Unsere blauen Jungs jagen Putins Flugzeugträger!
Ups, Entschuldigung. Doch eine etwas zu reißerische Überschrift für die westliche Überwachung des russischen Flottenverbandes um den Flugzeugträger Admiral Kusnezow, der derzeit durch die Nordsee auf dem Weg ins Mittelmeer ist. So müsste ich halt schreiben, wenn ich für die britische Boulevardpresse arbeiten würde. Wie die aktuellen Beispiele zeigen:
Daily Star: Russia mocks ‘WEAK’ Royal Navy as Vladimir Putin’s warships bound for Britain
Aber ich kann mich ja auf sachliche Angaben beschränken: Der Träger und die ihn begleitenden Schiffe werden natürlich von NATO-Einheiten auf jeder Seemeile ihres Weges begleitet. Das Kommando über diese Kontrolle hat das NATO Maritime Command, das dafür vor allem die Standing NATO Maritime Group 1 einsetzt. Und mit der fährt auch die deutsche Korvette Ludwigshafen am Rhein (also ist die Überschrift doch gerechtfertigt… )
Zurück zur Sachinfo: Die Begleitung der Trägergruppe, zu der vor allem der atomgetriebene Raketenkreuzer Peter der Große (Foto hier oben drüber, im Vordergrund) gehört, ist aus Sicht der NATO eine Routineaufgabe:
18/10/2016
Allied Maritime Command – MARCOM
NATO leads routine monitoring of maritime activities
North Sea – Yesterday warships under NATO command were deployed in conjunction with national maritime assets in monitoring the presence of Russian warships off the Norwegian coast as they transit to the Mediterranean. (…)
“NATO and allied nations routinely monitor activities of interest including the presence of Russian units in transit close to our national waters. This is in the interest of supporting our overall maritime awareness and safety of navigation in sea lanes of communication. This is no different from previous situations of this type and does not represent a challenge since good practices at sea are followed.” said Vice Admiral Clive Johnstone, Commander Allied Maritime Command.
In diesen Tagen starten die Kampfflugzeuge des Trägers zu Trainingsflügen über der Nordsee, auch dabei natürlich permanent unter NATO-Beobachtung.
Noch ein paar – schon bekannte – Luftaufnahmen der Schiffe vor der norwegischen Küste, vom vergangenen Montag:
Nachtrag: Da angesichts der aufgeregten öffentlichen Debatte in Großbritannien die Frage aufkam, ob es das erste Mal ist, dass die Royal Navy sich diesen russischen Träger näher anschaut, habe ich mal im Archiv nachgeguckt. Hier was aus dem Mai 2014:

A Royal Navy warship has tracked and met up with a Russian task group off the coast of Brest as they entered the English Channel on Wednesday to sail north.
HMS Dragon, a Type 45 Destroyer and one of the Royal Navy’s most technically advanced warships, was able to pinpoint and monitor the movement of the seven-strong group led by Russian aircraft carrier Admiral Kuznetsov as it approached the UK
(Fotos oben: Norwegische Streitkräfte; letztes Bild: Royal Navy/Crown Copyright)
F930 Leopold I,
Die Belgier freuen sich auch endlich mal richtige Schiffe vor der Haustür zu sehen.
„Mit Argusaugen“ Deeluitmakend van Standing Nato Maritime Group 1 volgt met argusogen de doortocht van de Kuznetzov-groep door de Noordzee. pic.twitter.com/qVpV9aITqg
oha, die NIKOLAY CHIKER ist seit 1900 UTC wieder auf Sendung:
http://www.marinetraffic.com/en/ais/home/shipid:4404011/zoom:10
Im Tiefwasserweg an der englischen Ostküste, auf der Höhe von Lowestoft. Geschwindigkeit 8.7 Knoten (da kommen auch unsere Korvetten mit). Entfernung bis Dover so runde 100 SM. D.h. Passage der Dover Strait morgen zum Frühstück.
