TV-Tipp: Einsatz in Mali
Eine Langzeitbeobachtung eines Bundeswehrsoldaten im Auslandseinsatz, im ZDF, in der beliebten Sendereihe 37 Grad – und dann auch noch zu einer guten Sendezeit: Allein das ist schon ein Grund, für den (morgigen) Dienstag diesen TV-Tipp hier zu geben. Einsatz im Wüstensand heißt der Film über einen Oberleutnant der Gebirgsjäger im Blauhelmeinsatz bei der UN-Mission MINUSMA in Mali, der am 26. Juni um 22.15 Uhr ausgestrahlt wird.
Ich selbst habe den Film vorab nicht gesehen und auch zunächst keine Information dazu bekommen (das ZDF ist bei solchen Themen, äh, nicht so auf die Community fixiert, scheint es), aber der Bendlerblogger. Der ist begeistert und empfiehlt dringend das Anschauen.
Ich kann mich da erst mal nur auf den Pressetext beziehen:
Matthias Lehna ist Zugführer bei den Gebirgsjägern in Bad Reichenhall als die Dreharbeiten im April 2017 starten. Nach Studium und militärischer Ausbildung muss er seine Soldaten führen können: Auch im Ernstfall und Gefecht als Kampftruppe für die weltweiten Einsätze der Bundeswehr. In der gesamten Sahel- Region herrscht erhöhte Gefahr für terroristische Anschläge und Entführungen. Vor allem Nordmali mit Gao und Kidal gilt als ein Drehkreuz des Drogenschmuggels von Südamerika Richtung Europa.
„Das wird die bisher größte Herausforderung in meiner Laufbahn“, beschreibt Lehna seine Zeit im Einsatzland. Und er wirkt dabei nachdenklich. „Hauptsache, meine Jungs kommen alle wieder heil zurück.“
Daher tragen Lehna und seine mehr als 40 Soldaten immer Schutzwesten und Helme außerhalb des Feldlagers „Camp Castor“. Maschinengewehre auf den gepanzerten Fahrzeugen und das Sturmgewehr in der Hand sollen sie schützen. Denn regelmäßig kommt es zu Kämpfen zwischen verfeindeten Banden, Ethnien und Stämmen. Und auch Soldaten sind Ziele von Anschlägen. Die UN-Kräfte haben es immer wieder mit IEDs, improvisierten versteckten Sprengfallen, und TICs, Troops In Contact – also Zusammenstößen mit feindlichen Kräften, zu tun.
„Permanente, latente Bedrohung“ beschreibt Lehna die Lage und wirkt so, als wäre er nicht sicher, ob das eine gute oder schlechte Erkenntnis ist.
Sicher ist nur, dass die Gefahr bleibt. Und während der vier Monate in der Wüste stellt sich Lehna den Fragen nach dem Sinn des Einsatzes, nach der Pflicht des Dienens, nach dem Tod und dem Töten?
Nur wenige Wochen vor der Abreise nach Mali hat Matthias geheiratet. Und seine Frau Klara ist Schwanger, als am 21. September 2017 sechs Uhr früh ein A310 der Deutschen Luftwaffe vom Flughafen Köln-Wahn abhebt. An Bord: Oberleutnant Matthias Lehna.
Klara macht sich Mut: „Wir werden telefonieren und uns Nachrichten schreiben. Ändern können wir es leider nicht.“
12 Stunden später steht Lehna im Feldlager der Bundeswehr in Gao „Camp Castor“. Es ist bereits dunkel und dennoch schiebt sich das Thermometer über die 40 Grad Marke. Zeit zum Akklimatisieren bleibt nicht: Übernahme von Waffen und Ausrüstung, Einrichten im Lager und die ersten Patrouillen im Einsatzraum. Mit seinem Zug übernimmt er die Aufgaben einer schnellen Eingreiftruppe. Schutz der eigenen Kräfte, Aufklärung bei Anschlägen oder Unterstützung der UN-Soldaten anderer Länder. Lehna und sein Zug sind die „Feuerwehr“ in der Hitze der malischen Wüste.
