Bundeswehr-Ausbildung für kurdische Peshmerga: Näher an die Front, aber nicht ganz
Die Bundeswehr soll die Ausbildung kurdischer Peshmerga-Kämpfer für den Einsatz gegen die ISIS-Terrormilizen künftig nicht mehr nur auf die Kurdenhauptstadt Erbil im Nordirak konzentrieren. Derzeit werde geprüft, wie die Ausbilder mehr an die Truppe herangehen könnten, erläuterte Ministeriumssprecher Michael Henjes am (heutigen) Freitag vor der Bundespressekonferenz entsprechende Ankündigungen von Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen bei ihrer derzeitigen Irak-Reise:
Nach Angaben des BMVg-Sprechers ist allerdings ausdrücklich nicht geplant, dass deutsche Ausbilder die Peshmerga an die Front begleiten. Die Sicherheit der – derzeit 113 – deutschen Soldatinnen und Soldaten stehe bei geplanten neuen Ausbildungsvorhaben im Vordergrund. Ob ein Ausbildungsort sicher genug sei, werde jeweils im Einzelfall geprüft. Deshalb stelle sich auch die Frage gar nicht, ob die Deutschen ihre Waffen zur Selbstverteidigung nutzen könnten: Dazu wird es gar nicht kommen, sagte Außenamtssprecher Sebastian Fischer. Schließlich gebe es die Ausbildung nur in sicheren Räumen.
Es ist nicht das erste Mal, dass deutsche Ausbilder im Nordirak außerhalb von Erbil tätig werden. Bereits im Juli vergangenen Jahres waren die Bundeswehrsoldaten an anderen Ausbildungsorten eingesetzt. Andere an der internationalen Anti-ISIS-Koalition beteiligte Nationen, insbesondere die USA, aber auch Kanada, schicken ihre Ausbilder mit den kurdischen Einheiten direkt an die Frontlinie.
(Archivbild März 2016: Deutsche Ausbilder der Mobile Training Teams (MTT) vom Kurdistan Training Coordination Center (KTCC) bilden Peschmerga an der Panzerfaust 3 in der Kaserne in Bnslawa/Erbil in der Kurdischen Autonomieregion im Nordirak aus – Bundeswehr/Andrea Bienert)
Aber sicher doch!!! Bloß kein Risiko eingehen , der Deutsche Soldat könnte ja in ein Gefecht geraten!!!
Mich persönlich beschämt es das sich unsere Regierung und im stillen Gehorsam auch die Mil.Führung vor allem streubt was in Richtung Kampf / direkte Kampfunterstützung geht.
Immer am weichen Ende , bloß keine robusten Mandate…..
Nach Afghanistan waren wir auf einem guten Weg und mussten vor Gefechtsausbildung nicht aus der ,, Kriegsnah Ausbilden “ alte Lagen aus dem 2 WK zum Einstieg verlesen.
Wir hatten eigene Erfahrungen gesammelt, selbst erlebt wie Gefechte geführt werden.
Wenn ich mich in meinen Reihen umsehe stell ich fest das 80% nicht mehr Feuergetauft sind…
Für eine Armee die sich stets vor dem Kampf drückt wird es wenn es zu diesem kommt ein böses erwachen geben!!!
Jeder der 2009 in Kundus dabei war weiß wie wir anfangs ausschließlich im Rückwärtsgang unterwegs waren. Aber dennoch konnte in den folgenden Jahren 2009 bis 2013 wichtiges erlernt werden.
Es wurde gekämpft und als Infanterist schaue ich stolz zurück und bin doch froh zu dieser Generation gehört zu haben…
Eines ist sicher , ohne Kampfeinsätze in Afghanistan würde die Truppe bei weitem nicht da stehen wo sie heute steht.
Ich persönlich verstehe es nicht warum der IS nicht aktiver bekämpft wird. Die Unterstützung der Peshmerga an der FLOT und auch darüber hinaus kann durch Teile unserer Armee ganz sicher geleistet werden.
Nicht einmal Deutsche Spezialkräfte werden gegen den IS eingesetzt….
Da muss sich keiner wundern das wir von CF nicht mehr ernst genommen werden.
Hat die Haare schön redet ständig von mehr Verantwortung, mehr Beteiligung…..
Alles Phrasen….
Als Nicht-Militär und jemand, der weder in der NVA noch in der Bundeswehr gedient hat, sehe ich insbesondere den Einsatz nicht nur der Bundeswehr in Afghanistan sehr kritisch – auch weil die Sowjetunion dort ihr Vietnam gefunden hatte. Gleichzeitig genießen aber Menschen wie Sie meinen Respekt.