Ich seh die Vertreter der britischen Presse schon vor mir, wie sie im Morgengrauen auf den Mauern von Dover Castle stehen und dräuende Blicke über das Meer schweifen lassen. Dabei entstehen dann auch die Ideen für solch hübsche Grafiken:
http://metro.co.uk/2016/10/20/royal-navy-starts-tracking-russian-fleet-of-warships-in-english-channel-6203387/#item-attachment_6203970
Und ich dachte, der Brexit gilt nur für die EU… Nach der Karte auch für die NATO?
PS 1: …und wenn die Russen Dover dann überstanden haben, sind sie noch nicht über’n Berg. Denn vor Plymouth liegt die BRANDENBURG auf der Lauer.
PS 2: die Destination der Nikolay Chiker ist auch gut: SOUTH !! Naja, als Alternative zum Winter in Murmansk ist der Trip in’s Mittelmeer vermutlich gar nicht so unwillkommen.
Es erscheint mir absolut erstaunlich, was die Engländer daraus machen.
Vielleicht liegt’s daran:
Zweimal in den letzten 100 Jahren konnten sie die Deutschen Flotten überleben, jetzt fahren ausgerechnet die Russen vor ihrer Haustür, dem ENGLISH Channel, vorbei.
Einfach so.
@Klaus-Peter Kaikowsky
Diese kleine Flotte reicht aus für eine Großmacht Demonstration. Sie wären in der Lage die Insel im Meer zu versenken. Sie fahren durch die Nordsee weil sie es können und wir sollen uns dessen bewußt sein.
Inzwischen machen sich auch die Briten selbst lustig über die Sache…
Der Tanker des Verbandes (RFS Sergej Osipov) steht zZt westlich von Den Haag gem AIS natürlich mit Kanal-Kurs – ansonsten scheint auf einmal Funkstille im Medienwald zu herrschen ?
Vielleicht schmeißen die Briten ja auch noch anlässlich des heutigen Trafalgar Day die HMS Victory in die „Schlacht im Ärmelkanal“?
Ernsthaft: Ein völlig normaler Vorgang. Sicherlich etwas belastet durch die letzten Wochen aber grundsätzlich völlig normal.
@f28: Brandenburg auf der Lauer ist gut:). Mit welchen Seezielflugkörpern soll die Brandenburg denn gegen einen russischen Flugzeugträger und den Schlachtkreuzer Peter der Großen antreten?
Hat die Brandenburg überhaupt noch oder wieder Seezielflugkörper an Bord?
klabautermann | 21. Oktober 2016 – 11:00
„… ansonsten scheint auf einmal Funkstille im Medienwald zu herrschen ?“
aber nein – die Presse steht in Dover und guckt gespannt auf’s Meer (wie erwartet):
http://www.dailymail.co.uk/news/article-3858514/Russia-s-attack-fleet-closes-Dover-Putin-s-warships-prepare-enter-English-Channel-TODAY-way-launch-strikes-Syria.html#i-d451b80a8e10a242
…und stellt dabei fest, dass die bösen Hunnen offenbar versuchen, die Briten mit ihrem Schornsteinrauch zu vergiften:
http://www.dailymail.co.uk/news/article-3858514/Russia-s-attack-fleet-closes-Dover-Putin-s-warships-prepare-enter-English-Channel-TODAY-way-launch-strikes-Syria.html#i-3c238fe3b9ee4195
diesen Ausländern ist aber auch wirklich jede Boshaftigkeit zuzutrauen
(ich sympathisiere übrigens seit jeher mit den Briten, liebe die Sprache und habe Freunde drüben. Aber das hier ist einfach nur lächerlich).
Ach ja, die BRANDENBURG. Der ist es draußen zu gefährlich geworden, sie hat sich vorsichtshalber in Devonport an die Pier gelegt. Wollten wohl nicht mitspielen.