Was nicht im Text steht: Einer der Autoren, Daniel Moj, war selber Offizier und mit den Einsatzkameratrupps der Bundeswehr unterwegs – dürfte also ein Auge dafür haben, was bei einem solchen Auslandseinsatz wichtig ist.
(Foto: Pressefoto zum Film)
@TW
Werde ich mir anschauen. Wie kommen sie aber auf die Idee das 22.15 eine gute Sendezeit ist?
Für einen guten Anteil den Menschen die im Schichtdienst arbeiten ist es doch schon arg spät.
Das ist doch hoffentlich im Anschluss in der Mediathek verfügbar!?
Ob das um 22.15 oder um 14.30 läuft ist mir in Zeiten von Mediatheken relativ schnurz.
Per Definition geht die Hauptsendezeit („Prime Time“) von 20 bis 23 Uhr. Hier befinden sich die meisten Zuschauer vorm Bildschirm. T.W. hebt diesen Umstand also völlig zurecht hervor – Themen in diesem Zeitfenster dürfen sie eröhter Aufmerksamkeit erfreuen.
Wer da gerade Schichtdienst hat ist irrelevant. Zumal es wie erwähnt kein Problem sein wird, auf anderem Wege an die Sendung zu gelangen …
Respekt für die Leistung, das Engagement und die Haltung des 27-jährigen Oberleutnants ! Ich freue mich auf den Bericht morgen zur Hauptsendezeit !
Allerdings ist mir beim Lesen der Ankündigung eine Parallele in den Sinn gekommen.
In dem Buch von Lothar-Günter Buchheim „Das Boot“ war der U-Boot Kommandant, der „Kaleu“, der „Alte“, 26 Jahre alt !
Sind wir in Deutschland schon wieder soweit, dass wir 27 jährige Männer als Führungspersonal in einen Stabilisierungs-, letztendlich Kampfeinsatz weltweit entsenden ?
Und wenn ja, bzw. wir tun es ja ganz offensichlich, aus welchen Gründen und zu welchen Zwecken tun wir das ?
Um Frankreich als ehemaliger Kolonialmacht im Mali zu helfen ?
Um eine an die Macht geputsche Zentralregierung in Bamako zu stabilisieren, die die natürlichen Ressourcen des Landes nicht mit den anderen Bevölkerungsgruppen im Norden, in Gao usw teilen will ? Die nicht bereit ist föderale Strukturen in dem Vielvölkerstaat einzuführen.
Die sind zugegebenermaßen zugespitzte Fragen, aber die müssen für die Soldaten vor einem Entsendeauftrag schlüssig beantwortet werden. Bis jetzt habe ich noch keine schlüssigen Erklärungen gehört und gelesen, außer Solidarität mit Frankreich und solche Schlager wie ehemals „Die Sicherheit Deutschlands wird auch am Hindukusch verteidigt“ !
@Georg
Was ist an 27jährigen Oberleutnants als Zugführer bei der Infanterie besonders? Das ist kein „alte Männer Job“ sondern vornehmlich erste Verwendung eines Offiziers nach erfolgter fachlicher und akademischer Ausbildung.
Infanterie… wie der Name schon sagt.
pi
@Georg | 25. Juni 2018 – 22:36
„Sind wir in Deutschland schon wieder soweit, dass wir 27 jährige Männer als Führungspersonal in einen Stabilisierungs-, letztendlich Kampfeinsatz weltweit entsenden ?“
Natürlich sind wir (wieder) soweit. Glücklicherweise. 27 ist ein ganz normales Alter für einen ZgFhr. Für einen OLt sogar eher am oberen Ende der Altersgrenze.
