Probleme mit dem A400M: Neue Vertragsgespräche?
Die technischen Probleme mit dem Militärtransporter A400M machen der Herstellerfirma Airbus zu schaffen – aber unklar bleibt, ob es zu erneuten Verhandlungen über weitere finanzielle Zugeständnisse der Kunden kommt: Ein Schreiben von Airbus-Chef Tom Enders wird offensichtlich in Berlin anders interpretiert als bei dem Unternehmen. Enders hatte zudem öffentlich auf die finanziellen Probleme hingewiesen, die das Transportflieger-Programm dem Konzern bereite, und von neuen Verhandlungen gesprochen.
Unterdessen gab es zwischenzeitlich die Befürchtung, das erneut ein A400M der Luftwaffe ausgefallen sei, weil die Abholung von deutschen Soldaten aus dem EU-Ausbildungseinsatz in Mali am (heutigen) Donnerstag verschoben werden musste. Nach Angaben der Luftwaffe lagen die Probleme jedoch bei der Technik am Boden auf dem Fliegerhorst Wunstorf. Der Flug werde am (morgigen) Freitag nachgeholt.
Zu dem bereits am Vortag bekannt gewordenen Schreiben von Airbus an die Regierungen der A400M-Bestellerstaaten berichtete Reuters am Donnerstag:
Airbus fordert Insidern zufolge ein europäisches Ministertreffen, um die Probleme mit dem Militärtransporter A400M in den Griff zu bekommen. Es gehe darum, die Überlebensfähigkeit des Konzerns zu sichern, wie aus einem Schreiben des Konzerns an die A400M-Kundenstaaten hervorgeht. (…) „Wir stehen zum A400M Programm. Dennoch sind wir für die Lebensfähigkeit von Airbus verantwortlich“, heißt es in dem Airbus-Schreiben, das neben Enders auch von Verwaltungsratschef Denis Ranque unterzeichnet ist.
Dagegen hatte der stellvertretende Sprecher des deutschen Verteidigungsministeriums, Oberst Boris Nannt, am Mittwoch in Berlin von einem allgemeinen Schreiben gesprochen und betont, dass es keine neuen Vertragsverhandlungen gebe. Aus der Abschrift der Bundespressekonferenz:
Frage : Ich würde gerne das Bundesverteidigungsministerium befragen. Der Flugzeughersteller Airbus hat große Probleme, insbesondere wegen seines Militärtransporters A400M, der sich ja auch bei Ihnen in der Anwendung als etwas kurios erwiesen hat. Ist das Bundesverteidigungsministerium denn bereit, irgendwelche Nachverhandlungen über die Konditionen für den Erwerb dieses Fliegers zu führen, oder bereit, die ausgesprochenen Konventionalstrafen in irgendeiner Weise nachzuverhandeln oder sie abzumildern? Gibt es vonseiten Airbus das formelle Ersuchen auf Nachverhandlungen?
Nannt: Erst einmal vielleicht vorweg: Ich habe die Berichterstattung heute Vormittag auch zur Kenntnis genommen. Wir haben heute Morgen auch ein allgemeines Schreiben von Airbus bekommen. Gut ist, dass sich der Hersteller eindeutig zum Programm A400M bekennt.
Uns ist wichtig, dass der Hersteller jetzt seine Probleme löst. Das ist einfach ganz entscheidend, weil wir natürlich die Flieger brauchen, die uns vertragsgemäß zustehen und auch unseren Anforderungen entsprechen. Darüber befinden wir uns in Gesprächen und haben es auch in der Vergangenheit schon getan, unabhängig von der heutigen Berichterstattung, die ich heute gelesen habe. Gespräche führen wir; klar. Aber es geht um Gespräche darüber, wie der Hersteller letztendlich seine Probleme lösen kann.
Zusatzfrage : Noch einmal die Frage: Sind Sie bereit, auch noch einmal über die finanziellen Konditionen, die vereinbart wurden, zu sprechen, und zwar mit dem Ziel, diese zu verändern beziehungsweise sie auf Ersuchen von Airbus möglicherweise günstiger für Airbus zu gestalten?
Nannt: Wir haben ja klare Vertragsgrundlagen. Es geht jetzt hier nicht um Vertragsgespräche. Die Verträge sind, glaube ich, ziemlich klar. Aber natürlich sprechen wir sowohl im deutschen Rahmen als auch im internationalen Rahmen mit Airbus darüber, wie die Probleme halt insgesamt gelöst werden können. Aber wichtig ist, dass die Probleme gelöst werden; gar keine Frage.
