Trumps Vorstoß zu Atomwaffen: Deutschland hat dazu keine (offizielle) Haltung

US-Präsident Donald Trump hat in einem Reuters-Interview eine erneute nukleare Aufrüstung der USA angekündigt – und nun rätseln (vermutlich nicht nur) die Verbündeten, was damit eigentlich konkret gemeint sein könnte. Die Aussagen Trumps sind hinreichend vage:

In his first comments about the U.S. nuclear arsenal since taking office on Jan. 20, Trump was asked about a December tweet in which he said the United States must greatly strengthen and expand its nuclear capacity „until such time as the world comes to its senses regarding nukes.“

Trump said in the interview he would like to see a world with no nuclear weapons but expressed concern that the United States has „fallen behind on nuclear weapon capacity.“
“I am the first one that would like to see … nobody have nukes, but we’re never going to fall behind any country even if it’s a friendly country, we’re never going to fall behind on nuclear power.
„It would be wonderful, a dream would be that no country would have nukes, but if countries are going to have nukes, we’re going to be at the top of the pack,“ Trump said.

zitiert Reuters den Präsidenten. Unklar bleibt dabei, was diese Aussagen für Abrüstungsvereinbarungen bedeuten, insbesondere das von Trumps Vorgänger Barack Obama unterzeichnete New START-Abkommen mit Russland. Für eine Begrenzung der atomaren Rüstung weltweit klingt das allerdings nicht positiv.

Die Bundesregierung zog sich am (heutigen) Freitag darauf zurück, dass noch völlig unklar ist, was der US-Präsident nun auf diesem Feld anstrebt. Trump habe sich nicht konkret  dazu geäußert, so dass es keinen Anlass zu einer Kommentierung von meiner Seite gibt – auf diese Position legte sich die stellvertretende Regierungssprecherin Ulrike Demmer fest:

BPK_Atomwaffen_24feb2017     

 

 

Die Nicht-Positionierung Deutschlands als einem der größten NATO-Länder ist schon ein bisschen merkwürdig. Andere Mitgliedsländer des Bündnisses äußern sich nämlich durchaus. Zum Beispiel die Niederländer, bei denen gleich Außenminister und Verteidigungsministerin keinen Hehl daraus machen, dass sie die Aussagen des US-Präsidenten nicht so gut finden: Die Welt werde auf diesem Wege keineswegs sicherer, sagten beide in Den Haag, auch offen in die Kamera.

(Archivbild: US-Bomber Tarnkappenbomber B-2A Spirit – U.S. Air Force photo/Staff Sgt. Bennie J. Davis III)