US-Panzer in den Osten: Mehr Präsenz für die Abschreckung, kein neues Kräfteverhältnis
Mit meiner Meldung am (gestrigen) Mittwoch über die geplante Truppenaufstockung der USA im Osten Europas war ich wohl etwas zu früh – die deutsche (mediale) Aufmerksamkeit für den Plan, eine zusätzliche Panzerbrigade durch die osteuropäischen NATO-Mitgliedsländer zu schicken, hat das Thema erst heute erreicht. Deshalb noch mal im Überblick, einschließlich eines Blicks auf die russische Seite:
• Die USA gaben am Mittwoch bekannt, dass ab Februar eine Panzerbrigade der US-Armee rotierend auf Übungen vor allem in Osteuropa geschickt werden soll. Damit erhöhen die US-Streitkräfte ihre ständige Heerespräsenz in Europa auf drei Kampfbrigaden – bereits jetzt ist ein Brigade Combat Team mit Stryker-Schützenpanzern in Bayern und eine Infanteriebrigade in Italien stationiert. Zusätzlich wird schwere Ausrüstung bis hin zum Kampfpanzer in Europa vorausstationiert – voraussichtlich ein großer Teil auch in Deutschland.
• Die Erläuterungen aus dem US-Europakommando sind eine Präzisierung vorangegangener Ankündigungen, aber nichts grundsätzlich Neues. Nachdem 2013 die letzten US-Kampfpanzer aus Europa abgezogen worden waren, hatte der Befehlshaber der U.S. Army Europe, Generalleutnant Ben Hodges, schon vor gut einem Jahr die Rückkehr dieser Gefechtsfahrzeuge nach Europa angekündigt – und übrigens bereits damals schon die Absicht, eine Panzerbrigade durch Osteuropa rotieren zu lassen. In den vergangenen Monaten hatten die USA zudem erklärt, sie wollten ihre militärische Präsenz in Europa vor allem zur Unterstützung der osteuropäischen NATO-Partner in der so genannten European Reassurance Initiative verstärken. Dafür beantragte das Pentagon für den nächsten Verteidigungshaushalt eine Vervierfachung der entsprechenden Mittel auf 3,4 Milliarden US-Dollar.
• Auch wenn die USA ihre Aufstockung mit dem aggressiven Verhalten Russlands begründen – zumindest formal halten sie sich an die so genannte NATO-Russland-Grundakte, die Vereinbarung zwischen der Allianz und Russland aus dem Jahr 1997. Die sieht unter anderem vor, dass die NATO darauf verzichtet, substanzielle Kampftruppen in den osteuropäischen Mitgliedsländern zu stationieren. Die zusätzliche Brigade soll deshalb nur rotierend auf Übungen dorthin geschickt werden. Allerdings ist wohl auch die Vorausstationierung von Gerät und Material dort vorgesehen – nicht anders als bei der NATO selbst, die in allen osteuropäischen Bündnisländern so genannte NATO Force Integration Units (NFIUs) eingerichtet hat, die den gleichen Zweck haben: Material vorhalten und organisatorisch Vorsorge zu treffen für eine schnelle Verstärkung mit Truppen aus anderen Ländern der Allianz.
• Russland reagierte zwar auf die gestrige Ankündigung mit harschen Worten, der russische NATO-Botschafter Alexander Gruschko kündigte eine asymmetrische Antwort an:
„We are not passive observers, we consistently take all the military measures we consider necessary in order to counterbalance this reinforced presence that is not justified by anything,“ the official said. „Certainly, we’ll respond totally asymmetrically.“
Twelve F-15C Eagles and approximately 350 Airmen and support equipment from the 131st Fighter Squadron, Barnes Air National Guard Base, Massachusetts, and the 194th Fighter Squadron, Fresno Air National Guard Base, California, will deploy to the European theater beginning April 1, 2016.
The arrival of these F-15s marks the latest iteration of a Theater Security Package to come to the European theater in support of Operation Atlantic Resolve.