@f28
….und damit auch alle Welt sehen kann, dass die Brandenburg nicht auf der Lauer liegt hat sie ihr AIS angelassen.;-)
Ich mag die Brits ja auch, aber in Sachen „ihres“ Kanales da verlieren die manchmal ihren ansonsten wundervollen britischen Humor und dann wird es in der Tat zuweilen lächerlich. Phantomschmerzen eines empire lost.
klabautermann | 21. Oktober 2016 – 12:49
„….und damit auch alle Welt sehen kann, dass die Brandenburg nicht auf der Lauer liegt hat sie ihr AIS angelassen.;-) “
…und sich zusätzlich noch mit dem Bug landeinwärts an die Pier gelegt ;)
Die Rauchproduktion der Russen ist übrigens wahrlich beindruckend. Heizen die mit alten Filzstiefeln? Oder lässt Putin da einen Heizergruß an das Empire schicken?
KPK 20.10 22:16
“ …konnten sie die Deutschen Flotten überleben, jetzt fahren ausgerechnet die Russen vor ihrer Haustür, dem ENGLISH Channel, vorbei.
Einfach so …“
Na ja, wenigstens haben sie es rechtzeitig gemerkt… nicht so wie bei Unternehmen Cerberus …
Mal eine simple Frage: Ist dies das erste Mal, dass solch ein RUS-Verband diesen Kurs wählt? Ich könnte mir vorstellen, dass es so was zumidest in SU – Zeiten auch gegeben hat.
Hans Schommer
@f28
Na ja, diese ollen russischen Schiffsdieselöl-Antriebe zeichnen sich nicht gerade durch moderne Regeltechnologie aus – die Russen fahren eine Mischung aus Schweröl und Dieselöl (IFO – Intermediate Fuel Oil) – gerade im Unterlastbereich werden da jede Menge Ölanteile unverbrannt rausgeblasen.
dailymail: „Meanwhile Vladimir Putin has recalled two corvettes from the Mediterranean to divide the Royal Navy’s response to his aircraft carrier provocatively sailing down the British coastline“
Böhse Falle! ;->
Angesichts der Frage Ist dies das erste Mal, dass solch ein RUS-Verband diesen Kurs wählt? habe ich mal ins Archiv geschaut und oben was nachgetragen. ;-)
Das hat bei der UK-Presse ja schon Tradition.
http://www.telegraph.co.uk/news/2016/06/08/royal-navy-frigate-intercepts-russian-submarine-in-north-sea-nea/
Hier die Antwort der Gegenseite
https://de.sputniknews.com/politik/20160608310475905-moskau-lacht-ueber-royal-navy/
Und auch Februar 2012 schon, damals in Begleitung der HMS Liverpool.
http://www.globaldefence.net/archiv/defence-news/russland-flugzeugtraeger-admiral-kuznetsov-rueckmarsch-zur-nordflotte-fort/
Man sollte glaube ich den russischen Verband nicht überschätzen. Gerade der Flugdeck Kreutzer dürfte schon überaltert sein Glaubt man Google dann wurden da Modernisierungen immer wieder verschoben. Auch die Begleitschiffe sind nicht unbedingt auf dem neuesten Stand.
Ich bin der Meinung da hat Putin das beste was ihm zur Zeit zur Verfügung steht auf den Marsch ins Mittelmeer geschickt um mal wieder vom Groß Russischem Reich zu träumen.
Bei der Truppe ist mehr schein als sein. Das gefährlichste dürften die Flugzeuge auf dem Träger sein wobei sich die Frage stellt ob der wirklich MIG an Bord hat oder die veralteten Suchoi
Immerhin wurden die Engländer nicht kalt erwischt und konnten laut Daily Mail mindestens einen Zerstörer an einen Kampfverband heranführen.
Nicht unbedingt Neues, was die BBC unter Auswertung RUS – offener – Quellen feststellt.
Zunächst, die Russen sprechen von ihrer „ARMADA“, auf dem Weg in das ostwärtige Mittelmeer.
Mit offenem Genuss denken die Briten – möglicherweise – an Philipp II. von Spanien, der im späten 16. Jahrhundert eine Kriegsflotte („Spanische Armada“, kurz „Armada“) rüstete, um England zu erobern. Die Streitmacht hatte jedoch im Kampf gegen die englische Flotte 1588 unter Francis Drake, und infolge stürmischer See, große Verluste erlitten. Dennoch konnten sich wesentliche Teile der Flotte nach Spanien retten
Die eigentliche Vernichtung der Armada fand am 25. April 1607 in der Bucht von Gibraltar statt, durch einen niederländischen Flottenverband.