(…)
Frage : Her Nannt, ich habe das noch nicht richtig verstanden. Ist aus Ihrer Sicht das wirtschaftliche Problem A400M für Airbus eine Sache, die Airbus lösen muss, oder ist das wirtschaftliche Problem eines, zu dessen Lösung die Bundesregierung als großer Kunde, aber auch als kleiner Anteilseigner mit beitragen will oder kann?
Nannt: Noch einmal – ich habe die Position eben ja schon ganz klar genannt -, Herr Kollege: Ich spreche jetzt für das Verteidigungsministerium. Da spreche ich natürlich erst einmal aus Kundensicht. Wir sagen: Wir brauchen die Fähigkeiten, die auch notwendig sind.
Aber insgesamt – das ist ein Faktum, und das ist auch das, was ich gerade schon einmal gesagt habe – gilt: Na klar, wir befinden uns grundsätzlich in Gesprächen. Das war auch in der Vergangenheit so. Das ist also quasi kein neuer Sachstand, sondern sowohl international als auch auf deutscher Ebene sprechen wir darüber, klären, wie wir dort weiter vorgehen können, wo es irgendwelche Lieferplanungen gibt und wo irgendwelche Leistungen zu erfüllen sind. Aber das ist genau das, was ich eben schon einmal gesagt habe. Mehr habe ich dem eigentlich nicht hinzuzufügen.
(…)
Frage: Herr Nannt, man kann einem nackten Mann ja nicht in die Tasche greifen, und Airbus stellt sich jetzt sozusagen als nackter Mann dar. In der Vergangenheit ging es, wenn ich das richtig verstanden habe, schon immer auch darum, wie Airbus seine Verpflichtungen erfüllt und wie Airbus möglicherweise Schäden, die entstanden sind – auch finanzielle Schäden -, löst. Diese Frage ist durch die Situation ja nicht von der Tagesordnung verschwunden, aber die Situation wird durch die finanzielle Misere von Airbus verschärft. Das muss doch Inhalt Ihrer Gespräche sein. Reden Sie wenigstens darüber? Der Kollege hat es ja am Anfang bereits gefragt: Geht es jetzt um die Stundung von Forderungen? Sie werden Airbus ja nicht zusätzlich Geld zahlen wollen. Die Frage ist: Reden Sie in dieser Situation mit Airbus über diese Dinge?
Nannt: Ich weiß eigentlich schon fast gar nicht mehr, was ich da noch hinzufügen soll. Ich habe mich dazu eigentlich ganz klar geäußert: Na klar, wir sind in Gesprächen; es geht aber nicht um Vertragsverhandlungen, sondern es geht um Gespräche, die wir insgesamt führen.
(Foto: A400M am 7. Februar 2017 in Berlin-Tegel)
Die im obigen Artikel abgedruckten Fragen der Medienvertreter erscheinen zumindest mir vergleichsweise tendenziös. Ich freue mich über die generelle Haltung des Ministeriums/der Bw sich auf die Fähigkeiten des A400M zu konzentrieren. Es entsteht momentan der klare Eindruck einer medialen Krokodilstränen Kampagne der Fa. Airbus (wobei sich die Frage stellt in wie weit selbst die Fragen in der Pressekonferenz ggf. im Zusammenahng mit einer solchen Kampagne stehen könnten), Immer wieder wird medial darauf hingewiesen, dass Waffensystem der Bw in der mehr oder weniger frühen Nutzungsphase nicht die eigentlich bereits zu diesem Zeitpunkt zugesagten Fähigkeiten besitzen. Die A400M Verträge scheinen erstmals so gestrickt zu sein, dass Defizite in der Vertragserfüllung tatsächlich zu spürbaren, möglicherweise sogar „schmerzhaften“ Konsequenzen auf Industrieseite führen (die Bw hat schon oft und nachhaltig gelitten). Das darf (auch medial und gesellschaftlich) durchaus als Teilerfolg verbucht werden. Bemerkenswert ist jedoch die überwiegende Reaktion der Industrievertreter, die von Aussagen im Sinne von „So einen Vertrag unterschreiben wir nie wieder.“ bis zu medialen, wirtschaftlich motivierten „Weinkrämpfen“. Gewünscht wäre eigentlich die Einsicht „Die meinen das tatsächlich ehrlich mit der Vorstellung eines operationell nutzbaren Waffensystems.“
@Ex-Soldat
Kein Wunder wenn die Auskunftspflicht gegenüber der Presse so läuft, dass erst 4 mal gefragt werden muss bevor die Frage der Nachverhandlung nur annähernd beantwortet wird mit „es geht aber nicht um Vertragsverhandlungen“. Wobei die Antwort „jetzt grade nicht“ auf die Frage ob es etwas gemacht wird schon fragwürdig ist.