Units will conduct training alongside NATO allies and partners as part of OAR to strengthen interoperability, demonstrate the U.S. commitment to a Europe that is whole, free, at peace, secure, and prosperous and to deter further Russian aggression.
Upon arrival in Europe, the F-15s will head to two separate locations to simultaneously support the NATO air surveillance mission in Iceland and conduct flying training at Leeuwarden Air Base, Netherlands.
During their six months in theater, the TSP will also forward deploy to other NATO and partner nations to include Bulgaria, Estonia and Romania.
(Foto: A United States Army Abrams M1A2 Main Battle Tank leads the charge during a battle demonstration along with two Lithuanian Land Forces M113 Armored Personnel Carriers during the final day of Saber Strike 2015 at the Great Lithuanian Hetman Jonusas Radvila Training Regiment, June 18, 2015 – U.S. Army Photo by Sgt. James Avery, 16th Mobile Public Affairs Detachment)
Da bin ich doch jetzt mal auf das Gezeter der vereinigten Putin-Versteher gespannt.
In der Sache kann ich die Osteuropäer gut verstehen, dass sie auf die USA setzen und Deutschland inzwischen links liegen gelassen wird. Unabhängig von Fähigkeitslücken wird die Bundesregierung in Osteuropa offensichtlich als politisch unzuverlässig eingeschätzt. Gerade in Polen erinnert man sich gut daran, dass Deutsche und Russen regemäßig mal die Ländereien zwischen ihnen aufgeteilt haben. Nach vier polnischen Teilungen ist man halt ein gebranntes Kind.
Örgs. Ich verstehe ja nicht, warum alles und jedes und überhaupt zu der Aussage führt „da hat doch die Bundeswehr/die Bundesregierung/irgendwas Deutsches wieder versagt“. Geht’s in dem Text irgendwie um Deutschland? Um die Bundeswehr? Um die Bundesregierung?
Langsam komme ich mir vor wie in dem Tünnes-und-Schääl-Witz: Stehen beide im Aquarium, sech de Tünnes: De janze Tach im Wasser, dat könnte ich nich. (oder so ähnlich).
Nein, es geht nicht immer darum, nur zu sagen, wie man das auf Deutschland bezogen findet. Echt jetzt.
@ T.Wiegold | 31. März 2016 – 19:17
Sie haben natürlich wie immer grundsätzlich recht in Ihrem Blog. Ich bitte vielmals um Entschuldigung, dass ich es für relevant hielt, zu hinterfragen, warum sich die Osteuropäer sicherheitspolitisch so an die USA klammern, statt beispielsweise bei der größten und besten Bundesregierung aller Zeiten in Deutschland anzufragen und um militärische Hilfe bei der prima und zuverlässig funktionieren gemeinsamen Außen- und Sicherheitspolitik der europäischen Union um Hilfe zu bitten. Verzeihen Sie mir, dass ich nicht erkannt habe, dass solche Gedankengänge im Jahr 2016 verboten sind.
Ich versuche es daher nochmal mit einem Kommentar:
Also diese doofen Amis da auf dem Foto. Wie kann man im bewaldeten Europa mit einem Panzer mit Wüstentarnansicht rumfahren. Das würde den brillanten vorausschauenden Deutschen nie passieren!!
(So besser? Ich übe halt noch mit: „…– dann haben Sie Meinungsfreiheit nicht verstanden“ http://augengeradeaus.net/2016/03/sicherheitslage-in-der-tuerkei-us-militaer-laesst-familienangehoerige-ausreisen/#comment-231693 )
Schönen Abend noch. Ich lasse mir morgen von einem türkischen Journalisten erklären, wie man das unter Erdogan so macht mit der systemkonformen Meinungsäußerung. Kann ich bestimmt von lernen und ecke dann zukünftig nicht mehr so an.
[Sie haben sich ja ne Weile zurückgehalten. Aber jetzt haben Sie offensichtlich beschlossen, genau so dümmlich, pöbelnd und trollend hier vorzugehen wie schon vor einiger Zeit. Deutlicher gesagt: Wer sich hier nur auskotzen will und permanent mich angiftet, dem muss ich hier nicht auch noch ein Forum dafür bieten. Sie werden bestimmt Seiten im Internet finden, wo Ihre Art der Debatte erwünscht ist. T.W.]
