Ablösung auf der ‚Homburg‘: Von Kommandantin zu Kommandantin
Mit guten Nachrichten kommt man nie zu spät, deshalb greife ich gerne diese Meldung aus der vergangenen Woche auf (zumal die Bundeswehr das bislang offensichtlich nicht erwähnenswert fand): Erstmals in der Geschichte der Deutschen Marine hat die Kommandantin eines Kriegsschiffes das Kommando an eine Frau weitergegeben. Korvettenkapitän Inka von Puttkamer (Foto oben links) übergab am 31. März den Befehl über das Minenjagdboot Homburg an Kapitänleutnant Anna Prehn.
Von Puttkamer gehörte im Juni zu den ersten zwei Kommandantinnen einer deutschen Marine in der Geschichte. Zeitgleich mit ihrer Kameradin Helena Linder-Jeß hatte sie im Juni 2013 das Kommando über ein deutsches Kriegsschiff übernommen. Ihr Bordkommando beendete von Puttkamer jetzt, weil sie ein Kind erwartet.
Die ganze Geschichte hat bislang nur der Kollege Frank Behling von den Kieler Nachrichten* aufgeschrieben, sie findet sich hier:
„Homburg“ bleibt in Frauenhand
(*Hier gibt es in der Regel keine Links zu deutschen Verlagswebseiten; dieses Thema rechtfertigt eine Ausnahme.)
(Fotos mit freundlicher Genehmigung von Frank Behling)
Hoffentlich geht hier nicht auch noch die Diskussion los wie bei Facebook, bezüglich der Kleiderordnung….den Parker hat von Puttkamer an weil sie schwanger ist und von der Anzugsordnung befreit wurde.
Die Kommandoübergabe fand die Marine schon erwähnenswert, jedoch entscheidet nicht die Marine was im Internet veröffentlicht wird, sondern die Redaktion der Bundeswehr in Berlin.
Och nö, schliessen Sie sich jetzt auch an die „Endlossgenderei“ an ?
Ein Schiff oder Boot hat einen Kommandant.
Der kann Mann oder Frau sein, hat den entsprechenden Dienstgrad, hoffentlich auch die fachliche Qualifikation und eine komplette Besatzung, die gut ausgebildet ist.
Letzteres halte ich für wesentlicher.
@SEAKING:
Ein Schiff oder ein Boot oder ein Panzer haben, sofern es sich dabei um einen Mann handelt, der der deutschen Sprache einschließlich des vierten Falls (in der Linguistik auch Akkusativ genannt) mächtig ist, einen Kommandanten. Das Wort unterscheidet sich in diesem Fall vom Nominativ durch die Endung auf -„en“. Soviel Zeit muss sein, Männer. Im Übrigen scheint es, als habe Frau Korvettenkapitän ihre Arbeit gut gemacht. Und das ist es doch, was wirklich zählt…
Zum in Klammern eingeschobenen Kommentar „zumal die Bundeswehr das bislang offensichtlich nicht erwähnenswert fand“ : Koennte man auch positiv werten – so man es den so auslegen moechte – indem man argumentiert, dass Frauen in entsprechenden Positionen inzwischen zur Normalitaet gehoeren und deswegen derlei nicht herausgehoben erwaehnt werden muss :)
Unabhaengig davon wuensche ich der neuen Kommandantin (finde ich nicht als unnoetige Genderei, immerhin heist es ja auch Bundeskanzlerin und Verteidigungsministerin) alles Gute und das noetige Soldatenglueck (extra nicht gegendert ^^ ). Aus eigenem Erleben bin ich mir sicher, dass die Marine hier eine gute Wahl getroffen hat und eine aeusserst faehige Kommandantin eine ebensolche abgeloest hat.
Oh weh… also, mal ganz grundsätzlich: als Journalist bin ich von den Vorschriften der Bundeswehr-Namensgebung befreit. Und wenn ich der Meinung bin, dass der Begriff Kommandatin klar macht, dass es sich um eine Soldatin handelt, dann nutze ich das im Sinne der Begriffsklarheit. Die „Genderei“- Debatte kann man dann um den Wortlaut von Vorschriften führen, nicht über meine journalistischen Texte. :-)
An sich ist es überflüssig, über etwas zu berichten, was „normal“ sein sollte – aber auf der anderen Seite steht dem das historische Ereignis insgesamt gegenüber. Danke für das Aufgreifen, T.W.
