Aus Deutschland nach Nahost – für den Kampf gegen ISIS
Von – muslimischen – Jugendlichen aus Europa und Nordamerika, die sich der islamistischen Terrormiliz ISIS in Syrien und im Irak anschließen, ist immer wieder in den Medien zu lesen. Viel weniger dagegen von Freiwilligen, die in die Region gehen, um gegen ISIS zu kämpfen. Deshalb der Hinweis auf ein sehr interessantes Interview mit einem jungen Deutschen, der dort war (und inzwischen wieder zurück ist) bei VICE:
„Ich war bereit, dort zu sterben“ – Ein deutscher Linker im Kampf gegen den Islamischen Staat
Auf eine solche Freiwilligeneinheit bei den kurdischen Peshmerga-Kämpfern, die angeblich von einem Deutschen geführt wird, hatte hier in den Kommentare bereits ein Leser hingewiesen:
www.peshmergalegion.com – Working for an Independent Kurdistan
Beim Open-Source-Projekt Bellingcat gab es vor kurzem einen Blick auf die Freiwilligen aus den USA:
Interessant wäre, aus deutscher Sicht, die juristische Beurteilung eines solchen Engagements. Aber die Frage danach würde von Regierungsjuristen vermutlich mit es kommt auf den Einzelfall an beantwortet…
(Foto: Kämpfer der kurdischen YPG in Hasakah – Flickr-User BijiKurdistan unter CC-BY-Lizenz)
Naja, so viele einschlägige Vereinigungen die sich da Unten auch unter Anti-IS tummeln. Da wird der Regierungsbeamte erstmal ne Rechnung über lebenslange Überwachung durch VVS stellen und darauf hinweisen, dass man für den Rest des Lebens keiner Sicherheitsüberprüfung mehr standhalten wird.
Diese Templer Facebookseite ist übrigens sehr interessant. Da achtet einer hochgradig und gründlichst auf all das.
Was wirklich auffällt, ist dass der IS im Endeffekt von den „Nachfahren“ sowohl der Kernformation des Fränkischen wie auch Sarazenischen Heeres aus dem Mittelalter gestellt wird. 800 Jahre Friedensvertrag und jetzt das! Sowas macht glücklich :)
>Interessant wäre, aus deutscher Sicht, die juristische Beurteilung eines solchen
>Engagements. Aber die Frage danach würde von Regierungsjuristen vermutlich mit
>es kommt auf den Einzelfall an beantwortet…
Wenn man beginnt, diese Fälle nach der Seite, auf der gekämpft wurde, zu beurteilen, ist man am Ende des Rechtstaats angekommen. Gesinnungsstrafrecht darf es im Rechtstaat nicht geben.
Der Herr auf dem Foto ist jedenfalls ein echter Profi. Nach dem ersten Schuss wird der Hebel am Verschluss seinem Daumen ein nettes Aua bereiten.
@KlausKörper
Nicht nur das, aber man will ja keine Hilfestellung geben … schöne Waffe, übrigens.
@Samir Awwad
Zum Mittelalter ist aus meiner Sicht, in Bezug auf Werbung europäischer IS-Kämpfer anzumerken, dass es zwei Sichtweisen, diametral gegensätzlicher Betrachtung gibt.
Für das Europa von heute, die abendländische Kultur, das jetzige Christentum, konfessionsübergreifend, stellt das Mittelalter eine dunkle Zeit dar: Hexenverfolgung, Pest, Kampf um das Papsttum mit den Medici und Borgia, Machtkampf zwischen Papst und Kaiser des hlg. Römischen Reiches deutscher Nation inmitten von Ablasshandel und Inquisition.
Ganz anders die mittelalterliche Welt in Orient. Die goldene islamische Zeit, Muslime weitgehend als Herrscher der damals entwickelten, bekannten Welt von Mesopotamien bis an die Pyrenäen. Eine prosperierende Kultur, hoch stehende Philosophie und Medizin, im wahren Glauben der Kalifen, wenn auch mit Córdoba für Bagdad Konkurrenz um die Macht und den wahren Islam erwuchs.