Ab 30 wäre man eh zu alt für so etwas, da müsste man überproportional Zeit und Training investieren um noch mit den Landsern körperlich mithalten zu können. Klar gibt es Ausnahmen. Aber üblicherweise sollte man mit 30 dann schon lange großer KEO/stvKpChef oder sogar KpChef sein…
@politisch inkorrekt | 25. Juni 2018 – 23:16
+1
Nicht ganz so positiv der Beitrag in der TAZ.
https://www.taz.de/Archiv-Suche/!5512628/
Wobei ich mich Frage wieso der Soldat sich öffentlich der am Ende des Artikels aufgeworfenen Fragestellung äußern sollte?
Vllt. sollte die TAZ diese an die Politik herantragen?
Aber erst mal die Doku abwarten….
In der Mediathek ist der Film [nicht nur der kurze Teaser] übrigens bereits verfügbar.
Die Doku ist bereits in der Mediathek abrufbar.
Fun Fact: Wie in der Doku am Rand zu sehen ist, sind der begleitete Oberleutnant und sein Zug der Nachfolger des von „Bundeswehr Exklusive“ auf YouTube begleiteten Zuges.
@ SuumCuique
Zitat: „Wobei ich mich Frage wieso der Soldat sich öffentlich der am Ende des Artikels aufgeworfenen Fragestellung äußern sollte?
Vllt. sollte die TAZ diese an die Politik herantragen?“
Die Frage nach dem „Warum“ und „Wofür“ dieses Einsatzes ist berechtigt.
In erster Linie sind hier die Bundesregierung und die Abgeordneten des deutschen Bundestages als Entsender der Bw-Soldaten gefragt.
In zweiter Linie sind aber auch unsere Bw-Soldaten gefragt, denn mit dem Konzept der Inneren Führung (aus leidvoller Erfahrung im III. Reich entwickelt) ist jeder Soldat, insbesondere die Vorgesetzten in solch einem Einsatz gefordert, darauf eine schlüssige, verständliche und vor allem akzeptabel befriedigende Antwort zu geben.
Wir sind nicht in der amerikanischen Militärtradition, bei der auf solche Frage die Soldaten antworten können: „Ask my president“ !
@Georg | 26. Juni 2018 – 10:29
Bei allem Respekt, aber das: „In zweiter Linie sind aber auch unsere Bw-Soldaten gefragt, denn mit dem Konzept der Inneren Führung (aus leidvoller Erfahrung im III. Reich entwickelt) ist jeder Soldat, insbesondere die Vorgesetzten in solch einem Einsatz gefordert, darauf eine schlüssige, verständliche und vor allem akzeptabel befriedigende Antwort zu geben….“ ist imho schlicht und einfach Bullshit.
Abgesehen davon, dass sie den geschichtsklitterischen Mythos von der Entwicklung der Inneren Führung im III. Reich ganz subtil und mißverständlich in ihren Kommentar schmuggeln, stellen sie hier einen global-strategischen Staatserklärbär-Anspruch des deutschen Soldaten hier in den Raum, der so niemals in der Inneren Führung der BW vorgesehen, geschweige denn kodifiziert worden ist. Und drittens frage ich mich, was sie unter einer „akzeptabel befriedigende Antwort“ verstehen.
Solche schwullerigen Neo-Soldatenrat-Bottom-Up-Führungskonzepte braucht kein Mensch, und die deutschen Streitkräfte schon gar nicht.
Sorry @T.W. – aber Klartext muß auch mal sein.
[Klartext heißt aber nicht, dass man sein Gegenüber möglichst anpampen muss… zumal es meist ebenso zurückkommt. Bitte nicht. T.W.]