Wie dem auch sei: Allzeit viel Erfolg in der neuen Verwendung!
Ich wünsche Kommandant und Besatzung der HOMBURG natürlich auch
immer eine Handbreit Wasser unter dem Kiel, Fair Winds and Following Seas :-)
„Mit guten Nachrichten kommt man nie zu spät … “
Habe ich die gute Nachricht überlesen?
[Ich ahne schon, in welche Richtung das geht. Bitte nicht. T.W.]
Wenn wir hier schon über die Sprache diskutieren. Gejagt werden i.d.R. aktive, sich fortbewegende Lebewesen. Passive werden gesammelt, gesucht oder gepflückt. Es jagt z.B. keiner Kartoffeln oder Äpfel. Daher finde ich die Bezeichnung Minenjagdboot unpassend. im Gegensatz zu Minensuch- oder Minenabwehrboot.
@Wuehlmaus
Minenpflückboot made my day ;-)
Natürlich kann man Kartoffeln jagen, das nannte man früher „stoppeln“, aber „Minenstoppelboot“ klingt wirklich saublöd ;-)
Herzlichen Glückwunsch, Frau Kapitänleutnant Prehn, und always fair winds and following seas.
Und auch herzlichen und doppelten Glückwunsch an Frau Korvettenkapitän von Puttkamer.
However, eine Frage bewegt mich dann doch: Mutterschutz, Borddienstverwendungsfähigkeit und Einsatztauglichkeit. Wie wird das bei der Marine gehandhabt ? Insbesondere auf den Booten, die ja in der Regel außer dem Kommandanten keinen Offizier mit „Kommandanteneignung“ haben. Im alten Seemannsgesetz war nach Vollendung des 3. Schwangerschaftsmonats (§92) eigentlich Schluß mit Seefahrt, insbesondere auf Schiffen mit – sagen wir mal – „Gefährdungspotenzial“ für das Kind. Wenn ich mir so die obigen Bilder anschaue, dann sieht das nach etwas mehr als 3 Monate aus – vielleicht ist das ja der Grund, warum die BW/Marine diesen Kommandantenwechsel nicht an die große „PR-Glocke“ gehängt hat.
Anyone ?
Aus eigener Erfahrung mit schwangeren Soldaten an Bord.
Unsere sind zu 100% nach bekanntwerden der Schwangerschaft BDU geschrieben worden.
Allerdings sind wir auch gefahren keine Ahnung wie aktiv die Minen(wasauchimmer) in diesem Bereich gerade sind, denn Tagesdienst im Hafen birgt ja weniger Gefahren als Seefahrt.
„Nach der Pause sind Sie wieder willkommen. Sie wurden ja auch für die Admiralsausbildung ausgewählt“
Na dann werden wir von Korvettenkapitän Putkamer bestimmt auch in Zukunft noch was hören.
Mit 2 Marineoffizieren als Eltern sollte das Kind doch die besten Anlagen zum zukünftigen Großadmiral haben. :)
@Klabauter
Das liegt vor allem daran, dass es seit letztem Jahr auch im 3.MGschw keine festen Bootsbesatzungen mehr gibt sondern auch da mit Wechselbesatzungen agiert wird und das Boot was verfügbar ist gefahren wird. Besatzung C fährt EAP für SNMCMG XY und nimmt dann Boot ZY dafür.
Somit könnte hierdurch dieser „Übergang“ entstanden sein weil gerade im Turnus Schwerpunkt Ausbildung nicht an Bord.
Daher wundere ich mich eher um das Gewese mit der „Homburg“. Liegt vielleicht an dem abschließen des Zirkels mit der Übernahme damals und der damaligen aktiven Pressearbeit durch Kdr 3.MGschw. Denn wie gesagt, auch im 3. ist die Zeit der festen Zugehörigkeit vorbei.