Und dies ist das verhängnisvolle, als leuchtend dargestellte Vorbild, dem es nachzueifern gilt. Die ideale Zeit des Islam, mit paradiesähnlichen Zuständen mit dem Kalifat als Staat, in dem Religion und Politik eins sind.
Was gibt es schöneres für Konvertiten – in der Regel die Sozialversager unserer Gesellschaften -, als diesem Ideal nachzufolgen, der „golden era“.
@Klaus-Peter Kaikowsky
Nein, das Mittelalter stellte keine dunkle Zeit da.
Mittelalter, Inquisition und Hexenverfolgung haben wenig miteinander zu tun.
Hexenverfolgung war eine Angelegenheit der Neuzeit und zwar der weltlichen Behörden, nicht der Kirche und auch die Inquisition hatte da ihre Zeit
Ich wäre dankbar, wenn das nicht zu einer Debatte über die Lebensqualität im Mittelalter würde (dazu haben sich schon paar andere, neue Kommentatoren gemeldet, die ich nicht freischalten werde).
Tja, die Frage der nicht-islamistischen Rückwanderer wird uns vermutlich noch beschäftigen. Zumal mindestens zwei Gruppen in Syrien dokumentiert sind, die dem Rechtsstaat und der FDGO nicht gesonnen sind. Da sind zum einen kommunistische Kämpfer (mittlerweile zwei tote Deutsche, Ivana Hoffmann und Kevin Joachim), die dort an Waffen ausgebildet werden und das Kriegshandwerk lernen, zum anderen Leute aus dem Bereich der OK (Der Spiegel berichtete mal über so genannte „Rocker“ des Kölner „Median MC“, die in Syrien auf Seiten der Kurden mitkämpfen).
Beide sind auf ihre Weise eine potenzielle Herausforderung für den Rechtsstaat und beide werden durch die vor Ort gemachten Erfahrungen gefährlicher.
Als ich vor einigen Wochen allerdings mal im Rahmen einer studentischen VA zu Besuch im GTAZ mit Vortrag zur Lage „IS-Rückkehrer“ war und denen da die Frage nach dem Umgang mit nicht islamistischen Rückkehrern aus der Region stellte, erntete ich nur ziemlich leere Blicke und die kurze und offenbar alles erklärende Antwort, dafür sei man nicht zuständig.
Na, ich hoffe irgendwo sitzt wer, der dafür zuständig ist…
So etwas hat es „früher“ auch schon gegeben: RAF und Revolutionäre Zellen ließen sich von Palästinensern im Libanon und in anderen Ländern des Nahen Ostens ausbilden. Namen wie Ulrike Meinhof, Andreas Baader, Gudrun Ensslin und Horst Mahler sind hier zu nennen.
Aber auch deutsche Neo-Nazis waren dort präsent, teilweise wohl sogar zur selben Zeit und am selben Ort mit ihren linksterroristischen Kollegen.
Oder: deutsche Söldner in Afrika (Kongo), Fremdenlegion, internationale Brigaden im spanischen Bürgerkrieg (obwohl deren deutsche Kämpfer eher nicht nach DEU zurückgekehrt sind), usw. usf.
Wie wollte man z.B. einen in Deutschland wohnenden Ukrainer verwehren zur Verteidigung des Vaterlandes zu den Fahnen zu eilen und zurückzukehren?
Das gleiche gilt sinngemäß für Iraner, Iraker, u.a.
Was aber, wenn diese Person Reservist ist und sich quasi selbst „einberuft“ und am Wohn- / Aufenthaltsort den Kampf gegen den Gegner auf eigene Faust aufnimmt?
Dieser Personenkreis bereitete aber nach ihrer Rückkehr unter Sicherheitsaspekten keine Probleme. Das stellt sich bei Links- sowie ggfls. auch bei Rechtsextremisten anders dar.
