Institution entsprechend den beiden großen christlichen Kirchen und dem Zentralrat der Juden gibt und deshalb aus rechtlichen Gründen kein Staatsvertrag möglich ist. Deshalb sollen Militär-Imame (ein Begriff, den das Ministerium nicht verwendet) über so genannte Gestellungsverträge an die Bundeswehr gebunden werden. Auch hier ist zunächst eine niedrige einstellige Zahl vorgesehen.
Im Rahmen der Deutschen Islamkonferenz seien die Voraussetzungen für islamische Militärseelsorger einvernehmlich festgelegt worden, erklärte das Ministerium: Ein muslimischer Militärseelsorger in der Bundeswehr muss die deutsche Sprache in Wort und Schrift beherrschen und sicherheitsüberprüft sein. Er oder sie muss einen in Deutschland anerkannten Hochschulabschluss in islamischer Theologie besitzen, über eine seelsorgliche oder gemeindliche Erfahrung in Deutschland verfügen und von islamischen Religionsgemeinschaften, die die Zielgruppe der Soldatinnen und Soldaten repräsentieren, in die Bundeswehr entsandt und seitens der Bundeswehr akzeptiert werden.
Nach den Zahlen der Bundeswehr dienen derzeit rund 53.000 evangelische und rund 41.000 katholische Soldatinnen und Soldaten in der Bundeswehr; allerdings sind das Schätzwerte, weil die Angabe der Religionszugehörigkeit freiwillig ist. Die Zahl der Kirchenmitglieder in der Bundeswehr sei von rund 98 Prozent Ende der 1950-er Jahre auf die Hälfte geschrumpft. Demgegenüber machen die rund 3.000 Muslime und 300 Juden nur einen geringen Anteil aus.
(Archivbild 2009: JOINT BASE BALAD, Iraq — Chaplain (Capt.) Sarah Schechter, 332nd Air Expeditionary Wing rabbi, walks around and thanks servicemembers for attending the Torah dedication ceremony at Gilbert Memorial Chapel while Tech. Sgt. Craig Lifton, 332nd AEW Public Affairs NCO-in-charge of journalism, carries the newly arrived Jewish Torah behind her – U.S. Air Force photo/Senior Airman Elizabeth Rissmiller)
Es wird mal wieder ein absoluter Nebenkriegsschauplatz mit höchster Priorität bearbeitet. Das ist aber auch schon das Einzige, was es zu bekritteln gilt.
Die Anzahl der Soldaten ist nicht entscheidend, alle gehören gleich behandelt. Da gehört Militärseelsorge für alle Religionen eben dazu.
Insofern ist die Bundeswehr immer noch ein Spiegelbild der Gesellschaft.
Mit Blick auf eine mögliche Seelsorge für Muslime in den Streitkräften erlaube ich mir ein Statement hinzuweisen, welches der zwischenzeitlich heimantnah versetzte Soldat aus dem BMVg FüSKIII anlässlich einer Tagung des deutsche Islamrates vortrug. Zu wünschen ist, dass dies auch noch der aktuelle Stand im BMV ist.
Hier das Statement: http://www.deutsche-islam-konferenz.de/SharedDocs/Anlagen/DIK/DE/Downloads/Sonstiges/20161107_vortrag_koester_dik_fachtagung.pdf;jsessionid=42DF7BA11383F8CB1D71C24417878CB5.2_cid359?__blob=publicationFile
Schade, wieder auf dem halben Weg stehen geblieben und nicht alle Player eingebunden. Viele unserer Soldaten sind konfessionslos, evtl inzwischen sogar die Mehrheit. Beratungs- und Seelsorgeangebote für konfessionsfreie Bundeswehrangehörige auf Basis einer nichtreligiös-humanistischen Lebensauffassung gibt es bisher leider nicht. In den Streitkräften der Niederlande und Belgiens hingegen gibt es humanistische Lebensberater, die im Auftrag der dortigen Konfessionsfreien- Verbände Beratungen bzw. Seelsorge anbieten. Gerade der LKU sollte nicht an einen speziellen Glauben gebunden sein und Seelsorge benötigen auch Soldaten ohne die Seele im christlichen Sinn.
In meiner Fahrenszeit (christlich und 2 Farben grau) gab es Seelsorge in der Seemannsmission oder bei den Grauen des Westens einen Eingeschifften.
Im Hafen konnte man die Gottesdienste vor Ort (der Einheimischen) besuchen.
Der Eingeschiffte war in der Regel Evangele aber IMMER auch SEELSORGER für alle an Bord.
Jeder Gottesdienst an Bord wurde Sonntags von allen Wachfreien meist besucht, vielleicht nur wegen Kirchencocktail, aber auch das löste das Herz. („Pater“ Vellrath r.i.p.)
