TV-Tipp: Einsatz in Mali

Eine Langzeitbeobachtung eines Bundeswehrsoldaten im Auslandseinsatz, im ZDF, in der beliebten Sendereihe 37 Grad – und dann auch noch zu einer guten Sendezeit: Allein das ist schon ein Grund, für den (morgigen) Dienstag diesen TV-Tipp hier zu geben. Einsatz im Wüstensand heißt der Film über einen Oberleutnant der Gebirgsjäger im Blauhelmeinsatz bei der UN-Mission MINUSMA in Mali, der am 26. Juni um 22.15 Uhr ausgestrahlt wird.

Ich selbst habe den Film vorab nicht gesehen und auch zunächst keine Information dazu bekommen (das ZDF ist bei solchen Themen, äh, nicht so auf die Community fixiert, scheint es), aber der Bendlerblogger. Der ist begeistert und empfiehlt dringend das Anschauen.

Ich kann mich da erst mal nur auf den Pressetext beziehen:

Matthias Lehna ist Zugführer bei den Gebirgsjägern in Bad Reichenhall als die Dreharbeiten im April 2017 starten. Nach Studium und militärischer Ausbildung muss er seine Soldaten führen können: Auch im Ernstfall und Gefecht als Kampftruppe für die weltweiten Einsätze der Bundeswehr. In der gesamten Sahel- Region herrscht erhöhte Gefahr für terroristische Anschläge und Entführungen. Vor allem Nordmali mit Gao und Kidal gilt als ein Drehkreuz des Drogenschmuggels von Südamerika Richtung Europa.
„Das wird die bisher größte Herausforderung in meiner Laufbahn“, beschreibt Lehna seine Zeit im Einsatzland. Und er wirkt dabei nachdenklich. „Hauptsache, meine Jungs kommen alle wieder heil zurück.“
Daher tragen Lehna und seine mehr als 40 Soldaten immer Schutzwesten und Helme außerhalb des Feldlagers „Camp Castor“. Maschinengewehre auf den gepanzerten Fahrzeugen und das Sturmgewehr in der Hand sollen sie schützen. Denn regelmäßig kommt es zu Kämpfen zwischen verfeindeten Banden, Ethnien und Stämmen. Und auch Soldaten sind Ziele von Anschlägen. Die UN-Kräfte haben es immer wieder mit IEDs, improvisierten versteckten Sprengfallen, und TICs, Troops In Contact – also Zusammenstößen mit feindlichen Kräften, zu tun.
„Permanente, latente Bedrohung“ beschreibt Lehna die Lage und wirkt so, als wäre er nicht sicher, ob das eine gute oder schlechte Erkenntnis ist.
Sicher ist nur, dass die Gefahr bleibt. Und während der vier Monate in der Wüste stellt sich Lehna den Fragen nach dem Sinn des Einsatzes, nach der Pflicht des Dienens, nach dem Tod und dem Töten?
Nur wenige Wochen vor der Abreise nach Mali hat Matthias geheiratet. Und seine Frau Klara ist Schwanger, als am 21. September 2017 sechs Uhr früh ein A310 der Deutschen Luftwaffe vom Flughafen Köln-Wahn abhebt. An Bord: Oberleutnant Matthias Lehna.
Klara macht sich Mut: „Wir werden telefonieren und uns Nachrichten schreiben. Ändern können wir es leider nicht.“
12 Stunden später steht Lehna im Feldlager der Bundeswehr in Gao „Camp Castor“. Es ist bereits dunkel und dennoch schiebt sich das Thermometer über die 40 Grad Marke. Zeit zum Akklimatisieren bleibt nicht: Übernahme von Waffen und Ausrüstung, Einrichten im Lager und die ersten Patrouillen im Einsatzraum. Mit seinem Zug übernimmt er die Aufgaben einer schnellen Eingreiftruppe. Schutz der eigenen Kräfte, Aufklärung bei Anschlägen oder Unterstützung der UN-Soldaten anderer Länder. Lehna und sein Zug sind die „Feuerwehr“ in der Hitze der malischen Wüste.

Was nicht im Text steht: Einer der Autoren, Daniel Moj, war selber Offizier und mit den Einsatzkameratrupps der Bundeswehr unterwegs – dürfte also ein Auge dafür haben, was bei einem solchen Auslandseinsatz wichtig ist.

(Foto: Pressefoto zum Film)