Wenn eine ARMADA ins Feld geführt wird/in See sticht, birgt dies stets eine propagandistische Aussage, die Zurschaustellung eigener Stärke zur See und eine Warnung an den Gegner. Briten also beeindruckt?
BBC:
Why such a large-scale deployment en route to the Eastern Mediterranean?
And why is Moscow sending its only aircraft carrier, the Admiral Kuznetsov, to the region?
Friday’s Komsomolskaya Pravda makes it clear:
„This is no tourist trip to the Med. It will strengthen Russia’s current naval presence off the Syrian coast and provide air cover. The aircraft carrier planes and on-board weapons may also be used for strikes against terrorists.“
But this is not just about boosting Russian firepower in Syria. If that was the case, it would be easier for Moscow to deploy more bombers to its airbase in Syria near Latakia.
Sending a large Russian flotilla through the North Sea and the English Channel sends a clear message to the West: anything you can do, we can do just as well – or even better.
Russia wants to be seen as a global player, a major military power. And it wants to be respected or feared (or both) by the West.
Russia already has about 10 ships off Syria, which have fired cruise missiles during Russia’s bombardment of what it says are anti-government rebels in Syria.
@klabautermann
Ihnen ist doch mit Sicherheit bekannt das in der zivilen Schifffahrt nahezu ausschließlich auf ifo 380 oder 180 gefahren wird. Nur in den ECA-Zonen wird auf gasöl gefahren.Allerdings ist der englisch channel innerhalb der ECA-Zone. Das scheint die Russen allerdings nicht zu Interessieren.
@Klaus-Peter Kaikowsky
Man darf sich wundern, wieso kritisiert wird, dass die Russen ihren einzigsten Flugzeugträger in die syrische Region schicken. Dabei sind es gerade mal 500km von Russland nach Syrien.
Die Franzosen haben doch auch ihren einzigsten Flugzeugträger in diese Region geschickt, sogar mit Kampfauftrag. Das wird nicht hinterfragt.
Mmms | 21. Oktober 2016 – 20:52
“ Nur in den ECA-Zonen wird auf gasöl gefahren.Allerdings ist der englisch channel innerhalb der ECA-Zone. “
Fuer men-of-war besteht eine Ausnahmeregelung, nur die Cherman Navy uebte sich in der voreilenden Erfuellung ( deren MTU‘ vertragen aber auch nichts anderes als F75 – truck diesel)
@ Mike Molto
MTU= most trouble units
MikeMolto | 21. Oktober 2016 – 22:03
“ … ( deren MTU‘ vertragen aber auch nichts anderes als F75 – truck diesel)“
Das muss irgend ein anderer Stoff als Diesel sein. Unsere Panzer und Lkw fahren ja mit Diesel (normalerweise), und das Zeug heißt F54.
Hans Schommer
Na, das mit dem Heizergruß der Kusnezow scheint hier ja auf Interesse zu stoßen ;-)
Tja, alles ein büschen komplizierter als „Dieselöl“.
Die K wird nicht durch Dieselölmotoren angetrieben, sondern durch einen Dampfkessel-Turbinen-Antrieb bestehend aus 4×2 Kessel, 4 Turbinen und 4 Wellen.
Die Kessel werden durch Brenner befeuert, die mit Dieselöl betrieben werden.Zur optimalen Ausnutzung der Energie nutzt man auch den Rauch, der bei der Verbrennung des Dieselöles entsteht in sogenannten Flamm-/Rauchrohrkesselanlagen.