Ich halte Seelsorge für wichtig, wenn man diese Baustelle auflösen kann, gut so.
Ins Extrem zu fallen und jetzt z.B. an Bord vielleicht Gebeträume für jede Konfession auch noch nach 3 Geschlechtern getrennt einzurichten, ist zum Glück NOCH nicht geplant.
@J. König
Eine Herausforderung beim Islam ist, daß es „den Islam“ ja nicht gibt; eine Art Ökomene wäre mir nicht bekannt.
Der Zentralrat beansprucht für sich, eine moralische Instanz zu sein und demokratische Erziehung zu leisten. Ist das nicht mittlerweile überholt (technisch, gesellschaftlich und empirisch)?
Er oder sie muss einen in Deutschland anerkannten Hochschulabschluss in islamischer Theologie besitzen“.
Zusammen mit den anderen Anforderungen sind diese Hürden schon mal nicht ohne. Islamische Theologie kann man momentan meines Wissens in Deutschland nur in Tübingen studieren. Und wer einen anerkannten Abschluss im Ausland erworben hat, wird ja wahrscheinlich nicht unbedingt die deutsche Sprache beherrschen.
Ich bin mal gespannt, wie die Bewerberlage aussehen wird wenn das Projekt anläuft.
Salve,
der Islam ist zu zumindest aufgeteilt in Schiiten und Sunniten, wie bei den Christen in Katholiken und Protestanten (und da sind die Calvinisten quasi schon ausgeklammert). Man benötigt also nicht nur zu den prosetantischen (lutherischen) und katholischen Pfarrern noch Rabbiner, sondern auch ggf. schiitische und sunnitische Mullahs. Die orthodoxen Christen sind auch völlig raus.
Also guter Ansatz, aber noch Bedarf zum Nachdenken.
Zudem finde ich @Zimdarsen Vorschlag sehr löblich, denn die größte Einzelsumme hat keine direkte Möglichkeit zur Seelsorge.
Obwohl damit ingesamt auch ein Faß aufgemacht werden kann.
//sarc
Man könnte vielleicht wieder Auguren einstellen, dir durch Opferschau die „ungünstigen Zeichen“ erkennen. Das wäre dann wirklich hilfreich.
//sarc off
Trotzdem ist eben die seelsorgerische Komponente für viele Menschen wichtig und vielleicht besonders, das sie nicht mehr nur ausscließlich den 3 staatlichen Kirschen alleine überlassen wird.
Hier besteht auf jeden Fall Handlungsbedarf.
Oh Himmel Bimmel, jetzt geht die Mecker- und Besserwisserei schon wieder los: ….eine Art Ökomene wäre mir nicht bekannt.“
Hier geht es im Rahmen der konfessionellen Diversity um ein Seelsorge-Angebot auch für jüdische und muslimische Soldat_in_en. Was bitte ist daran verkehrt ? Natürlich kann man jetzt auch über das Fehl an griechisch-orthodoxen Popen in Flecktarn oder buddhistische Mönche in polygon-orange Kutten jammern/SARC
Die „Konfessionslosen“ sollten einfach mal nicht nur zur Kenntnis nehmen sondern akzeptieren, dass es in den SK (aktiv) gläubige Soldaten gibt, für die das Christentum nicht im Zentrum ihres Glaubens steht.
@ Klabautermann
Verstehe Ihren Beitrag in meinem Sinne, wer beten will, kann das, überall, wer auf See mal gedacht hat zu Sterben, betet, Konfession hin oder her…
Ich sehe hier nicht, das ein Konfessionsloser gejammert hätte.
Mein letzter Beitrag, Seelsorger (Seelenklempner) halte ich für wichtig, mir hat z.B. auch ein *** geholfen, obwohl ich NICHT GLAUBE.Wollen Sie wieder nur stänkern?
Zumindest die Zahl der evangelischen und katholischen Soldaten sollte sich doch aus SAP zu 100% auslesen lassen, da sich daraus doch die einbehaltene Kirchensteuer berechnet.
Bei allen anderen Religionen wird es schwierig, wobei bei der Masse bestimmt was im Datensatz auftaucht und „keine Angabe“ eher die Seltenheit sein wird.
Somit sollte ein repräsentatives Ergebnis auf Ebene BMVg mit drei Klicks ermittelbar sein.
Sehr schön. Das war überfällig. Für die Militärimame wird sicherlich noch einige knifflige Rechts- und Grundlagenarbeit fällig, damit das auf einem soliden Fundament steht, aber auch hier scheint ja (endlich!) der politische Wille eingetreten zu sein.
Für die Orthodoxen und die Neuapostolischen (das dürfte die vierte Gruppe mit ausreichender Größe für einen oder zwei Seelsorger sein) wird sich sich nun zeitnah vermutlich auch eine Lösung finden lassen.