@ Georg:
Zitat „In zweiter Linie sind aber auch unsere Bw-Soldaten gefragt, denn mit dem Konzept der Inneren Führung (aus leidvoller Erfahrung im III. Reich entwickelt) ist jeder Soldat, insbesondere die Vorgesetzten in solch einem Einsatz gefordert, darauf eine schlüssige, verständliche und vor allem akzeptabel befriedigende Antwort zu geben.“
Auch wenn es manchmal nicht so scheint, aber die Bundeswehr funktioniert immer noch und ganz am Ende mit Befehl und Gehorsam. Ob ich einen Einsatz gut oder schlecht, richtig oder falsch finde spielt für meine „Entsendung“ keine Rolle. Der Bundestag hat so entschieden, stellvertretend für alle Bürger unseres Landes. Ich kann nicht für jeden Einsatz eine schlüssige, verständliche und akzeptabel befriedigende Antwort finden, wenn ich den Einsatz als falsch empfinde/bewerte. Der Einsatz findet trotzdem statt, daher kann der militärische Vorgesetzter auch nur das wiederholen, was die Politik als Begründung anführt.
@klabautermann: Den Satz „aus leidvoller Erfahrung im III. Reich entwickelt“ kann vermutlich nur als subtile und missverständliche Geschichtsklitterung lesen, wenn man es bewusst und gewollt versucht.
Die leidvollen Erfahrungen machte man im III. Reich. Und entwickelte aus diesen Erfahrungen heraus die Innere Führung.
Hätte man vielleicht besser ausdrücken können. Geschenkt. Dem Kommentator aber ausgerechnet das vorzuwerfen ist ein Bisschen arg quer. When in doubt, never attribute to malice what is explicable by negligence.
Als akzeptabel-befriedigende Antwort kann man einem Soldaten im Einsatz schon abverlangen, dass er weiß, und auch erklären kann, dass das deutsche Parlament seinem Einsatz durch die Bundesregierung zugestimmt hat und er demnach nur dort ist, wo der handelnde Souverän ihn haben will.
Mehr Rechtfertigung, insbesondere politische, ist nicht gefordert.
@Metallkopf | 26. Juni 2018 – 15:35
Na ja, ein zwangsverkitates Kleinkind ha t ja auch die Angewohnheit mit großen und kleinen WARUM-Fragen die Erzieher in den Wahnsinn zu treiben, denn es wäre natürlich lieber bei Mama zu Hause (da hat man mehr „Freiheitsgrade“) als in der wohl ge- und behüteten sowie reglementierten KiTa./IRONIC
Streiche Mama, setze schwangere Ehefrau………..alles ganz menschlich bei einem Zeitsoldaten der Generation Y, da braucht man nicht die global-galaktisch-politisch-historischen Antwortmuster bemühen. Zumal ja das deutsche KiTa-Konzept in Gesellschaft und BW die selbe „Urheberin“ hat/SARC
Sie haben vollkommen recht: natürlich sollte ein 27-jähriger, gut ausgebildeter OLt schon wissen, dass der gemeinsame Einsatzbeschluß von Regierung und Bundestag völlig ausreichend ist, um die Frage nach dem WARUM politisch und moralisch zu rechtfertigen, und für die „Strapazen“ aka WIE gibts eben die AVZ.
Nun ist der Protagonist dieser Doku ja wohl ein „Sonderfall“, denn die Masse unserer Soldaten wird ja nicht in den Einsatz geschickt mit einer schwangeren Ehefrau zu Hause – auch deshalb ist diese Doku imho völlig ungeeignet, die Fragen nach dem WARUM und WIE deutscher Auslandseinsätze wirklich ernsthaft zu behandeln.
Just my 2 cents.
@ Metallkopf
Danke für die Klarstellung. War tatsächlich so gemeint, dass man aufgrund des Kadavergehorsames im III. Reich das Konzept der Inneren Führung bei der Aufstellung der Bw schaffte (Himmerod usw.)
@ Mike Wolf und @ Metallkopf
Das die Bw nach Befehl und Gehorsam funktioniert, habe ich nie in Frage gestellt. Auf der anderen Seite nur zu sagen, der Bundestag hat so entschieden ist für einen Vorgesetzten (speziell für einen höheren Vorgesetzten) zu wenig.
Es sollte von den höheren Vorgesetzten als Sinnvermittlung des Einsatzes für den unterstellten Bereich eine bessere Erklärung kommen als „iss eben so“ oder „hat der Bundestag so beschlossen“!