Ich bin nicht sicher ob dieser Beitrag schon mal gepostet wurde. Aber laut dem Bericht befindet sich das Material (1.200 Fahrzeuge in Summe davon die 250 M1Abrams und M2 Bradley’s) schon zu großen Teilen in den Coleman – Barracks in Mannheim. Ebenso liegen Teile in Grafenwöhr bzw. bei der Stryker-Brigade in Vilseck.
http://www.swr.de/landesschau-aktuell/bw/mannheim/us-armee-behaelt-coleman-barracks-abschreckung-made-in-mannheim/-/id=1582/did=16084446/nid=1582/1d4ncps/index.html
Durchaus in Diskussion scheint eine mittelfristige Weiterverlagerung in Richtung Polen, Ungarn, Baltikum zu sein. Von daher, wie Herr Wiegold auch schon andeutete, nichts wirklich Neues, nur halt offizieller in den Medien kommuniziert.
Der Spiegel berichtet gerade, dass der mutmaßliche Mörder des russischen Kampfpiloten (Nov. 2015) von der türkischen Polizei festgenommen sei. Mal sehen, wie die Russen darauf reagieren werden.
[@T.W.: Da das Bällebad schon dicht ist, bis zum Verschieben hier.]
Kommen sich die US-Panzerbesatzungen nicht komisch vor, in Mitteleuropa mit sand-getarnten Panzern anstatt im NATO-Dreifarbanstrich herumzudüsen?
Wurde zu Monatsbeginn schon mal berichtet, in dt. Sprache auf Schweizmagazin, da war es noch die Syrische Armee gewesen die ihn festnahm. Wurde er nun also zweimal verhaftet oder es gibt einen Doppelgänger. Von russischer Seite wird das aktuell als einknicken der Türkei interpretiert. Oder als kuschen, US-Befehlsempfang, Russland anbiedern und und und …
An dieser Stelle nur zwei kurze Anmerkungen:
Es war schon immer ein gewisses Geheimnis, was die Nato (bzw. Russland) unter den in der Nato-Russland-Grundakte angeführten „substanziellen Kampftruppen“ versteht. Ein dehnbarer Begriff. Nato-Insider sprechen von bis zu 3 Brigaden. Aber das ist sehr umstritten. Die USA werden jedenfalls nicht die Vereinbarungen von 1997 offen aufkündigen.
Wenn Russland jetzt von asymmetrischer Antwort spricht, dann sind damit wohl kaum hybride Mittel gemeint. Grüne Männchen stationiert man nicht. Man spricht nicht einmal darüber. Nein, es geht wohl darum, den US-Plänen in Osteuropa immer schlicht und einfach etwas größeres entgegenzustellen. Wenn man die geostrategischen Bedingungen in dem Raum betrachtet, dann ist das eigentlich auch nicht allzu schwer. (Nebenaspekt: Im Kalten Krieg konnte man ja auch kaum von konventioneller Symmetrie in Europa sprechen – und trotzdem hat die Abschreckung funktioniert.)
@TW Post von 19:17
„Örgs. Ich verstehe ja nicht, warum alles und jedes und überhaupt zu der Aussage führt „da hat doch die Bundeswehr/die Bundesregierung/irgendwas Deutsches wieder versagt“. Geht’s in dem Text irgendwie um Deutschland? Um die Bundeswehr? Um die Bundesregierung?“
Ja es geht um Deutschland, dass eigentlich es unsere ureigenste Aufgabe wäre an dieser Flanke maßgeblich zu agieren. Wir sind eines der großen NATO Länder, wir sind wohlhabend, wir haben nach Osteuropa historische Beziehungen, verstehen die Mentalität besser als die Amis es tun. Eine schwere Division wäre schon das was man erwarten könnte das wir kurzfristig zur Verfügung stellen (wenn man das für die geeignete Antwort hält – woran ich zweifle), dazu sind wir aber nicht in der Lage. Die USA handelt weil Europa versagt. Und dann schreit Europa wieder „Die bösen Amis“! Ehrlich ohne die Amis wäre Europa schon längst wieder auseinander geflogen!
