Fürsorge.
Ich bin noch gar nicht richtig wieder da und im Fluss, aber bei dem Bild juckt es mich in den Fingern… und ich stelle mir das Gespräch zwischen Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (l.) und dem Chef der 2. Kompanie des Panzergrenadierbataillons 371 vor: „Sie wissen aber schon, dass Ihr Gewehr in dieser Konstruktion in der Bundeswehr keine Zukunft hat?“
(SCNR)
(Foto: Bei der NATO-Übung Noble Jump der Very High Readiness Task Force in Zagan/Polen – Jacky Woller/Deutsch-Niederländisches Korps)
Und Er denkt: „Sie wissen aber schon, dass Sie von dem was wir hier tun keine Ahnung haben“!
Eine mögliche Gegenfrage des Grenis: „Frau Ministerin – ich verstehe den ganzen Zinober nicht, erklären Sie mir, wie 20 Jahre Gefechtsschiessen ins Land gingen, ohne dass man sich wunderte, wenn die Scheiben nach dem 3.-4. Magazin immer noch umgefallen sind und viele Soldaten mit Gefechtserfahrung die Begündung der Beurteilung nicht verstehen ?
Sie: „Ich kann Ihnen aber nicht garantieren, dass die Schrauben an dem neuen Modell besser halten.“
Das braucht sie auch nicht. Dafuer hat sie genuegend Fachleute.
Sie muss nur die Entscheidungen faellen und die Verantwortung fuer ihre, aufgrund der ihr zur Verfuegung gestellten Informationen, gefaellte Entscheidung tragen.
Das ist der Job der Verteidigungsministerin. Nicht anders, als wenn der Amtsinhaber maennlich waere.
Man sollte also nicht immer so unterschwellig so tun, als waere die Frau den Aufgaben nicht gewachsen. Gemessen an den Schlampereien, die bei den Vorgaengern gelaufen sind oder Einzug gehalten haben, macht sie meiner Meinung nach eine besseren Job als jene Pflaumen.
Ich warte nur noch darauf, dass auf den Kluengelebenen endlich mal gefeuert wird. Der gelaufen Scheiss muss Konsequenzen nach sich ziehen. Karriere endende und moeglicherweise sogar strafrechtliche.
@ Eisenschwein | 18. Juni 2015 – 22:42
Oder er denkt: „Die Tante da vor mir soll sich mal lieber um Kitas kümmern. Wir wissen doch alle, dass diese Plastikbüchse nicht für den Krieg gebaut wurde und wir nur wegen OPSEC dieses Übungs-Spielzeug in jede Kamera halten … aber uns Ursula muss natürlich alle Pressescheinwerfer auf Dinge richten, wo wir sie eigentlich nicht haben wollen!“
@mwk
wegen isso.
Aus Gründen.
@TW
Schlafen sie auch mal? ;-)
Der stolze Chef 2./371 wäre angebrachter…
„… und Frau Ministerin, wenn sie wüßten was ich mit der Waffe – in dieser Konstruktion – noch machen kann, wenn es dunkel wird… Aber dann gilt ja eh meist die EU-Arbreitszeitrichtlinie…“
Passend zur Fürsorge: Die neuen Stuben (Nachfolge Buchedekor) kommen voran: bit.ly/1d3WxLa
Flächendeckend ab 2018 – also ungefähr so wie die Nachfolge der oben genannten Waffe – in dieser Konstruktion.
Es geht voran.
„Nicht vergessen, Männer – stur lächeln und wink… äh…´Rührt euch´, wenn die ´rüberkommt!“
Leider geil!
100 Punkte.
(Jetzt kommen in – noch nicht freigeschalteten – Kommentaren Hinweise darauf, wer der Soldat ist. Ja, ich kenne ihn auch persönlich, aber bin mir nicht sicher, ob ihm ein Hinweis auf seine Funktion hier recht wäre… kann ich ja ggf. noch nachtragen bzw. die Kommentare freigeben)
Na ja, für einen auf OFw und Wiedereinsteiler getrimmten KP-Chef oder auch S3 und StvBtlKdr sieht der Kamerad zu jung aus. Da kämen dann aber die richtigen Antworten und Gegenfragen bei der ganzen Truppenbesuchs-Maskerade (rein hypothetisch und die Truppe hätte auch mal wieder was zum Lachen).
Also ich mache mir – ehrlich gesagt – im Moment immer noch mehr Sorgen um die Zukunft der Ministerin, als um die des Gewehrs.