So sieht es meines Wissens auch das Zentrum „Innere Führung“ als Aufgabe eines (höheren) Vorgesetzten an, bei seinen Untergebenen Verständnis und Akzeptanz für den Auftrag nach Möglichkeit herzustellen, indem dessen Sinnhaftigkeit vermittelt wird.
@ Klabautermann
Zitat: “ Und drittens frage ich mich, was sie unter einer „akzeptabel befriedigende Antwort“ verstehen.“
Auf jeden Fall nicht eine Legende vom „Brunnenbohren“ und „Mädchenschulen“ errichten, wenn es nur um die Solidarität unter Nato-Partnern, bzw mit den Amerikanern geht, bzw. hier in Mali mit den Franzosen.
Zum Wording und zum gegenseitigen Verständnis der Beiträge:
Wie lange kennen wir uns schon jetzt in diesem Blog ?
5 Jahre oder 10 Jahre ? Ich kann mich noch an die Zeit erinnern, als Sie aus Norwegen gebloggt haben. Da waren wir beide noch im Dienst.
Man kann alles bewusst missverstehen, ich habe aber eher den Eindruck, dass sie in ihrem Pensionärsdasein einen gewissen Frust vor sich herschieben und diesen Frust ab und zu raus lassen müssen.
Ein von mir hoch geschätzter General, sagte bei seiner Feier zur Pensionierung:
„Im Alter schwinden alle Sinne, außer der Starrsinn ! Deshalb geht er jetzt in Pension.“
Damit möchte ich Sache auf sich bewenden lassen.
@ all
Erschreckend ist für mich schon, wie sich durch die Auslandseinsätze die Sinnvermittlung des jeweiligen Auftrages in der Bw gewandelt hat.
@Georg
„Erschreckend ist für mich schon, wie sich durch die Auslandseinsätze die Sinnvermittlung des jeweiligen Auftrages in der Bw gewandelt hat.“
Da gibt es imho eben nur einen „Ausweg“ :
Man sollte persönlich das Prinzip des „treu dienens“ als Soldat ganz starrsinnig über die spezifisch, individuellen, persönlichen Be- und Empfindlichkeiten im Zusammenhang von konkreten Einsatzaufträgen stellen. Das fällt natürlich einem alten Schlachtross mit 42 Dienstjahren etwas leichter als einem jüngeren Zeitsoldaten. ;-)
On a personal note:
Sie sollten wissen, dass ich ein „Marinierter“ bin – mit mehr als 10 Jahren (netto !) militärischer Seefahrtszeit davon letztlich mehr als 9 mit Führungsverantwortung von Abschnittsleiter bis Kommandeur – das prägt insofern, dass man sich als „Marinierter“ daran gewöhnt im Rahmen des Auftrages das Wetter nicht aussuchen zu können.
Das Wetter ist dermaßen resistent gegen Argumente – unglaublich starrsinnig ;-)
In diesem Sinne……..
@ Georg | 26. Juni 2018 – 17:54:
Und wenn der betreffende Vorgesetzte den Einsatz nun selbst für kompletten Unfug hält? Soll er sich da trotzdem vor seine Truppe stellen und mit leuchtenden Augen für das deutsche Engagement in Lampukistan werben?
Oder wäre es nicht doch sinnvoller, sich in dieser Angelegenheit an diejenigen zu wenden, die für das Zustandekommen des Einsatzes verantwortlich sind? Dafür hat man sie schließlich gewählt und im Rahmen einer Plenarsitzung um eine Entscheidung gebeten. Den Kommandeur des Beispielbataillons 123 hingegen nicht.
Leider habe ich zu spät erfahren über die Sendung schaue die nochmal in der Mediathek an.
Ich kenne Mattihas Lehna bin seine Tante .Mattihas stand immer voll hinter der Bundeswehr.
Ich wünsche Ihm das er und sein Team weiter sich so einbringen können, seiner kleinen Familie weiter hin viel Glück.