@Fussgaenger
Wer glaubt, das zukünftige BCT ( https://de.m.wikipedia.org/wiki/Brigade_Combat_Team) bewegte sich in – übrigens – Osteuropa im Wüsten-Tarnanstrich, hat offensichtlich sein Thema gefunden.
Die heutige Reaktion des RUS Botschafters bei der NATO, als Erwiderung drei zusätzliche Div an seiner Westgrenze zu stationieren sowie „assymetrisch“ zu reagieren, verblasst als lohnenswertes Them demgegenüber, offensichtlich.
http://www.ardmediathek.de/radio/Informationen-am-Abend-Deutschlandfunk/Russischer-NATO-Botschafter-kündigt-asy/Deutschlandfunk/Audio-Podcast?bcastId=21601286&documentId=34421926
Denn zumindest lohnen doch durchaus Fragen wie
– hohle Drohung, oder was bedeutet eine asymmetrische Reaktion – auf dann in der Tat – NATO-Gebiet.
– wo kommen drei (3) zusätzliche Div her, Neuaufstellung seit heute? – Natürlich nicht. Also
– Umgruppierung/Abzug aus MilBez von jenseits des Urals.
– Sofern Umgruppierung, welche Div, in welcher Gliederung, mit welchem Großgerät in welchen Stationierungsorten, um z.B. deren Reaktionsfähigkeit und verbundene operative Möglichkeiten beurteilen zu können?
Wer die Zeit der Ost-Westkonfrontation vor dem Zusammenbruch der Sowjetunion noch vor Augen hat, oder zumindest nachliest, erkennt auch ohne mil Hintergrund, dass ein BCT selbstverständlich keinen rein operativen Abschreckungswert hat, der tendiert eher gegen NULL.
Allerdings verbirgt sich in dieser Maßnahme ein strategisches Zeichen, denn die USA demonstrieren ihren Willen Osteuropa, insbesondere Balten und Polen, nicht allein zu lassen, mit ihren Ängsten.
@Fussgaenger
Kommen sich Mitglieder der IBUK unterstellten Organisationen mit ihrer Fixierung auf Haarschnitt, Schuhputz und sinnbefreitem gleichen Anzug nach Befahl nicht heute lächerlicher vor als vor 20 Jahren?
Mit den drei vermeintlich neuaufgestellten Divisionen im Westlichen MB ist Sergej Schoigu schon im Januar zitiert worden. Als Reaktion auf NATO. Das macht aber keinerlei Sinn. Erstens sagt selbst der Minister, dass Russland die Infrastruktur dafür erst schaffen müsse. Zweitens ist – mit den bekannten Ausnahmen bei Moskau und StP – die Division gar nicht mehr die operative Einheit bei denen. Warum sollten die jetzt plötzlich Divs aufstellen, nachdem sie mühsam die Div und Reg umgeformt haben zu Brigaden? Drittens sind die Russen nach eigener Einschätzung im Osten zu dünn aufgestellt. Im Süden sind sie stark gebunden. Den zentralen MB brauchen sie als Reserve und da ist eh wenig zu holen. In der Situation einseitig alle Anstrengungen in den Westen zu stecken, ist unsinnig, die wissen ja, dass wir sie nicht angreifen. Und schließlich viertens haben die Russen noch viele größere Probleme als wir, ihre Dienstposten zu füllen. Woher soll da das Unteroffiziersmaterial kommen?
Kurz: heiße Luft, wie fast alles, was russische Top-Brass in Kameras sagen.
@Ungedienter
Für die Bw – und DEU – gilt: keine Arme, keine Kekse.
T.Wiegold in der Einführung
“ … Die grundsätzlichen Kräfteverhältnisse ändert das kaum – von den Zeiten des Kalten Krieges, als allein die US-Streitkräfte mit mehr als 300.000 Soldaten in Europa präsent waren, ist das weit entfernt. …“
Wenn Sie diese Ihre Annahme auf den Vergleichdes Kräfteverhältnis zwischen NATO und RUS (plus Satelliten ohne China) damals (WP) und heute beziehen: Da würde ich an Ihrer Stelle doch lieber nochmal durchzählen.