@Chickenhawk
Diese Personen stellen ja bereits vor ihrer Ausreise eine potentielle Gefährdung dar. Eine Verrohung und eine niedrigere Schwelle zur Anwendung von Gewalt im Konfliktaustrag war / ist sehr gut möglich.
Davon ab: gegen wen sollten denn zurückgekehrte „Anti-IS-Kämpfer“ bei uns konkret vorgehen? Und welchen Vorwurf sollte man ihnen machen, greifen wir doch selbst auf ihrer Seite dort ein?
@KlausKörper @Thomas Melber
Das Foto hat nicht direkt was mit dem Artikel zu tun. Ich meine auch zu erkennen, dass es eine Sie und kein Er ist.
Es war klar, dass sowas früher oder später kommt.
Wenn man von Foreign Fighters hört, dann denkt der gemeine Deutsche an Jihadisten, dabei hat der Kampf in einem (scheinbar) fremden Krieg in dem man (scheinbar) unbeteiligt ist ne lange Tradition wenn man an die Stichworte Söldner, Spanischer Bürgerkrieg, PMCs etc. denkt.
Tatsächlich ist man nun mal nicht isloliert in der Welt, und es gibt Leute, die Spenden, in der Bundeswehr dienen oder in einer Hilfsorganisation arbeiten nicht als genug oder als wirklich effektiv ansehen.
Juristisch kann man erstmal machen was man will. Auch Krieg zu führen ist nicht per se illegal. Probleme gibt es meiner Ansicht nach nur wenn
1. Man dabei Kriegsverbrechen begeht (z.B. Terrorismus)
2. Leute für einen fremden Wehrdienst anwirbt (§109 StGB) – Der „Söldnerparagraf“, der soweit ich weis noch nie angewendet worden ist
3. Seine Ausbildung, die man vom Staat (z.B. bei Militär, Polizei, Geheimdiensten) in den Dienst einer anderen Macht stellt (und das vor allem den Interessen der Regierung zuwiederläuft)
Allerdings muss man da denke ich zwischen Theorie und Praxis unterscheiden. Es gab schließlich in Jugoslavien einige Kämpfer mit deutschem Pass und jetzt in Syrien ebenfalls viele Kurden mit deutschem Pass.
Es ist also in erster Linie ein Thema für gelbe Seiten.
Die USA haben in der Vergangenheit auch schon versucht dagegen vorzugehen – und sich dabei komplett dämlich angestellt…
https://www.youtube.com/watch?v=97ndpOAlD50
Das ist § 109h StGB. Diese Vorschrift wurde in den 50er Jahren im Hinblick auf die große Anzahl Deutscher, die zur Fremdenlegion gingen, eingeführt (genaugenommen wiedereingeführt, denn es gab eine entsprechende Vorschrift auch schon einmal vor 1945, bis sie durch die Alliierten mit Kontrollratsgesetz Nr. 11 aufgehoben wurde, man darf wohl annehmen, auf Drängen Frankreichs).
Verurteilungen hat es in den 50er und vielleicht auch noch in den 60er Jahren durchaus gegeben, aber seitdem vermutlich nicht mehr. Es wäre mal interessant, das auch vor dem Hintergrund der aktuellen Diskussion zu recherchieren.
@Philipp S.
Nach Ende Ihrer Dienstzeit können Sie z.B. bei einer PMC (PSC) arbeiten und gehen eben dahin, wo Ihr Brötchengeber Sie hinschickt.
Und der hat ja auch einen staatlichen / nicht staatlichen Kunden.
Btw., gut beobachtet, vermutlich weiblicher Kämpfer (abgelegtes (Hals) Tuch, Daumenform).
2010 gab es mal ein Ermittlungsverfahren der Staatsanwaltschaft Münster:
http://www.spiegel.de/politik/ausland/deutsche-in-somalia-angeblicher-soeldner-einsatz-loest-heftige-kritik-aus-a-696690.html
(Links auf Spiegel-Artikel sind doch, wenn ich es richtig erinnere, erlaubt?)