[Ich bitte um Verständnis, dass ich das der Ordnung halber anfügen muss: Ich habe das mit der Verwandschaftsbeziehung nicht überprüfen können. T.W.]
@Bürger
1+
@Georg
Als mili Führer muss man den Befehl erläutern welchen man in seinem Verantwotungsbereich gibt. Das Mandat ist selbsterklärend und wer es nicht akzeptiert kann sich mit vielen Mitteln in DE engagieren oder hier im Blog schreiben. Zum Soldatsein gehört auch Vertrauen in die Rechtmäßigkeit von Aufträgen zu haben und wer dann mal zweifelt hat einen Anlass zu agieren. Immer nur Zweifeln und Hinterfagen (wie Teile unserer Generation) überfordert viele.
Die Bühne um Mandate zu kritisieren (÷/-) ist in Berlin, nicht Goa.
hmm verwunderlich dass ein einfacher Hinweis darauf dass der Soldat dies sicherlich „nicht ÖFFENTLICH“ in solch einer Doku machen wird solche Auswirkungen hat in diesem Blog… Nun ja, eben Jedem das Seine.
Ich finde es allerdings fragwürdig, dass dem Soldaten unterstellt wird, dass er sich dieser Fragestellung völlig entzieht und dann auf die dunklen Zeiten der Geschichte und die Konzeption der Inneren Führung verwiesen wird.
Bei allem Freigeist, Aufgeklärtheit und persönlicher Bewertung des Sinn oder Unsinn eines Auftrages kann dies alles keine Ausrede sein für die Durchführung eines rechtmäßigen Befehls!
Und jetzt „Feuer frei“ für die Debattierrunde…. ;)
Zustimmung@SuumCuique:
Die überschlägige Prüfung, ob ein Befehl nicht vielleicht strafrelevant oder Völkerrechtswidrig ist, wird häufig dazu verdreht, jedem Soldaten ständig aufzupressen, dass er gefälligst alle völkerrechtlichen Eventualitäten seines Einsatzes jederzeit selbst herunterzubeten und zu rechtfertigen hat. Dem ist nicht so.
Die Rechtmäßigkeit und die Verbindlichkeit von Befehlen sind ohnehin zwei verschiedene Dinge. Und der Rekurs auf eine angebliche Unverbindlichkeit von Befehlen ohne dienstlichen Zweck, Verstoßes gegen die Menschenwürde oder Unzumutbarkeit birgt immer das Risiko mit einem Bein im Dienstvergehen oder gar in der Wehrstraftat.
Und das Verbot Befehle zu befolgen, die Straftaten oder Verstöße gegen das (humanitäre!) Völkerrecht beinhalten, zielt eher auf offensichtliche Fälle im konkreten Fall ab („Erschießen Sie jeden feindlichen Soldaten, auch wenn der sich ergibt!“, „Brennen Sie das Dorf nieder!“), nicht jedoch diffizile Fälle der politischen Einsatzrechtfertigung.
@
Wenn die TAZ/der Journalist wissen möchte warum die Bw in Mali ist, kann sie sich informieren. Im Film ging es ja gerade nicht um die Grundlage zum Einsatz.
„Irgendwer muss es ja machen“ (Olt) Auch da liegt die TAZ mit ihrer Kritik an Der Aussage falsch.
Hättn sich nicht DE für den Aufklärungseinsatz gemeldet, hätte es ein anderer Staat machen müssen, denn die UN Mission lief. Im Artikel wird so getan als ob der Einsatz in Mali eine Deutsche Entscheidung war. Wenn die Sachverhalte Komplex sind, helfen keine einfachen Fragen und wenn, dann muss man Sie an die Verantwortlichen richten. Der Oberstleutnant hat seine Aufträge zu verantworten, für den Rest ist er ein Bürger von vielen und hat sich mit Sicherheit Gedanken gemacht.
@Zimdarsen
Aufklärungseinsatz, Stichwort.