Hans Schommer
@Hans Schommer
Nein, das bezog sich nicht auf den Kräftevergleich, sondern die Personalstärke der US-Streitkräfte in Europa damals und heute.
Ich Finde das die Angebliche Super EU gar nicht Reagieren
wenn auch Medien schreiben und die Anti NATO Bewegung gleich USA Angreifen
aber kein Deutscher Politiker geht nur ein Word ein
Das stützt Polens Meinung das man von BRD und Frankreich keine Hilfe erwartet das nur die USA Hilft
Aus dem im Artikel verlinkten TASS Text:
„Last autumn Shoigu said that since the beginning of 2015 about 30 units and forces had been created in the Western Military District.“ […]
„According to earlier reports, the Western Military District had been reinforced with a newly-formed 1st tank army, headquartered near Moscow. […] the 20th general purpose army in the district had to be created from scratch, as most of its original forces had been handed over to the 1st tank army. The 20th army is to be stationed in five regions in the west of Russia. Its headquarters are Voronezh.“
Was ist jetzt genau mit einem „unit“ so schön unscharf gemeint? Eine Stationierung bei Moskau mit West-ORIENTIERUNG ist auf jeden Fall etwas anderes als nahe der Westgrenze oder gar in Weissrussland. Faktisch hat man ersteinmal die Lage an der ukrainischen Grenze entspannt.
Die allgemeine Bedrohungsrethorik bleibt unverändert – die Parlamentswahlen stehen im September an.
Es ist gut, daß die USA mehr tun für die Sicherheit von Osteuropa und eine weitere Kampfbrigade in Europa stationieren.
Aber eigentlich wäre es die Deutsche Aufgabe, mehr zum Schutz der Baltischen Staaten und von Osteuropa zu tun. Dafür bräuchten wir eine neue Division, weil mit nur noch 2 1/2 Divisionen mit Material- und Personalmangel kann man Russland nicht abschrecken.
Eine neue Division, mit drei neu Kampfbrigaden mit Vollausstattung, wäre die richtige Antwort. Was für Brigaden wir bräuchten ist umstritten(die einen wollen mehr Gebirgsjäger, die anderen die Gebirgsjägerbrigade abschaffen) unter den Lesern hier.
Meiner Meinung nach bräuchten wir:
1. Eine schnelle Eingreifbrigade mit Radschützenpanzer, die auch auf dem Straßenweg(angesichts daß die BW auf dem Schienenweg keine Panzer ins Baltikum verlegen kann, ohne die Panzer auf dem Wege umzuladen, wegen der andern Spurbreite im Baltikum und weil die BW keine Waggons besitzt, die auf beiden Spurbreiten einsetzbar sind) oder durch Lufttransport schnell ins Baltikum verlegt werden könnte als Verzögerungskräfte.
2. Sowie eine neue Panzerbrigade zur Abschreckung von Russland.
3. Und als dritte Brigade würde ich eine gemischte Brigade(„Wüstenfuchs“) aufstellen für den Wüstenkrieg/Einsatz in Afrika bzw. Kampf gegen ISIS, welche 2 Jägerbataillonen und jeweils ein Panzergrenadier- und ein Panzerbataillon als Kampfbataillone umfassen sollte und regelmäßig mit den britischen Wüstenratten oder der Französischen Fremdenlegion üben sollte bzw. eingesetzt werden sollte. Und diese Brigade würde ich auch als Spezialkräfte ausbilden und klassifizieren. Damit die Soldaten dieser Brigaden leichter in Auslandskampfeinsätze geschickt werden können und dem KSK gleichstehen.
@ Closius
Eine neue Division, mit drei neu Kampfbrigaden mit Vollausstattung, wäre die richtige Antwort. Was für Brigaden wir bräuchten ist umstritten(die einen wollen mehr Gebirgsjäger, die anderen die Gebirgsjägerbrigade abschaffen) unter den Lesern hier.