@All:
Notwehr:
https://bw2.link/D6Hzb
Und Deutsche mit kurdischen/arabischen Wurzeln könnten sich zudem auf ihre Menschenwürde berufen… Dieser Zusammenhang wurde auch im neuen Staatsbürgergesetz (s. Doppelpass) bestätigt.
Recht vor Gesetz: Wer kann eigene Staatsbürger dazu nötigen tatenlos dabei zuzusehen wie seine (quasi-migrationshintergrund-Landsleute) Verwandten, Bekannten und Freunde von Organisationen versklavt, vergewaltigt und aufs übelste ermordet werden? Der Griff zur Waffe ist m.E gestattet.
Wir brauchen einen Juristen um das zu erörtern.
Die Professionalität eines Schützen, anhand so einer Momentaufnahme zu bewerten, ist ziemlich sportlich.
@swoop
Wie ich schon kurz anmerkte – ohne es auszuführen – ist es ja nicht nur die Handhaltung.
Jaja, „Finger lang am Abzug“. Ich weiß. Trotzdem ist es ein bisschen lächerlich, wenn hier vorm Bildschirm Haare gespalten werden, angesichts Momentaufnahmen von Frontkämpfern die den ganzen Tag in ihrer Stellung hocken und durch ihre Optik das Vorfeld beobachten. Stichwort „armchair generals“.
Was für ein Gewehr ist da eigentlich auf dem Bild zu sehen?
@swoop
Neee, das ist es auch nicht – aber nahe dran.
@chickenhawk
Dragunov SVD (Holzschaft) oder Derivat.
https://de.wikipedia.org/wiki/Dragunow-Scharfsch%C3%BCtzengewehr
(das engl. Wiki gibt aber mehr Infos)
@ Thomas Melber
Aha, danke!
@swoop – Nachtrag
Durch das ZF kann man eigentlich nicht beobachten ieS, da das Sehfeld viel zu klein ist. Meist hat man auch einen Spotter für die Zielzuweisung (ggf. für die Sicherung) mit dabei.
Zu dem Thema fallen mir eigentlich jene Freiwlligen ein, die nicht als Söldner in Kriege anderer Nationen zogen
Lafaxette, Steuben, Flying Tigers
6° Sehfeld ist besser als nichts, wenn man keinen Feldstecher hat.
Der gute alte BW Feldstecher hat übrigens auch nur 8°.
Die Kurden setzen traditionell auch Frauen in ihren kämpfenden Formationen ein. Dieses Vorgehen hat sich gegen die Milizen von DAESH auf Ebene der psychologischen Kriegsführung besonders bewährt. Die Truppen des DAESH glauben, dass sie in die Hölle fahren wenn sie von einer Frau getötet werden.
Zum Mittelalter: Wir haben eine Renessaince geprägte Ansicht, die wir dem franz. Philosophen Voltaire verdanken. Er stellte das Mittelalter Europas als dunkle Zeit dar und würdigte den Orient als aufgeklärtes Vorbild. Um das zur damaligen Zeit politisch motivierte Bild zurecht zu rücken: Das Buch „Saladin, Sultan seiner Zeit“ m.E sehr gründlich und objektiv. Zudem die Stauferausstellung googeln. Gibt tolle Einblicke. Es war halt Mittelalter. Punkt. Immer diese Vergleiche wer jetzt besser war, die sind unangebracht. Am Ende konnte immer der eine vom anderen lernen: „Gott ist des Ostens, Gott ist des Westens“
Wer sich selbst und andre kennt,
Wird auch hier erkennen:
Orient und Okzident
Sind nicht mehr zu trennen.
Sinnig zwischen beiden Welten
Sich zu wiegen, lass‘ ich gelten;
Also zwischen Osten und Westen
Sich bewegen, sei’s zum Besten!