Dann sind wir (endlich da), wo es die betroffenen Soldaten auch verdienen :)
Mit Blick auf die Konfessions- bzw. Religionslosen. Per Definition und querschnittlich benötigen sie keine Seelsorge. Wenn im Einzelfall ein entsprechender Bedarf besteht, wird dem sicherlich auch durch die vorhandenen Seelsorger abgeholfen werden können (läuft ja bereits jetzt problemlos).
Und für LKU braucht man definitiv keine konfessionslosen Dozenten, denn LKU wird als staatlicher Auftrag durch Bw wahrgenommen und die Pfarrer unterrichten hier nur, weil sie ja für die Zeit ihres Dienstes in der Bw Bundesbeamte sind. LKU wird für alle gleich und gemeinsam unterrichtet und nicht nach Vorgaben der Kirchen, sondern nach Vorgaben des BMVg.
Spannen ist jetzt natürlich wie sich die Details für Militärrabbiner und Militärimame entfalten werden. Die Berechnungsquote für einen Seelsorger liegt bei 1.500:1. Bei den Juden wird man diese Zahl sicherlich nicht erreichen, aber vermutlich einfach auf zwei oder drei aufrunden (damit die sich auch vertreten können, jemand mal in den Einsatz gehen kann…). Bei den Imamen wird man vermutlich sinngemäß vorgehen, also von zwei bis drei eigentlich „notwendigen“ auf fünf oder sechs aufrunden.
Aber diese Zahlen rechtfertigen jeweils keinen Militärgeneralrabbiner bzw. Militärgeneralimame mit Dotierung B6. Auch rechtfertigen diese Zahlen keinen Verwaltungsaufbau à la EKA bzw. KMBA und dem Status einer Bundesoberbehörde.
Dennoch benötigen diese Seelsorger natürlich einen Verwaltungsaufbau, welcher z.B. Beschaffung, Grundsatzarbeit, Finanzen etc. macht. Und nicht zuletzt die Dienst- und Fachaufsicht (soweit es LKU betrifft) führt.
@Aus der Truppe | 02. April 2019 – 20:43
„Zumindest die Zahl der evangelischen und katholischen Soldaten sollte sich doch aus SAP zu 100% auslesen lassen, da sich daraus doch die einbehaltene Kirchensteuer berechnet.“
Jepp vollkommen unproblematisch. Erfolgt auch regelmäßig.
„Bei allen anderen Religionen wird es schwierig, wobei bei der Masse bestimmt was im Datensatz auftaucht und „keine Angabe“ eher die Seltenheit sein wird.
Somit sollte ein repräsentatives Ergebnis auf Ebene BMVg mit drei Klicks ermittelbar sein.“
Nein, aber hier wurde glaube ich im Zusammenhang mit der Ansprechstelle für nicht christliche Religions- und Seelsorgefragen in Koblenz am ZInFü der Versuch unternommen über Umfragen und Hochrechnung zu Ergebnissen zu kommen. Sicherlich nicht valide, aber zumindest mal ein Richtungsschuss ist vorhanden.
@ Zimdarsen
Ich stimme dem genau zu. Ich bin selber Mitglied in der GBS und damit Anhänger eines humanistischen evolutionärem Weltbild. Ich fühle mich durch die einseitige Betreuung der Soldaten durch christliche Religionsvertreter diskriminiert.
Leider sind zwar wohl die Mehrheit der Soldaten Konfessionslos, aber ich bezweifle dass die Summe an organisierten konfessionslosen Soldaten eine ähnliche Größe wie die Summe der kath/Eva ausmacht.
Mich würde interessieren ob es eigentlich weibliche (dann wohl evangelische) Militärpfarrer gibt?
ich frage mich ob konfessionsgebundene „Seelsorge“ heutzutage noch zeitgemäß ist.
der Staat ist säkular organisiert, so sollte es auch bei seinen Streitkräften sein.
ergo objektive wissenschaftliche fundierte psychologische Seelsorge durch die Bundeswehr bereitstellen. Alles weitere ist Privatsache und sollte außerhalb des Dienstes und ohne Subvention durch den Steuerzahler durchgeführt werden.
Konsequent wäre daher nicht Einführung Neuer, sondern Abschaffung sämtlicher glaubensspezifischer Dienstleistugen in der Bundeswehr.
Der „Glaube“ an irgendwelche mystischen Wesen gleich welcher Coleur muss me. im 21. Jahrhundert nicht mehr durch den Staat privilegiert werden.
Natürlich ist es ein „Nebenkriegsschaulatz“. Aber ein wichtiger. ALLE in unserer Gesellschaft, und vor allem in dieser einmaligen Kameradschaft BUNDESWEHR, müssen und sollen sich abgeholt fühlen. Wichtig ist, dass nicht irgendwelche staatsabhängige Geistltiche, der deutschen Sprache nicht mächtig und als Kontrollorgan fremder Staaten eingesetzt, die Betreuung übernehmen. Und was passiert in der konfessionellen Seelsorge mit Sunniten und Schiiten, die sich gegenseitig die Köpfe einschlagen?