…….. also die Gebirgsjäger dann nach Afrika ?…
Gebirgsjägerbrigade … 5 Standorte und keinen richtigen Standortübungsplatz ?
Dr. Alexander Neu, der die LINKE im Verteidigungsausschuss vertritt gab zum Thema ein Interview, bei Sputniknews nachzulesen:
„Bundesregierung ist hirnlos konform“
@ Closius
Bitte keine weiteren Wolkenkuckucksheime bauen. Schon das jetzige ist arg renovierungsbedürftig … Eine neue Division? Ich hätt gern erstmal die vorhandenen Brigaden vernünftig ausgestattet und aufgestellt, das ist ein „frommer Wunsch“ schon für sich angesichts der finanziellen „Generösität“ von Darth Kassenwart.
@ Stefan Büttner
Ah ja … und das von den Erben von „Die Partei, die Partei, die hat immer recht …“. Pot calling the kettle black? ;)
Endlich mal eine sachliche und gegenüberstellende Darstellung des Sachverhaltes. Und wenig Widerspruch bis jetzt, was für gute Argumente und nachvollziehbare Quellen spricht.
Danke für diesen Post.
Kleiner Spaßfakt am Rande:
Zwei Drittel der Estländer schätzen die Bedrohung durch die Migrationskrise als größer ein als die Bedrohung durch Russland.
http://news.err.ee/v/news/ac71c3f7-1c13-4f9a-a6ff-119a780e193e/survey-estonians-consider-migration-crisis-more-dangerous-than-russian-aggression
@Thomas Melber – „Für die Bw – und DEU – gilt: keine Arme, keine Kekse.“ – was wollen Sie mir damit sagen?
Closius | 01. April 2016 – 7:47
Aber eigentlich wäre es die Deutsche Aufgabe, mehr zum Schutz der Baltischen Staaten und von Osteuropa zu tun. Dafür bräuchten wir eine neue Division,
Aha, soso, eine neue deutsche Division die dann in Polen/Baltikum stationiert ist? Deutsche Aufgabe? Und warum fordern Sie nicht das Polen diese neue Division aufstellt? DAS währe militärisch viel sinnvoller.
Auch wenn es sich hier viele Wünschen? Der Russe kommt nicht. Er hat kein Weltreich mehr, keine Verbündeten, kaum Soldaten und kein Geld ….
Der deutsche Beitrag im Baltikum ist sehr deutlich zu sehen. Schauen wir uns dazu mal
den Aufbau, Struktur und vor allem die Ausrüstung der Litauischen Armee an.
http://kariuomene.kam.lt/en/home.html
Vom G36 über die Feld Uniformen und Ausrüstung, selbst der gute alte Unimog ist sehr zahlreich vertreten…
Ein weiteres Feld ist die Litauisch, polnisch, ukrainische Brigade mit Sitz in Lublin/ Polen.
Dies ist zufällig auch der Sitz der größten polnischen Luftlandedivision mit Membern die über die meiste Kriegserfahrung verfügen.
Übrigens zum Transport ins Baltikum kann der Fährhafen Mukran/ Rügen verwendet werden, dort wird bereits auf die russische Spur umgespurt und das ohne große Verzögerungen.
@Ungedienter
Der Satz beschreibt das Versagen von Belohnungen aufgrund mangelnder Vorraussetzung zur Erlangung derselben.
Ursprung, sofern ich nicht komplett falsch liege, Muppets-Show der 70er. (Ernie zu Bert)
Was @Thomas Melber in Anwendung des rhetorischen Stilmittels der Metapher ausdrücken wollte: Wer keine (glaubwürdige) Armee hat, kann bei den Großen (Entscheidungen) nicht dabei sein. – Bitte um nachhaltige Belehrung, sofern ich falsch liege – .
Oder auch: wer nichts hat, kann nicht handeln, er wird behandelt, ist also Objekt statt Subjekt.