Wenn es tatsächlich die Absicht der „Vertuscher“ und „Schönfärber“ gewesen wäre, HK als Haus- und Hoflieferanten zu schützen, dann hätte es denen die Leitung des BMVg jetzt aber so richtig gezeigt – nämlich wie man das um einiges besser macht. In den Auftragsbüchern bei HK werden sich die „Mängel“ des Sturmgewehrs absehbar eher positiv auswirken, was auch die dort eingekehrte Friedfertigkeit erklären könnte.
Wirklich unangenehm wäre, wenn sich am Ende des Tages herausstellte, dass die IBUK auf der Grundlage eines halbseidenen Gutachtens und einer unterirdischen Beratungsleistung ihrer Spitzenkräfte zu einer falschen Bewertung und, daraus folgend, einer vorschnellen Entscheidung gelangt ist. Wenn dann – statt den Fehler zu korrigieren – für die Ablösung des zu Unrecht geschmähten Produkts letztlich Steuergelder in drei- wenn nicht gar vierstelliger Millionenhöhe flössen, wäre das „Hecklergate“ perfekt.
Und damit wäre nun wirklich niemandem gedient – außer den so genannten „Beharrungskräften der Organisation“.
Er hat vermutlich gerade „Jawohl, Frau Minister!“ gesagt und kreuzt auf dem Rücken die Finger.
@ Staatsrechtler | 19. Juni 2015 – 9:43
Übersetzen wir mal: „Jawohl“ heißt „Leck mich am A…“.
Vermutlich haben Sie Recht mir Ihrer Einschätzung.
Wenn wir das mal als symptomatisch betrachten, ist das in der Sache natürlich eine fatale Einschätzung über den mentalen Zustand der Streitkräfte. Wenn die Vorgesetzten der Bundeswehr keine natürliche Autorität mehr besitzen und aufgrund ihrer Persönlichkeit und Kompetenz geachtet und respektiert (gar nicht mal gemocht, wenns noch dazu kommt, auch OK) werden, dann hat diese Armee ein Führungsproblem.
Wie bekommt diese Armee wieder Vorgesetzte, die Autorität nicht nur per „Schulterklappe“ verkörpern?
Auch hier stinkt der Fisch vom Kopfe an: Frau von der Leyen ist (bisher?) leider keine Margaret Thatcher (oder Benazir Bhutto, um ein toppologisch anders gelagertes Beispiel einer starken Frau zu nennen)!
So, nachdem der Chef Zwote mir gesagt hat, das ist ok, habe ich oben mal reingeschrieben, dass es der Chef Zwote ist ;-)
Too beaucoup!
:-D
Wenn einfach nur jeder, der mal einen Eid auf die Bundesrepublik Deutschland abgelegt hat, seiner Berufung nachgekommen wäre, hätten wir all diese mannigfaltigen Probleme nicht. Jetzt heißt, es einen Strich darunter zu setzen, Unwillige zu ersetzen und jeden Tag besser als die Vorgänger zu sein!!! Auf geht’s…
vdL: „Also junger Mann, wenn wichtiger Besuch kommt, hätte man sich ruhig mal das Gesicht waschen können! Was würde ihre Mutter denn dazu sagen?!“
@Chris
na dann los, denke Sie haben den LVE schon für Frau Minister fertig und diese wird dann das PersABw anweisen, alle Anträge gem. PersStärkeAnp(i)sGes positiv zu bescheiden. Denn im weitesten Sinne sind die alle unwillig- oder wissen Sie warum die weg wollen?
@ Freiherr vom Stein | 18. Juni 2015 – 23:00
> wir nur wegen OPSEC dieses Übungs-Spielzeug in jede Kamera halten
Heißt das im Einsatz wird (oft) auf eine andere Ausrüstung zurückgegriffen?
Wenn dem so ist, könnte dann evtl. doch was an den Vorwürfen dran sein dass das G36 nicht so funktioniert wie es soll?
(das wird ja von vielen Kommentatoren hier impliziert und auch meine laienhafte Einschätzung sagt, dass eine nicht den Anforderungen genügende Waffe schon längst von innen her angeprangert worden wäre)
@ maka | 19. Juni 2015 – 13:45
Auf was in Einsätzen zurückgegriffen wird, müssen Sie die zuständigen Pressestellen fragen. Unter dem Stichwort „einsatzbedingter Sofortbedarf“ wurden da einige Dinge veröffentlicht.
