TEDx Arnheim: ‚Hell is closing in on our paradise‘
Niederländische Generale haben eine ganze andere Art als ihre deutschen Kameraden, sich an die Öffentlichkeit zu wenden. Vor vier Jahren war der damalige Generalstabschef der Niederlande bei einer TED-Konferenz in Amsterdam aufgetreten, mit einer provokativen und sehr sehenswerten Erklärung, warum er sich für Waffen für eine friedliche Welt entschieden hat.
Der Chef des niederländischen Heeres, Generalleutnant Mart de Kruif, hat sich in der vergangenen Woche bei der TED-Konferenz in Arnheim zu Wort gemeldet. Und auch sein Vortrag ist eine kritische Reflexion des Weltgeschehens: Hell is closing in on our paradise.
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Och menno, eloquente Offiziere. Das will doch hier keiner sehen. Damit kann man doch keine Stereotype bedienen!
Und wieder „muss“ ich, nach 4 Jahren einem holländischen General ein maritimes BZ bescheinigen.
Früher habe ich die holländischen Streitkräfte nicht ernst genommen,
heute bewundere ich ihre Professionalität.
Wer von Ihnen, meine Herren deutschen Generale/Admirale wäre überhaupt in der Lage und hätte den Mut vor einem Forum dieser Art so vorzutragen ?
Again BZ und Pflichtlektüre für Berlin und das BMVg.
Ein beeindruckender Vortrag. Mit der Schlussfolgerung kann ich aus meiner Erfahrung nicht ganz übereinstimmen. Ja, Internet, Social Networks, etc. können das Vehikel in eine neue Weltordnung sein, aber erst dann wenn in diesen Systemen „Recht und Ordnung“ hergestellt ist, will heissen, jeder weiss was mit seinen Daten passiert (und nicht eine Partei entscheidet dies auf Basis ökonomischer Interessen) und staatliche Organe können gegen Rechtsverletzungen auch vorgehen und sind nicht mehr oder weniger machtlos gegen Internetkonzerne die sich bisweilen wie „Suprastaaten“ gebärden.
Verabschiedung der Europäischen Datenschutzgrundverordnung wäre der nächste wichtige Schritt – was aktuell nach Zustimmung der EU Kommision und des EU Parlaments augfrund Lobbyius in den Einzelstaaten geblockt wird. Wenn Europa – und da stimme ich zu – seinen Status Quo halten will muss es zunächst dieses Kleinklein der Einzelstaaten beenden und auf eine Integration setzen und neben der Währung (die mitnichten „gerettet“ ist) seine Integrationsanstrengungen zumindest wirtschafts-, wahrscheinlich sogar sozial- und arbeitsmarktpolitisch vorantreiben. Das altuelle Gebaren nationale Alleingänge zu fahren und dann nach Solidarität der anderen schrein spaltet wohl eher.
Im Übrigen muss bei aller Technikfreude eine Überlegung auch zulässig sein: Bisher scheinen Soziale Netze eher Chaos zu verursachen als Stabilität. Und ist ein Staat, wo die Politiker nur noch dem hinterherlaufen was das Volk sagt tatsächlich besser? Evidenz dafür gibt es aktuell nicht
Sehr beeindruckend diese Rede !
Da ich nicht glaube, dass der General so einen spitzenmäßigen Redenschreiber hatte und der Inhalt der Rede eher persönliche Erfahrungen und Überzeugungen ausdrückte, habe ich größte Hochachtung vor diesem Mann. Ich kann mich nicht erinnern von einem deutschen General jemals so eine persönliche, tiefgreifende Rede gehört zu haben.
PS: Von einem Pfarrer habe ich schon mal so eine Rede gehört, aber nicht von einem Soldaten.
Die wohl pazifistischste Rede, die ich jemals aus dem Mund eines Uniformträgers vernommen habe…….
Seaking, VAdm Nielson ist einer, der noch sagt, was er denkt. Aber sonst fällt einem da nicht wirklich jemand ein.
@klabautermann
Nö, Militärs denken oft so über Krieg, da sie die Einzigen sind, die ihn von eigener Anschauung her kennen.
Man ist der Typ charismatisch.
Hervorragend vorgetragene Rede dessen Intention sich mir leider nicht recht erschließen lassen will. Daß unserer Völker nach dem Ende des WWII den Visionen der Politik folgten, um den SQ zu verändern, ist nett gesagt – nun hoffe ich aber, dass der General bei der umgedrehten Konstellation (Politik folgt dem Volk), auch die Menschen gemeint hat – und nicht den Sozialen Medien.
Vor dem Hintergrund des Aufrufs „YOUR CALL We’re close to a third World War. The balance of power is lost between big nations. Are we going to change the world? Luitenant-general Mart de Kruif questions the current art of war.” reflektiert der erfahrene Offizier über die Themenkomplexe, die im Forum bei AUGENGERADEAUS! seit Wochen kommentiert und debattiert werden.
Es fallen drei Emotional untermauerte Abschnitte auf; Zu aller erst die Metapher des Anflugs auf unsere Heimat, die wir erhalten wollen, mit all den Chancen, dem Frieden und der funktionierenden Infrastruktur. Diese Metapher wiederholt er mehrfach, vor Allem zu Beginn seiner Ansprache und am Ende. Eingeklammert in die Heimatmetapher führt er zwei Opfer an. Zum ersten die Opfer unter den Soldaten des Weltkrieg II wie auch seines Kameraden in Afghanistan. Diese beiden emotionalen Abschnitte führen zu Frage, was wir den Märtyrern der Europäischen Politik und ihrer Geschichte schulden?