Das Thema Unterschied Minenjagd und Minensuch greife ich jetzt nicht weiter auf. Nicht das da einer noch sprachlich weitere „Probleme“ für sich entdecken möchte. Und ich mich doch noch darüber aufrege…(nicht lustig…)
Wenn die Frage gestattet ist: Wie steht denn das seefahrende Personal zu diesem Wechselzirkus und wie schauts mit dem Zugehörigkeitsgefühl? Die gepanzerten Kampftruppen im Heer waren (und sind) nämlich schwer genervt von ständig wechselnden Eisenautos, da man nie „sein eigenes“ unter den Fittichen hatte, welches gehegt und gepflegt werden konnte.
@NMWC
„….aktiven Pressearbeit durch Kdr 3.MGschw….“ scheint mir der richtige „Deutschuß“ zu sein. Für mich hat die ganze story ein „Kieler Geschmäckle“ . Ganz bösartig könnte man sagen, dass der fürsorgliche Mutterschutz seitens der Marine darin bestand, dass Frau von Puttkamer eine Anzugserleichterung gelegentlich der Kommandoübergabe „gewährt“ wurde, nur damit ein bestimmter Herr seine „Message“ rüber bringen konnte.
In Sachen MJ versus MS stimme ich zu, hat wenig Sinn darüber hier zu diskutieren ;-)
Hm. Werden jetzt hier alte Rechnungen beglichen?
@Voodoo
Kurzer OT-Exkurs
Neben der Identifiktationsgeschichte, die aber nun auch durch SAZV und weg von Bord wenn Feierabend eh erledigt ist, bleibt es bei der Marerialerhaltung und Pflege. Jetzt mal ohne Unterstellung an Besatzungen. Aber eine Stammbesatzung kennt die Macken und Eigenheiten seines Bootes/Schiffes. Und das äußert sich im täglichen Umgang aber auch vor allem an Ende der Betriebsperiode in der Erstellung des Wertkatalogs. Und da geht es m. E. los. Bessere Kenntnis über Boot/Schiff bedeutet bessere Bewertung der notwendigen Instandsetzungen bzw. Materialerhaltungsanteile der Stufen 3&4. Natürlich wird es auch so immer wieder Dinge geben, die in der ursprünglichen Liste so nicht erkennbar gewesen sind. Aber nach meinem Gefühl wird es längere Liegezeiten/Instandsetzungszeiträume geben, weil eben gewisse Dinge aus dem Erfahrungsschatz fehlen.
Ende OT
@T.W.
„Ich ahne schon, in welche Richtung das geht. … “
Und warum tun sie es denn. Das Attribut (‚gute‘) hat keinen Nachrichtenwert in diesem Zusammenhang und ist Ihre persöhnliche Meinung. Ich hatte gehofft hier sowas nich lesen zu müssen. Leider haben sie damit die Linie zwischen Journalismus und Aktivismus überschritten.
Dies beendet meinen (sicher kleinen) Dauerauftrag, schade. Wäre morgen wieder ausgeführt worden, naja 5€ gespart.
@T.W.
Nein, keine alten Rechnungen. Mich haben nur einige Formulierungen des Kommandeurs (im KN-Artikel) zum Thema „Vorurteile“ etwas irritiert, insbesondere diese:„Es ist machbar, Kommandantin zu sein und trotzdem Kinder zu bekommen. Das ist eben in Kiel möglich“. Diese, meine Irritation ist natürlich meiner persönlichen Grundhaltung in Sachen Dienst, Privat und Famile geschuldet. Oder klarer formuliert: meiner persönlichen Auffassung nach wird hier eine sehr, sehr private und persönliche Entscheidung einer Soldat(in) in gewisser Weise dienstlich instrumentalisiert.
Dann warten wir mal auf die Eröffnung des ersten Kreissaales plus angeschlossener KITA auf einem Boot der Kieler EINSATFLOTTILLE/SCNR
@Christian1313
Allerliebst, so wie einstmals Ihre Großeltern der Lokalzeitung mit‘ Abo-Kündigung gedroht haben, wenn ihnen was nicht passte…
In Japan hat im März eine Frau das Kommando über einen Zerstörer übernommen, ist doch heute schon alles fast normal !!!
