Nächster Schritt zur französisch-deutschen Lufttransportstaffel mit Hercules

Die geplante gemeinsame Lufttransportstaffel der deutschen und der franzsösischen Luftwaffe mit Hercules-C130J-Maschinen des US-Herstellers Lockheed Martin nimmt weiter Gestalt an. Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen und ihr französischer Kollege Yves Le Drian unterzeichneten am (heutigen) Mittwoch am Randes des NATO-Verteidigungsministertreffens in Brüssel eine konkretisierte Vereinbarung (Declaration of Intent) für Beschaffung und Betrieb der Flugzeuge.

Beide Minister hatten im Oktober vergangenen Jahres eine grundsätzliche Absichtserklärung für diese Lufttransportstaffel unterzeichnet. Damit soll die Lücke geschlossen werden, die bei der Bundeswehr ab 2021 durch die Außerdienststellung der betagten Transall-Transportflugzeuge entsteht: Unterhalb des Airbus A400M hat die Luftwaffe dann keine Flugzeuge mehr, die auch auf kleineren (Feld)Flugplätzen landen können. Die neuen Maschinen sollen vor allem für Evakuierungsoperationen bereit stehen.

Weiterhin ist geplant, dass die neuen C-130J voraussichtlich in Evreux in Frankreich stationiert werden. Deutschland will vier bis sechs Maschinen, Frankreich acht stellen und wird damit auch die Rahmennation sein. Die zeitweise Hoffnung, dass ein solcher Transall-Nachfolger damit die Zukunft eines bisherigen Transall-Standortes in Deutschland sichert, dürfte damit endgültig vom Tisch sein.

Obwohl die Zeit ein bisschen drängt und 2021 die Maschinen verfügbar sein sollten, ist allerding keine rasche Beschaffungsentscheidung geplant. Der Bundestag, so heißt es aus dem deutschen Verteidigungsministerium, werde voraussichtlich im ersten Quartal 2019 damit befasst.

(Archivbild 2012: pre-flight check in the flight deck of a C-130J Hercules at Ramstein Air Base, Germany – U.S. Air Force photo/Staff Sgt. Chris Willis via Wikimedia Commons)