Cato d. Ä. hat am Schluss einer jeden Rede gesagt, dass Karthago zerstört werden müsse,
ICH sage, Im übrigen bin ich der Meinung, dass unsere Bundeswehr die Stärke und Gewichtung haben muss, die von der verbündeten Welt und aus eigener (wirtschaftlichen) Stärke mehr als geboten ist.
Wie schaffen es einige Polit-Ignoranten immer wieder, das nicht zu erkennen oder zu torpedieren?
@Aus der Truppe | 02. April 2019 – 20:43
Seelsorge per SAP ? Wie krank im Hirn kann man eigentlich noch werden ? Seelsorge-App ?
@Les Grossmann | 02. April 2019 – 20:26
Mein Kommentar war nun gar nicht in „ihrem Sinne“
Und wieder wurden die Buddhisten vergessen……
https://www.army.mil/article/70976/armys_first_buddhist_chaplain_serving_11th_engineer_bn
Guten Morgen, ich finde es unverständlich, dass in diesem Thread, kaum das eine Idee angesprochen wurde, schon wieder über Detailfragen diskutiert, gestritten und schwarzgesehen wird. Wir sind nun einmal Streitkräfte, die unsere Gesellschaft widerspiegeln, dazu gehören diverse Religionen, Glaubensrichtungen etc. Und dem müssen wir gerecht werden. Das wird angegangen und ist ein gutes Signal. Aus meiner Sicht sollte sich keiner diskriminiert oder zurückgesetzt fühlen, jeder wird berücksichtigt und auch ich als Konfessionsloser fühle ich mich nicht zurückgesetzt. Es liegt auch immer an uns selbst wie wir gestalten und vor allem aktiv gestalten. Ich bin der Überzeugung, dass nicht immer nur gewartet werden muss, bis quasi von „oben“ etwas passiert.
Ich habe während meines MINUSMA Einsatzes das „Betreuungspaket“ unserer niederländischen Kameraden erleben dürfen. Ein Humanist, ohne jeden religiösen/konfessionellen Hintergrund, dazu eine Psychologin/Psychotherapeutin und eine Sozialarbeiterin. Allesamt absolute Profis.
Bei uns hingegen: Ein erzkatholischer MilPf, in einem nahezu komplett protestantischen bzw. konfessionslosen Kontingent. Sehr zielführend-Nicht!
@ Sebastian B: weibliche Militärseelsorger gibt es etliche bei den Evangelen.
@ Couthon: Protestanten / Evangelische sind nicht nur Lutheraner, hierzu gehören in der EKD auch die Evangelisch-reformierten, weltweit sogar alles von Calvinisten auf der einen Seite des Spektrums, über die schon erwähnten Reformierten und Lutheraner, Baptisten, Freikirchliche jeder Couleur bis hin zu Evangelikalen, die in ihren Ansichten fast päpstlicher als der Papst sind. Wenn man die Bandbreite in kurzer Zeit mal kennenlernen möchte, empfiehlt sich die Teilnahme am Rassemblement International Militaire Protestant (RIMP), dem internationalen evangelischen Militärtreffen, das jedes Jahr im Juni im Südfranzösischen Méjannes-le-Clap stattfindet. Anmelden für dieses Jahr kann man sich noch bis Anfang Mai, Info und Unterlagen gibt es auf der Seite der Evangelischen MilSeelSorge.
Gerade als Laizist sage ich mir: Entweder alle oder keiner.
@Sebastian B.: GBS?
@Zimdarsen
Das ist auf meiner Meinung nach dir richtige Richtung.
Die zivilen Kirchengemeinden sterben ohnehin aus. Sie sollten sich für die Standorte öffnen. Dass die Bundeswehr eigene Geistliche anstellt ist nicht im Sinne der Trennung Staat/ Kirche.
In der Bundeswehr selbst gehört somit keine religiöse Ausrichtung etabliert, gleichwohl sollte sie sich für alle Religionen öffnen und Gottesdienste durch externe Geistliche zulassen. Wenn die freiwerdenden Stellen mit Psychologen besetzt werden, wäre das sogar mal eine äußerst vernünftige Trendwende.
Bitte auch an SatanistInnen und Pastafari denken, wenn schon Diversity dann aber richtig! … Brandopfer von 20 Rotbunten auf dem Heli-Deck werden den Fürsten der Finsternis für uns einnehmen!