[An Stelle eines Fotos ohne weitere Erklärung auf der FB-Seite hier der Link zum Bericht der Japan Times:
http://www.japantimes.co.jp/news/2016/03/01/national/msdf-commander-first-female-skipper-destroyer/#.VwZwrj-DPkI
T.W.]
@Voodoo:
Die Auflösung Einheit/Besatzung, sprich EINE feste Besatzung zugehörig zum jeweiligen Schiff/Boot hat neben der von NWMC erwähnten Nachteile (welche zu 100%korrekt sind, ich spreche da mit technischem Hintergrund), auch „weiche“ Faktoren:
Dieses fängt mit der Ausgestaltung der Messen (Aufenthaltsräumen – für die Landgeneigten Leser) an, und geht zu kleinen, aber wichtigen Memorabila wie Zippos, Wappen usw. weiter. Letztendlich endet es bei dem fest üblichen Basecap oder Sweatshirt mit dem Schiffsnamen darauf. Sicher nichts, was Controlling-mäßig „messbar“ ist, aber der Faktor „MEINE Fregatte XYZ“ (bzw. Boot) hat in der Marine einen sehr hohen Stellenwert – auch nach Verlassen der jeweiligen Einheit.
Und dieses wird nun peu a peu aufgegeben, aus diversen Gründen.
Ob es dann in Kürze beim „maritimen BW-Fuhrparkservice“ (BWSchwimmParkService???) endet – wer weiß…
„“Christian1313 | 07. April 2016 – 14:28
Dies beendet meinen (sicher kleinen) Dauerauftrag, schade. Wäre morgen wieder ausgeführt worden, naja 5€ gespart.““
Für 5 Euro würde ich mich jetzt aber auch nicht verbiegen.
Nur weil das Frauenbild mancher scheinbar im Jahr 1313 hängen geblieben ist, sollte man also über solche Dinge nicht berichten?
Die Marine kann froh sein wenn sie ihre Dienstposten halbwegs besetzt bekommt.
Diskutabel ist höchstens das die Kommandantin mit fortgeschrittener Schwangerschaft noch Dienst tat oder tun musste.
Diskutabel sind sogar die Korvetten an sich aber nicht ob es einen Kommandanten oder eine Kommandantin gibt.
Der Posten setzt jetzt nicht wirklich einen männlichen Körperbau voraus, der im übrigen auch vielen Soldaten fehlt!
@ NMWC, @ Schwertfisch
Herzlichen Dank für die Einblicke, dann ticken Besatzungen von Großgerät (egal welcher Colour) also tatsächlich in etwa gleich.
PS: Mein Vater schwärmt bis heute von seiner ollen „Bottrop“, obwohl das nun schon etwas über fünfzig Jahre her ist…
1. Die Kommandantin hatte Dienst bis zum Eintritt Mutterschutz geleistet, nach Bekanntwerden der Schwangerschaft aber im Stab, nicht an Bord.
2. Besatzungen von den Rümpfen zu trennen erhöht die Flexibilität bei technischen Ausfällen (so 2015 leider notwendig). In diesem und den kommenden Jahren ist aber kein Wechsel geplant. Alles gut.
3. Ich freue mich , dass über den Kommandowechsel berichtet wurde. Ich fände es aber klasse, wenn alle anderen Kommandowechsel ebenso thematisiert werden würden. Mit Anfang 30 eine solche Verantwortung zu tragen, ist nämlich etwas Besonderes.
4. Familie und Beruf sind vereinbar, auch bei Führungspersonal. Diese, meine persönliche Feststellung, kommuniziere ich immer wieder, weil ich als Kommandeur natürlich auch die Öffentlichkeitsarbeit für meinen Verband mache.
PS: Ja, wäre schön, wenn das mal alles Normalität sein könnte – ist es aber noch lange nicht.
@Voodoo
Neben den schon angesprochenen Problemfeldern kann man noch
– Verwaltungsaufwand und natürlich
– Einsatzausbildungsproblematik und Führerausbildung/Qualifizierung
anführen.