Johann Wolfgang von Goethe
Das Fernglas ist leichter zu schwenken und hat 8fache Vergrösserung.Das ZF 3,5fach.Für längere Zeit ein Auge zu klappt nicht.Dazu Vorderschaft nicht aufgelegt,dafür auf dem Magazin abgestützt und kein Zweibein.Ist aber auch nicht vorgesehen.Maueröffnung viel zu gross und Waffe reicht vorne raus.Ellenbogen frei schwingend,das wird ein tolles Trefferbild.Na ja für 50m reichts.Brauch ich dafür ein Dragunov? Unabhängig davon ist die junge Dame nach spätestens 3 Min tot.
@Samir Awwad
West-östlicher Divan?
Man kann es auch wie Rudyard Kippling sehen – der immerhin Erfahrung vor Ort hatte:
https://en.wikipedia.org/wiki/The_Ballad_of_East_and_West
Man kann sicherlich viel in so eine Momentaufnahme hineininterpretieren. Man muss es aber nicht.
chairborne much?
Samir Awwad | 30. August 2015 – 16:46
Ahja… Und woher wissen die IS-Milizen denn, dass sie im Moment gegen Frauen kämpfen? Und auf welcher Interpretation des Koran oder welchen Hadithen fußt dieser Glaube?
Nicht persönlich, aber dieses Gerücht wurde mittlerweile schon weit genug verbreitet: Solange es dafür keine eindeutigen IS-nahen Quellen gibt, ist das dümmliche anti-IS-Propaganda – ungefähr auf dem Niveau „die tapferen Peshmerga werden Mosul verteidigen!“.
swoop | 30. August 2015 – 18:44
Nein, aus einzelnen Momentaufnahmen sicher nicht. Allerdings reiht es sich in ein die lange Liste, die Ausbildungsmängel der Peshmerga dokumentiert.
@Thomas Melber:
Ja, Goethe hatte das Talent die Empathie des Orients zu durchschauen. Kipling hingegen überrascht mich immer aufs neue, da er auf Paradigmen stieß, die man hätte einigen Staatslenkern später vorlegen sollen. Gerade weil er die orientalische Kultur aus den Augen der Kolonialmacht erfuhr:
Take up the White Man’s burden—
Send forth the best ye breed—
Go, bind your sons to exile
To serve your captives‘ need;
To wait, in heavy harness,
On fluttered folk and wild—
Your new-caught sullen peoples,
Half devil and half child.
—The White Man’s Burden[42]
Far-called, our navies melt away;
On dune and headland sinks the fire:
Lo, all our pomp of yesterday
Is one with Nineveh and Tyre!
Judge of the Nations, spare us yet.
Lest we forget—lest we forget!
—Recessional[44]
War Kipling nicht in Indien? Bzw. dem Teil des Kolonialreiches das später Pakistan wurde?
@BotG:
‘Death by woman’ equals ‘virgin-less heaven,’ ISIS fears
https://bw2.link/M1ptS
Und die militärische Bedeutung der der Peshmerga lässt sich anhand folgender Beiträge erschließen:
Video: Weltspiegel extra: Terror, Krieg und der Traum vom Kurdenstaat
https://bw2.link/JKLQh
Religiöse Fanatiker, machthungrige Diktatoren: Chaos im Orient
https://bw2.link/m4ZGl
Entschuldigung für den Post da oben, bitte löschen!
[Welcher jetzt, der von gestern? Oder hab‘ ich einen übersehen? T.W.]
KlausKörper | 28. August 2015 – 20:32
Den Herrn auf dem Foto würde ich (laienhaft) eher für eine Dame auf den Foto halten.
In Österreich in man nach so einem Abenteuer jedenfalls die Staatsbürgerschaft los. Aber was bedeutet das in Zeiten wie diesen überhaupt noch.
