Die nächsten Tage: re:publica.
Die nächsten Tage wird es hier, wie jedes Jahr um diese Zeit, etwas ruhiger mit den Blogeinträgen. Weil ich, auch das wie jedes Jahr um diese Zeit, zu dieser Internetkonferenz gehe. Diesmal ist die re:publica für mich allerdings nicht nur eine Art Bildungsurlaub; ich werde auch aktiv, unter anderem zusammen mit dem BendlerBlogger.
Falls der eine oder die andere Augen geradeaus!-Leser(in) auch dort sein sollte: Man sieht sich, gerne auch geballt…
(Deswegen werde ich, und ich bitte um Verständnis, auch nicht am Mittwoch vor dem Verteidigungsausschuss rumlungern. Nein, noch nicht mal, wenn’s um’s G36 geht.)
Nachtrag: Wer sich für den Vortrag vom BendlerBlogger und mir zum Thema The IS in us (trotz des englischen Titels auf Deutsch…) interessiert: https://youtu.be/MWbdOicrz5E
Und ein Interview mit uns beiden bei dcptTV: https://youtu.be/BISAak8u3QU
Und nach „Urlaubsende vom Internetten“ gibt’s sicher ein update, …!
Viel Spaß, Herr Wiegold. Mir ist das immer etwas teuer und ich schaffs meist zeitlich nicht. Dabei ist das einer der spannendsten und wichtigsten Termine im Jahr. Ziemlich sicher wichtiger als vor dem Ausschuss „rumzulungern“.
Die Damen und Herren von der Ericusspitze scheinen aber doch ganz spannende Dinger erlebt zu haben beim „Rumlungern“. Eigentlich verwunderts, dass dabei der Name dieses feinen Blogs bzw. seines Betreibers noch nicht gefallen ist – hier wurde schließlich schon lang und breit auf der G36-Thematik herumgeritten.
Wenn auch nur die Hälfte von dem stimmt, was da in puncto MAD-Anstiftung berichtet wird, stehen uns die spektakulärsten Tage in dieser Causa noch bevor!
Ich glaube man sollte nicht von „MAD-Anstiftung“, sondern erst einmal nur von versuchter MAD-Anstiftung reden. Nach den Meldungen soll der MAD ja abgelehnt haben für H&K und die Beschaffer die Drecksarbeit zu machen.
Damit würde sich der MAD, wenn es stimmt, wohltuend vom deutschen Geheimdienstsumpf ala BND abheben.
Tja, habe das auch nur am Rand der re:publica mitbekommen. Fühle mich ja auch betroffen, da die allererste Meldung zu dem Thema, damals im Spiegel, von mir stammte… Da werde ich wohl auch noch mal gucken müssen. Aber ich bleibe bis morgen bei meiner rp-Auszeit…
Na bleiben wir doch alle bei den dürftigen Fakten, bevor die heiligen Grundgesetzpferde losgaloppieren.
Nach meinem Verständnis bestand die Idee den MAD herausfinden zulassen, woher interne BMVg Informationen/Papiere herkamen, die Journalisten dann zur Berichterstattung nutzten. TECHNISCH gesehen, Abfluss von möglicherweise vertraulichen Informationen aus dem Geschäftsbereich BMVg – dafür ist der MAD da, dass zu untersuchen.
Inwieweit Journalisten die Berichterstattung erschwert werden sollte bzw. diese überwacht werden sollten ist, so mir noch nicht ersichtlich.
Damit hier in den Kommentaren auch mal was zum Thema steht:
An TW und den BendlerBlogger: Habe gerade Euren Vortrag angesehen. Super Ding! Die Stunde verging ja wie im Flug.
Ich bin sehr überrascht, wie professionell die Videos mittlerweile sind. Speziell das „Werbevideo“ zum ISHS zeigt, wie weit der IS mittlerweile mit seiner Propaganda ist. Ich habe mich immer gefragt, wie junge Leute darauf reinfallen können und dann muss ich sehen, dass ich absolut keine Ahnung hatte wie ähnlich die Werbestrategien im Vergleich zu der Westlichen ist.
Top Beitrag!!
Danke sehr, Wanderer.
@ Wanderer
Kann ja die bw eigene HR Kampagne vielleicht noch was lernen bezüglich Dramaturgie Ästhetik und branding.
Das meine ich völlig unironisch
@Sascha Stoltenow u. T.W.:
Interessanter Vortrag.
Die Aussage zu IS und der amerikanischen Armee („In der Gewaltideologie sind sie Brüder im Geiste“) ist jedoch aus meiner Sicht sehr fragwürdig.
Soldaten sind Gewaltexperten.
Das ist keine Ideologie, sondern der Organisationszweck (Menschen umbringen und Sachen kaputt machen – ggf. mit eigenen Verlusten).
Kriegsführung ist Wissenschaft, Handwerk und auch – nach Clausewitz – eine Kunst.
Dass es da bei Bundeswehroffizieren Unverständnis gibt, verwundert mich nicht, weil man sich ja gar nicht als Gewaltexperte versteht, sondern eher als Verteidgungsbeamter.
@ memoria
danke und zustimmung
@Memoria: Ich habe kein Problem mit Gewaltanwendung, aber wer jemals intensiver mit US-amerikanischen Truppen gearbeitet hat, kommt nicht umhin, festzustellen, dass die Entwertung des Feindes ein Teil der Ideologie – nicht der Wissenschaft, nicht des Handwerks und nicht der Kunst – ist. Genau das schlägt sich in in der Populärkultur an vielen Stellen nieder. Die Frage, die ich mir dabei stelle, ist, bis zu welchem Grad dies funktional ist.
@Sascha Stoltenow:
Vielen Dank für die Rückmeldung.
Zweifellos gibt es in den amerikanischen Streitkräften teilweise eine recht aggressive Einstellung (gung-ho bzw. find, fix, finish). Das scheinen mir jedoch Überinterpretationen der „profession of arms“ zu sein, zumal die amerikanischen Streikräfte ja durch populärkuturelle Mittel die Motivation hoch halten wollen. Ob die Führung dies dann immer funktional genügend eingrenzt, ist etwas anderes.
Aber zu abfällig sollte man diese Entwicklungen bei den Amerikanern aus meiner Sicht nicht sehen – diese Entwicklungen sind ein Nebenprodukt der „profession of arms“.
Während wir noch nicht einmal etwas Vergleichbares als Zielmarke haben.
Zum Thema „Entwertung des Feindes“, bzw. “profession of arms” in den USA empfehle ich mal als Einstieg:
http://www.heise.de/tp/artikel/44/44864/1.html und
http://www.washingtonpost.com/news/checkpoint/wp/2015/03/31/why-the-new-special-operations-exercise-freaking-out-the-internet-is-no-big-deal/
….wobei mir wieder mal Pu der Bär einfiel, der in den Wald ging um den Feind zu suchen……als er zurück kam sagte er zu seinen Tiergenossen: Ich habe den Feind gefunden: wir sind es selbst !
…..und das noch dazu:
https://www.youtube.com/watch?v=FQv_M8rvTWQ