Kann mir nicht vorstellen, dass gegenwärtig irgendein Schiff/Boot der Flotte wirklich Fully Operational/Combat Ready ist in den Kategorien Mat/Pers/Ausbldg…..und wenn, dann nur auf dem Papier und/oder für einen relativ kurzen Zeitraum.
Aus der Not eine Tugend machen ? Wie lange kann das funktionieren ?
@Axel Schrader
Bei allem Respekt, Herr Kapitän, aber dann bekomme ich Ihren 1. Punkt mit Ihrer Aussage
„Es ist machbar, Kommandantin zu sein und trotzdem Kinder zu bekommen.“ nicht unter einen Hut, denn eine Kommandantin, die aus Mutterschutzgründen nicht zur See fahren darf ist ja wohl nur formal Kommandantin, aber nicht funktional. Das ist – mit Verlaub – Augenwischerei, Herr Kapitän.
@Klabautermann
1. Der Punkt geht in Richtung junger Wachoffiziere, die z.B. Kinder und anschließend ein Kommando bekommen können.
2. Doch, es gibt Einheiten der Flotte, die voll einsatzfähig sind.
@ SvD
Schön wie sie unterstellen, das ich was gegen Kommandantinen oder generell Frauen in den Streitkräften habe. Ich habe mit meinem ersten Kommentar nur eine Frage gestellt warum es eine gute Nachricht ist.
Da es für mich vollkommen normal ist das Posten wechseln und auch das dabei auschließlich Frauen beteiligt sind. Allerdings hat der eingefügte Kommentar won T.W. für mich aufgezeigt das es aus seiner Sicht besser ist wenn Frauen Frauen ablösen. Das wiederum ist eher Aktivismus als Journalismus.
Ich bin eher für Grundsätze Eignung und Befähigung inklusiver strukturelle Gleichbehandlung.
@Christian1313
Jetzt werde ich langsam ernsthaft böse. Ihre Meinung ist Ihre Meinung, das demonstrative „meine 5 Euro kriegen Sie nicht mehr“ nehme ich ja auch gelassen hin. Aber mit Unterstellungen wie „das [sic!] es aus seiner Sicht besser ist wenn Frauen Frauen ablösen“ wird der Bogen doch ein wenig überspannt. Getrollt wird besser woanders.
@Axel Schrader
Danke für die Klärung.
@Voodoo
Wenn man ein festes Schiff hat auf dem man fährt, ist das halt wie ein Zweitwohnsitz.
Man ist da ein Stück weit zuhause.
Durch die wechselnden Besatzungen hat man eher das Gefühl sich immer wieder in einem ähnlichem Motelzimmer niederzulassen.
Das kann man bei anderem Großgerät nicht unbedingt behaupten.
Eine Leopardbesatzung hätte gerne ihre eigenen Leopard, aber zu Hause fühlen die sich da drin bestimmt nicht ;-)
Das ist Verbundenheit mit dem eigenen Gerät, was man in der Marine auch hat.
Es ist aber ein Unterschied ob man in der Kaserne wohnt und Leopard fährt oder auf seiner Einheit zur See für Monate wohnt.
Ist ja schön als Homestory, aber beabsichtigt AUGENGERADEAUS jetzt bei jeder Bataillions-/Kompanie- oder Batterie (etc.)Übergabe wegen Schwangerschaft eine Story daraus zu machen ?
M.E. steht beim Militär der militärische Auftrag im Vordergrund und nicht irgendwelche Privatangelegenheiten. Dass Kinderkriegen Staatsangelegenheit ist, hatten wir mal unter einem „böhmischen Gefreiten (Hindenburg)“.
AUGENGERADEAUS sollte diesem Prinzip entsprechen.
@Axel Schrader
Dank und Anerkennung, dass Sie sich hier geäußert haben. Meine Empfehlung an die beiden Damen – habe beide dienstlich (sehr kurz) kennen gelernt – und beide haben mich ollen Klabauter ziemlich beeindruckt.
Familie und Seefahrt geht in der Tat zusammen, insbesondere dann, wenn der Kommandeur das so sieht.