Die Unterstützung der Permerga durch Ausbildung und Training im Kampf gegen Daech finde ich grundsätzlich richtig, allerdings würde ich es gerne sehen, wenn wir die Kunden in Nordsyrien ebenfalls auf diese Weise unterstützen würden – aber nicht mit Kampftruppen.
Fritz | 23. September 2016 – 14:52:
“ … Aber sicher doch!!! Bloß kein Risiko eingehen , der Deutsche Soldat könnte ja in ein Ge-fecht geraten!!! …“
Völlig richtige Entscheidung, das Risiko für Leib und Leben unserer Soldaten da unten so gering wie möglich zu halten. Der dortige Konflikt – so wie er derzeit ausgetragen wird – ist auch m.E. die Knochen keines einzigen deutschen Grenadiers wert. Anders sähe es aus, wenn sich die Staatengemeinschaft dazu durchringen könnte, den IS durch Einsatz aller möglichen militärischen Mittel mit dem Ziel der völligen Vernichtung bekämpfen zu wollen. So wie im Falle des Dritten Reiches geschehen.
“ … Für eine Armee die sich stets vor dem Kampf drückt wird es wenn es zu diesem kommt ein böses erwachen geben!!! …“ Die Unterstellung, die DEU Armee „drücke sich vor dem Kampf“ halte ich nicht nur für falsch, sondern für geradezu unverschämt.
Zudem zeigt Ihre Beurteilung der Teilnahme am Kampfgeschehen in AFG, dass Sie völlig auf den Kampf gegen Insurgents fixiert sind. Das greift m.E. entschieden zu kurz. Die in AFG gewonnenen Erfahrungen bringen uns bezüglich der Heimat- und Bündnisverteidigung nur wenig voran. Aber genau für Letzteres wurde die Bundeswehr einmal aufgestellt. Alles andere ist Beiwerk – aber nicht mehr. Und die Kameraden, die in AFG gefallen oder anders zu Tode gekommen sind, haben m.E. ihr Leben umsonst verloren. Das würde auch ich zukünftig unbedingt vermeiden wollen.
Hans Schommer
Die Frage ob die Soldaten zur Selbstverteidigung ihre Waffe benutzen dürfen stellt sich tatsächlich nicht, da Selbstverteidigung in jedem Fall immer erlaubt ist. Das gilt sogar in Deutschland für ganz normale Bürger.
tluassa | 23. September 2016 – 18:03:
„Die Frage ob die Soldaten zur Selbstverteidigung ihre Waffe benutzen dürfen stellt sich tatsächlich nicht, da Selbstverteidigung in jedem Fall immer erlaubt ist. Das gilt sogar in Deutschland für ganz normale Bürger.“
Auf wessen Staatsgebiet, für wessen Bürger und auf welcher Grundlage für ausländische Soldaten, die nicht eingelade wurden?
So einfach ist das nicht.
Hans Schommer
@Fritz:
Meiner Meinung nach sollten regionale Konflike grundsätzlich immer von regionalen Kräften gelöst werden. Nur so kann man später eine „Akzeptanz“ des Ergebnisses bei den Konfliktparteien erwarten. Alles andere wird als Einmischung fremder Kulturen und Fremdbestimmung wahrgenommen, was zu erneutem Widerstand und Konflikten führt.
Ihre Kampferfahrung in allen Ehren, aber was genau hat der NATO-Kampfeinsatz in AFG genau bewirkt? Nichts aber auch rein gar nichts! Die heimischen Sicherheitskräfte habe sich im Kampf auf die NATO-Truppen verlassen („die machen das schon“) und fühlen sich nun verlassen. Sind aber auch nach 15 Jahren selbst nicht in der Lage, für die Sicherheit im eigenen Land zu sorgen.
Es kann und sollte meiner Meinung nach nicht die Aufgabe unserer und der mit uns verbündeten Streitkräfte sein, jemandem in seiner Region – außerhalb unseres Bündnisgebietes – das ggf. notwendige Kämpfen abzunehmen. Daher kann Ausbildungsunterstützung hier der alleing richtige Weg sein, wenn man sich denn engagieren will.
Ansonsten müssen sie ganz klar und deutlich vermitteln, warum und für welche EIGENEN Ziele ihre EIGENEN Soldaten im schlimmsten Falle ihr Leben lassen. Und das dies in dem von ihnen so gepriesenen AFG-Einsatz nicht der Fall war, zeigt der parallele Beitrag zu „Lessons Learned“
@tluassa
Ich erinnere mich da an einen Blog Bericht wo deutsche Soldaten in Afghanistan während die Taliban ihre Raketenwerfer in Stellung brachten, nur die Erlaubnis bekamen ihre G36 zu laden, NICHT fertigzuladen.
