US-Zerstörer ‚Donald Cook‘ auf Kurzbesuch in Kiel
Zum Mitplotten: Der US-Zerstörer Donald Cook hält sich über dieses Wochenende zu einem Kurzbesuch in Kiel auf. Genau, das US-Kriegsschiff, das vor gut zehn Tagen sehr engen Besuch von einem russischen Kampfjet bekommen hatte.
Was bei den Berichten über die Donald Cook meist untergeht: Der Zerstörer ist ein für Raketenabwehr, Ballistic Missile Defense (BMD) ausgerüstetes Schiff der Arleigh-Burke-Klasse. Und als solches erstmals in der Ostsee unterwegs.
(Foto mit freundlicher Genehmigung von Helwin Scharn)
Vielleicht zieht es das Schiff in die Nähe des Commander-in-Chief – der ist ja am Sonntag und Montag gar nicht weit weg in Hannover.
Wie sieht eigentlich der Wirkbereich von so einem BMD-Aegis-System aus? Gegen verschiedene Zieltypen? Gibt es dazu irgendwo ein paar sinnvolle Grafiken?
Naja an sich darf man bei der Arleigh-Burke Klasse nicht vergessen das es eigentlich Lenkwaffen Zerstörer (DDG) ist und mit der Spy I auch eine nette kleine Aufklärreichweite hat.
Ich denke nicht das es mit dem CiC zu tun hat, was das Aegis angeht das ist wirklich echt nicht schlecht allerdings ist Hannover etwas zu weit entfernt ;)
Lg
EloElo
Wenn die Beschreibung von
https://de.wikipedia.org/wiki/AN/SPY-1
zutrifft, dann wäre ggfls. eine
„Reichweite (RCS = 1 m²): ca. 585 km (SPY-1D)“ zu verzeichnen.
Und dann würde es schon von Kiel nach Hannover reichen …
Und dann wäre auch klar, warum sich die russische Luftwaffe in internationalen Gewässern so sehr für die USS Donald Cook interessiert hat, nach den Vorfällen vor zwei Jahren im Schwarzen Meer. So etwa mit dem Auftrag, ein neues Release Spy I testen.
@H. Wilker: die mit dem Aegis BMD-System ausgestatteten Arleigh Burkes und Ticonderogas nutzen ja als „Wirkmittel“ die Standard Missile 3 von Raytheon (aktuell übliche Version: SM-3 Block 1A/B), geleitet von einem modifizierten Aegis-System von Lockheed. Sie können damit Ballistische Raketen, aber (noch) keine ICBMs abwehren. Die SM-3 wird für diese Mission laufend verbessert – zur SM-3 Block 1B, SM-3 Block 2A und schließlich SM-3 Block 2B.
Die SM-3 kann – anders als die SM-2 – ballistische Raketen in ihrer exoatmosphärischen, mittleren Flugphase abfangen und zerstört diese mit ihrer kinetischen Energie anstelle eines Sprengkopfs (hit-to-kill). Die SM-3 1A/B erreicht eine Gipfelhöhe von 500km, die Block 2A 1.500 km bei Mach 4,5.
Interessant ist zu diesem Waffensystem z.B. der Bericht über den ausser Kontrolle geratenen amerikanischen Satelliten US-196, den die USS Lake Erie im Jahr 2008 mit einer SM-3 im niedrigen Erdorbit abgeschossen und so eine Antisatelliten-Fähigkeit demonstriert hat. Der Satellit wurde in einer Höhe von 247km bei einer Annäherungsgeschwindigkeit von knapp 37.000 km/h getroffen.
Sogar Bundestagsabgeordnete waren an Bord der Donald Cook beim Aufenthalt in Kiel, darunter Thomas Stritzl http://bit.ly/1XWoaYH