Eine Feld-Nudelmesse ist schnell gemacht und fördert den Zusammenhalt, nicht zuletzt durch den gemeinsamen Genuß einer Flasche Bier als Botschaft der Hoffnung und Zuversicht, dereinsst im Himmel den großen Bier-Vulkan verkosten zu dürfen …
Nein, es gibt NICHTS wichtigeres zu tun, der Gesamtzustand der Firma ist seit Jahren hinlänglich bekannt.
@wacaffe, @Eldudo @Zimdarsen @Gottgefreiter
Besser als oben genannten kann ich es auch nicht darstellen. Eine psychologgische Betreuung ist ganz sicher gerade in unserem Beruf sehr sinnvoll, aber ein geistlicher, welcher Glaubensrichtung auch immer, hat hier eigentlich nichts verloren. Insbesondere wenn man bedenkt, das sich die unterschiedlichen „Betreuer“ ja nicht mal untereinander einig sind und das praktisch bei jeder kriegerischen Auseinandersetzung zumindest vordergründig die Religion ein auslösender Faktor ist.
Ich kann somit nur die Arguimente der genannten Vorredner wiederholen:
– nicht im Sinne der Trennung Staat/ Kirche.
– objektive wissenschaftliche fundierte psychologische Seelsorge durch die Bundeswehr bereitstellen.
– Alles weitere ist Privatsache und sollte außerhalb des Dienstes und ohne Subvention durch den Steuerzahler durchgeführt werden.
– Konsequent wäre daher nicht Einführung Neuer, sondern Abschaffung sämtlicher glaubensspezifischer Dienstleistugen in der Bundeswehr.
@ wacaffe
„Der „Glaube“ an irgendwelche mystischen Wesen gleich welcher Coleur muss me. im 21. Jahrhundert nicht mehr durch den Staat privilegiert werden.“
Worin besteht denn hier genau das Privileg?
@klabautermann | 03. April 2019 – 3:16
Es ging mir nur um die Ermittlung der Zahlen ev und rk
Nicht mehr, nicht weniger.
Von Seelsorge per SAP war nie die Rede!
Ich schließe mich (stellvertretend) wacaffe und Klaus Herbers an.
Man kann an vielen Stellen der Zivilgesellschaft beobachten, zu welchen praktischen Umsetzungsproblemen bis hin zu mannigfaltigen Schildbürgereien ein übersteigertes „Jeder seins“ führt.
Auch ohne den berühmten BW-Spruch mit den Einzelschicksalen zu bemühen, muss die richtige Antwort also mMn lauten: „Eins für alle“.
Wie das in diesem Kontext sinnvoll geht, hat Eldudo beispielhaft beschrieben.
@ der realist
„Worin besteht denn hier genau das Privileg?“
in der Bereitstellung staatlich alimentierter Glaubensfunktionäre.
Abgesehen davon werden auf diese Weise bestimmte Formen des Aberglaubens (traditionelle Buchreligionen) gegenüber anderen Formen priveligiert die keine Repräsentation erhalten (Buddhisten; Animisten, griechischer Pantheon ……..ad nauseam).
Über die Validität dieser Ansichten sollte nicht der Staat sondern allein das Individuum entscheiden. Daher sollten sämtliche metaphysisch begründeten Angebote in der Institution Bundeswehr komplett gestrichen werden.
Alles Andere ist willkürlich und inkonsequent
@ Aus der Truppe
Der olle KB klabautert halt, ist schon älter und weiss immer alles, vor allem besser.
Ich habe aus diesem Faden gezogen, Seelsorge (jemand Verschwiegenes) ist wichtig und leicht zu realisieren (ohne B6). Die christliche Seefahrt zeigt wie es geht.
Ob der Ansatz gut ist, wer weiss, er schadet nicht und selbst wenn man alle Gläubigen im hier und irgendwo einbinden will, da ist dann immer noch der Kerl aus der Bilge.
Einen großen Teil der Diskussion hier verstehe ich nicht, denn die Grundlage für die Militärgeistlichen aller Religionen und Konfessionen steht im Grundgesetz, Artikel 140, in Übernahme der Regelungen, die schon in der Weimarer Verfassung galten:
„Soweit das Bedürfnis nach Gottesdienst und Seelsorge im Heer, in Krankenhäusern, … oder sonstigen öffentlichen Anstalten besteht, sind die Religionsgesellschaften zur Vornahme religiöser Handlungen zuzulassen,…“
Sind zuzulassen(!)
Die Prüfung ist lediglich (a) besteht ein Bedürfnis und wenn ja, gibt es (b) eine Religionsgemeinschaft, die das Bedürfnis befriedigen kann, dann folgt zwingend (c) sind zuzulassen.
Punkt.