Mich würde mal interessieren wie Herr Fischer diese Sicheren Räume verifiziert und dafür garantiert
@ Hans
„Auf wessen Staatsgebiet, für wessen Bürger und auf welcher Grundlage für ausländische Soldaten, die nicht eingelade wurden?“
Soweit ich weiß sind die Deutschen Soldaten im Irak dort mit Mandat des Deutschen Bundestages und unter zustimmung sowohl der Irakischen Regierung als auch der Regierung der Autonomen Region Kurdistan. Oder haben sie andere Informationen ?
Deshalb laufen übrigens auch die Waffenlieferungen über Baghdad. Das wäre wohl kaum der Fall wenn die Irakische Regierung die Ausbildungsmission ablehnen würde.
Muß nicht der Auftrag im Vordergrund stehen?
Wenn die Führung „Schutz“ priorisiert sollte man die Kameraden im Grundbetrieb in der Heimat einsetzen. Da ist man dann in jedem Fall auf der sicheren Seite.
@ tluassa | 23. September 2016 – 19:28
Tschuldigung – hatte Ihren von mir kommentierten Beitrag nicht richtig gelesen und verstanden. Ich meinte, Sie hätten Ihre These zur Selbstverteidigung quasi „universalisiert“.
Hans Schommer
@Hans Schommer
Ich bin absolut Ihrer Meinung. Doch bitte ich zu bedenken, dass wir nicht über Legionäre (Frankreich, Spanien), Zuwanderer, die die Staatsbürgerschaft erreichen wollen (USA, Kanada) oder Post Koloniale Truppen wie die Ghurkas (GB) verfügen. Desweiteren ist uns in den letzten 50 Jahren der Gedanke an eigenständige bewaffnete Landesverteidigung ziemlich ausgeredet worden (als unnötig für ein Vater (Deutsch) land) . Sicherlich, die Alliierten wollten nicht auf 495 000 Mann Bundeswehr gegen die Kommunisten verzichten. Aber so richtig getraut haben sie der nie.
Im übrigen verfügt die Bundeswehr über einige Fähigkeiten die andere nicht haben.
z.B. die Flottendienstboote, ECR Tornado. Und wer sagt den, dass das KSK nicht in Syrien an der Seite der Amerikaner oder Briten tätig ist? Die sollen in der nord-ost Syrischen Stadt Manbidsch gesehen worden sein. Die operieren geheim. Wäre vielleicht gut wenn es dass bleibt.
Ich bin sehr sicher die entsprechenden Einheiten sind sehr gut aufgestellt. Das Problem liegt doch eher da, wenn eine Entscheidung zum Einsatz getroffen werden muß. Und da sind die Entscheider, Gott sei Dank, nicht mehr so rücksichtslos wie früher. 1000 Mann rein, 200 Verluste, Stellung erobert und gesichert! Und, Gott sei Dank, die Soldaten nicht mehr so dumm solchen Befehlen zu gehorchen.
Ich bin überzeugt, sollten wir als Land angegriffen werden (mit einer Landstreitmacht aus dem Osten oder woher auch immer) würde die Verteidigungsbereitschaft um ein Vielfaches steigen. Und zwar in kürzester Zeit. Ganz sicher.
Ich denke wir sind nicht so schlecht gewappnet. Obwohl in bestimmten Bereichen, wie Hubschrauber, Panzer, Bewaffnung der Luftwaffe, unverzüglich massiv aufgerüstet werden muß.
Ich finde es merkwuerdig und bedenklich, dass sich in DEU offensichtlich nur wenige durch die Existenz und das Treiben des IS direkt bedroht und angegriffen fuehlen.
Ganz i.S. von @ Fritz erkenne ich vielmehr in den „soft Missions“ einen politischen und kulturellen Zynismus, der andere bluten laesst und sich selbst die Gefahren und Risiken raeumlich und faktisch vom Leibe haelt.
Anders ausgedrueckt: Die Deutschen, die Europaer haben nicht mehr die Kraft, die Staerke und den Willen, sich um ihre ureigenen Sicherheitsinteressen selbst zu kuemmern. Dazu bedarf es auch keiner „Fremdenlegion“, sondern irgendwelcher armer Teufel, die in der Frontlinie stehen. Doch sie tun dies auch fuer uns, indem sie eine elementare Herausforderung wie den IS auf Distanz zur Komfortzone Europa halten.