Meiner Einschätzung nach tut das G36 exakt das, wofür es beschafft wurde. Es war kostengünstig. Es ist einfach zu warten. Man kann damit in Friedenszeiten bei vielen Bürgern Fähigkeiten bilden und erhalten, auf denen man dann aufbauen kann, wenn es ernst wird. Im normalen Schießstandbetriebe (vor nSAK) ist es quasi unkaputtbar.
Dazu war es als Ordonnanzwaffe für UN-Einsätze beschafft. Nur als Gedanke: Macht es hier vielleicht Sinn, dass eine Waffe kaputt geht, wenn die am Mann mitgeführte Munition im Dauerfeuer verschossen wurde und der eigene Soldat gefangen/tot ist und die Waffe in die Hände von Feinden fällt? Das würde zumindest diese „Sollbruchstelle“ aus Plastik erklären …
Nur über sowas redet man eigentlich nicht … bis Frau von der Laien die Bühne betrat.
Wenn es darum geht, in den Krieg zu ziehen oder dies wahrscheinlicher wird, sollte man halt eher sowas wie ein G27 aus der Waffenkammer holen. Nur so meine subjektive Sichtweise.
Das G36 wird im Einsatz verwendet und die Bw hat da als querschnittlich eingeführtes Gewehr nichts anderes (schon gar nicht bei solchen „Vanilla“ Truppen wie PzGren). Es gab deswegen keine Klagen weil die Probleme eben nicht so oft auftreten wie das suggeriert worden ist.
Ganz gleich was andere denken oder unken: es ist in meinen Augen ein gelungenes Bild. Und mal ehrlich: der KpChef kann doch zu Recht stolz sein von der Ministerin persönlich bedienstaufsichtet worden zu sein und das womöglich am selben Tag, an dem ein US 4-Sterner, General Philip M. Breedlove-ja nun kein Nachtwächter- sagte, dass die gezeigten Leistungen dem entsprachen,was er erwartete. Da wären wir alle stolz gewesen, egal ob da nun noch Sand im Getriebe war /ist oder nicht.
Und ich möchte auch mal unken: vielleicht hat Frau Ministerin ja auch gesagt: das Gewehr G36 haben sie persönlich bald nicht mehr, wenn das so weitergeht mit Ihnen, dann wird das schon mit den Verwendungs- und Perspektivhinweisen, wie es in der positiven Stellungnahme Ihres Brigadekommandeurs steht, sage ich ihm, wenn er das nächste mal zum Kaffee da ist.
Kann mir denn vielleicht jemand erklären, warum die Schulterstütze, oder genauer gesagt das Polster der Schulterstütze, rot ist¿
Schnuckel | 19. Juni 2015 – 16:36:
„Kann mir denn vielleicht jemand erklären, warum die Schulterstütze, oder genauer gesagt das Polster der Schulterstütze, rot ist¿“
Ja – jemand hat da rotes Tape dran geklebt.
Ich wusste nicht, dass KpChefs G36 als Standardwaffe haben. Nicht Pistole oder eine MP?
Kenne natürlich nicht das Ausstattungssoll nicht. Aber dann doch etwas verwundert…
Kasdorf bekennt Farbe: Investitionsbedarf des Heeres bis 2025 ca. 20 Milliarden Euro.
Nachzulesen im aktuellen Infobrief Heer
@Sachlicher
Nun, das hängt von der ex ante Erwartungshaltung des Herrn Breedlove ab. Ich habe bei so was immer „bedingt abwehrbereit“ vor Augen, und halte das noch für einen Euphemismus … .
@ rebel4life | 19. Juni 2015 – 21:24
Darauf möchten Sie keine angemessene Antwort.
@ Bang50 | 19. Juni 2015 – 20:55
Da man hier ja auch mal unsachlich unken darf:
Kasdorf bekennt Farbe:
Ja, rot.
Investitionsbedarf des Heeres bis 2025 ca. 20 Milliarden Euro.
Rotes Tape war schon immer das Kostenintensivste. Aber um die G36 Modifikation kommt das Heer eben nicht drumrum.
@ Sachlicher
Mit einer angemessenen Antwort hätte ich eigentlich kein Problem. Mit der Ihnen auf der Zunge liegenden Antwort indessen womöglich schon :-).
@ rebel4life | 21. Juni 2015 – 4:09
Eben. Deshalb schlief ich eine Nacht drüber und drückte sie in den Skaat. :)
Wir müssen uns nicht auf einer unsachlichen Ebene begegnen. Wir finden schon noch ein Thema, bei dem wir uns sachlich, zu beiderseitigem Gewinn, auf der Argumentationsebene auseinandersetzen können. Bis dahin!