Jetzt grade gibt es keine Vertragsverhandlungen was nicht heißt, dass das morgen noch so sein muss oder zu einem politisch opportunen Punkt. Eine klare Antwort wäre: die Bw schließt eine Nachverhandlung aus/ lehnte eine Nachverhandlung ab/ eine Nachverhandlung ist möglich oder die Bw strebt eine Nachverhandlung an.
Solches Verhalten ist zwar üblich im Umgang mit Presse aber deshalb noch lange nicht richtig immerhin ist die Regierung verpflichtet umfassen zu informieren.
Was soll der arme Mann in der BPK denn sagen? Der weiss doch auch nichts, besonders nicht was die Zukunft bringt. Oder? Aber das Nachhaken ist wohl doch nötig.
@chris | 23. Februar 2017 – 21:23
„Kein Wunder wenn die Auskunftspflicht gegenüber der Presse so läuft..“
Auskunftspflicht? Die Presse ist doch kein amtlicher Untersuchungsausschuss ;)
Natürlich gibt es eine allgemeine Informationspflicht der BReg. Aber es gibt auch den Kernbereich der Exekutive und vertrauliche Verhandlungen auf wirtschaftliches Gebiet. Also gleich zwei Gründe (über dem Geheimschutz hinaus), die gegen eine umfassende Informationspflicht sprechen.
Ich denke man muss in jedem einzelnen Fall abwägen wie weit die Informations“pflicht“ tatsächlich geht…
@Edgar Lefgrün bringt es mit seiner Frage „Was soll der arme Mann in der BPK denn sagen?“ auf den Punkt.
Man darf ja nicht davon ausgehen, dass das BMVg in einem multinationalen Projekt mit einem Konzern, an dem auch der französische Staat Anteile hält, Herr des Verfahrens sei und frei entscheiden könne.
Vernünftigerweise steht ja nicht nur AIRBUS sondern offenbar auch die Bundesregierung zu dem ambitionierten Programm, dessen Erfolg am Ende des Tages davon abhängen wird, ob der Flieger die an ihn gestellten Forderungen weitestgehend erfüllen und damit das Zeug zum Export-Schlager haben wird. Ohne massive Anstrengungen zur Fortentwicklung dieses Systems wird dieses Potenzial schwer zu heben sein.
Major Tom behauptet ja jetzt ganz geschickt, dass er den Karren nicht aus dem Dreck ziehen kann, solange die Nationen mit den bösen Vertragsinstrumenten „Verzugsentschädigungen“ und „Einbehalte“ am Zügel ziehen. Was er aber nicht sagt ist, wie schnell, wie weit und wohin er denn zu ziehen beabsichtigte, wenn die Besteller die Zügel jetzt locker ließen.
Wenn nur fünf Jahre nach einer kapitalen Programmkrise, zu deren Bewältigung ich auf Leistungen verzichtet, Geld nachgeschoben ind einen gestreckten Zeitplan akzeptiert habe, mein Auftragnehmer wieder dasteht und mit traurigem Blick in aller Öffentlichkeit die Taschen nach außen stülpt, während seine fliegenden Kisten noch nicht wesentlich mehr als der prototypische Nachweis der Flugtüchtigkeit des Designs sind, dann habe ich als Kunde schon allen Grund zur Skepsis.
Wenn nur endlich mal vom Hersteller ein Zeitstrahl präsentiert würde, der veranschaulicht, wann tatsächlich wieviele MilitAIRBUSse mit welchen Fähigkeiten beim Kunden ankommen und wann und wie die bereits ausgelieferten Geräte auf den vertraglich vereinbarten Stand hochgerüstet und ihre Kinderkrankheiten geheilt werden sollen – Dann könnte man sich auch das erste Konzert im Bauch der fliegenden Elbphilharmonie vorstellen und vielleicht eine Eintrittskarte lösen…
@Sehenden Auges
Zustimmung und für was benötigt DEU 60 Lfz in dieser Auslegung?
Was uns fehlt sind MRTT und viele kleine taktische Lfz zwischen Do228 und C295. Was
Interessanter Vorstoss von „Major Tom“.
Man kann davon ausgehen, dass sich Deutschland vor der Wahl nicht bewegen wird.
Erneut frage ich mich warum seitens des Bundes nicht Gesamtpakete mit Airbus diskutiert werden.