Unter der Frage der Generationenschuld gegenüber den Märtyrern fordert der Generalleutnant indirekt auf, deren Erbe in Form derer Ziele und Hoffnungen zu subsumieren:
A) Die Gründerväter des demokratischen, auf Ausgleich ausgerichteten und pluralistischen Europas. Es ist besonders hervorzuheben, dass er das Opfer der deutschen Soldaten und den späteren Beitrag deutscher Politik würdigt.
B) Die Soldaten die in Afghanistan ihr Leben ließen um einerseits den internationalen islamistischen Terrorismus einzudämmen, und schlussendlich zu besiegen. Andererseits, um der Zivilbevölkerung vor Ort das Wissen und die Technologie zur vermitteln, um ein friedliches Land zu erschaffen. Kurzum Peacekeeping & Nation Building .
Generalleutnant Mart de Kruif ist Soldat, so wird er sich hüten, in die Politik per Policyrecommendation einzutreten, aber dennoch stellt er vor hier subsumierten Hintergrund die Frage, welchen Arbeitsauftrag wir als Volk unseren politischen Vertretern senden wollen-können, da diese „Heute auf uns hören“. Es ist anzumerken, dass er hier einen Bogen zur allgemeinen politökonomischen Debatte zu Politikversagen und institutioneller Nutzenmaximierung spannt. Daher hebt er den Willen, das Erbe und die Hoffnungen der Märtyrer als Angelpunkt unserer wahlvölkischen Überlegungen vor, um Antworten zu finden.
Der Moment ist für mich persönlich ein Déjà-vu: Was wollen wir eigentlich, wo sind unsere Interessen? Oder werden wir gänzlich von Zukunftsängsten beherrsch? Was letztendlich – unweigerlich – so endet: https://www.facebook.com/AngelaMerkel
Denn auch hier bereitet Luitenant-general Mart de Kruif die Antwort vor, als Soldat der sich für „Waffen für eine friedliche Welt“ entschied, und so der Debatte um Peacekeeping in den Regionen, die heute eine schreckliche Zersetzung erfahren, einsetzt. Dies in einer globalisierten Welt des Paradigmas
Die Geopolitische Debatte, die letztendlich zu einer europäischen Geopolitik führen muss, wie wir im Forum bereits erkannt haben, lautet Isolationism vs. Internationalism , also die selbe Debatte die unsere amerikanischen Freunde führen.
Eine gründliche Abwägung der Argumente unter genannter Überschrift, führt zur demografisch-ökonomischen Geostrategie der NATO Mitgliedsstaaten. Treten wir den Gefahren, die eine globalisierte Welt birgt, mutig und aufgeklärt entgegen, wie die Märtyrer unserer Geschichte, oder Kapitulieren wir vor einem Feind, dessen Ursachen wir in gewissem Maße, selbst mitverschuldet haben?
Prof. Peter Scholl-Latour sagte einst,
Hier wäre (aus heutiger Sicht) hinzuzufügen, man hätte sich das 1917 überlegen können, denn jetzt stecken man drin! Zu Beginn exekutierten die Kolonialmächte im Rahmen eines Intelligenziakills weite Teile der politökonomischen Eliten der Region. Unter den Opfern ist auch – der Widerständler – mein Ur-Ur Großvater Abdel Rauf Agra Al-Orfali, der bei Safet, im heutigen Israel, von kolonialen Kommandos erschossen wurde. Erzählungen zufolge verbrachte sein Sohn Tage neben der Leiche seines Vaters. Darauf folgte das Ölzeitalter und die Doktrin „Let the forces oft the Middle East war“ die dann in die Erkenntnis überging:
. (vgl. G.W. Bush Junior) Begleitet wurde diese Politik seitens der Propagandamaschinerie der Sowjetunion unter dem Motto des „antikolonialen Kampfes“, dessen Narrativ es heute erlaubt, mit 500 mio. Dollar, ganze fünf Kämpfer zu rekrutieren, dem Westen seit mehreren Jahrzehnten die Bodenhaftung entzieht. Die Folge ist die
(vgl. Klaus-Peter Kaikowsky)
Willkommen im 58. abrahamitischen Jahrhundert, dem dritten Jahrtausend n. Chr. und 15. Islamischen Jahrhundert.
„Ladies and gentlemen, I share your goals. I too want to make a better world. I did not choose to take up the pen, the brush, the camera. I chose this instrument.
— I chose… the gun.“
#NichtDerPostillion
@ Tilo:
Wie weit kommt man mit pen, brush und camera in Syrien?
http://nachtwei.de/index.php?module=articles&func=display&aid=1370
Ich denke die vorstehenden Gedanken von Winfried Nachtwei passen hier sehr gut hin.
@Frank
Nachtweih hat schon Besseres geliefert als diese Standardverurteilung des deutschen Militärs, das 1989 im Auftrag auch der GRÜNEN völkerrecht gebrochen hat.
@ Samir Awwad | 11. Oktober 2015 – 17:57
„Der Moment ist für mich persönlich ein Déjà-vu:“
Wann haben Sie das denn schon einmal (vorher) gesehen?
@MikeMolto: Immer wieder, und ich denke das hat jeder schon erlebt. Entweder man geht die Durststecke um Interessen zu verwirklichen oder man zieht die Decke über den Kopf.
Gibt’s n paar schöne Zitate von Maslow und Churchil zu…
„If you are goin through hell, keep walking“ by Churchil
Und Maslow sinngemäß, dass man immer wieder das Risiko zur Selbstverwirklichung und persönlichem Wachstum eingehen kann, oder in der Subsistenzsicherung verharrt.