Ich koennte aehnliches sagen, wie die deutsche Haltung zur der seit Jahren sich auf hohem Niveau befindlichen Fluechtlingszahlen in den Mittelmeerstaaten gesehen wird, wenn sie sich von DEU im Stich gelassen fuehlen, das sich auf Dublin und Schengenabkommen beruft. Der Deal mit der TUR faellt in die gleiche Kategorie. In LIB waehlen wir einen aehnlichen Ansatz.
Die Halbherzigkeit des Westens, das Zerwuerfnis mit RUS und die endemische Unfaehigkeit der Staaten in MENA fuer ein Ende, zumindest aber fuer nahezu vollstaendige Reduzierung des IS und insgesamt fuer gerechte und stabile Verhaeltnisse zu sorgen, verursacht nur groessere Opferzahlen und erlaubt eine graduelle Ausdehnung des IS und dessen Operationen in der Region und Europa.
Wer meint, dass die Bekaempfung eines solchen Gegners nicht den Einsatz eigener mil Kraefte rechtfertigt, sollte dann die Opfer des Terrorismus in Europa und DEU dann mal kommentieren, wenn schon Syrer, Iraker, Kurden und jesiden egal sind. Aber dann haben ja Polizei und Dienste im Inland versagt…oder andere haben schlechte Grenzkontrollen durchgefuehrt.
Bei allem Verstaednis fuer deutsche Zurueckhaltung bei Kampfeinsaetzen:
Wer immer nur andere bluten lassen will, aber gleichzeitig den moralischen Zeigestock schwingt und dabei immer fettere Handelbilanzen generiert, der offenbart nur seine Kraemerseele und darf sich nicht wundern, wenn er politisch in seinem Wirkungskreis limitiert wird.
In AFG gab es insgesamt geringen Erfolg auch u.a. deswegen, weil DEU jahrelang nur halbherzig, oftmals zu spaet, meistens naiv und teilweise selbstverleugnend agiert hat.
Das aendern leider auch die Opfer nichts daran , die wir gebracht haben.
Die Kurden kaempfen zwar zunaechst und vor allem fuer sich und um ihre Existenz, aber von ihrem Einsatzerfolg profitiert auch DEU.
Die Bundesregierung hat das eigentlich erkannt, – doch halbherzig, wie meistens.
Aber man muesste ja dafuer eine strategische Debatte in DEU fuehren, zu Interessen, Rollenverstaendnis und komplexer Verantwortung in einer globalsierten Welt.
Dies der Gesellschaft zu erklaeren, da traut sich niemand heran.
Wer robuste Eins deutscher Kraefte fuer richtig erachtet, der stimmt kein Kriegsgeschrei an, sondern auch der kann eine sehr rationale, kuehle Betrachtungsweise fuer sich in Anspruch nehmen. Nur wer zuschaut wie andere vom IS geschlachtet werden, kann auch moralische und ethische Schuld auf sich laden.
@Eric Hagen
Einspruch, Euer Ehren.
Ohne jetzt meine ganzen Kommentare aus dem Afghanistan Lesson Learned Faden zu wiederholen – werfe ich einmal drei Fragen in den „Raum“ in Sachen „Krieg gegen Daesh“, denn diese „Operation Inherent Resolve“ ist ein wunderbares Beispiel für dieses Clausewitz’sche Paradigma über Politik und Krieg und warum dieses Paradigma mittlerweile zu einer Paranoia geworden ist. Diese drei Fragen betreffen:
1. die politische Zielsetzung
2. die angewandte Militärdoktrin
3. die „ethische“ Dimension (die Sie ja auch ansprechen)
Dazu sollte man sich einmal das Mission Statement von IR anschauen:
http://www.inherentresolve.mil/Portals/1/Documents/Mission/Mission.pdf?ver=2016-03-23-091705-717
zu 1. „…militarily defeat DA’ESH in the Combined Joint Operations Area in order to
enable whole-of-coalition governmental actions to increase regional stability…“ Diese Zielsetzung ist imho völliger Nonsense, weil z.Bsp. Daesh ja wohl als indigenes Phänomen in Syrien und Irak militärisch gar nicht besiegt werden ohne eine politische Lösung der Teilhabe weiter Teile der sunnitisch-islamistischen Bevölkerung an der künftigen whole-of-government-action. Wie man in Syrien sieht: Al Nusra ist tot, es lebe Dschabhat Fatah al-Scham. Der Islamismus/Djihadismus läßt sich nicht wegbomben, das wird man spätestens dann erkennen, wenn Mosul und Raqqa „erobert“ sind bevor diese Teilhabefrage gelöst ist. Und der Gipfel des nonsense ist, dass man noch nicht einmal die selbe, gemeinsame politische Zielsetzung für den Irak und Syrien hat
zu 2. Aus militärkonzeptioneller Sicht ist ja wohl diese Bastardkonstruktion aus „westlichen“ Luftstreitkräften der Koalition und „local, indigenous forces“ (die man erst einmal „enablen“ muß) eine unglaubliche Flickschusterei….aber da spiegelt eben auch die Flickschusterei im Bereich politisch/strategische Zielsetzung wider.