Aufträge der Bundeswehr, Bundespolizei, DLR, ESA, Investitionshilfe und Forschungsmittel durch das BMWi etc.
Die Zeiten der militärischen Luftfahrt in Deutschland gehen zu Ende – dies will man jedoch noch nicht überall erkennen.
Die größten Konsequenzen hieraus wird es in Manching geben.
Aber noch spielt Airbus weiter geschickt auf dem politischen Klavier.
Warum sollte man Airbus finanziell oder vertraglich entgegenkommen ?
Airbus hat sich auf einen Vertrag eingelassen und hat den Kunden versichert 67 Monate nach Vertragsabschluss steht der Vogel auf dem Hof. Das war 2002.
Nun stand zwar der Flieger wenn auch verspätet auf dem Hof, war aber konstruktiv falsch berechnet, bringt nicht die vereinbarten Leistungen z. B. Tiefflugfähigkeit usw.
Obendrein „behauptet“ (!) Airbus (bewiesen ist dies aus meiner Sicht noch nicht), sie machten wegen dem A400M im vergangenen Jahr 2,2 Mrd Euro weniger Gewinn.
Soll man jetzt das große Bedauern mit Airbus haben ?
VW als großer Konzern muss geschätzt 15 Mrd Euro wegen der Betrugssoftware abschreiben. Airbus liefert neue A400M auch heute noch aus, obwohl die Konstruktionsfehler bezüglich Spanten im Rumpfbereich und Propellergetriebe noch nicht abgestellt sind. Alle Verantwortlichen wissen, dass diese Mängel in einem großen „Retrofit“-Programm abgestellt werden müssen und die Erfahrung lehrt, dass die Kunden diese Nachrüstaktion, also die Mängelbeseitigung aufgrund von Konstruktionsfehlern des Herstellers, beim A400M bezahlen werden müssen.
Im Gegensatz zu den 2 % BIP Natoforderung gibt es hier verbindliche Verträge und die müssen eben eingehalten werden und wenn dabei Airbus kein Gewinn mehr macht, dann ist dies deren Problem !
@Georg:
Da bin grundsätzlich zu 100% dabei, ABER: dann weint ein Major Tom wegen potenzieller Einschnitte im Konzern -> mit Folgen für Standorte -> mit Folgen für Arbeitsplätze
Das wäre dann die Schiene, auf der man Regierungsseitig mal wieder das Totalversagen einer gewissen Firma tendenziell puffern würde.
Soweit es mich angeht: Pleite gehen lassen und bei vernünftigen Herstellern kaufen. Einen Hersteller mit Gewalt am Leben zu halten, der wiederholt bewiesen hat, dass er es eigentlich nicht kann..
(Spaß am Rande: wenn Airbus den Bereich abstoßen würde und einer der US-Konzerne die Werke übernehmen würde, dann könnte man hierzulande ja auch Flugzeuge in Lizenz bauen)
Das Thema ‚Kompetenzerhalt‘ in Sachen Rüstung lasse ich im Kontext von Airbus nicht gelten.
Könnte die Bundesrepublik Deutschkland, das BMVg oder sonstwer der Airbus denn überhaupt entgegenkommen, auf Konventionalstrafe verzichten? Ginge so etwas rechtlich überhaupt?
Einerseits Vertragsstrafen etc. (letzendlich auf Kosten des Steuerzahlers) abwenden wollen, gleichzeitig den eigenen Aktionären aber mehr als 100% des Gewinns auszahlen zu wollen, ist schon selten dreist.
@Koffer
Die Absicht des BMVgs sind aber keine Geheimnisse des Unternehmens. Dazu kommt noch dass die BRD mit 11% Anteilseigner ist.
Es ist also in mehrfacher Hinsicht interessant für den Souverän wie es im Rahmen militärischer Fähigkeiten mit dem A400m weitergehen soll, welche haushalterischen Implikationen das auf den Wehretat hat oder sich durch die Beteiligung des Staates an Airbus ergeben können.
@ Kerveros
Major Tom weint so oder so wegen fehlenden Anschlussaufträgen.
Die Bundesregierung least ja unter anderem die Heron-Drohnen in Israel, damit ein potentieller Nachfolgeauftrag für den Eurofighter in Manching offen bleibt. Also eine zu späte, falsche Entwicklung einer europäischen Militär-Drohne, die aber den technologischen Grundstock für ein pilotenloses Frachtflugzeug für Airbus legen soll (Entwicklung der Sense and Avoid Technoligie mit Forschungsmitteln des EP 14).