Durch einige deutsche MSM geistert heute die Meldung, dass die australische AM in einem „The Australien“-Interview (leider hinter paywall) wohl die Auffassung vertreten hat, dass mehr „europäische“ Bomben auf IS in Syrien auch die Zahl der syrischen Flüchtlinge nach Europa vermindern würde…….spekuliert wird, dass die Dame damit eigentlich deutsche Bomben meinte. Sind schon sehr pragmatische, diese down-unders.
Sagt ein australischer Minister: „Wir wollen, dass alle Nicht-Australier das Land verlassen“
Sagt der Aborigine: „Und wann gehen Sie ?“
@Samir Awwad: Der Artikel (der Link funktioniert übrigens nicht) bezieht sich auf die Behauptung („claim“) eines Kongressabgeordneten. Wie oben schon geschrieben: woher sollen die IS-Kämpfer denn wissen, ob ihnen Frauen gegenüberstehen oder nicht? Und auf welcher Interpretation des Koran oder der Hadithen soll das beruhen? So schlimm kann das für den IS psychologisch nicht sein, denn die IS-Kämpfer sind sogar bereit, gefangene kurdische Kämpferinnen zu heiraten: http://english.alarabiya.net/en/News/middle-east/2014/11/05/ISIS-warns-female-fighters-face-forced-marriage-.html
In diesem Artikel auch wieder der Verweis („reports“) zur Thematik ohne konkrete Quellen.
Die kurdischen Kämpferinnen faszinieren Medien und Öffentlichkeit, ähnlich wie die Fremdenlegion: viel Mythos, wenig Realität, ein richtiger Hype. Das wird verstärkt durch die nahöstliche Tendenz zur Übertreibung und die der westlichen Öffentlichkeit, Medien und Politik, sich an jeden Strohhalm zu klammern, der einen schnellen Sieg gegen den IS verspricht, und dabei jegliches kritisches Hinterfragen zu unterlassen – z.B. die, ob die kurdischen und arabischen Streitkräfte ein Ausrüstungsproblem oder ein Ausbildungsproblem haben.
Der entsprechende Abschnitt bei Wikipedia ist dazu recht interessant: https://de.wikipedia.org/wiki/Volksverteidigungseinheiten#Frauenkampfverb.C3.A4nde
Und schließlich: Ich habe explizit und bewusst von Ausbildungsmängeln, nicht von militärischer Bedeutung geschrieben. Aber um die Verbindung herzustellen: Unter den Blinden ist der Einäugige König ;)
Nun ja, „schneller Sieg“ – geht nicht das US Militär von mindestens zehn (10) Jahren Kampf mit dem IS / mit Daesh aus?
Wurde nicht sogar erwogen vor diesem Hintergrund Frieden mit Daesh zu machen – eingedenk der Tatsache, daß man mit „Nazi-Deutschland“ ja auch Frieden geschlossen habe?
Wobei DEU dann natürlich entnazifiziert wurde; bei Daesh sehe ich das entsprechend eher nicht.
@Thomas Melber
Dieser Vergleich „Nazi-Deutschland‘ hinkt jetzt aber nicht nur, er stolpert.
Am 08. Mai ’45 war die mehr als totale, bedingungslose Kapitulation. Da lässt sich’s gut Frieden schließen.
Die totale, bedingungslose Kapitulation des „IS“ vorausgesetzt, – hab‘ ich da etwas verschlafen? – ist ein Friedensschluss möglich.
Allerdings, sofern das gelingen sollte, machen die USA alles, nur keinen Frieden im Sinne KVR.
Sie haben offensichtlich nur sinngemäß wiedergegeben, schon klar. Trotzdem ist für mich unvorstellbar, dass dies irgendjemand in DC auch nur im Traum erwogen haben könnte.
Es stellte nämlich den „Freibeuterbrief“ für jegliche Terrorbande des Planeten dar.
Wer sollte das denn allen Ernstes „erwogen“ haben?
@KPK
’stammt nicht von mir, habe den Artikel aber auch nicht mehr präsent. ‚wurde aber als Option betrachtet. AFG ist ja quasi der blue print.