@wacaffe
„Daher sollten sämtliche metaphysisch begründeten Angebote in der Institution Bundeswehr komplett gestrichen werden.“
Damit haben Sie aber gerade eine Entscheidung gegen die Entscheidung der Individuen getroffen…
Ich denke, der bessere Weg wäre, für jede in der Bundeswehr vertretene Religion mindestens einen Glaubensvertreter einzusetzen.
Und für Leute wie Sie, die in Europa übrigens in allen Umfragen gerade einmal 1/3 der Bevölkerung ausmachen, gibt es eben andere Arten der seelischen Betreuung, falls erforderlich oder gewünscht.
wacaffe | 02. April 2019 – 23:38
„ich frage mich ob konfessionsgebundene „Seelsorge“ heutzutage noch zeitgemäß ist.“
Aus Sicht eines Religionslosen möglicherweise nicht. Aber um die geht es hier nicht. Deren Kampf wäre außerhalb der Bundeswehr zu führen, nämlich die Verankerung der Säkularität oder gar Laizität in der Verfassung herbeizuführen. Wobei man seine Definitionen sauber halten muss: https://www.huffpost.com/entry/secularism-is-not-atheism_b_1699588 . Unter den derzeitigen Bedingungen hat ein Bundeswehrsoldat jedoch Anspruch auf Seelsorge.
Wenn ein Katholik gern die Beichte ablegen möchte, braucht er einen katholischen Pfarrer. Ebenso für den Gottesdienst. Juden und Muslime können zwar prinzipiell ihre Gebete ohne Geistliche in eigener Regie durchführen (allerdings gibt es Kantoren und Vorbeter auch nicht an jeder Ecke, ). Da hilft denen ein nicht-konfessioneller Berater genauso wenig wie ein katholischer Pfarrer. Und es gibt tatsächlich Gegenden in dieser Welt, die religiös „einfältig“ anstatt „vielfältig“ sind, so dass man nicht eben mal „Lokalkräfte“ anheuern kann. Von der eigentlichen, tieferen Seelsorge mal abgesehen.
… ganz wichtig, gibt es dann auch Kippas in Flecktarn? *Anzugdebatte lostret’*
[Aargh, ich wusste es. Ehe jetzt die Debatte über „Kippas in Flecktarn“ hier losgeht: Ich habe da ein Auge drauf und bemühe mich, das erste Foto davon zu bekommen; bis dahin lassen wir diesen Teil der Diskussion hier bitte ruhen. T.W.]
@Gottgefreiter
„Dass die Bundeswehr eigene Geistliche anstellt ist nicht im Sinne der Trennung Staat/ Kirche“.
Ganz im Gegenteil, es ist absolut das, was GG will, siehe @Chrissie 13:18. Desweiteren sind das keine „eigenen“ Geistliche, sondern Angehörige ihrer Kirche mit Dienstort Bundeswehr
Zu den zentralen Aufgaben der Militärseelsorge gehören die Durchführung religiöser Feiern und Riten, religiöse und ethische Bildung und das persönliche Gespräch, soweit gewünscht.
Die evangelische und die katholische Militärseelsorge in Deutschland sind durch Staatskirchenverträge geregelt. Es handelt sich um eine der sog. „gemeinsame Angelegenheiten“ von Staat und Religionsgemeinschaften.
Für Ev gilt das Gesetz über die Militärseelsorge vom 26. Juli 1957, für Kath
nach herrschender Rechtsauffassung das Reichskonkordat aus dem Jahre 1933 weiterhin.
Zu jüdischen und muslimischen (sunnitisch/schiitisch) etc Bekenntnissen muss entsprechend gesetzgeberisch gehandelt werden. Für Muslime ist eigentliche Herausforderung dabei, dass im „Dachverband“ sechs Einzelverbände beheimatet sind, mit teilweise herzlicher Abgeneigtheit zueinander.
@wacaffe
Wenn’s der Schlagkraft und Menschenführung dienlich ist, sollte die Glaubensfreiheit im Einsatz durch Seelsorger ermöglicht werden. Gerade in Belastungssituationen (Tod, Verwundung, Verlust einer geschätzten Person, Scheidung uvm) hilft ein Seelsorger. Wie man das im Detail regelt sollte in jedem Fall so verlaufen, dass die entsprechenden Peronen Zugang haben.
Ob man einen Betreuungsschlüssel einführen muss ist dann eine gesonderte Frage. Seelsorge für Religionsunabhängig sollte jedoch möglich sein.
Wie vertraegen sich die Lehren und Auslegungen verschiedener Islamrichtungen bspw. mit unserem Umgang in Bw und Gesellschaft zu Gleichberechtigung, Homosexualitaet, Diversity, Scharia- fundiertem Strafrecht etc. und schliesslich auch mit Innerer Fuehrung, die ja u.a. explizit nach kritischem, verantungsbewussten Umgang mit Befehl und Gehorsam vorsieht?