Oder auch: nimmt irgendjemand, in NATO-Osteuropa und in Putins Reich, die gegenwärtigen DEU Streitkräfte wirklich ernst, als Schutzpartner (Anlehnungsmacht) resp. Gegner?
@ KPK
Die Frage sollte man aktuell eher mit einer Gegenfrage beantworten: Nimmt in der Bundesrepublik Deutschland irgendwer die Bundeswehr als „echte Streitkräfte“ wahr und denkt in bezug auf sie an militärische Erfordernisse, Kampfkraft und/oder strategisch-taktische Fragen?
Meiner Meinung nach: nein (Ausnahmen bestätigen hier eher die Regel). Und wenn „wir Deutsche“ unsere Bundeswehr schon nicht als „echte Streitkräfte“ sehen (wollen), warum sollten dann andere uns als potentielle Schutzmacht oder als Gegner ernstnehmen?
@csThor
Zustimmung. Keine politische Führung seit Ende der „Doppelbeschlusszeit“ wollte/will dies aber auch.
Bei Verfügbarkeit glaubwürdiger Streitkräfte kommt/käme der Deutsche Staat rasch und regelmäßig in die Lage, zu den diversen internationalen Konfliktherden um einen substanziellen Beitrag angefragt zu werden.
Wenn ich also meine Streitkrafte-Taschen auf links drehe und vor aller Augen fällt nichts heraus, spart sich ein Jeder irgendwelche Anfragen.
Spätestens seit Libyen haben wir ja auch den nachhaltigen Beweis des Unwillens und der Unfähigkeit angetreten.
Ein finanzpolitisches Problem existiert dabei, nebenbei bemerkt, ganz und gar nicht. Die permanente Unterfinanzierung mit dem Ergebnis nicht einsatzbereiter SK hat System!
@Klaus-Peter Kaikowsky
War Lybien nicht eher vernünftige Politik und Einhaltung Internationalen Rechts?
@ThoDan
Libyen : Entsolidarisierung mit den Partnern, die 60 Jahre unser Gesäß gerettet hatten.
Wenn „Internationales Recht“ den Bösewichtern des Planeten den Weg bereitet, schafft es sich selbst ab.
Zumindest auf den Balkan waren wir verlässlich.
@Klaus-Peter Kaikowsky
Mir dem Argument hätten wir uns auch am Einmarsch im Irak beteiligen müssen, einen Einsatz der nach Meinung so manchen Offiziers völker und grundgesetzwidrig gewesen wäre.
Die Nummer mit bedingungsloser Solidarität hatten wir schon einmal
@ThoDan
Stimmt, läuft hier quartalsweise.
Und ja, auch Irak fehlten wir.
Ich bin anderer Auffassung was Treue und Solidarität anbelangt.
Das Thema ist durch, zumindest für mich.
Die US Pläne riechen mehr danach, dass eine Menge US Soldaten ein zwei mal im Jahr für ein paar Wochen nach Europa verlegt werden, um mit den Verbündeten Übungen abzuhalten. Ständig Tausende US Soldaten auf Rotationsbasis in Europa zu stationieren dürfte Personell zu Aufwendig für die wohl Schrumpfende US Armee werden. Die Ost Nato Länder werden die USA mit dem Konzept sicher nicht glücklich machen. Die verlangen Permanente Stationierungen mit Multi Mio. Bauprogrammen und Arbeitsplätze für die Heimische Bevölkerung. Sicher der Grund warum DE jegliche Permanente Stationierung im Osten ablehnt, da DE dann wieder den Löwenanteil der Kosten Solidarisch übernehmen müsste.
@Benedikt
Da liegen Sie gar nicht mal so falsch. Der Mechanismus, wie die US ihren „return on invest in NATO/Europe“ wieder reinfahren wollen ist das NSIP: http://www.act.nato.int/nsip-in-a-nutshell
Und innerhalb des NSIP würde DE mit einem hohen „share“ zur Kasse gebeten werden. Bleibt also abzuwarten ob dieses unilaterale US „Angebot“ beim Gipfel in Polen tatsächlich durch ein NSIP Capability Package „gedeckelt“ wird.