Im operativen Betrieb fährt man normalerweise alle Kessel – denn das „Zünden“,Hoch-und Runterfahren oder gar Abschalten der Kessel ist extrem langwierig. Die Fahrstufe läßt sich damit nicht besonders agil regeln – ganz bestimmt nicht in engen Gewässern wie im Kanal. Und dann ist da noch das kleine Problem mit dem Bremsen ;-) Vermutlich hatte die Kusnezow 2 Wellen auf Voraus und 2 Wellen im Leerlauf auf Zurück „gekuppelt“
Den Effekt des „Schwarzqualmens“ ensteht nun durch Reduzierung der Verbrennungsluft unter minimal erforderlicher Beibehaltung der Brennstoffzufuhr sowie Abführen der nicht benötigten/überschüssigen „Rauchrußschwaden“ indem man sie durch den Schornstein „jagd“. Und da kommt schon eine ganze Menge Qualm zusammen, wenn man 4 solche Anlagen auf einem Schiff hat, das mit safe speed und nicht optimal oder max speed durch den Kanal tuckert..
Ansonsten sollen die Briten nicht so viel mosern. Sowohl Peter der Große als auch Admiral Kusnezow waren große Royal Navy Fans ;-)
@ Hans Schommer | 22. Oktober 2016 – 0:12
„NATO Logistics Handbook:“
DIESEL FUELS
F-54
is a military fuel used in compression ignition engines in NATO Europe areas outside Denmark, Greece, Italy, Portugal, Spain and the United Kingdom. Also known as Diesel Fuel: MILITARY or DF-2. It has a Pour Point specification of 18oC maximum.
F-65
low temperature diesel/kerosene fuel blend.
F-75
is a military fuel used in compression ignition engines in Denmark and Greece. It is normally referred to as FUEL NAVAL DISTILLATE, low pour point. (See Naval fuels).
NOTE: For further details about these fuels, see Annex C to STANAG 1135.
NAVAL FUELS
F-75
is a naval fuel used in compression ignition engines and in naval gas turbines and ships‘ boilers for steam raising. Also known as FUEL, NAVAL DISTILLATE, low pour point. (See Ground Fuels). “
F54 und F 75 hat die selbe Spec, wenn Sie sich im NLH Annex 16 weiter informieren moechten…
Cheers
@ Klabautermann | 22. Oktober 2016 – 9:37
‚Die Briten‘ mosern doch garnicht, nur denen Boulevard-Presse (unsere faengt auch mit B an..) e ist eben ‚innocent passage‘, so what?
@f28
Schon klar ;-) Blog fängt auch mit B an/SCNR
Sorry, ich meinte natürlich @MikeMolto
STEK | 21. Oktober 2016 – 13:28 Na ja, wenigstens haben sie es rechtzeitig gemerkt… nicht so wie bei Unternehmen Cerberus …“
Die Strategische Aufklärung hat den Verband seit dem Auslaufen „auf dem Schirm“.
CNN hat seine eigene Auslegung des russischen Marsches durch Nordsee und den Kanal unter freudiger Begleitung internationaler Medien.
– Zunächst nicht mehr als ein riesiger Truppenversuch zur Bestätigung/Verbesserung eigener maritimer Fähigkeiten in der Trägerkriegführung nach 31 Jahren Pleiten, Pech & Pannen mit der Kuznetsov.
– Dann ein Testbed zur Bewertung der NATO-Aufklärung und
– eine Super-Verkaufsshow vor den Augen maritimer Käufer weltweit.
Der 50 (+/-) Lfz eingeschifft auf dem Träger bedarf es in Syrien nicht, das Ganze geht von Südrussland in Verbindung mit den SYR Plätzen schneller und billiger.
Zum Angebot auf dem weltweiten Käufermarkt gehört aber zu beweisen: Wir haben’s drauf!
http://edition.cnn.com/2016/10/21/europe/russia-warships-analysis-chance/index.html?sr=twcnni102116russia-warships-analysis-chance0805PMVODtopPhoto&linkId=30218493
@ aleplantl
Das Ganze war doch von Anfang an russischer Seits als showboating geplant, sonst haetten sie den Weg um Pentland gewaehlt.
Putins Flugzeugträger ist ein marodes Dampfschiff – so heute bei Welt.de
Die „Nikolay Chiker“, das wichtigste Schiff, kann elf oder zwölf Knoten laufen, weshalb der gesamte Verband auf diese Geschwindigkeit begrenzt ist.
Als der arme alte Roschestwenski durch den Kanal lief, hat er auch tüchtig gequalmt. Immerhin haben die Russen jetzt die Fischer in Ruhe gelassen. Der berühmte Hull-Zwischenfall fand anno 04 übrigens auch an einem Trafalgar-Tag statt.