Wer kontrolliert die Imame? Welchen Einfluss bringen sie in die Kasernen und Truppe? Wer bewahrt moslemische Soldaten vor konfessionellen Loyalitaetskonflikten? was warden sie moslemischen Soldaten raten, wenn jene in ein Gefecht/ einen Einsatz mit Glaubensbruedern gehen sollen?
Kommen erst die Imame und machen wir dann die Regeln oder wie ist das gedacht?
[Diese Debatte ist nicht neu, und sie wurde schon an verschiedenen Stellen geführt, u.a. in den US-Streitkräften, die seit langem Militär-Imame haben. In dieser Form finde ich das… sagen wir ein bisschen merkwürdig. Vor allem vor dem Hintergrund, dass es in der Bundeswehr schon lange Soldatinnen und Soldaten muslimischen Glaubens gibt. T.W.]
@Anne Nym
immer wieder gern lese ich ich Beiträge, offensichtlich glauben Sie eher an nichts, noch waren Sie je im Gefecht.
Der letzte den man sich wünscht ist der Mann in schwarz, für das Gebet, um an den Ort der Glückseligkeit zu kommen.
Das Gewissen muss, nein, sollte rein sein,
Seelsorge, von mir aus in 42 Geschlechtern, das tut not, mehr nicht.
[Persönliche Anwürfe lassen wir auch bei diesem Thema. T.W.]
Über die Sinnhaftigkeit von Militärseelsorge in heutiger Zeit haben ja schon einige berichtet: haben ja schon einige Kommentatoren geschrieben. Gerade vor dem Hintergrund der Ausland und in Krisensituation sind Geistliche ein Pfund auf das ich weder als Gläubiger, noch als Vorgesetzter verzichten möchte.
Aber diese Frage stellt sich ehrlich gesagt auch gar nicht, da sie Verfassungsrang genießen. Durch die Übernahme der entsprechenden Stellen der Weimarer Reichsverfassung ins Grundgesetz ist das auch heute noch verbindlich für den Staat. Nix von wegen Trennung von Staat und Religion!
Und für die katholischen Soldaten gilt zudem das Reichskonkardat (völkerrechtliche Vertrag).
Ein Abschaffung steht also (unabhängig davon, dass diese inhaltlich absurd wäre), rechtlich gar nicht zur Debatte (jetzt mal von einer Verfassungsänderung und einer Kündigung des Reichskonkordats mal abgesehen).
Und diejenigen, die dann sagen: Dann aber für alle.
Gerne! Das Grundgesetz ist für alle gleich. Wenn die entsprechenden Voraussetzungen durch die Glaubensgemeinschaft erfüllt werden, kann man auch ohne Probleme einen budistischen oder einen orthodoxen Seelsorger berufen.
Bei den Buddhisten dürfte es aber an den Zahlen fehlen. Und damit am Bedarf fehlen.
Und für die Atheisten ist die Lage ganz einfach: wer keine Religion hat, benötigt auch keine eigene Seelsorge. Und die persönlichen Bedürfnisse („Hilfe in schwierigen Lebenslagen“) nehmen die Seelsorger der anderen Konfessionen schon seit Jahren unabhängig von der Religion war. Erst recht in den Auslandseinsätzen wo es ja sowieso schon seit längerem eine Absprache zwischen Evangelen und Katholen gibt…
Sehr spannend wird es übrigens, wenn das erste mal der „Kontingent-Seelsorger“ kein Pfarrer, sondern ein Rabbiner oder ein Imam sein wird :) Und dann die tägliche Seelsorge für alle Soldaten (auch für die Christen) durch ihn gemacht wird.
Funktionieren kann das. Wenn der Imam oder Rabbiner das richtige Format hat, werden ihn die Männer annehmen und für die richtigen Gottesdienste fliegt dann halt einmal im Monat ein Pfarrer aus DEU im Rahmen einer Dienstreise ein oder man leiht sich einen aus einem der Nachbarkontingte oder von einem der verbündeten aus.
Aber lustig wird es doch werden ;)
@Koffer
Wie jemand, welcher monotheistischen Religionen, einer Buchreligion nicht nur angehört, sondern für Sie steht humanistisch, weltliche Seelsorge glaubhaft und vertrauenswürdig durchführen kann ist mir ein Rätsel.
Das Mißtrauen dem Pendenten gegenüber ist ja schon im Umsand angelegt, dass man den Glauben nicht teilt.
Z.B. das Christentums hat die Seelsorge der Antike religiös okkupiert und ihre Weltlichkeit ausgedünnt. Sie steht im Dienst von Kirchenzucht, Mission, Erhalt der Frömmigkeit und des Glaubens.
Auch ich hatte schon Pfarrer erlebt, welche vorbildlich mit dem Thema umgingen und denen ich Respekt aber leider zu oft auch welche, bei denen man sofort merkte, dass sie ein massives Problem haben.