In diesem Sinne auch Ihnen weiterhin fair winds and following seas ;-)
@ SvD
Aus eigener Erfahrung: Obacht – ohne z.B. von Einsätzen anzufangen (siehe KFOR´99) könnte ich Ihnen jetzt Geschichten von „Willkommen!“-Fußmatten auf dem Turm, verbauten Musikanlagen und Blumenvasen am Fahrerplatz erzählen, aber das würde mit Sicherheit den Rahmen sprengen (und außerdem würden uns dabei die obligatorischen 0,5er Hohlladungsgeschosse fehlen…). @KPK dürfte mir da folgen können ;-)
Allerdings mag ich gerne glauben, dass es als Besatzungsmitglied an Bord eines Schiffes noch etwas anderes ist, weil man tatsächlich monatelang darin „wohnt“ und nur Wasser sieht…
@Klabautermann
Danke ?
Es ist in manche Diensstellungen wirklich total gleichgueltig ob m oder f (bei gleicher Qual).
Aber ich halte es fuer verantwortungslos eine Frau nach dem 3. Schangeschaftsmonat an Bord eines Kriegsschiffes zu verwenden.
Niedergaenge, Schiffsbewegungen, moegliche einsatzspezifische Gefahren (Brand, Explosion, Treffer – es ist kein S1-Posten an Land !) gefaehrden Mutter und Kind und involvieren die Besatzung…. negativ (protection..)
Wenn aber Fr. v. Putkammer nur Dienst im Stabe gemacht hat, warum dann jetzt das Spektakel der Abloesung an Bord?
Off Topic, wurde hier aber schon angesprochen
Umgang mit „nicht mein Auto/Boot/Schiff/etc/“
Als ich vor ca. 16 Jahren als Zugführer dem Tausch von Raketenwerfern (unser Hauptwaffensystem) unter den Batterien (Gegenstück zu Kompanien bei Kampftruppen) genau diese Vorurteile (Wer fühlt sich verantwortlich, wer kümmert sich wirklich um den Werfer, etc.) anbrachte wurde ich ausgelacht.
Tja, freut mich dass ich wohl doch nicht so verkehrt lag.
Werferfehler
P. S.: Im realen Dienstbetrieb wusste ich es auf Bataillonsebene schon damals,
Werferfehler
@MikeMolto
Also den Namen sollte Sie schon korrekt schreiben ;-)
@ „Nach der Pause sind Sie wieder willkommen. Sie wurden ja auch für die Admiralsausbildung ausgewählt“, sagte Schrader.
Admiralsausbildung? Was ist das denn? Umbenennung des einschlägigen Lehrgangs an der Führungsakademie?
‚wollte einwerfen, daß die Frau Kommandant natürlich nicht „abgelöst“ wurde, sondern daß eben eine Kommandoübergabe stattgefunden hat.
LGAN = Lehrgang für den Generalstabsdienst/Admiralstabsdienst national
@ klabautermann | 07. April 2016 – 18:40
My gawd!
MikeMolto | 07. April 2016 – 18:34
In der Bundeswehr ist es durchaus üblich eine Kommandoübergabe in dieser Form zu machen. Das ist halt ein militärisches Ritual. Eine besondere Gefährdung der schwangeren Frau v. Puttkammer ist auch nicht zu erkennen. Die Übergabe fand ja nicht „mitten im Einsatz“ statt.
Die „Verwendung“ fand ja gar nicht mehr statt; nur noch die Inszenierung ;-))
Einfach mal durchatmen…
Da uns der Bauch von Fr. v. Puttkammer eher wenig angeht eine m.E. näher liegende Frage: Meiner schwachen Erinnerung nach gab es auf der Homburg (und den anderen Minenbooten) im letzten Jahr Probleme mit dem Antrieb (Getriebe?). Ist das inzwischen behoben und die Boote wieder einsatzfähig?
Als Ort für eine Kommandoübergabezeremonie ist „an Bord“ absolut normal. Wenn die bereits im Stab Dienst tuende Vorgängerin dafür noch mal kurz an Bord kommen konnte, geht das völlig in Ordnung. Wir sollten uns alle wieder hinlegen!
die Motivation,von Panzerbesatzungen,ihren Bagger in Schuss zu halten,ist nicht geringer
als der vom fahrenden Personal,zumal Koje und Kombüse nicht nebenan mitfahren.