NLD zieht seine LRRP + ND-Personal zum 01. Mai 2019 ab. Deren MINUSMA-Beitrag insgesamt, noch 250Mann, ist dann beendet.
Nachfolge für Fernspäh bislang offen.
Der Oberleutnant Lehna ist ein wohltuender Kontrast zum stromlinienförmigen PowerPoint Karrieristen in Uniform.
Solange die Bundeswehr noch solche Leute gewinnen kann, besteht noch ein Rest Hoffnung…
Vielen Dank für den Hinweis auf diese Reportage!
PS
Oberleutnant Mathias Lehna trägt nicht nur dienstlich die Deutschen Farben. Als Leistungssportler (Bundeswehr Lacrosse / Rot-Weiß München) ist er Stammspieler in der Deutschen Lacrosse Nationalmannschaft und steht diesen Sommer bei der Weltmeisterschaft in Israel für Deutschland auf dem Platz. (Das von der Mannschaft signierte Deutschland Trikot im Zelt ist sein eigenes!)
http://www.dlaxv.de/index.php/de/
http://worldlacrosse2018.com/
Lacrosse ist in den Streitkräften der USA eine der traditionelle Sportarten für Offiziere (oder Offiziersanwärter).
Army, Navy und Airforce stellen stets starke Mannschaften in der NCAA.
https://www.youtube.com/watch?v=P5W1-BlKia8
@Klauspeterkaikowsky
„Irgendwer muss es ja machen“ ;-)
Es ist eben leichter Truppen für einen Krieg zu finden als für Stabilisierungseinsätze.
https://www.bmi.bund.de/SharedDocs/termine/DE/veranstaltungen/Peacekeeper/veranstaltung.html
So wirklich Interesse am Erfolg oder der Entwicklung der Leistung Deutschlands hat kaum einer oder gab es eine Pressemeldung zum Tag des Peacekeepers, kein ARD kein ZDF.
….und dann schreiben wir über die angeblichen Pflichten eines 27jährigen Olt.
@zimdarsen
In der Tat, außerhalb des BMI-Presseverteilers habe ich vorab keinen Hinweis auf den Tag des Peacekeepers gesehen, obwohl es eine gemeinsame Veranstaltung von BMI, BMVg und AA ist…
Immerhin feiert sich das BMVg hinterher:
https://www.bmvg.de/de/aktuelles/gemeinsam-fuer-den-frieden-25722
(Bitte diesen OT aber nicht weiter auswalzen..)
@Georg
„Auf der anderen Seite nur zu sagen, der Bundestag hat so entschieden ist für einen Vorgesetzten (speziell für einen höheren Vorgesetzten) zu wenig.“
Jetzt sind wir aber nicht mehr beim DstGrad Olt.
„So sieht es meines Wissens auch das Zentrum „Innere Führung“ als Aufgabe eines (höheren) Vorgesetzten an, bei seinen Untergebenen Verständnis und Akzeptanz für den Auftrag nach Möglichkeit herzustellen, indem dessen Sinnhaftigkeit vermittelt wird.“
Ja, auch das hat Grenzen und das ist gut so. Denken Sie bitte so ein Szenario zu Ende, dann sind wir bei einer staatlich angeordneten Gehirnwäsche angelangt. Also das genaue Gegenteil der die Idee der Inneren Führung. Ich kann nämlich in unserem Land als Soldat gegen einen Einsatz sein und muss nicht mit Hurra in jede Mission gehen. Das sind u. a. die bitteren Lehren des Dritten Reichs.