Burkhart Berthold | 24. Oktober 2016 – 11:40
„Als der arme alte Roschestwenski durch den Kanal lief, hat er auch tüchtig gequalmt. “
…und er war froh, dass er überhaupt etwas zum verqualmen hatte. Damals sorgten nämlich die Briten mit ihrem weltweiten Einfluss dafür, dass die Brennstoffversorgung zu einem Riesenproblem für die Russen wurde.
(übrigens: wer es als moderner Bundesdeutscher seltsam findet, wie wir hier in der Geschichte rumstochern, sollte sich mal ein bisschen auf der Insel aufhalten. Dort findet man ein Geschichtsbewusstein, das alle deutschen Maßstäbe sprengt. Bei der Beurteilung britischer Verhaltensweisen muss man das in Rechnung stellen, vor allem als Deutscher)
@f28
„… Geschichtsbewusstein, das alle deutschen Maßstäbe sprengt. …“
Sehr richtig!
Gilt aber ebenso für den Rest der entwickelten Welt.
Die/Das DEU Geschichtsvergessenheit/-bewusstsein endet/beginnt am 08.Mai `45, jeweils selektiv.
– Was im Extremfall dazu führt, dass alliierte Kameraden „Vorlesungen“ nicht nur in DEU Kriegsgeschichte, sondern auch darüberhinaus halten,und die deutschen Muttersprachler üben sich in teils vornehmer Zurückhaltung -.
Desgleichen wird wie selbstverständlich erwartet, dass man im jeweiligen Ausland alle Belange der DEU Militär-/Kriegsgeschichte drauf hat und dazu steht.
Na ja, das mit dem unterschiedlichen Geschichtsbewußtsein ist ja nun kein Wunder. Das United Kingdom als British Empire ist ja nun etwas älter als „Deutschland“ – deutsches Gesichtsbewußtsein im Sinne von Identität gibt es doch eigentlich erst seit ca. !870/71…davor war das doch etwas arg zersplittert – um nicht zu sagen kleinteilig provinziell – zwischen Preussen, Bayern, Österreich etc.pp. gerade auch „kriegsgeschichtlich“.
@klabautermann
Stimmt!
In entsprechenden Gesprächen „an der Sektbar, etc“ darf doch aber wohl erwartet werden, Kernsachverhalte ab 1871, besser noch ab Bonaparte (da waren wesentliche Alliierte heftig beteiligt, siehe Kontinentalsperre) drauf zu haben.
Und dass die Preußen bei der „Grundsteinlegung“ der USA (Steuben – 1 -) ebenso vertreten gewesen sind, Amerikaner/Briten wissen das.
Kurzum, die Feinheiten vor/nach 1871 wissen hoffentlich wir. Der Rest der Welt denkt/spricht von Deutschland.
– 1 -: Friedrich Wilhelm Ludolf Gerhard Augustin von Steuben, auch bekannt als Baron Steuben war ein preußischer Offizier und US-amerikanischer General.
@Klaus-Peter Kaikowsky
Geschichtsbewußtsein und Gesichtskenntnisse, genauso wie Familiengeschichte und Kriegsgeschichte sind imho zwei getrennte Paar Schuhe.
Auswanderer aus „deutschen Landen“ haben auch eine ganz besondere Rolle beim Aufbau der USA gespielt, die sind da aber nicht als Deutsche hingewandert sondern sind ausgewandert um Amerikaner zu werden und haben letztlich Deutschland den Rücken gekehrt – und wenn man mit einem Nachkommen dieser Auswanderer spricht, dann wird schnell klar, dass er eben ein amerikanisches und kein deutsches Gesichtsbewußtsein hat auch wenn er auf seine Urgroßmutter aus Hintertupfingen noch ganz stolz ist ;-)
@KPK:
„… darf doch aber wohl erwartet werden, Kernsachverhalte ab 1871, besser noch ab Bonaparte … drauf zu haben.“
volle Zustimmung. Aber ein kurzer OT-Ausflug in die Realtität 2016:
die Schule (Gymnasium!) unseres 16-jährigen Sohnes machte kürzlich eine Klassenfahrt in die Partnerstadt Reims. Bei der Verabschiedung gab ich ihm den Tipp, als Deutscher dort sehr zurückhaltend aufzutreten. Große Augen beim Sohn: „warum denn??“. Ungläubige Rückfrage von mir: „haben sie Euch in der Schule denn nichts erzählt?“. Antwort: „Nö, wovon denn?“. Rückfrage bei der Schule ergab, dass man in der Tat keine Notwendigkeit sah, in der trüben Vergangenheit rumzustochern.