@Klaus-Peter Kaikowsky
“ Und ja, auch Irak fehlten wir.“
Treue und Solidarität ist eben kein Selbstzweck, sondern zum Wohle der Partner gedacht.
Die USA haben die Solidarität ihrer Partner im Irak, Lybien (mit FR) und AFG eher missbraucht und unter falschem Vorwand Eigeninteressen vergesellschaftet.
Dies ist das Gegenteil von Treue. Ich hoffe, dass wir den Esten auch in der Zukunft beistehen ……. evtl mit etwas mehr Munition, denn Abschreckung muss glaubhaft sein ;-)
@Klaus-Peter Kaikowsky
Der Sinn der Bundeswehr ist es nicht, in völlig anderen Gesellschaften unsere Vorstellungen durchzudrücken und dort Bürgerkriege anzuheizen. Das hatten wir in der Weltgeschichte schon einmal mit der roten Armee. Was das Baltikum und Polen angeht, so wäre eine glaubhafte Unterstützung durch Deutschland sicher richtig.
Doch darum geht den USA nicht, wie man in den schon jahrelang andauernden Bemühungen sieht, SD Einheiten im Osten zu installieren, um die russische atomare Abschreckung zu entwerten. Eine absolut irrsinnige Politik. Gleichzeitig tut man alles, um einen Regime Change in Russland herbeizuführen.
In deutschem Interesse wäre es, die Bundeswehr zu stärken, um den Russen glaubhaft signalisieren zu können bis hierher und nicht weiter. Gleichzeitig sollte man jegliche weitere Destabilisierung des EU Umfelds durch die Amerikaner, wenn möglich verhindern. Oder zumindest nicht unterstützen. Die Bundesregierung hat bisher (mit Ausnahme von Lybien) das genaue Gegenteil gemacht und darf nun die Früchte dieses Wahnsinns (Flüchtlingskrise) genießen. Wäre es nicht so traurig müsste man lachen: da hat man Putin jahrelang verteufelt, wie man konnte und jetzt kriecht man ausgerechnet Erdogan in den allerwertesten. Solche Feigheit und Prinzipienlosigkeit wird im Leben und auch in der Politik mit Verachtung und rücksichtsloser Ausbeutung bestraft.
@Tom | 01. April 2016 – 16:29
Bringt es auf dem Punkt !! +1 !
Ich vermute mal, das Ganze läuft auf eine Neuauflage von REFORGER hinaus. Anders ist dieses „Staaten-Hopping“ ja gar nicht zu realisieren. Stab und Aufwuchstruppenteile sehe ich dabei in DEU.
Hans Schommer
@Klaus-Peter Kaikowsky | 01. April 2016 – 12:06
Gefällt mir. Einigkeit macht stark. Loyalität zu den Partnern gehört dazu.
Kurz nach den Nato Gipfel finden die Nominierungen fürs US Präsidentenamt statt. Trump scheint da für die Reps in den Ring zu steigen. Der dürfte neue teure US Stationierungen im Ausland zum Thema in seinen Wahlkampf machen und viel Zustimmung bei seiner Zielgruppe damit finden. Die Obama Regierung wird wohl da keine Zusagen für teure Stationierungen machen um einmal keine Steilvorlage für Trumps Wahlkampf zu bieten und anderseits dürfte Obama schon nicht mehr Präsident sein, wenn so etwas Final verhandelt würde. So etwas wird Obama seinen Nachfolger komplett überlassen. Auf den Nato Gipfel wird es nur warme Worte ohne Zusagen geben.
In Libyen macht der Westen auf die zwei Regierungen Druck um dort wieder Militärisch diesmal gegen den IS einzugreifen. Das war für den Westen am Ende auch ein kompletter Fehlschlag geworden.
Ich bin bisher nur interessierter Leser diese Seite, möchte aber nun auf andere Meinungen über die Beziehungen zwischen USA und Europa hinweisen…
https://www.youtube.com/watch?v=xi7M_P2ldsQ
Solche „andere Meinungen/Aussagen“ haben leider die negative Eigenart… der Realität
zu nahe zu kommen, oder?