„Erschreckend ist für mich schon, wie sich durch die Auslandseinsätze die Sinnvermittlung des jeweiligen Auftrages in der Bw gewandelt hat.“
Das liegt aber nicht an den mil. Vorgesetzten, sondern an den politischen Entscheidungsträgern. Denn eine Sinnvermittlung muss nicht nur für die Soldaten erfolgen sondern für die gesamte Gesellschaft. Wenn der DEU BT entscheidet Auslandseinsätze durchzuführen, dann muss doch genau dort – im BT – eine nachvollziehbare Sinnvermittlung kommuniziert werden. Das findet meiner Meinung nach aber nicht statt. DEU am Hindukusch verteidigen? Warum? Keine Antwort. Dazu kommen noch die Erfahrungen aus dem Einsatzalltag, wo „Operationen“ teilweise wieder besseren mil. Wissens durchgeführt werden. Was meine ich damit? Machen Sie mal ein halbes Jahr Gesprächsaufklärung bei den Dorfältesten in einem beliebigen EinsLand. Die werden Ihnen sagen, dass sie Sicherheit (Menschen mit Waffen, die ihnen wohlgesonnen sind) brauchen. Dann dürfen Sie gemäß RoE auf die lokalen (Un-)Sicherheitskräfte verweisen obwohl Sie und die Dorfältesten genau wissen, dass die Teil des Problems sind. Und Sie selbst fahren mit der Feuerkraft einer modernen Infanteriekomponete wieder aus dem Dorf ab. Was ein Irrsinn. Wie wollen Sie da noch Akzeptanz und Sinn vermitteln?
Vielen Dank für den Hinweis auf diese Doku. Ich finde sie sehr gelungen, da sie sehr authentisch rüber kommt. Sie zeigt eben weder geschönte Presse-Kommentare, noch Schwarzmalerei. Natürlich kommen immer mal Zweifel, was man in dem Land zu suchen hat-und auch die Ängste der Angehörigen. Aber in dem Film wird gut sichtbar, was möglich ist und was nicht. Man kann nicht das „große ganze“ verbessern, aber im kleinen unterstützen, quasi „Ein wenig Hilfe zur Selbsthilfe“. Ich finde es wichtig, dass auch kleine Fortschritte Anerkennung finden, wie zum Beispiel die Sicherheit und dass es wieder eine Schule in dem Einsatzgebiet in Mali gibt., wo vorher Krieg und Chaos herrschten. Seitens der BW sollten die Soldaten/-innen aber besser in Sinnfragen unterstützt werden.
Polizeiarbeit… – Das ist es, was ich in der Doku gesehen habe. Wahrscheinlich wären etwas schwerer bewaffnete und gepanzerte Kräfte der Militärpolizei oder der Einsatzhundertschaften der Polizeien (ja, wohl verfassungswidrig) die bessere Wahl.
Statt dessen schickt man Gebirgsjäger in den Wüstensand… Na ja…
Wie ist das eigentlich militärisch zu sehen? Also man besetzt ein Gebiet, bzw. dessen neuralgische Punkte und… hat die Initiative verloren: Nun fährt man mit Fahrzeugen mit für moderne, potentielle Gefechtsfelder (etwa Baltikum) viel zu großen und viel zu leicht gepanzerten Fahrzeugen herum und wartet darauf, angesprengt zu werden.
Der Einsatz wird vorbei sein, wenn der „Aufständische“ keine Lust mehr hat, bzw. die kulturelle Überlegenheit der multikulturellen, säkularen Demokratie anerkennt… Das ist wirklich optimistisch!
Wie war das mit Clausewitz und „den Gegner zu Erfüllung unseres Willens zwingen“?
Und die Bundeswehr wird für solche Einsätze aktiv gerüstet, für Polizeieinsätze! Und die Ressourcen sind beschränkt und plötzlich hat die kleine Schweiz mehr einsatzbereite Leopardpanzer, als die Bundeswehr. Die braucht ja auch keine… Viel zu schwer für die Luftverladung in die Wüsten des Orients und Afrikas… Ebenso bei der Marine: Schöne große Schiffe für die Tropen…
@ Mike Wolf:
+1
Die Botschaft des Beitrags an „die Politik“ ist doch folgende:
„Durch ein bisschen Patrouille-Fahren im Wüstensand und alle paar Monate mal nach dem rechten schauen, sichern wir keinen nachhaltigen Frieden.“
Lessons learned aus AFG?