@Zivi aD
Ja, das Problem ist behoben und die Boote wieder einsatzfähig.
Dank @Axel Schrader für die Aufklärung. Bleibt nur die Frage: Hab ich das verpennt oder oder wurde die gute Nachricht als so peinlich eingestuft, dass sie besser unter der Decke bleibt? („Marine: Wir haben auch Boote, die fahren können“)
@Zivi a.D.
Weil es „keine Sau“ interessiert, vor allem nicht die Presse, wenn ein Problem gelöst wurde? Es ist doch viel interessanter wenn es etwas „schlimmes“ zu berichten gibt.
Über die richtige Entscheidung der technisch Verantwortlichen und das bedachte Vorgehen des Inspekteurs wurde seinerzeit auch nicht allzu viel geredet. Das andere war viel wichtiger.
Die gute Nachricht wäre in keinem Falle peinlich. Ging es doch um ein wichtiges Segment im Antriebsstrang der M-Boote, die Rato-S Kupplungen. Ja, es war nicht erst seit gestern ein Thema.
Aber nun muss man schauen ob im Betrieb durch die gefundenen Lösung neue Probleme ergeben oder eben nicht. Der Antriebsstrang bei den Booten ist nunmal empfindlich und in seiner akustischen und magnetischen Optimierung und damit auch Fundamentierung nunmal kein einfaches Bauteil aus dem Ersatzteilmarkt um die Ecke. Es geht hier um Boote die dazu optimiert worden sind, in ein Minenfeld aktiv hineinzufahren und dies auch können. (Ich habe mich immer sehr sehr sicher auf diesen Booten gefühlt und die Boote sind weiterhin top in ihrer Gesamtsignatur) „Kleines Teil“ große Wirkung. Das Schadensbild ist nicht ohne, wenn sich so eine Kupplung zerlegt. (Aber das wurde im dazugehörigen Thread zum Thema auch angesprochen)
Ich persönlich habe da auch kein Problem damit, wenn man nicht jeden „Fliegenschiss“ kommuniziert. Die Boote fahren im Rahmen ihrer Verfügbarkeit (ja, diese ist weiter angespannt) und beide Geschwader haben letztes Jahr alles mögliche getan. Und das 3.MGschw, welches nun als einziger Verband für M-Boote verantwortlich ist, erfüllt seine Aufträge dieses Jahr entsprechend. Ob das Thema nun nochmal in der Dringlichkeit aufkommt wird sich zeigen. Nur kann ich das erst nach einer gewissen Zeit im Betrieb sehen. Just my two cents…
Grundsätzlich möchte ich dazu nochmal festhalten:
Ist doch hier im Blog eigentlich genauso. Es gibt genügend Dinge die richtigerweise thematisiert und auch angeprangert werden und im Diskurs debattiert werden.
Gleichwohl, wenn aber mal etwas läuft, eine Lösung gefunden wurde oder ein Plan weiter abgefahren wird (wie jetzt bspw die Werftprobefahrt der Baden-Württemberg) geht es doch auch immer wieder nur um den Kaffesatz von vorgestern und wie blöd doch alle Beteiligten sein müssen. Am schlimmsten ausgeprägt beim Drehflügler.
Die Motivation der verschiedenen, am Geschreie beteiligten, Protagonisten kommt mir manchmal schon komisch vor. Nur, wenn man etwas einwenden möchte, wird das Geschrei noch lauter und man wird mit unterschwelligen Tönen, Fett-Formatierungen oder noch mehr AKüFi und vordergründig „technisch“ vorgetragenem BlahBlah angebölkt.
Warten sie einfach auf die nächste „schlimme Nachricht“ und dann kann das Gehacke wieder fröhlich losgehen. So lange die tatsächlich an der Problemfindung Beteiligten dann wenigstens eine tragbare Lösung finden..sollense halt schreien. Ist als Außenstehender immer leichter, weil es ja so schön unspezifisch bleiben kann.
Und jetzt darf das Geschreie ob meiner ach so fürchterlichen Sicht der Dinge gerne beginnen.