Offenbar gibt es in der Gesellschaft einen stillschweigenden Konsens, unsere Geschichte einfach zu ignorieren (bis auf ritualisierte Pflichtübungen natürlich). Ein weiterer Punkt, in dem wir uns von wichtigen Partnernationen (wie z.B. NL und F) krass unterscheiden, ohne es überhaupt noch bemerken. Ende des OT-Ausfluges.
@K-P K
Kriegsgeschichtlich haben die Briten eben mit Drake, Nelson, Wellington und Churchill geniale Kriegs-und Schlachtenlenker in ihrem Bewußsein, die den Insulanern den existenziellen Arsch und die Identität gerettet haben – wir dagegen haben einen blaublütigen Vollpfosten und einen größenwahnsinnigen Leerpfosten vorzuweisen, die jeweils Deutschland und die Deutschen in katasprophale Niederlagen aka Untergänge „geführt“ haben. Da ändert dann auch ein Steuben nix dran oder ein Blücher, den Wellington taktisch auf die gleiche Bedeutungsstufe wie den Einbruch der Nacht gestellt hat – und das als Preussen und nicht als Deutscher ;-)
@klabautermann | 24. Oktober 2016 – 13:45
Es geht mir mitnichten um eine Bewertung gut/böse/schlecht etc, egal welcher Nationalität/ethnischen Zugehörigkeit. Mein Pepitum ist ausschließlich, dass Soldat im Ausland seine Geschichte im Hinterkopf haben sollte, auch gerade die miesen Zeiten.
Zudem tritt dann keine Verwunderung auf, wenn z. B.: bei einer NLD OWB die militärischen Leistungen der Waffen-SS-Div ohne jegliche Hinterfragung allein in Bezug die operativen/taktischen Auswertungen untersucht werden.
Nach einem – kurzen – allseits registrierten „WÜRG (!)“ in Hals und Mimik werden dann nämlich Antworten erwartet.
(Das war`s dann aber auch mit meinen OT-Beiträgen in diesem Flugzeugträger-Faden).
@klabautermann
Friederich II. , Moltke der ältere, alles bedeutungslose gestallten. Niemals auf einer Stufe mit Nelson oder Wellington! Mit dieser Ansicht stehen Sie auf der Welt wohl ziemlich alleine dar.
@Mmms
Nun ja, ich habe ja schon geschrieben, dass öffentliches Geschichtsbewußtsein in einer Bevölkerung und Kriegsgeschichtskenntnisse auf „wissenschaftlichem Niveau“ nun imho nicht viel miteinander zu tun haben. Da haben wir Deutschen einfach Pech – einerseits waren die bedeutenden/erfolgreichen Kriegs-und Schlachtenlenker keine Deutschen im heutigen Verständnis, sondern Preussen, Bayer, etc , andereseits gibt es eben nach Sedan keine wirklich bedeutenden, erfolgreichen deutschen Kriegs-und Schlachtenlenker mehr – am Ende haben wir immer krachend verloren, trotz Ludendorff oder Rommel etc.
Wir sind eben als Nation zu spät in die „Kriegsgeschichte“ eingestiegen, da wird man eben durch die Geschichte bestraft – frei nach Gorbi;-)
Ich weiss nicht ob die Site sauber ist, aber die Bilder sind sehr gut von ganz Dichten…
https://www.almasdarnews.com/?p=101041
Das sind zusammengestellte Archivbilder, denke ich – einige davon hab‘ ich schon anderswo gesehen.