zu 3. da empfehle ich diese Lektüre: http://www.kamus-quantum.de/category/verteidigung-und-sicherheit Noch Fragen, Kienzle ??
Fazit: ein robuster Einsatz (also kinetisch) deutscher Streitkräfte in einer Operation wie IR würde gar nichts ändern – außer dass deutsche Soldaten und damit Deutschland noch tiefer in einen politisch-militärisch-ethischen Schlam(m)assel von historischer Dimension hineingezogen würde. Wie ich bereits schrieb: Clausewitz ist tot…..denn Krieg kann bestenfalls nur dann die Fortführung der Politik mit anderen Mitteln sein, wenn man überhaupt eine Politik/Strategie hat….und die hat mittlerweile keiner mehr für den Großraum MENA. So ist das halt mit den USA: If they fuck-up, they fuck-up great – aber so weit sollten wir unsere Solidarität nicht treiben, dass wir dabei auch noch aktiv uns selber ins Knie f…… /SCNR
…wobei ich jetzt nicht ganz mitkomme, warum ausgerechnet die USA eine Politik/Strategie für den Großraum MENA haben sollen… Wie sieht es denn mit den übrigen Akteuren (regional und überregional) aus? Wer von denen hat eine langfristige, belastbare und realistische Strategie für die Zukunft?
@Fussgaenger
Kleine Gegenfrage: wer hat denn die globale „lead function“ im Kampf gegen Daesh beansprucht, wie weiland beim GWOT ? Waren das nicht die USA ? Wer die (exklusive) Führung beansprucht, der sollte auch strategisch „liefern“ können oder zumindest die Konsequenzen tragen, wenn es „daneben“ geht……..
Die Herren, je näher wir der öffentlichen Wahrnehmungen der jeweiligen Parteien im Rahmen des jeweiligen informellen Narrativ treten, desto höher die Terrorgefahr zu Hause. Solange wir jedoch darauf verzichten, ala Daily Mail unsere martialische Kultur zu pflegen – welche wir abgelegt haben und nicht vermissen – und kommunizieren kann auch ein potentieller Lone Wolf / Verwirrter Einzeltäter Steuern zahlen und so seine Überwachung mittragen. /SCNR
Mit dem frühen eintreten in den Konflikt durch support im backoffice kann uns Deutschen wohl keiner nachsagen, wir hätten die Dimension des Theatre nicht verstanden.
klabautermann | 24. September 2016 – 13:41:
„Kleine Gegenfrage: wer hat denn die globale “lead function” im Kampf gegen Daesh beansprucht, wie weiland beim GWOT ? Waren das nicht die USA ? Wer die (exklusive) Führung beansprucht, der sollte auch strategisch “liefern” können oder zumindest die Konsequenzen tragen, wenn es “daneben” geht……..“
Eine solche Erwartungshaltung ist völlig illusorisch (und ich glaube zu wissen, werter Klabauter, dass Sie das eben auch wissen). Die Amerikaner waren und sind unfähig, globale Sicherheitsstrategien zu entwickeln. Die stehen sich mit ihrem Selbstbild dabei im Wege. Um das zu verstehen, reicht es schon, sich US-Nachrichtensendungen anzuschauen. Da sind die Russen schon wesentlich weiter.
Die Amerikaner erzeugen und hinterlassen ein Trümmerfeld nach dem anderen. Da sollte die Weltgemeinschaft mal versuchen, einen Riegel vorzuschieben. Und auch die Europäer wären gut beraten, sich hier mal neu zu positionieren. Die Briten sind da ja nun raus – gut so (jedenfalls in dieser Angelegenheit).
Hans Schommer
@Hans Schommer
Zustimmung. Aber solange Paris letztendlich in die Fußstapfen der US-amerikanischen Trümmerfeldstrategie in MENA tritt, wird das nix mit einer europäischen Neupositionierung ;-)