Atheisten und Agnostiker sind in ihrem Weltbild ja nicht wie Gläubige nur ohne Gott. Wenn man sich mit solchen Fragen wie Tod und Sterben beschäftigt, ist es in der Tat in Krisensituationen, in Situationen, in denen ich über das Leben nachdenke und den Sinn meines eigenen Tuns, weitaus günstiger, wenn ich dann mit jemandem zusammensitze, der einen ähnlichen weltanschaulichen Hintergrund hat. Und da macht es einen großen Unterschied, ob ich diese Glaubensgewissheit und die damit verbundenen Trostvorstellungen im Gepäck habe, oder nicht.
Den Humanistischen Verband wenigstens einzubeziehen dürfte doch kein Problem sein.
@Zimdarsen | 04. April 2019 – 7:36
„Wie jemand, welcher monotheistischen Religionen, einer Buchreligion nicht nur angehört, sondern für Sie steht humanistisch, weltliche Seelsorge glaubhaft und vertrauenswürdig durchführen kann ist mir ein Rätsel.
Das Mißtrauen dem Pendenten gegenüber ist ja schon im Umsand angelegt, dass man den Glauben nicht teilt.“
Keine Ahnung warum das ein Problem sein soll.
Es funktioniert ja im Tagäglichen. Im Heimatsdienst, und in den Einsätzen.
Wer keine religiöse Überzeugung hat, braucht keine Seelsorge. Wer eine religiöse Überzeugung hat, dem kann ein guter (!) Seelsorger mit Empathie auch jenseits religiöser Bekenntnisse weiterhelfen.
Und schlechte Seelsorger brauchen wir ja sowieso nicht :)
Das macht übrigens umso deutlicher, warum wir jüdische und muslimische Seelsorge benötigen. Denn Angehörige der Bundeswehr, auch wenn sie Seelsorger sind, teilen ein gemeinsames Band. Dieses Verständnis füreinander und die Loyalität zur Gesamtorganisation kann man dann auch von einem Militärrabbiner und einem Militärimam erwarten.
Und der humanistischen Verband, wirkt nach meiner Wahrnehmung nur in der Abgrenzung gegenüber den Religionen, aber nicht in positiven Lösung für seine eigenen „Anhänger“.
Aber auch das ist eine überflüssige Frage, denn wenn der humanistischen Verband es schafft den verfassungsrechtlichen Vorgaben für eine weltanschauliche Gemeinschaft zu entsprechen und ein Bedarf bei seinen Mitgliedern für eine gesonderte Seelsorge steht, dann kann auch er mit der Bundesrepublik Deutschland einen Staatsvertrag abschließen.
Aber zu argumentieren, wir selbst brauchen so etwas nicht, also brauchen oandere es auch nicht finde ich reichlich seltsam.
@Koffer
„Wer keine religiöse Überzeugung hat, braucht keine Seelsorge“
Das ist grundsätzlich falsch und nicht an Gott zu glauben bedeutet nicht zwingend keine religiöse Überzeugung zu haben.
„Und der humanistischen Verband, wirkt nach meiner Wahrnehmung nur in der Abgrenzung gegenüber den Religionen, aber nicht in positiven Lösung für seine eigenen „Anhänger“.
Dann müsste ggf ihre Wahrnemung mit Information erweitern.
Es geht eben nicht um Abgrenzung und wo gegen man ist, sondern für was diese Richtungen stehe.
Allgemein in Deutschland anerkannte Werte, positives Menschenbild, uvm. Information im Netz ist ja möglich.
@Zimdarsen | 04. April 2019 – 9:33
„Das ist grundsätzlich falsch und nicht an Gott zu glauben bedeutet nicht zwingend keine religiöse Überzeugung zu haben.“
Das habe ich auch nicht gesagt!
Wer eine religiöse (oder vergleichbar weltanschauliche Überzeugung) hat, kann einen Bedarf an Seelsorge haben.
Und wenn seine Religion (oder vergleichbar) die verfassungsrechtlichen Vorgaben erfüllt, dann erhält sie auch für eine Seelsorge Zugang zur Bundeswehr.
Und wenn die Organisation die die Religion (oder vergleichbar) vertritt die rechtlichen Vorgaben erfüllt, dann kann sie auch auf das BMVg zugehen und die Einrichtung einer Militärseelsorge fordern.
Also ich sehe ehrlich gesagt das Problem nicht.
Wer will und braucht bekommt.
Wer nicht will oder nicht braucht bekommt nicht.
Das ist doch im höchsten Maße fair.
Nur was halt nicht geht, ist dass man anderen versucht zu verhindern ihren verfassungs- und vertragsvölkerrechtlich garantierten religiösen (!) Seelsorgeanspruch zu nehmen.