Lesestoff am Feiertag: SALIS und andere Probleme
Am heutigen Karfreitag ein paar Sachen zum Nachlesen, weil man hat ja bisschen Zeit:
• Für den Lufttransport sind die europäischen NATO-Staaten, und da in erster Linie Deutschland, auf die Großraum-Flugzeuge Antonov An-124 angewiesen (Foto oben). Unter anderem, den bisherigen Planungen nach, auch für die schnelle Verlegung der NATO-Speerspitze (Very High Readiness Joint Task Force, VJTF). Dafür gibt es eine langfristige Charter mit dem so genannten SALIS-Vertrag (Strategic Airlift Interim Solution). Der steht jetzt zur Neuausschreibung an, und da gibt es Probleme, ausgelöst durch den Konflikt zwischen der Ukraine und Russland, weiß der Kollege Björn Müller auf seinem Blog Pivot Area:
• Trotz finanzieller Probleme scheint Russland auf eine Ausweitung – oder: Aufrüstung? – seiner militärischen Macht zu setzen. Vom Westen bis zum Pazifik, berichtet AP:
Russian military plans buildup from West to Pacific
(da diese AP-Links nicht dauerhaft sind, hier die Story auf einer Zeitungs-Webseite)
Dazu gehört auch die angekündigte Verstärkung der militärischen Präsenz in der Arktis und auf den umstrittenen Kurilen-Inseln vor Japan.
• Eine Geschichte, die eher die Medien betrifft, aber auch jeden Medien-Konsumenten in diesen Zeiten der Berichte über Terror und Gewalt: Wie gehen wir eigentlich mit den Fotos von Opfern um?
Huffington Post India: We need to talk about this picture
(Und da schon Fragen kommen, warum ich das so genannte Karfreitagsgefecht in Isa Khel in Afghanistan 2010 heute nicht thematisiere: Das war am 2. April 2010 – jener Tag war damals zufällig in Deutschland Karfreitag. Mit dem Karfreitag selbst hat das Ereignis nicht das Geringste zu tun.)
(Archivbild 2011: Auf dem militärischen Teil des Flughafens Berlin-Tegel wird ein für den Afghanistan-Einsatz bestimmter Transporthubschrauber CH 53 in ein russisches Frachtflugzeug Antonov AH-124-100 verladen – Bundeswehr/Sebastian Wilke)
@SvD: Beim AN7X wäre genausso viel oder auch wenig Wertschöpung für Antonov übrig geblieben. Beim Beitritt von AIRBUS – wie angeboten – sogar noch weniger.
Aber der Zug ist abgefahren, auch wenn es Viele immer noch nicht wahrhaben wollen.
In der A400M-/AN7X-Klasse geht absolut nichts mehr.
Für Optimisten vielleicht eine Klasse größer und/oder auch ein bis zwei Klassen kleiner, aber eben nur für Optimisten.
@ Vtg-Amtmann | 28. März 2016 – 20:22
„Für Optimisten vielleicht eine Klasse größer und/oder auch ein bis zwei Klassen kleiner, aber eben nur für Optimisten.“
Tatsächlich liegt die Lösung bei einer Klasse größer, genauer gesagt müßte die Frachtraum Höhe wachsen. Um eine CH-53K ohne das Teile abgebaut werden, in den Bauch der neuen Maschine zu verladen.
Mit doppel klicken auf das oben eingefügte Bild öffnet sich ein photostream vom Verladen der 85+05 und deren Problematik.
In Russland läuft unter den Projekt Nahmen „PAK TA“ bereits die Entwicklung für ein neues Transportflugzeug, das ab 2024 in Serien gefertigt werden soll.
https://www.youtube.com/watch?v=4rflolD3l5g
So wird die neue Maschine natürlich nicht aussehen, ist der Design Sieger zu dem Projekt „PAK TA“ !
In den USA gibt es erste Überlegungen zur Ablösung der C-130 und C-5 durch neue Muster.
Wir müssen jetzt aufpassen das wir nicht erneut den Anschluß verpassen !
Die USA werden ihre Überlegungen für einen C5 Ersatz sicher noch 30 Jahre in die Zukunft schieben, die Flieger werden gerade runderneuert.
Die C130 ist zwar zuverlässig aber wartungsintensiver als andere Transportflieger. Das die noch lebt ist der Gießkannenfinanzierung seit dem Anfang des Kalten Krieges zu verdanken.
Die C27J sollte die Flotte ergänzen, da sie nur 2 Triebwerke zu warten hat und für viele Transportaufgaben ausreichen würde, wo die C-130 nur Luft durch die Gegend fliegt.
Das Projekt wurde „sabotiert“ (extra unwirtschaftliche Wartung von Privatunternehmen statt Air Force Personal) und eingestampft, die Flieger gehen an die US Coast Guard. Diese beklagt sich zwar, das die C27J teurer im Unterhalt ist als eine C235 oder C295 aber das ist ja das Probleme der Küstenwache der Zukunft.
Die Küstenwache der Gegenwart spart sich die weiteren Anschaffungskosten für die Airbusflieger ;-)
Die C5 wird noch lange fliegen, die C17 wird auch noch sicher 20 Jahre oder länger in Dienst bleiben.
Die USA sind Weltmeister in der Instandhaltung von Museumsflotten.
Ob nun 50 Jahre alte Flugzeugträger die nochmal zu ihrem letzten Einsatz auslaufen oder Flugzeuge wie die B52, die ihren Erstflug 1952 hatte.
Die 52 soll noch bis 2045 in der Flotte gehalten werden können. Es wird wohl eher eine Kostenfrage (wie viele Bomber will und kann man sich leisten?).
Der M1A2 Abrams Kampfpanzer ist noch bis 2050 eingeplant!
Die Uhren gehen da ganz anders und viele Projekte werden abgebrochen, bekommen noch 2 oder 3 Nachfolgeprojekte bis dann alles auf Eis gelegt wird.