Außerdem versucht die Regierung Kompensationsaufträge für das Ende der Eurofighterproduktion in Manching zu schaffen. U.a. ist angedacht, die Ausbildung von militärischen Eurofighterpersonal von dem Technischen Ausbildungszentrum der Lw in Kaufbeuren an die Industrie abzugeben.
Das alles damit man Major Tom (aber auch Ministerpräsident Seehofer, Ingolstadt) zufriedenstellt.
Im Übrigen, Major Tom hat keine Probleme damit militärische Schlüsseltechnologie (EADS Ulm, Radar und Eloka, u.a. Technik für Euro Hawk) an einen amerikanischen Investor zu verkaufen, warum sollte also die Bundesregierung extra Geld zuschießen um die Arbeitsplätze in Manching und in Sevilla zu halten ?
Europäische Wirtschaftsförderung aus dem Militärhaushalt ?
Einfach ignorieren – AB sind die Gewinne eingebrochen und da maulen eben einige Invetsoren, also muß eine Begründung her. Und natürlich will man die Probleme mit A380 und A320neo nicht an die große Glocke hängen, und die Franzosen/Spanier sind eh immer nervös in Sachen Arbeitsplätze – besonders im Wahljahr – also muß das austeritäre Deutschland mal wieder als „pöser Pube“ an den Pranger gestellt werden. Tatsache ist doch, dass AB einige nicht-deutsche Zulieferbetriebe offenbar nicht in den Griff bekommt, aber dabei kann die BuReg auch nicht helfen – es sei denn, sie verzichtet zu Lasten des deutschen Steuerzahlers auf vertraglich geregelte „Leistungen“. Das wird so im Wahljahr nicht laufen – auch nicht wenn der letzte Kassensturz ein 23 Mrd-Plus ergeben hat.
„Europäische Wirtschaftsförderung aus dem Militärhaushalt ?“
Eben nicht. Die pumpen doch einfach nur das Geld ab, wenn es zur Verfügung steht.
Niemand hat mehr Ahnung und Gerät, wenn es um Militärtransporte als unsere amerikanischen Freunde. Also, Tüte und Geld in die Hand und dort einkaufen gehen.
Airbus kann auch mit Zivilflugzeugen ganz gut leben.
@Georg:
Mein Reden. Also: in den Konkurs laufen lassen, amerikanisches Design hier bauen lassen – dann sind wir auch endlich sinnvoll kompatibel ;)
Das Flugzeug ist also wie man beobachten konnte Problembehaftet.
Was Airbus jetzt macht, ist etwas relativ gewöhnliches. Die Firma möchte Verhandlungen um ein mögliches Nachtragsangebot beginnen.
Die Reaktion des Kunden darauf ist verständlicher Weise reserviert.
Dennoch, ist es zu begrüßen das Airbus hier zunächst um Gespräche bitte, das zeigt Airbus versteht seine Position. Die Firma muss flexibel in die Verhandlungen eintreten.
Im wesentlichen wird es für Airbus sehr schwer sein bare Münze zu erhalten. Das VtgMin vermeidet das Wort „Geld“ sprichwörtlich nicht umsonst.
Und um Airbus entgegenzukommen haben die Nutzerstaaten nicht nur finanzielle Möglichkeiten.
Ein Konzern wie Airbus muss auch nicht unfassbar leiden, wenn ein Projekt wie der A400M schwächelt. Die Gewinne sind Eingebrochen, hinter den Erwartungen zurück geblieben. Dadurch sind Investitionen in die Zukunft schwieriger. Darum geht es. Airbus muss auch in der derzeitigen Situation seinen Investoren vertrauen abverlangen können.
Grundlage dafür ist im allgemeinen eine gute Auftragslage in der Zukunft, dann bekommt man Geld.
Und hier könnte auch ein Interessenschnittpunkt zwischen den Luftwaffe/ Kunden und Airbus liegen.
Denn auch die deutsche Luftwaffe braucht zukünftig neues Material.
Hervorzuheben sind die MRTTs, hier scheint sich ein Multinationales Projekt zu entwickeln, wenn auch die Stückzahlen noch aus den „7 mageren Jahren“ resultieren.
3x A330 MRTT welche als deutscher Anteil geleistet werden sind äußerst schwach. Wenn man das mit den Beschaffungsvorgängen in GB und FR vergleicht wo jeweils 12 Lfz geordert werden.
Hier könnte man sich mit weiteren Lose an A33MRTT beteiligen.
@all
Gibt einen neuen Thread zum Thema A400M (diese Vorlage der Royal Air Force konnte ich mir nicht entgehen lassen…)