Die USA bewerten eben, ob IS / Daesh tatsächlich eine Gefahr für die USA ist; so wird z.B. untersucht, ob AQ oder IS gefährlicher ist.
Der Vergleich zu „Nazi-Deutschland“ bezog sich auf die Taten des Regimes; will sagen: auch mit solchen Leuten setzt man sich im Fall der Fälle an den Tisch.
D.h. für die Bewertung kommt es nicht auf die (Un-) Taten in der Vergangenheit an ( https://de.wikipedia.org/wiki/Oblivionsklausel ) sondern auf das Gefahrenpotential für die Zukunft.
Nun ja, die Amerikaner werden das pragmatisch angehen und tun was ihnen nutzt.
http://www.ronpaulinstitute.org/archives/featured-articles/2015/august/10/islamic-state-is-winning-america-must-soon-use-its-one-remaining-option/
über non-intervention.com
Isolationismus wird ja wieder populär in den USA.
@Thomas Melber
Dann passt’s natürlich.
@BotG
Da treffen sie den Nagel auf den Kopf. Ergo was bleibt ist, dass zumindest das Gerücht Frauen im Kampf gegen DAESH motiviert :)
@TM & KPK
Wenn ich sie richtig verstehe und folgenden Artikel dahinter halte, verhandeln die Baath Partei und die „Koalition der Freiwilligen“ also immer noch:
Anonymous and the Islamic State: Bafflement: a reasonable response to a barbarian upsurge, By Paul Berman https://bw2.link/2pI7b über http://www.realclearworld.com
@T. Wiegold
Ja, den vom 29. August 2015 – 22:27
Danke
Russisches Militär in Syrien zum Kampf gegen des IS (Daesh)?
http://www.ynetnews.com/articles/0,7340,L-4696268,00.html
@klabautermann
Bei ABC gibt es einen Teil des Interviews http://tinyurl.com/ogycc79
– Foreign Minister Julie Bishop has urged more European nations to bomb Islamic State (IS) terrorists and help end the fighting that is driving a growing mass of refugees towards the European Union. …. „There’s more countries can do in terms of supporting the air strikes which are proving effective in stopping Daesh (Islamic State) from claiming territory off sovereign governments“
Von Deutschland wird nicht direkt gesprochen – doch liegt es auf der Hand, dass D nichts direkt gegen die Gründe der Vertreibungen unternimmt, sondern erwartet dass andere Nationen auch „Helle“ werden und mehr Flüchtliinge aufnehmen. Dass unser AM sich dagegen stemmt, aktiv gegen IS vorzugehen, ist ebenso bekannt wie (mir?) unverständlich. Evtl bedeutete eine aktive Beteiligung ein weiterer Offenbarungseid des BmVg
Da hat es mir nicht mehr gelangt, das richtig zu schreiben :
Evtl. würde eine Zusage der aktiven Beteiligung, einen Offenbarungseid seitens des BmVg zur Folge haben. In wie weit die LW in der Lage wäre, ihren „Job“ zu machen, wissen nur die Insider – aber die Fähnchen waren ja grün.
Hier noch eine Quelle zum RUS Engagement in SYR (glaubwürdig -?)
http://spioenkop.blogspot.de/2015/08/new-evidence-proves-russian-military.html?utm_source=Sailthru&utm_medium=email&utm_campaign=New+Campaign&utm_term=*Situation+Report
@mwk:
Ein echter deutscher Beitrag gegen den IS?
Politisch und militärisch zeigt sich da doch besonders deutlich wo wir stehen.
Politisch will man es nicht, militärisch wäre es – angeblich – ein enormer Kraftakt.
Einfach nur noch peinlich.
MIG 29 und 31, YAK 130 sowie UAS Ailerion-3-SV in der nordwestlichen syrischen Provinz Latakia im Einsatz? Bedienung durch Russen. Gem Bild/Politik: Ähnliche Meldung in ISR und SYR Medien.
Angeblich weiß Washington Bescheid und hält still, weil Einsatz gegen „IS“!